Gleichgesinnte gesucht, HTX-Patienten oder -Angehörige

Hallo ihr Lieben,

mein Verlobter hat seit 01/11 eine HTX hinter sich und wir wollen über Weihnachten in den Urlaub fliegen für ein paar Tage.

Flug würde ca. 2 Std. dauern, also nichts all zu tragisches.

Nun leider ist er noch nie geflogen und daher kommt nun meine Frage,
wie hat das bei euch ausgesehen? Urlaub nach HTX?

Würde mich über ein paar nette Erfahrungsberichte freuen :smile:

Liebe Grüße
Becky

Hallo, Becky,

mein Verlobter hat seit 01/11 eine HTX hinter sich und wir
wollen über Weihnachten in den Urlaub fliegen für ein paar
Tage.

Ein guter Freund von mir hat im März eine HTX sehr gut überstanden.
Er plant ebenfalls zu Weihnachten seine erste größere Reise nach der HTX und hat mir
erzählt, dass ihm folgendes zu Reisen gesagt wurde:

Bei guter und komplikationsloser Heilung, guter Medikamentenverträglichkeit und gutem Allgemeinbefinden sind nach ca. einem halben/dreiviertel Jahr auch Fernreisen möglich.

Zu eventuell notwendigen Impfungen eine Spezial-Impfambulanz aufsuchen oder genau mit dem Arzt besprechen - es gibt Immundepressiva, die sich nicht mit z.B. Malaria-Impfung vertragen.

Generell: auf ausreichend Flüssigkeit während eines Fluges achten, eventuell (vor allem wenn man älter ist) für eine Thrombose Prophylaxe sorgen (unbedingt mit dem Arzt besprechen, eventuell Gaben von Heparin)

Dass man ausreichend Medikamente mitnimmt, ist ja klar - und immer auch eine gute Menge Reserve! - die bestgeplante Reise kann aus irgendeinem Grund länger dauern!

Außerdem sollte man immer die mit dem Arzt besprochenen Antibiotika für den Notfall mithaben.

Eine Reise-Rückholversicherung dient nicht nur im Notfall der seelischen Beruhigung:smile:) Dort sollte man angeben, dass man HTX Patient ist.

Und noch zwei Tips von mir:

nachdem Durchfall ja für die regelmäßige Aufnahme der Medikamente unter Umständen ein Risiko sein kann: immer Immodium oder ein ähnliches Präparat mitnehmen.
Gilt für alle TX Patienten.

Alle (Notruf-) Telefonnummern auf allen euren Geräten speichern mit entsprechender guter Beschreibung (also z.B. für den ersten Vertrauensarzt nicht nur „Schmitt“), so dass im (hoffentlich nicht eintretenden) Notfall jeder(!) euren Anweisungen folgen kann.
Deshalb auch immer gleich die eigene Landeskennzahl mit einspeichern!

Und sonst: viel Vorfreude und möglichst wenig Sorgen:smile:)

Lieben Grüße, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

Zusatz
Dass man im (fernen) Ausland als TX-ler noch mehr auf reines Wasser (immer aus Flaschen) achten sollte, ist klar.
Abgesehen davon - alle Ernährungsvorschriften, die für HTX-Patienten gelten noch genauer beachten - vor allem alles, was Gemüse und Obst roh betrifft.
In Basaren lieber das Wasser im Munde zusammenrinnen lassen…:smile: und im Hotel essen!

Danke für die schnelle Antwort :smile:

Wie sieht es denn mit Buffet auf? Eigentlich sollten TX-Patienten drauf verzichten. Wäre eine Ausnahme möglich?

LG

Hallo, nochmal,

Wie sieht es denn mit Buffet auf? Eigentlich sollten
TX-Patienten drauf verzichten. Wäre eine Ausnahme möglich?

Als jemand, der auch auf einer Warteliste steht, habe ich mich natürlich auch schon im Vorfeld mit den Maßnahmen nach einer TX generell beschäftigt.

Ich würde die Essvorschriften, die dein Verlobter bekommen hat, eben auch auf ein Buffet anwenden…also z.B. mit Eiern vorsichtig sein, mit Pilzen, mit nicht durchgebratenem Fleisch - da käme ein Roastbeef am Buffet in Frage - eventuell Speiseeis (vor allem Vanille) von der „Straße“ und alles, wo rohe Eier drin sein können (Tiramisu, Mayonnaise), unpasteurisierte Milch.

Aber ich würde auch nicht übervorsichtig sein. Es gibt ja keine ausgesprochenen Verbote - ausgenommen Grapefruitprodukte (inkompatibel mit Immunsuppresiva) und Johanniskrautprodukten (ebenfalls inkompatibel).

Gesund ernähren, möglichst nicht viel zunehmen - ist wegen des Cortisons nicht immer leicht,
Sport betreiben und das Leben genießen…allerdings nicht zu oft in der prallen Sonne - hohen Sonnenschutzfaktot (25+) mitnehmen, Hut tragen und lange Ärmel.
Das sollte man als NIcht-TX-ler aber auch!

Bei Zweifeln lieber einmal zu viel den Arzt fragen…er ist auch dazu da, nach einer TX zu beraten und er tut das im Normalfall auch - er freut sich auch über eine gelungene TX!!

Gesunder Menschenverstand, die wenigen Verbote im Kopf haben, ein gewisser Überblick über das, was einem gut tut und so normal, wie möglich leben, halte ich für die „gesündeste“ Art, mit einer TX umzugehen.

Und nie vergessen:
Glücklich sein, dass man eine Chance bekommen hat…glücklich sein:smile:))

Lieben Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

Hi,

Zu eventuell notwendigen Impfungen eine Spezial-Impfambulanz
aufsuchen oder genau mit dem Arzt besprechen - es gibt
Immundepressiva, die sich nicht mit z.B. Malaria-Impfung
vertragen.

Nur mal so am Rande: Es gibt keine Impfung gegen Malaria, sondern nur Prophylaxe. Die Medikamente werden auch nicht von jedem vertragen.

Gruß S

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Auch hi,

Nur mal so am Rande: Es gibt keine Impfung gegen Malaria,
sondern nur Prophylaxe. Die Medikamente werden auch nicht von
jedem vertragen.

Nicht nur am Rande: du hast sowas von recht!
Weiß nicht genau, woran ich da gedacht habe - aber Fakt ist leider, dass die Chemoprophylaxe oft oder meist mit den Immunsuppressiva nicht zusammengeht
Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

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Kurze Ergänzung…
Hallo,

prinzipiell sollte sich der Antritt einer Reise nach der Einschätzung der persönlichen Leistungsfähigkeit richten, also dem subjektiven Empfindungsbewusstsein…auch wenn alle sonstigen, (objektivierbaren) Parameter erfüllt scheinen!

Dass man ausreichend Medikamente mitnimmt, ist ja klar - und
immer auch eine gute Menge Reserve! - die bestgeplante Reise
kann aus irgendeinem Grund länger dauern!

Hier möchte ich noch die Liste ergänzen, auf dem die Medikamente (und deren Wirkstoffe ) aufgelistet sind, sowie den Entlassungsbericht/Arztbrief, optimaler Weise auch in Landessprache, wenigstens aber in englisch.

Gruß
rolli

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Servus, Rolli:smile:

Hier möchte ich noch die Liste ergänzen, auf dem die
Medikamente (und deren Wirkstoffe) aufgelistet sind, sowie den
Entlassungsbericht/Arztbrief, optimaler Weise auch in
Landessprache, wenigstens aber in englisch.

(Unterstreichung von mir)

Das ist enorm wichtig und danke, dass du ergänzt. Für mich ist das mittlerweile so selbstverständlich, dass ich darauf vergessen habe,

prinzipiell sollte sich der Antritt einer Reise nach der
Einschätzung der persönlichen Leistungsfähigkeit richten, also
dem subjektiven Empfindungsbewusstsein…auch wenn alle
sonstigen, (objektivierbaren) Parameter erfüllt scheinen!

(Reihenfolge der Zitate wg. Priorität von mir geändert)

Sehe ich genauso. Denke aber, wenn sich jemand subjektiv nicht wohl fühlt bei objektiv guten Parametern wird er eine Reise vielleicht sowieso nicht antreten. Aber ja natürlich, das ist ein wichtiger Aspekt.

Lieben Gruß, Maresa
(Dialyse ist lebbar)

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