Hallo Gitarristen,
ich suche eine kompakte Möglichkeit, um auf meiner Gitarre (Fender Strato) einigermaßen originalgetreu sowohl den charakteristischen Twangy-Klang von Duane Eddy, als auch den runden Hallklang von Hank Marvin von den Shadows nachzubilden. Und das möglichst nicht über Computerprogramme (Guitar Rig habe ich, das gefällt mir aber nicht), sondern wenn es geht, über einen geeigneten Amp, bei dem ich das dann durch Umschalten einstellen kann.
Früher (in der musikalischen Steinzeit) hatte ich ein Binson Echorec, das das fürs erste schon ging. Aber das gibt´s heute ja wohl nicht mehr in der Art.
Bitte erzählt mir jetzt nicht, dass da noch andere Faktoren wie der Gitarrentyp (Duane Eddy spielte ja eine Guild), die Pickups, die Saiten usw. eine Rolle spielen, das weiß ich selber. Ich denke, es müsste einen guten Verstärker geben (Vox oder Fender?), bei dem man ein entsprechendes Soundmodul vorschaltet (wenn die Sounds nicht sogar im Amp vorprogrammiert sind). Also: Es soll vom Handling einfach sein: Keine große Stöpselei, keine 20 Effektgeräte, keine Computer-Spielereien. - Einfach einen „Zauber-Amp“ …
Für konstruktive Tipps wäre ich dankbar.
Gruß,
lynndinn
Hallo dramberdier,
vielen Dank für deine Rückmeldung.
Soundmodule gab’s damals nicht. Der Fender Showman hatte eine
Hallspirale (http://en.wikipedia.org/wiki/Spring_reverb) und
ein Tremolo, das war’s auch schon.
Ja, das kenne ich auch noch. Ich hatte zuerst sogar so ein geschwungenes Teil, dass direkt an der Gitarre angebracht war und sich dem Korpus anpasste, so eine Art Verlängerung des Pickups. Ich weiß nicht mehr, wie das hieß, Hopf oder so ähnlich, machte einen guten twangy sound. Und wir hatten darüberhinaus auch ein Binson Echolette (oder Echorec ?). Und diese Hallspirale, die immer aufheulte, wenn man Luftsprünge machte.
Aber was ich wissen will, ist, welcher Amp (ev. + Soundmodul) ist heute in der Lage, den Sound von Duane Eddy und (!!!) den von Hank Marvin möglichst gut nachzuahmen?
Da wäre ich auf Tipps gespannt.
Gruß,
lynndinn
Die wohl kompakteste Möglichkeit ist die, mit guten technischen Gitarrenkenntnissen diesen Sound so zu üben, dass er auch echt klingt.
Grüßle
Bernd Stephanny
Hallo drambeldier,
Du irrst - der Rührhebel an der Klampfe ist kein Effektgerät
und schon gar kein Tremolo, er erzeugt ein Vibrato
nee, mein Bester, das meinte ich natürlich nicht, das hatte ich später dann erstmalig bei meiner Fender 63. Ich fürchte, mich schlecht ausgedrückt zu haben. Das war wirklich ein Pickup mit einem inegrierten Vorverstärker mit Batteriebetrieb (die immer im entscheidenden Moment leer waren), wo man verschiedene Tremolostufen einstellen konnte, und den man auf die Halbakustische schraubte, und bei dem man sogar den Pickup auf einer Schiene kontinuierlich verschieben konnte.
Der Fender Showman zusammen mit einer (Fender) Box, in der
Lansing 12"-Speaker stecken.
Der Tipp klingt schon besser, werd ich mal nachhaken. Hast du da persönlich Erfahrungen mit?
gruß,
lynndinn
Der Fender Showman zusammen mit einer (Fender) Box, in der
Lansing 12"-Speaker stecken.Der Tipp klingt schon besser, werd ich mal nachhaken. Hast du
da persönlich Erfahrungen mit?
klar, woher wüsste ich’s denn sonst! So um 1965 rum galten Shadows, Spotnicks und Duane Eddie als geeignet zum Tanz. Auf dem Showman sind wir sogar mit Gitarre und Bass geritten Die Echolette von Dynacord haben wir nur genutzt, um unsere jämmerlichen Stimmchen aufzupeppen.
Gruß Ralf
Hallo drambeldier,
dann haben wir wohl so ziemlich die gleiche Zeit durchgemacht, ich war allerdings schon 1960 aktiv, erst mit einer Hopf-Jazzgitarre plus eben diesem obskuren Tremoloteil, einem Binson (nicht Dynacord!!!) und einem Selbstbauverstärker. Später kaufte ich mir eine der ersten weiß-silbernen Eco-Gitarren mit diesen komischen in einer Reihe liegenden Schalknöpfen und 1963 (glaub ich, oder war´s 64) hatte ich die erste Fender Strat in der Stadt. Letzteres habe ich Idiot dann blöderweise verscherbelt, weil ich dann nur noch als Pianist aktiv wurde. Heute, im Alter habe ich wieder Lust, die alten Sachen, die ich damals als Leadgitarrist spielte, wieder aufzuwärmen. Duane Eddy, Shadows, Spotnicks, Champs, Link Wray, Ladi Geisler, Django Reinhardt, Jörgen Ingmann usw. Das Gitarrentechnische ist nicht so sehr das Problem für mich (für „Cosy“ reichen die Gichtfinger noch), aber eben das Soundmäßige, weil ich mich die ganzen Jahrzehnte über nicht mehr mit Gitarren, Amps usw. beschäftigt habe.
Ich habe jetzt eine recht gute neuere Strato und nur einen superkleinen Roland Cube 30 zum Üben. Für meine Soundvorstellungen reicht´s aber nicht. V.a. kann der nicht gleichzeitig reverb und delay. Auch klingt er nicht weich genug (gerade für Shadows wichtig, finde ich).
Und einen historischen guten Showman wollte ich mir jetzt nicht unbedingt zulegen. Daher meine Suche nach einem (aktuellen) Amp, der sich auf diese Sounds spezialisiert hat, also heavy metal-oder zauber-synthi-Klänge sind unwichtig.
Also gibt´s so was, oder ist das mal wieder einer meiner unerfüllbaren Träume?
Keep on rockin´,
lynndinn
Hallo ihr sturen Gitarristen da draußen,
kann mir denn keine weiterhelfen, ich meine ersthaft, nicht mit so völlig überflüssigen Kommentaren wie die von Bernd? - Oder bin ich im falschen Forum? Drambeldier hat sich ja wenigstes Mühe gegeben, aber weiter bin auch nicht gekommen.
Wenn ich als Laie so im Internet stochere: Was ist denn z.B. mit der Kombination „Alesis Q2 mit Charlie Hall’s EFTP“ und dem „Vox AC 30“? Das soll ja für den Shadows-Sound ganz gut sein. Aber kriegt man damit auch den Twangysound hin?
Spielt denn heute niemand mehr diese Sachen?
lynndinn
Hallo Lyndinn,
bin deiner Meinung, was gewisse „Tips“ angeht.
Leider werde ich dir vermutlich auch nicht helfen können, da zum einen zu jung (kenn die genannten Bands nicht) und auch eher 'ne Qktave tiefer und mit zwei Saiten weniger unterwegs
Trotzdem zwei Sachen: zum einen, mal in diversen Gitarrenforen stöbern (da möglichst durch Reinlesen erstmal die Spreu vom Weizen trennen, es gibt da viel Kindergarten), da sind oft mehr „Soundfetischisten“ zu finden.
Zum zweiten gibt es Multieffektgeräte, die im Prinzip „alles“ können (meiner Meinung nach aber leider nichts richtig - klingt halt alles etwas digital-artifiziell).
Meine Ohren sagen, daß nur ein Vollröhrenverstärker klingt wie ein Röhrenverstärker. Und obwohl diese tollen, kleinen, 1 kg schweren Digitalamps superleicht zu transportieren sind hab ich den Schmarrn wieder verkauft und bin wieder zu SolidState mit Röhrenpreamp zurückgekehrt (Kompromiß- Vollröhre ist mir zu schwer). Will sagen: Keine Simulation klingt wie das Original. Aber vielleicht ist es ja ‚ausreichend‘ echt, was die Digitaleffekte so produzieren.
Empfehlungen gibts sicher von den Soundfreaks in den Gitarrenforen.
Grüße,
Oliver
Moin Lynndinn, Moin Oli!
Ich bin da auch ganz eurer Meinung. Kann hier auch vvlt. nicht ganz so viel beisteuern da 5-Saiter-Basszupfer. Und ein wenig Gitarre nebenher.
Seit etwa 6 Jahren gehe ich back to the roots. Heisst ich spiele pur in den Verstärker, ohne Umwege und Multieffekte. Wenn es ein Effekt sein soll nehme ich eine gute Trampelkiste wie z.B. einen Octaver von EBS. Ist fast so teuer wie ein Multi mit 20 Efekten. Aber Qualität.
Lynndinn, du solltest mit deiner Gitarre mal die Musikgeschäfte durchstöbern und vor Ort Verstärker mit Trampelkisten testen. Hast du Freunde die Gitarre spielen? Frag auch da mal nach ob die bereit wären mal nen Amp für ein paar Tage zu verleihen.
Auf diesem Weg habe ich meinen Basssound gefunden.
Ich hoffe das ich damit helfen kann. Und, da gebe ich Oli recht, eine Vollröhre.
Gruß
Martin
Hallo Olli und Martin,
in einen Musikladen zu gehen, ist nicht das Problem. Nur, ich habe immer das Gefühl, die wollen nur das verkaufen, was sie gerade da haben oder woran sie am besten verdienen können.
Insgesamt bestätigt ihr mich aber in meinem Bauchgefühl:
Zum zweiten gibt es Multieffektgeräte, die im Prinzip „alles“
können (meiner Meinung nach aber leider nichts richtig -
klingt halt alles etwas digital-artifiziell).
genau das pssiert mir mit meinem Guitar Rig 2 auf dem Rechner. Wahnsinnssounds, aber alle in meinen Ohren hohl (oder mache ich da im Handling was falsch?)
Meine Ohren sagen, daß nur ein Vollröhrenverstärker klingt
wie ein Röhrenverstärker. … Will sagen: Keine Simulation klingt wie das
Original.
Also Röhrenamp wird´s wohl werden, mein Roland Cube 30 reicht mir nicht, wahrscheinlich einen Vox AC 30. - Nun will (und kann) ich natürlich nicht das Original 1 zu 1 nachahmen, das ist mir schon jetzt klar, denn dann müssten auch die anderen Parameter stimmen: „richtige“ Gitarre (um von den Shadows auf Duane Eddy umsteigen zu können, will ich mir jetzt nicht unbedingt auch noch eine Gretsch bzw. eine Guild kaufen), entsprechende Saiten usw. -
Aber vielleicht ist es ja ‚ausreichend‘ echt, was
die Digitaleffekte so produzieren.
Daher eben meine Frage nach einem guten Aufsatzteil, der meine bevorzugten Sounds eben möglichst wenig nach Plastik klingen lässt.
Empfehlungen gibts sicher von den Soundfreaks in den
Gitarrenforen.
Genau das werde ich jetzt auch machen.
Danke für die Rückmeldungen,
lynndinn
Morgen Lyndinn, morgen Martin,
da sind wir uns ja recht einig (Wahnsinn - zwei Bassisten und ein Gitarrist sind einer Meinung!))
Ich hab mir grad mal ein bißchen Duane Eddy auf DuRöhre angehört. Ich höre da ein bißchen Hall und, wie schon erwähnt, Tremolo. Allerdings behauptete Brian Setzer mal in einem Interview, daß nur seine Gretsch diesen ‚twang‘ hätte… ich meine aber, da kommt man auch mit anderen Klampfen in die Nähe.
Was eventuell noch ein Weg für dich wäre, Lyndinn: sich die Vorteile des Warenfernabsatzgesetzes zunutze machen:
Also sich eine Kiste voll Effekte im Netz bestellen, zu Hause ausführlich testen (wär sicher gut, wenn der AC30 dann schon 'rumstünde), den besten behalten und den Rest zurückschicken. Wobei natürlich ein Onlineshop, der einen Monat Rückgaberecht gewährt besser wäre als einer, der nur 14 Tage einräumt.
Hier zum Beispiel gibt’s einiges:
http://www.effekt-boutique.de/Effektgeraete/Tremolo:… (die kenne ich nicht, ist nur beispielhaft).
Sehr empfehlen kann ich www.tone-toys.com. Da hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht.
Viel Spaß!
Oli
Gitarrensound: Lösung gefunden
Hallo,
vielleicht interessiert es den einen oder anderen: Ich habe jetzt eine gute Lösung für mein Problem gefunden.
Ich bleibe bei meinem Roland Cube 30, der einen akzeptablen Clearsound hat, v.a. bei dem modeled amp „black panel“. Dann schalte ich einen Boss DD7 Digital Delay und einen Boss FRV-1 Fender Reverb hintereinander. Für den Shadows-Sound ist das perfekt. Beim Duane Eddy Sound hapert´s noch ein bisschen. Da müsste ich mir wirklich eine gute Gretsch kaufen. Aber ich denke, es reicht, wenn ich mir neue wirklich gute Pickups und eine Stahlplatte einbauen lassen.
Jedenfalls habe ich wieder Spass am Gitarrenspielen.
Danke nochmals für eure Hilfe,
lynndinn
Hallo Lyndinn,
toll, daß du so schnell eine befriedigende Lösung gefunden hast!
Danke für’s feedback, viel Spaß beim Spielen.
Grüße,
Oliver