Gipfelhöhe von Bergen

Hallo,

ich war am Wochenende in den Bergen. Ich hatte meinen mechanischen Höhenmesser dabei, der auf 20 m genau arbeitet. Das habe ich schon in mehreren Versuchen ausgetestet (Fernsehturm, bekannte Plätze und deren Höhen usw.). Der Startpunkt der Wanderung wurde mit 765 m angegeben, mein Höhenmesser zeigte 800 m an. Der nächste markante Punkt wurde mit 1242 m angegeben, mein Höhenmesser zeigte 1200 m an. Der Gipfel schließlich wurde mit 1335 m angegeben, mein Höhenmesser zeigte 1300 m an. Als ich wieder zu Hause war, zeigte er völlig korrekt meine Ortshöhe an, die absolut genau mit den bisher gemessenen Höhen übereinstimmt.
Jetzt die Frage: Wie werden Höhen gemessen? Kann es sein, daß Höhenangaben generell abweichend angegeben sind?

Gruß
Michael

Hallo Mikhael,

ich war am Wochenende in den Bergen. Ich hatte meinen
mechanischen Höhenmesser dabei, der auf 20 m genau arbeitet.

Was genau ist das für ein Gerät?
Wird da mit dem Luftdruck gearbeitet?

Jetzt die Frage: Wie werden Höhen gemessen? Kann es sein, daß
Höhenangaben generell abweichend angegeben sind?

Es gibt unterschiedliche Verfahren. Du kannst in Mitteleuropa sicher sein, dass diese Messung wesentlich genauer war als die Angabe Deines Höhenmessers.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nivellement

Gruß
Jörg Zabel

Hallo Joerg,

das ist der Höhenmesser:http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr…

Gruß
Michael

Hallo Michael

das ist der
Höhenmesser:http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr…

Das ist ein barometrischer Höhenmesser.
Besonders im Gebirge ändert sich das Wetter und damit der Luftdruck sher schnell. Du müsstest analog zu Deiner Höhenmessung auch den aktuellen Luftdruck messen.
Dann kannst Du die Differenz zwischen Erstmessung und der aktuellen Messung als Höhenkorrektur berücksichtigen.
Gruß
Rochus

Hallo Joerg,

das ist der
Höhenmesser:http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr…

Servus Mikhael
Nu ja, für den Preis darfst Du nicht allzuviel verlangen. Zum einen fehlt ihm vermutlich eine Temperaturkorrektur (Durch die Veränderung der Temperatur verändern sich diverse Längen und Hebel)
Zum zweiten ist die Druckabnahme nicht linear, und dieser Ausgleich ist ziemlich komplex. Mechanische Höhenmesser müssen also immer wieder mal nachgeeicht werden.
(Ich kenn das von meinem ollen Thommen… der war schon annotobak sündhaft teuer… 1988 für günstige 500 DM…, und hat des öfteren rumgesponnen)

Höhenangaben wurden früher übrigens trigonometrisch ermittelt, später wurde von diesen trigonometrischen Punkten per Luftbildern weitergearbeitet und in die Fläche gezogen, heute wird auch gerne mit differenziellem GPS gearbeitet (Hochleistungsgeräte, sündhaft teuer und nicht mit den Handheld-Geräten zu verwechseln)

Aber dazu übergebe ich an Roland :smile:

LG
Mike

Hallo,

Jetzt die Frage: Wie werden Höhen gemessen? Kann es sein, daß
Höhenangaben generell abweichend angegeben sind?

Nein. Höhenangaben sind äußerst präzise, in der Schweiz werden Gipfel z.B. bis auf 10cm genau vermessen und auch z.B. mit 2730,4m Höhe auf den Landeskarten angegeben.

Die von dir genannten Abweichungen sind für auf Luftdruck basierende Höhenmesser absolut normal. Du musst den Höhenmesser beim Weggehen z.B. am Parkplatz neu einstellen. Dann geht er solange genau, solange sich lokal der Luftdruck nicht ändert. Am besten stellst du ihn bei jeder bekannten Höhenkote neu nach. Aus der Differenz kannst du dann auch schließen, wie sich der Luftdruck verändert hat. Das kannst du dann z.B. gut zur Einschätzung der Wetter-Entwicklung nutzen.

Bei einem einziehenden Tiefdruckgebiet kann der von deinem Höhenmesser gemessene Wert durchaus in extremeren Fällen 100m abweichen.

Hallo Michael,

daß sind natürlich Faktoren, die ich nicht berücksichtigt habe. Einleuchtend, daß der Höhenmesser nicht genau arbeiten kann.
Danke!
Gruß
Michael

Hallo Joerg,

das ist der
Höhenmesser:http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr…

Servus Mikhael
Nu ja, für den Preis darfst Du nicht allzuviel verlangen. Zum
einen fehlt ihm vermutlich eine Temperaturkorrektur (Durch die
Veränderung der Temperatur verändern sich diverse Längen und
Hebel)
Zum zweiten ist die Druckabnahme nicht linear, und dieser
Ausgleich ist ziemlich komplex. Mechanische Höhenmesser müssen
also immer wieder mal nachgeeicht werden.
(Ich kenn das von meinem ollen Thommen… der war schon
annotobak sündhaft teuer… 1988 für günstige 500 DM…, und
hat des öfteren rumgesponnen)

Höhenangaben wurden früher übrigens trigonometrisch ermittelt,
später wurde von diesen trigonometrischen Punkten per
Luftbildern weitergearbeitet und in die Fläche gezogen, heute
wird auch gerne mit differenziellem GPS gearbeitet
(Hochleistungsgeräte, sündhaft teuer und nicht mit den
Handheld-Geräten zu verwechseln)

Aber dazu übergebe ich an Roland :smile:

LG
Mike

Hallo deconstruct,

exakt, ich las noch einmal die Bedienungsanleitung durch, dort steht, man soll den Höhenmesser vor Ort neu einstellen.

Danke!

Gruß
Michael

Hallo Rochus,

Das ist ein barometrischer Höhenmesser.
Besonders im Gebirge ändert sich das Wetter und damit der
Luftdruck sher schnell. Du müsstest analog zu Deiner
Höhenmessung auch den aktuellen Luftdruck messen.
Dann kannst Du die Differenz zwischen Erstmessung und der
aktuellen Messung als Höhenkorrektur berücksichtigen.

Jetzt musst du mir nur noch erklären wie das gehen soll ??

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter
Ich nehme an, dass Du mich ein bisschen ärgern willst, aber seis drum

Besonders im Gebirge ändert sich das Wetter und damit der
Luftdruck sher schnell. Du müsstest analog zu Deiner
Höhenmessung auch den aktuellen Luftdruck messen.
Dann kannst Du die Differenz zwischen Erstmessung und der
aktuellen Messung als Höhenkorrektur berücksichtigen.

Wenn ich im Tal die Höhenmessung justiere, merke ich mir auch den Luftdruck.
In einer bekannten Höhe (wie beschrieben) sollte ein analoger Luftdruck auftreten, der das aber meistens nicht tut.
Wenn ich die Differenz des angezeigten Luftdruck des Höhenmessers zum Soll Luftdruck der bestimmten Höhe ermittle, kann ich den Anzeigefehler nachrechnen.
Das ist sehr umständlich, aber ein Weg zur Nachjustierung meines Höhenmessers.
Die Crux ist allerdings, dass die Dinger meist nicht linear arbeiten, keine Temperatur Kompensation haben und die ausgeschilderten Höhenwerte auch nicht immer stimmen.
Gruß
Rochus

MfG Peter(TOO)

Hallo Rochus,

Ich nehme an, dass Du mich ein bisschen ärgern willst, aber
seis drum

OK, du meinst die Kalibrierung des Höhenmessers :wink:

Es hat sich so gelesen, wie wenn du mit dem Barometer die Luftdruckschwankungen kompensieren willst, was nicht geht ohne die Höhe zu kennen, welche man messen will. :wink:

Ein barometrischer Höhenmesser ist ja nichts anderes als ein Barometer mit einer anderen Skala.

MfG Peter(TOO)

Hallo Michael,

Aber dazu übergebe ich an Roland :smile:

danke für die Lorbeeren, aber ich mir sind die vermessungstechnischen Hintergründe auch nur vage bakannt. Für barometrischen Messungen fand ich diesen Link

http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2002/1/…

In diesem wird ein Rechenbeispiel gezeigt und angegeben, 10° Temperaturdifferenz verursache 3,6% Fehler in der Höhendifferenz.

Mit Beginn der Landesaufnahmen nach 1800 werden Gipfelbestimmungen durchgeführt worden sein. Dazu waren barometrische und trigonometrische Messungen mit Metergenauigkeit ausreichend, früher auch mit der im Artikel genannten Siedepunktmethode mittels eines Thermometers.

Andeutungsweise wird in diesem Artikel von der trigonometrischen Methode gesprochen
http://www.geomatik.ch/fileadmin/download/2002/Fach/…

Berghöhen waren wohl bis ins 19.Jhdt nebensächlich. Heute, wo Wanderer, schlimmer: Mountainbiker!, am Gipfel ihr Barometer oder ihr GPS zücken, gerät man in Erklärungsnot über die Höhenangaben.

Messungen mit Zentimetergenauigkeit bleiben Einzelfälle, werden z.B. von GPS-Firmen unterstützt oder dienen „echten“ wissenschaftlichen Untersuchungen. Mir fällt wieder ein, dass ich vor Jahren mitgeholfen habe, auf den Wendelstein mit einem besonderen trigonometrischen Verfahren raufzumessen.

Die Luftbildmessung hatte wohl in den Alpen größere Bedeutung, aber mir selbst sind dazu keine Quellen bekannt.

Grüße Roland

In einer bekannten Höhe (wie beschrieben) sollte ein analoger
Luftdruck auftreten, der das aber meistens nicht tut.

In einer bekannten Höhe kennst du aber die Höhe - wie das Wort bekannt ja nahelegt - bereits. Dann kannst du deinen Höhenmesser ja ganz normal neu einstellen auf diese bekannte Höhe und brauchst doch keine Luftdruck-Differenzen selbst bestimmen und daraus den Höhenfehler ableiten.

Wenn ich die Differenz des angezeigten Luftdruck des
Höhenmessers zum Soll Luftdruck der bestimmten Höhe ermittle,
kann ich den Anzeigefehler nachrechnen.

Wieso nachrechnen? Der Höhenfehler ist an einer bekannten Höhe ja offensichtlich ablesbar, denn wenn der Ort 1500m hoch liegt, mein Höhenmesser aber 1480m anzeigt, dann liegt er trivialerweise 20m daneben.

Messungen mit Zentimetergenauigkeit bleiben Einzelfälle,
werden z.B. von GPS-Firmen unterstützt oder dienen „echten“
wissenschaftlichen Untersuchungen.

In der Schweiz wurde ein landesweites Permanent-Netz geschaffen, wo 30 Mess-Stationen mit einer Genauigkeit von 1-2mm in der Lage und 5mm in der Höhe erfasst werden (AGNES). Ausgehend davon wurden 200 weitere Punkte mit einer Genauigkeit von 1cm in der Lage und 2-3cm in der Höhe in tektonisch möglichst stabilen Gebiet vermessen, die als Ausgangspunkte für weitere Vermessungen dienen.
Jeder Punkt hat dabei einen Bewegungsvektor bekommen, der angibt, um wieviel mm sich der Punkt pro Jahr durch Tektonik (z.B. Alpenhebung etc) in Lage und Höhe verändert.
Benutzt werden kann das von jedem, der so genaue Vermessungen benötigt. Entsprechende Dienste bietet die Schweizer Landestopographie unter dem Namen swispos GIS/GEO an.

Hallo,

dass jemand zwischen den Zeilen liest …

Da ich zitiert wurde, die Anmerkung, dass ich mich auf die Frage „Gipfelhöhe von Bergen“ beschränkt habe. Ich wollte sagen, die Gipfel werden jetzt nicht systematisch zentimetergenau vermessen.

So ist die Zugspitze mal im Jahr 2000 auf 2962,06 m neu bestimmt worden
http://www.2962m.de/
In Karten wird man noch 2964 m o.ä. finden.

In der Schweiz wurde ein landesweites Permanent-Netz
geschaffen, …
Benutzt werden kann das von jedem, der so genaue Vermessungen
benötigt. Entsprechende Dienste bietet die Schweizer
Landestopographie unter dem Namen swispos GIS/GEO an.

Von Jedem, der das entsprechend teure Equipment hat oder aus bestimmten Chips (z.B. u-blox) die Rohdaten verarbeiten kann.

Jedes westeuropäische Land hat diese Referenzstationen und in Osteuropa werden sie aufgebaut. Und in der übrigen Welt vereinzelt auch.

Grüße
Roland

In Karten wird man noch 2964 m o.ä. finden.

Aber sicher nicht in einer neuen Landeskarte. In den topographischen Karten des LVM Bayerns ist die Zugspitze seit Jahren schon mit 2962m eingetragen.

Und dass jetzt natürlich nicht jeder Berg neu vermessen wird, ist schon klar. Bekanntere Berge werden aber schon neu vermessen. In der Schweiz passiert das bei den hohen Berge z.T. sogar regelmäßig, da bei vergletscherten Gipfel diese jedes Jahr ein Stück kleiner werden…