Glasfaser kommt ins Haus

Hallo,
die Tiefbauarbeiten stehen vor dem Abschluss und der Hausanschluss bevor.
Der Aufseher meinte, es würde genügen, den Hausübergabepunkt zu installieren und getrennt davon „den NT“; da müsste nicht unbedingt eine Leitung zwischen sein. Wenn ein Router an den NT käme, würde man ohne weiteres alles empfangen können; die Glasfaserkabel seien stark genug.
Stimmt denn das? - Ich kann mir das nicht vorstellen.

Vielen Dank!

Hallo,

soweit mir bekannt, ist der Hausübergabepunkt (HÜP) bei Glasfaser nur eine passive „Steckdose“. Von hier geht eine Glasfaserleitung zum Netzabschlusspunkt (NT-Netzwerktermination). Erst hier erfolgt die Wandlung von Lichtsignalen in elektrische Signale. Die wiederum gehen dann in den Router.

Die Empfehlungen, die mir bekannt sind: der NT sollte so dicht wie möglich an die nutzenden Geräte - bis zu 20m darf die Glasfaserleitung lang sein. Das Kabel zwischen NT und Router sollte dann kurz sein.

Grüße
Pierre

Edit und P.S.: bei Mehrfamilienhäusern gibt es dann in jeder Wohnung einen eigenen NT und je eine Glasfaserleitung vom ÜP in jede Wohnung.

Danke. Müsste da nicht also vom HÜP zum NT eine extra Leitung gelegt werden?
Der Aufseher meinte, das sei nicht nötig. Der Impuls vom HÜP gehe auch durch eine Betondecke.

Dann hat der Aufseher anscheinend keine Ahnung vom Anschluss sondern nur vom Buddeln. Sofern Ihr nicht aneinander geredet habt.

Ja. Vom HÜP geht eine Glasfaserleitung zum NT. Durch alle Wände und Decken die im Weg sind. Ein „Lichtimpuls“ geht vom HÜP nicht durch Beton (oder Holz, Gips etc.).

Am HÜP kommt ja nur die Glasfaserleitung an. Die wird dort auf passende Länge gekürzt und „angeschlossen“. Auf der anderen Seite des Anschlusses hat man quasi eine „Steckdose“ für Glasfasern. Hier passiert also keine aktive Umsetzung zwischen den Übertragungsmedien (Glasfaser & Licht vs. Kupferkabel & Spannung).

Moin,

Das scheint aber sehr unterschiedlich gehandhabt zu werden, wir haben 2 Einfamilienhäuser unter „Glas“ bei zwei verschiedenen Anbietern. In beiden Fällen sind beide Funktionen in einer einzigen Übergabestation integriert, Router mit Patchkabel dran und fertig.

-Luno

Verstehe ich das richtig? Bei Euch sind dann ÜP und NT ein Gerät?

Interessant zu wissen. Danke

Grüße
Pierre

Ja, zwingend.
Der HÜP ist der Hausanschluss, dort endet die erdverlegte Glasfaser.
Von dort geht in jede Wohneinheit ein weiteres Glasfaserkabel (diesmal für Innenverlegung) und endet am TA/ONT. Das ist ein Glasfaseranschlusskasten mit integrierter Einheit zur Umwandlung in elektrische Signale - mit anderen Worten: Ab hier geht es mit Netzwerkkabel weiter zum Router.

Die Telekom hat in unserer Gegend die Verlegung der Glasfaser zwischen HÜP und TA/ONT bis zu einer Länge von 20m „kostenlos“ übernommen (gehört zum Anschluss dazu), während ein Ort weiter im Rahmen des selben Förderprogramms der private Konkurrent dafür horrende Preise extra verlangt. Bitte konkret erkundigen, wer diese Leitung verlegen muss und wer es bezahlen soll.

Moin,

Ja, sogar zweimal ja, denn bei beiden Installationen an unterschiedlichen Standorten war ich als Hausherr zugegen und als Techniker bin ich einfach nur neugierig. :wink:

Siehe: https://www.vereinigte-stadtwerke.de/faq/media/question/70, die Anleitung: https://services.vereinigte-stadtwerke.de/vsg/de/f/c/7/media_token/fnu45jrr24

Bei uns wurde jedes mal die Faser am Ende in eine Steckverbindung eingesetzt und ab in die Box. Eine explizite externe Übergabesteckverbindung gibt es nicht.

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Links unten an der Station siehst du die Glasfaser mit Ummantlung.

-Luno

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Du meinst, wenn man den Übergabepunkt im Keller hat, müsste dort auch die NT stehen, da könnte der Router rein und man empfängt im Haus über Wlan?
In so einem Fall wäre aber doch LAN nicht möglich, oder?
Und das Wlan aus dem Keller, wäre docch nicht so stark, als wenn man die NT im Haus hätte und von dort den Router betreibt??

Ersetze „müsste“ durch „kann“. Bzw. im Fall wie @Lunochod (wenn es keinen dedizierten ÜP gibt) „wird“.

Der Router kann nahe des NT stehen, oder etwas weiter entfernt.

Kommt auf das Haus an - Größe, Wände …

Warum sollte das nicht möglich sein?

Wie schon gesagt, zwischen NT und Router darf das Kabel auch etwas länger sein. Somit muss der Router nicht zwingend im Keller stehen.

Man könnte natürlich auch ein paar Leitungen durchs Haus ziehen und an allem möglichen Ecken Switches und WLAN-Repeater installieren. Feste Geräte könnten an die Switches und die mobilen Geräte hätten kräftiges WLAN.

Das geht so nur im Einfamilienhaus.
Und auch da will man vielleicht den TA/ONT nicht im Keller neben der Hauseinführung haben.
Die Rohre / Glasfaserkabel für Erdverlegung sind jedoch meistens aus leicht brennbarem Material, die dürfen im Hausinneren gar nicht weiter verlegt werden. Daher dient der HÜP auch dem Übergang zum schwer entflammbaren Innenkabel.

2 Like

Moin,

Da wir keine Keller besitzen, konnten wir das auch nicht wollen. :wink:
-Luno