Hallo,
in der gegenwärtigen Diskussion über die erforderlichen
Stromautobahnen
„Stromautobahn“ ist Dummschwätz, wie schon festgestellt
wurde.
in Deutschland heißt es ja, dass man das
verlustarm per Gleichstrom machen will. Auch die
Stromübertragung von Desertec, falls das zustande
kommt, soll per Gleichstrom erfolgen.
Ja so ist es.
Das verstehe ich nicht. Ich habe gelernt, dass der
Wettbewerb zwischen Edison (Gleichstrom) und
Westinghouse (Wechselstrom) durch letzteren u. a.
gerade deshalb gewonnen wurde, weil man
Wechselstrom mit wenig Aufwand auf hohe Spannungen
hochtransformieren kann,die sich dann verlustarm
über weite Strecken übertragen lassen, und dann :wieder mit wenig Aufwand
auf die erforderliche Spannung herunter transformiert :werden können.
Ja, so war das. Aber es war eine andere Zeit mit
völlig anderen Randbedingungen und andere
Größenordnungen als heute.
Technik ist eben nicht mit einem einfachen Rezept
für alle Zeiten geklärt.
Bisher geschieht das doch wohl auch so, die
Überlandleitungen heißen ja nicht zum Spaß :Hochspannungsleitungen.
Wieso ist plötzlich alles anders?
Es war auch schon immer anders.
Bei der Erzeugung von Elktroenergie hat man
am Generator zunächst rel. geringe Spannungen,
aber gewaltige Ströme.
Da der Spannungsabfall an Leitungen aber vom
Strom abhängig ist -> U = R/I , muß man möglichst
hohe Spannungen mit möglichst niedrigen Strom
übertragen.
Da ist es erst mal egal, ob man hohe Gleichspannung
oder hohe Wechselsp. nimmt.
Da man aber nur Wechselspannung technisch rel. leicht
transformieren kann, ist die Frage scheinbar klar
beantwortet.
Nun ist es aber s, dass man bei Wechselspannungen
auch Probleme und Verluste hat, die eben nur von
der Wechselspannung herrühren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochspannungs-Gleichstr…
Ab bestimmten Leitungslängen und daraus resultierenden
sehr hohen Spannungen hat die Gleichspannung bei
der Überrtagung dann doch wieder Vorteile.
Wer hat wann entdeckt, dass Gleichstrom sich :verlustarmer transportieren lässt?
Jedes technische Verfahren hat Vorteile und Nachteile
und die praktische Umsetzung ist immer ein Kompromiss.
Das war zu Zeiten von Edison so und lange davor
auch schon.
Wieso ist das so und warum kommt man erst jetzt darauf?
Es ist schon länger bekannt, aber weil jetzt durch
geänderte Randbedingungen die alten Kompromisse nicht
mehr die besten sind, muß man neu nachdenken.
Früher standen die Kraftwerke in der Nähe der Verbrauche.
Bei Windräder in der Nordsee und großem Bedarf in
Süddeutschland ist diese Exposition nicht mehr gegeben.
Bei Strom aus der Sahara ist es noch viel extremer.
Eine techn. Lösung, die für Abstände unter 300km
völlig ok ist, muß für 5000km lange nicht gut sein.
Gruß Uwi