Gleichrichterbrücke schützen mit Sicherung

Hallo,

in einem Ladegerät älterer Bauart war der Selengleichrichter durchgekokelt (das riecht übrigens sehr markant! lol).

Um nicht grade gleich ein neues Ladergerät kaufen zu müssen baute ich auf ordentlichem Kühlkörper einen Si-Brückengleichrichter (35 Ampere) ein. Somit bin ich auf der sicheren Seite, denn das Ladegerät ist zum Laden von Elektrokarren vorgesehen (sind auch schon älter diese Dinger) und Ladeströme von etwa 10 Ampere sind normal. Abgesichert ist die Sache mit Sicherungsautomat 16 Ampere.

Nun wird bei einem eventuellen Kurzschluß sicher erst der Gleichrichter durchbrennen, bevor der Automat schalten kann. Wie kann ich das so regeln, das der Brückengleichrichter einen Kurzschluß überlebt? Ein Begrenzungswiderstand geht nicht, an dem wird zuviel Spannung beim Laden abfallen. Eine elektronische Sicherung (mit Power-MOS) ist nicht preiswert, lohnt auch nicht. Ist ein ordentliches Relais schnell genug? Oder geht das auch anders?

Gruß Dukan

Hallo!

Man verwendet flinke oder super-flinke Sicherungen, die nicht nur dem Leitungsschutz dienen, sondern auch empfindliche Bauteile schützen können.

Übrigens, wo ist der 16 A Automat einbebaut ? 

Auf der Ladeseite ?  oder auf der Netzseite ?

Solche Sicherungen gibts als Feinsicherungen  5 x 20 mm (oder größer) oder auch in Bauform Neozed oder Diazed.

MfG
duck313

Danke,

sekundärseitig ist der Trafo mit einer rückstellbaren Thermosicherung ausgestattet. Die 16A-Sicherung ist nach dem Brückengleichrichter eingebaut (also früher nach dem Selengleichrichter). Verpolschutz ist im Ladestecker mechanisch geregelt.

Normalerweise kann kein Kurzschluß durch die Bauform des Steckers passieren. Aber diese Dödel schaffen es den Ladestecker in eine Spänekiste (Bohrspäne) fallen zu lassen oder legen ihr Werkzeug saublöd ab. Soviel Fantasie hat ein normaler Mensch gar nicht… Und Arbeits- oder Brandschutz - nee, schon klar.

Die Gleichrichterbrücke hält ja einen guten Stoßstrom ab. Eben bis eine flinke Sicherung schmilzt. Nur kann ich mir das nicht so recht vorstellen, das das wirklich klappt. Auch diese flinke Sicherung wird zu träge sein. Ok, der Gleichrichter kostet nur paar Cent, aber ein Austausch macht schon ordentlich Arbeit.

Gruß Dukan

Hallo!

Wie gesagt „super-flink“, bei Feinsicherungen als „FF“ markiert, manchmal auch mit einem breiten gelben Ring um die Sicherung.
Neozed/Diazed sind immer mit dieser gelben „Bauchbinde“ als super-flink und damit für Halbleiterschutz markiert.

Die sind extra zum Schutz von Halbleitern.

Es kommt aber auf den Innenwiderstand des Ladegerätes an, der bestimmt schließlich welcher Kurzschlussstrom max. fließen kann .
Und der wiederum, in welcher Zeit die Sicherung abschaltet.

Sicher verträgt der 35 A Si-Gleichrichter einige Millisekunden auch Ströme vom 10-fachen und drüber.

Mfg
duck313

Hallo duck313,

Wie gesagt „super-flink“, bei Feinsicherungen als „FF“
markiert, manchmal auch mit einem breiten gelben Ring um die
Sicherung.
Neozed/Diazed sind immer mit dieser gelben „Bauchbinde“ als
super-flink und damit für Halbleiterschutz markiert.

Die sind extra zum Schutz von Halbleitern.

Für einen Gleichrichter braucht man keine FF.
Bei einem Gleichrichter mit Ladeelko, geht eine FF gar nicht, die löst beim Einschalten schon aus, wegen den Stossstrom.

Normal ist bei Gleichrichtern MT oder T, darauf ist auch der Gleichrichter ausgelegt.

Eine 1N4000 (1A) verträgt für eine Halbwelle (60Hz) 30A
Die 1N5400 (3A) sind es dann 200A,
Und so ein 35A Brücken-Gleichrichter sollte schon um die 400A aushalten.

Ich mache mir mehr Sorgen um den Trafo!

Die Selengleichrichter haben eine recht hohen Innenwiderstand, sodass diese als Strombegrenzung wirken.
Mit einem Si-Gleichrichter könnte der Trafo, wenn er knapp ausgelegt ist, kurzeitig in die Sättigung kommen.

Man sollte nach dem Umbau unbedingt prüfen wie warm der Trafo unter Last wird und, wenn nötig, einen Widerstand in Serie zum Trafo schalten.

MfG Peter(TOO)

2 Like

gleichrichter durchgekokelt (das riecht übrigens sehr markant! lol).

deshalb die Bezeichnung gleich-riecht-er

Supervielen Dank!

Ich habe nun noch etwas am Ladegerät gebaut. Der Trafo wird jedenfalls selbst bei knapp 14 Ampere nicht warm (Test mit Lampen). Beruhigt bin ich insofern, das der Brückengleichrichter tatsächlich lt. Datenblatt die 400 Ampere kurzzeitig mitmacht (ok, ist ein Grenzwert). Bei Kurzschluß (gemessen am Trafo, der testweise kurzgeschlossen wurde) fließen 235 Ampere. Die Thermosicherung an der Primärseite löst dann nach etwa 10 Sekunden aus. Eine Schmelzsicherung nach dem Brückengleichrichter (träge) dürfte dann schlagartig durchbrennen.

Danke!
Dukan

Henkel dranschrauben und wegwerfen

Um nicht grade gleich ein neues Ladergerät kaufen zu müssen
baute ich auf ordentlichem Kühlkörper einen
Si-Brückengleichrichter (35 Ampere) ein. Somit bin ich auf der
sicheren Seite, denn das Ladegerät ist zum Laden von
Elektrokarren vorgesehen (sind auch schon älter diese Dinger)
und Ladeströme von etwa 10 Ampere sind normal.

Ein modernes geregeltes Ladegerät würde nicht die Welt kosten und sich nach kurzer Zeit über eine längere Akku- Lebensdauer bzw. Laufzeit der Elektrokarren amortisieren.
Z.B.
http://www.autobatterienbilliger.de/Batterieladegera…

Einfach den Strom mit einem Ladewiderstand in den Akku stopfen ist nicht die feinste Sache.