Glaubte Lenin an eine Revolution des Proletariats

Liebe/-r Experte/-in,

ich hoffe, Sie kennen sich mit den russischen Revolutiomen aus…

Ich musste heute eine Prüfung in Geschichte schreiben, wo
die Frage etwa so lautete: Lenin glaubte lange, die Revolution des
Proletariats würde er nicht mehr erleben. 1917 änderte sich jedoch
seine Meinung. Erklären Sie anhand der marxistischen Theorie, weshalb
dies so war.

Ich bin mir bewusst, wie komisch die Frage ist.
Ich muss dazu sagen, dass wir bisher nur geumdlegendere Sachen
des Marxismus gemachr haben.

Was wäre ihre Antwort?

Gruss,
gabriel

Hallo Gabriel,
die Aufgabenstellung finde ich als Geschichtslehrer ziemlich zweifelhaft; der dahinter stehende Gedanke ist wohl dieser: Lenin hat natürlich mit den Bolschewiki jahrzehntelang auf eine Revolution hingearbeitet, dabei aber gesehen, dass das (Industrie-)Proletariat in Russland erst eine kleine Bevölkerungsschicht umfasste. Euer Lehrer meint nun, dass Lenin das Entstehen eines starken Proletariats hätte abwarten müssen; tatsächlich hat er aber- abweichend von Marx bzw. dessen Theorie an die russischen Verhältnisse anpassend - das revolutionäre Potenzial der Bauernschaft versucht zu mobilisieren. Dies ist ihm erst in der Situation des Weltkriegs gelungen, der für Russland immer größere Opfer von der Bevölkerung forderte; die erfolgreiche Forderung der Bolschewiki war ja Frieden und Landreform.
Ich hoffe, das klärt die Frage halbwegs,
freundliche Grüße

Werner Haertel

Die Antwort von Werner fand ich schon sehr gut, aber sie erklärt für mich noch immer nicht in wie weit man zur Argumentation die marxistische Theorie miteinbeziehen kann / soll. Ich hätte in die Richtung argumentiert, dass er mitansah, wie sich die Zustände und dadurch eben auch die Meinung in der Bevölkerung und vor allem die der Weltöffentlichkeit änderten.
Sollte dich auch die heutige Situation in Russland interessieren habe ich einen wie ich finde sehr informativen Seitentipp : http://www.die-russische-frage.de/die-russische-gese…