Hoi.
Ich denke doch, dass es hier um die Stoffmenge bzw. das Geschlecht geht. Ist jetzt fast mehr ein theoretisches/soziologisches als praktisches/juristisches Statement.
Ein weiter Rock, eine kurzärmelige Bluse und High Heels können auch „nuttig“ aussehen, eine 3/4 Cargo-Hose aus Leinen, ein entsprechendes Tank-Top und ordentliche Sandalen hingegen sportlich-elegant.
Ich habe da doch schon bedenken, wo hier eine (soziale) Gleichbehandlung gegeben ist. In unserer Behörde arbeitet ein afrikanischer Kollege, der gerade im Sommer seine Heimatbekleidung trägt: eine Art Kaftan oder Salwar Kamenz in unifarben(weiß bis hellgrau) - die ist schön luftig, das würde ich auch gerne ausprobieren.
Daneben gibt es immer noch den Männerrock (und ich meine keinen Schottenrock, sondern solche wie von Gaultier).
"Das Ziel der Männerrockbewegung ist, den Rock für den Mann in breiten Teilen der Gesellschaft so alltagsüblich zu machen wie die Hose für die Frau. Unterstützt werden diese Männer dabei von Frauen, die erkannt haben, dass dieser Verzicht auf die Exklusivität dieses Kleidungsstücks als Frauenkleidung die Gleichberechtigung für die Frau fördert: Vielfach werde immer noch „weiblich“ mit einer Abwertung gleichgesetzt, was auch den Widerstand mancher Männer gegen ein vermeintlich weiblicheres Erscheinungsbild erkläre. Gerade durch diese modische Annäherung könne jedoch diese Ungleichberechtigung weiter bröckeln. Dies beweise auch der Kampf der Frauen, in Hosen allgemein akzeptiert zu werden als Teil ihrer gesellschaftlichen Emanzipationsbewegung.
Hersteller und Anbieter stellen sich bisher nur wenig auf diesen eventuellen neuen Trend ein. Es gibt jedoch einige Labels, die sich auf das Thema spezialisiert haben.
Im Jahr 2012 lockerte die University of Oxford ihren Dresscode, sodass künftig bei Examina oder formalen Anlässen auch Männer Röcke und Strumpfhosen und Frauen Anzüge und Krawatten tragen können.[1]"
Qualle: Wikipedia
Wenn man z.B. im Bewerbungsverfahren darüber nachdenkt, in der ersten Runde weder Geschlecht, Alter, Namen etc. zu nennen, um nur nach den objektiven Kriterien geeignete Bewerber herauszufiltern - warum kann die Schere im Kopf nicht auch dort durchbrochen werden?
Oder um mal dein Beispiel fort zu spinnen: Der Kunde kommt als Besucher zu einer Hotline, mit der er öfter Kontakt hat. Eine „weibliche Mitarbeiterin in weitem Rock und kurzärmeliger Bluse oder im Sommerkleid mit offenen Pumps“ kommt auf ihn zu und stellt sich vor - es ist die Dame, mit der der Kunde immer Probleme hat, die schnippisch antwortet, die nicht richtig zu hört etc. Dann kommt unser Waldschrat angeschlurft, der der „Kollege, mit Tank-Top und Dreiviertel-Bermudas in Sandalen“ ist. Dieser entpuppt sich als der Mann, der als freundlich, kompetent und zuverlässig vom Kunden geschätzt wird.
Das ist der Schein eben nicht alles.
Ich würde gerne mal wissen, ob es schon Arbeitsgerichtsurteile zu Thema „Geschlechtsumwandlung“ und Kundenkontakt gibt - also ob jemand vorher als Mann und dann als Frau oder umgekehrt (inklusive der Veränderungsphase) von seiner Tätigkeit entbunden wurde oder in den Innendienst ohne Kundenkotakt versetzt wurde. Wie würden Arbeitgeber mit einer Person wie „Conchita Wurst“ umgehen dürfen?
Ciao
Garrett