Glauben Finden

Hallo, wie habt Ihr zum Glauben gefunden? Ich bin schon längere Zeit dabei, den Glauben an Gott zu finden. Vielen Dank für Eure Antworten!

An welchen Gott?
Es gibt hunderte Religionen und jede Religion hat ihren (mindestens einen) eigenen Gott.
Siehst du die Unlogik?

Sorry, ich meine den christlichen dreieinigen Gott.

Warum soll das der „richtige“ Gott sein?
Es gibt eine ganze Menge heiliger Bücher und Überlieferungen, jede behauptet vereinfacht, dass sie die „richtige“ ist. Welche ist es nun wirklich?

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Gar nicht. Er wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt, da ich in einen religiösen Haushalt geboren wurde.

Meine eigene Leistung in diesem Zusammenhang war, daß ich vom Glauben weg fand. Nämlich, indem ich mich vor 31 Jahren für religionsfrei erklärte und aus der Kirche austrat.

Gruß T

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Meinst du wirklich „den Glauben“? Zum Beispiel an

Oder geht es dir vielmehr um ein → Bekenntrnis der Zugehörigkeit zu einer der vielen christlichen Krichen?

Das ist nicht dasselbe!

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Hallo Marr, was genau meinst du damit?

Du möchtest an einen liebenden Gott glauben, aber irgend wie gelingt das nicht?

Du spürst, wenn du betest, keinen Trost? Du möchtest gerne spüren, dass ein Gott da ist?

Was hast du bisher getan mit deinem „Ich bin schon längere Zeit dabei…“?

Allerdings: Ich fürchte, dass du hier nicht weiterkommst. Ich vermute, die meisten Teilnehmer gehen davon aus, dass es keinen Gott gibt, der in unser Schicksal eingreift und das es keinen Sinn macht, mit einem Gott, den man sich vorstellt, zu sprechen und ihm zu vertrauen.

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Das stimmt wohl.
Und selbst wenn es ihn (oder sie oder mehrere oder sonstwas) geben würde: Welches ist der/die/das Richtige? Jede Lehre behauptet von sich, dass sie die richtige ist und die anderen falsch sind.

Gar nicht. Ich bin in einem areligiösen Haushalt groß geworden. Hier füllten Lehrbücher und Lexika die Regale. Naja, es gab auch Märchenbücher über Prinzessinnen, Könige, Götter, Zwerge und andere ausgedachte Gestalten.

Und heute bin ich zu erfahren und zu wissend, um Götter als Erklärungsmodell für die Mysterien der Welt heran zu ziehen. Ich brauche auch keine Götter, um Trost zu finden - dafür reicht mir ein guter Rum und meine Freunde. Auch brauche ich keine Vertröstung an ein besseres Leben nach dem Tod - ich gestalte mir mein Leben jetzt angenehm. Und schon gar nicht brauche ich Institutionen, die sich an meinem Glauben bereichern.

Was erhoffst Du Dir davon? Nur so aus Neugier gefragt.

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Ich glaube nicht, dass man den Glauben finden kann, so wie einen Ring unter einem Schrank.
Eher jagt man ihm nach - wie auch immer.
Ich brauche auch keine Krücke im Diesseits und keine Vertröstung ins Jenseits.

Und doch lese ich gern in der Bibel und gebe ich mich gern mit Leuten ab, für die das Diesseitige nicht zufriedenstellend und vollständig ausreichend ist. (Bin aber kein Profi da und für Streitgespräche darüber und meinen Beitrag hier völlig ungeeignet.)
Für Freunde, die z.B. sagen, da muss doch noch mehr sein. Hab aber auch viele andere Freunde, die sich nicht drum kümmern…
Die Liturgien & Gebräuche usw. sind mir egal - aber diese Einstellung der Leute führt zu wertvollen Gesprächen.

Ohne „Glauben“ diskreditieren zu wollen, ist es doch nüchtern betrachtet zu Beginn meist ein überwiegend mentales Dafürhalten. (Sicherlich gibt es auch plötzlich hereinbrechende Erfahrungen, ein Saulus-Paulus-Phänomen, das aber nur für wenige Menschen zutreffen wird.) Die eigentliche Frage ist wohl, wie man daraus eine innerliche Intensität schaffen kann, die zu tiefergehenden religiösen Erfahrungen führt. Große Freude, tiefes Mitgefühl, starke Hingabe…
Ich hab einiges durchprobiert, und würde meinen, dass dies im christlichen Kontext anhand der kontemplativen Strömungen durchaus möglich ist. Gerade das Haus Gries mit den 10tägigen Schweigeexerzitien ist eine tolle Möglichkeit, den Glauben zu vertiefen, wie es so schön heißt.
Besten Gruß

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Die Stichwörter „Trost“ und „Vertröstungen“ zeigen auf, weshalb der Glaube v.a. in der Vergangenheit wichtig war. Gerade damals ging das Leben der Menschen mit einer ständigen Verlustgefahr einher, sei es die Kindersterblichkeit, Ernteausfall, Kriege… Glaube war so (bitte nicht diskreditierend verstehen!) eine Art Massenpsychiatrie, es hat die Menschen auch in extremen Lebenssituationen psychisch im Gleichgewicht gehalten, so dass sie einigermaßen weiterleben konnten. Das darf man nicht unterschätzen oder abtun, der Glaube war wichtig für die Menschen damals.
Heute ist es anders, wir leben viel abgesicherter, weshalb die tröstende Relevanz abnimmt (bei Befragungen von Kirchenmitgliedern aber immer noch ausschlaggebend ist). Damit werden auch die organisierten, v.a. monotheistischen Religionen immer unbedeutender. Die Frage ist, inwieweit es gelingt, daraus wirkliche Erfahrung werden zu lassen. Es gilt nach wie vor der Satz von Karl Rahner aus den 60ern:
„Der Fromme von Morgen wird ein Mystiker sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein.“

das tun beiläufig sämtliche Geflügelschlachtereien in D ebenfalls. Schlachten durch Abtrennen des Kopfes ist keineswegs irgendeine religiöse Fisimatente, sondern es stellt sicher, dass der Schlachtkörper ausblutet (dafür sollte das Herz noch schlagen) und nicht sofort nach der Schlachtung der Verderb beginnt, was bei nicht ausgeblutetem Schlachtkörper der Fall ist.

Bei Rindvieh und Schweinen erfolgt das Ausbluten des Schlachtkörpers nur in einzelnen, recht seltenen Fällen nach dem Tod des Tiers (dann, wenn der eigentlich zur Betäubung gesetzte Bolzenschuss diesen bereits vor dem Entbluteschnitt herbeigeführt hat) und dann auch unvollständig, was die Qualität des Schlachtkörpers von vornherein empfindlich mindert.

Bevor Du hier wohlfeile Schauermärchen auftischst, könntest Du Dich vielleicht um deren Inhalt kümmern - gilt übrigens auch für angeblich religiöse Konflikte wie die ab 1169 von den Engländern ohne nachhaltigen und flächendeckenden Erfolg versuchte Eroberung und Unterwerfung Irlands und deren Folgen.

Aber vielleicht könntest Du ja was zu der von @Marr vorgelegten Frage sagen, wie wäre denn das?

Schöne Grüße

MM

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Den glauben an Gott finden ist meiner Meinung nach verschwendete Zeit.
Da kann man auch gleich an sich selbst glauben.
So bin ich dann sozusagen mein eigener Gott.
Wenn es einen Gott wirklich gibt, dann stell ich mir die Frage: Wer hat Gott erschaffen!
Das Spiel kannst Du dann in alle Ewigkeit so weiterführen.
Du wirst die Antwort nie finden.

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