Gleichstrommaschine

Hallo,

soll von einem fremderregten Motor u. a. auch den ohmschen Widerstand im Ankerkreis berechnen.

Es ist aber nur (laut Leistungsschild) gegeben:
Ankerspannung: 440 V
Ankerstrom: 404 A
Erregerspannung: 220 V
Erregerstrom: 6 A
Leistung: 165 kW
Drehzahl: 1500 min^-1

Keine Ahnung, wie ich anfangen soll.
Vielen Dank für Hinweise.

Christian

Ankerspannung: 440 V
Ankerstrom: 404 A
Erregerspannung: 220 V
Erregerstrom: 6 A
Leistung: 165 kW
Drehzahl: 1500 min^-1

Keine Ahnung, wie ich anfangen soll.

Tut mir leid, aber mit den Angaben kannst Du für die Berechnung des Ankerwiderstandes nix anfangen, sie haben keine Beziehung dazu. Der A’widerstand sollte so gering wie möglich sein wg. der Verluste. Kannste nur schätzen: Die inneren Verluste sollten nicht größer als einige Prozent sein (3 - 4%), Erregerleistung (220 * 6 = 1,32 kW = ca. 1%) ab: 2 - 3% im Anker = 3 … 5 kW, daraus mit P = I^2 * R => R = P / I^2 = (3 … 5)*1000 / 404^2 = 0,02 … 0,03 Ohm.
Gruss

Sollte bei dieser (letzten) Aufgabe vorher schon den Maschinentyp angeben, das Nennmoment und den Wirkungsgrad ausrechnen.
Oft wird man ja bei solchen Aufgaben durch die Art und Reihenfolge der Fragen zur Lösung „geführt“.
Kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß die Aufgabe unvollständig ist.
Vielleicht hat jemand doch noch eine Idee.

Danke
Christian

Hallo Christian,
als alten Starkstromelektriker hatte es mich gereizt, Deine Frage zu beantworten. War aber nur ein „Schnellschuss“, den ich online reingetippt hatte. Bin auch schon lange, lange aus dem Geschäft raus. Also nochmal etwas besser:
Aufgenommene Leistung: 440 V * 404 A = 177,8 kW
Abgegebene Leistung: 165 kW
Daraus der Wirkungsgrad: 0,93
Aber das kennst Du ja. Ich hätte gedacht, dass solch eine relativ große Maschine einen besseren Wirkungsgrad hat. Die Erregerleistung (ca. 1,5 kW) musst Du wohl auch berücksichtigen!?
Wie man jetzt die ohmschen Verluste rausrechnet, weiss ich nicht, kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass das exakt geht. Ich denke aber, so falsch war meine Zahl nicht: Alle Verluste ((1 - Wirkungsgrad) * Aufgen. Leistung = 12,8 kW) ergeben sich aus Reibung + magnetische Verluste + ohmsche Verluste. Nimm mal an, die ohmschen V. machen 1/3 aus, dann landest Du bei 0,026 Ohm, also etwa der Zahl, die ich schon nannte.
Wie gesagt, alles schon lange her bei mir, sag mir bei Gelegenheit mal, wie es genau geht, wenn es geht.
Gruss, Stucki

Die Lösung
ich glaub, ich habs:

Habe noch einmal in einem Lexikon nachgeschlagen und folgende Formeln gefunden:

U = R*I + c*Phi*n

und

M = c*Phi*I / 2*Pi

U - Klemmspannung
R - Widerstand des Ankerkreises
I - Ankerstrom
Phi - Fluß des Luftspaltfeldes
n - Drehzahl
c - Konstante

nach c*Phi umgestellt und gleichgesetzt ergibt dann

( U - R*I ) / n = 2*Pi*M / I

nach R umgestellt:

R = U/I - 2*Pi*M*n / I*I (geht vielleicht noch eleganter, aber egal)

Drehmoment läßt sich errechnen aus Nennleistung durch 2*Pi*Nenndrehzahl.

Alle Werte eingesetzt ergibt einen Anker-Innenwiderstand von 0,0786 Ohm.

Das sollte doch realistisch sein?!

Danke nochmal für die Mitarbeit,

Viele Grüße

Christian

Wenn Du die Formeln umstellst und ineinander einsetzt, kommst Du auf die simple Beziehung
U = R*I + Pnenn/I
also innerer Spgs.abfall (R*I) + abgegebene Leistung / Nennstrom (P/I). Letzteres nennt man wohl die Gegen-EMK. Das ist eigentlich trivial, und wir hätten da eigentlich auch anschaulich durch etwas mehr Nachdenken drauf kommen können.
Allerdings berücksichtigt das nur die ohmschen Verluste in der Ankerwicklung. Dann gibts aber auch noch die von mir schon genannten Reibungs- und magnetischen Verluste! Was ist mit denen? Die sind meines Wissens auf keinen Fall vernachlässigbar! Vollständig heißt es dann:
U = (R*I + Vmagn + Vreib) + Ugegen
In Klammern die gesamten Verluste.
Gruss, Stucki

Darf ich mal fragen warum ihr den R(Anker) nicht einfach mit einem Multimeter messt? Wenn Ihr die Erregerwicklung nicht unter Strom setzt kommt ihr auf den genauen Wert. Sogar ohne Typenstreunung.

Steve

Motor ist nicht vorhanden. Es handelt sich hier nur um eine Übungsaufgabe.

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