Hallo, ich war wegen gereizten Augen beim Augenarzt und bei einer Vorsorgeuntersuchung wurde bei mir ein Augeninnendruck von 33 gemessen. Der Sehnerv wurde untersucht und eine Gesichtsfeldmessung wurde vorgenommen. Schäden wurden keine gefunden.
Der Arzt hat mir gesagt ich hätte den Grünen Star und wäre nun ein Glaukompatient.Ich habe dann Augentropfen bekommen und nach einer halben Stunde wurde der Druck noch mal kontrolliert. Der Augeninndruck ist innerhalb der 30 Minuten von 33 auf 23 gesunken.Ich muss nun jeden Tag zweimal Augentropfen nehmen ( Timo Comod 0,25% ).
Wie wird die Therapie wohl weitergehen ob der Druck beim nächsten messen unter 20 ist und ist es denkbar das ich eventuell nur noch einmal am Tag tropfen muss?
Die einzigen Beschwerden die ich habe, sind immer noch gereizte Augen und ich sehe im dunkeln besonders bei Autoscheinwerfern oder hellen LEDs einen Strahlenkranz.Tagsüber habe ich das Gefühl, dass mich Autoscheinwerfer besonders Tagfahrlichter leichter blenden als früher.Ich bin jetzt 57 Jahre alt und trage eine Gleitsichtbrille.
Vielen Dank
Die Beschwerden sind aber gerade typisch für ein Glaukom. So wird es in der Regel überhaupt entdeckt, weil Patienten mit diesem Auffälligkeiten zum Arzt gehen. Sei froh, dass bei der Gesichtsfeldmessung noch keine Ausfälle im Randbereich festgestellt wurden.
Und mal ehrlich, wer soll hier sagen, ob Du in Zukunft mit 1 Tropfen am Tag auskommen wirst ? Doch wohl am ehesten dein Augenarzt.
Kann sein, kann nicht sein.
MfG
duck313
Hallo, ich dachte man könnte es aus Erfahrung eventuell einschätzen, wo der Druck beim nächsten messen sein wird. Wie geschrieben war er innerhalb einer halben Stunde von 33 auf 23 mit Timo Comod 25%.
Nach zwei Monaten und zweimal tropfen am Tag wird wieder der Druck gemessen.
Eben, danach wird man sehen. Ob sich der Innendruck stabilisiert hat und ob man dann die Tropfenzahl verringern kann.
Werden denn diese Lichteffekte wieder besser, wenn der Augeninndruck stabil ist?
Hallo,
zunächst mal wurde kein Schaden am Sehnerv festgestellt, sondern „nur“ zu hoher Augeninnendruck. Letzteres ist ein Risikofaktor für ein Glaukom („Grüner Star“). Kommen weitere Faktoren dazu (entsprechende Erkrankungen in der Familie, Durchblutungsstörungen, zu niedriger Blutdruck), ist es sehr wahrscheinlich an einem solchen Glaukom zu erkranken.
Das sieht man an Veränderungen am Augenhintergrund und am Sehnerv. Vereinfacht steigt der Druck im Augeninnern durch gewisse Risikofaktoren derart an, dass sich der Sehnerv von Teilen des Auges löst (in etwa wie ein aufgepusteter Ballon einen Hohlraum bildet. Was genau dazu führt ist unbekannt. Kommt eine besondere Fehlstellung oder Deformierung des Auges hinzu, besteht bei einigen Glaukomtypen die Gefahr schlagartiger Erblindung (sog. Glaukom-Anfall).
Du solltest Deinen Arzt fragen, anhand welcher Risikofaktoren er den Grünen Star diagnositizert hat. Zu hoher Augeninnendruck allein reicht nicht. Außerdem sollte er Dir den Glaukomtyp mitteilen.
Die erste Hilfsmaßnahme ist tatsächlich die zügige Absenkung des Augendrucks. Dazu werden zu anfangs häufig Tropfen eingesetzt, die sehr gut wirken, die aber auch sehr reizend sind und das Sehvermögen in der von Dir beschrieben Weise einschränken!
Ist der optimale Druck erreicht, werden in der Regel andere Tropfen verschrieben, die sehr viel besser verträglich sind und tatsächlich nur noch einmal täglich - vorzugsweise abends - genommen werden müssen. Ein solcher milderer Wirkstoff ist zB Latanoprost.
Grundsätzlich musst Du damit rechnen, Dein Leben lang diese Tropfen zu nehmen, um den Augendruck bei normalen Werten (das sind „irgendwas“ um die 15 mm hG) zu halten. Bei dem selteneren Engwinkelglaukom (der oben beschriebenen Form, die schlagartige Erblindung verursachen kann) wird häufig zusätzlich ein Loch ins Auge gelasert, um schlagartigen Druckanstieg zu verhindern oder abzumildern.
Der von Dir beschriebene Blendeffekt kann also sehr gut durch die Tropfen verursacht worden sein. Ein anderer nicht zu unterschätzender Effekt ist verzerrte Wahrnehmung! Durch das dunkle Wetter in Verbindung mit erhöhter Aufmerksamkeit auf sein Sehvermögen und neue Lichttechniken wie LED und Xenon, die auch noch häufig falsch eingestellt oder bedient werden, steigt die Empfindung, hier einen Zusammenhang zu sehen, der nicht da ist oder in diesem Zusammenhang besonders auffällt. Lichtblitze und eingeschränktes Gesichtsfeld sind hier weitaus kritischer als die von Dir beschriebenen Effekte.
Lass dich also nicht verrückt machen, nimm die Tropfen und lass regelmäßig vom Arzt Augendruck und Sehnerv nachgucken.
Gruß vom
Schnabel
Hallo, vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort.
Ich bin zum Augenarzt gegangen, weil sich meine Augen sehr gereizt angefühlt haben.Als wir in Urlaub gefahren sind, hatte ich nach 7 Stunden Autofahrt ziemlich rote Augen und da haben mich schon besonders LEDs geblendet.
Diese Strahlen um helle kleine Lichter hatte ich da auch schon also vor den Tropfen.Diese Strahlen könnte ich allerdings auch vor 10 Jahren sehen als ich meine erste Brille bekam allerdings sind diese dann irgendwann verschwunden.
Was mir auch noch im dunkeln aufgefallen ist, sind bei Laternen eine Art Halo ich sehe also unter dem Laternenlicht noch ein zweites Licht.Ohne Brille ist die Erscheinung nicht so stark.Die Brille hat aber keine Krarzer die das Licht brechen könnten.
Am meisten stört allerdings das blenden der Scheinwerfer auch tagsüber aber fast nur diese hellen LEDs oder falsch eingestellte Scheinwerfer.
Augenlicht und Angst vor dem eingeschränkten Sehen ist so wichtig, dass ich an Deiner Stelle zusätzlich die Ambulanz einer Augenklinik aufsuchen würde, um eine unabhängige Befundung zu haben.
Udo Becker