Globalisierung. Gut oder schlecht?

Hallo ok,

Grüß di Franzl

Dabei habe ich Dich immer für einen Holländer gehalten…

iI scho a

Aber in Baiern heißts doch „oider kaas“ nicht oude kaas :wink:

solangs net oide Sau hoast

Des ausgschamte Bonzenpack konnst net verteidigen und des
Pleb-gschwerl
is no depperter.

Wozu rechnest Du Dich?

Karibischer Pirat, voll asozial.-))

Wos konnstn vo d`Leit erwarten egoistisch samma olle
miteinand.

des hoat scho da oide OAdam Schmiths gsoagt :smile:

wenn oaner Recht hot hoter recht

Lehrbua beim königlich
boarischen Filousophenregiment.-))

wie kommt man da rein?

Wennst LMU als leck mich untertänigst defilierst.-))

an scheena tag no, pfüat di

pfiadi nacha!
franz

Apropos Holländer: wir haben in Florenz auf der
Schulabschlußfahrt mal ein paar Mädels aufs Zimmer eingeladen,
die wir für Holländerinnen gehalten haben;

ma voi cosa fatte.?.))

am nächsten Morgen haben wir gemerkt, dass sie alle einfach
nur besoffene Kölnerinnen waren …

Hoffentlich keine Männer

Vielleicht bist Du ja jetzt ein besoffener Holländer, der
Bairisch spricht … :wink:

I sauf net bin Triathlonistiker

ja wenigstens einer der noch Humor hat,respekt Franzl.
also wenn ich besoffen meine Herkunft sogn soi.-))
kür a sau.-))
40 Jahre Doitschland davon 30,ge ois zuageroaster.-))
ach übrigens Antje ist meine Schwester.

ziag o spezi,
oK

daß ich mich über dein Posting sehr gefreut habe.

grüßend ,oK
sehr respektierend wie Du dein pointofview vertrittest.-)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo ok,

Wennst LMU als leck mich untertänigst defilierst.-))

auf goar koan foi: des hoast Leck Mich Ursula!

ma voi cosa fatte.?.))

per fare l’amore …

am nächsten Morgen haben wir gemerkt, dass sie alle einfach
nur besoffene Kölnerinnen waren …

Hoffentlich keine Männer

des wär mir doamois nu wuascht gwen!

Vielleicht bist Du ja jetzt ein besoffener Holländer, der
Bairisch spricht … :wink:

I sauf net bin Triathlonistiker

auwe!!! a g’studierda

kür a sau.-))

hoffendlich blau!

ach übrigens Antje ist meine Schwester.

nimm i trotzdem.

ziag o spezi,

ziag di doch soiba o

franz

Hallo Franz,

der übrigens glaubt, dass sich das Gros der westeuropäischen
Linken in den letzten 40 Jahren in einer ziemlichen Lebenslüge
verfangen hat

würde mich interessieren, was Du hier meinst.

ups, mit einer Rückfrage hatte ich hier nicht gerechnet;
es war eigentlich nur als kleine Pointe an Branden gerichtet.

Aber trotzdem:
[…]

Vielen Dank für die „trotzdem“ recht ausführliche Antwort.
's gäb natürlich viel dazu zu sagen, aber…

Gruss
Nescio

Hallo Herbert,

(Finanzhilfen die lächerlich klein sind in Relation mit der
Menge an Wohlstand die wir durch Ausbeutung von ihnen
gewonnen haben).

Also die Menge Wohlstand die wir durch Ausbeutung gewinnen …
die würde mich doch mal interessieren. Läßt sich die irgendwie
quantifizieren oder läßt sich irgendwie anders darstellen wie
wir die 3. Welt ausbeuten ?

Gruss Jacobias

Hi Jacobias

Ohne Ausbeutung kann es keinen Wohlstand geben.
Polarisierung ist hier das Zauberwort.
Mich wunderts schon ein wenig daß in der Philosophie die
einfachsten kosmischen Gesetze so leicht übergangen werden.

Wo haste denn das kosmische Gesetz her oudekaas ?

Für unser Wohlergehen müßen Mensch und Materien herhalten.

Du meinst die Arbeitslosen beuten die die Arbeit haben aus ?

Was bitteschön gibts da zu zweifeln.
Freund D. K. überschätzt Euch gewaltigst.-))

Ach was, wir Philosophen im wissenschaftlichen Sinne wurden schon immer unterschätzt.

Gruss Jacobias.

ach übrigens Antje ist meine Schwester.

nimm i trotzdem.

Hallo Franz

abschließend zu unserem hochinterleckduellen Diaprolllog noch der kleine Hinweis,Antje dürfte mittlerweile zw.60-70 Jahre alt sein.
Aber das ist einem wackeren Philo. eh wurscht, odderrr.?.-)))

alles Gute noch,

oK

Hi Jacobias

Ohne Ausbeutung kann es keinen Wohlstand geben.
Polarisierung ist hier das Zauberwort.
Mich wunderts schon ein wenig daß in der Philosophie die
einfachsten kosmischen Gesetze so leicht übergangen werden.

Wo haste denn das kosmische Gesetz her oudekaas ?

Du glaubst doch nicht im Ernst daß ich Dir kosmische Gesetze erkläre,das wäre zu kompliziert.
Nein versuchen wir das mal verständlicher:
An die Kinderspielplatzwippe erinnerst Du Dich:da mußte Dein Gegenüber immer runter damit Du oben sein konntest.
Während wir noch primitiv unterwegs waren hattens an anderer Stelle Hochkulturen.Nordeuropäer–vs. z.B. Afrika. etc.
Unter Polarisierung verstehe ich diesen Kulturellen und wirtschaftl. Ringelrein.Momentan sind wir oben und die anderen haben Ruinen ,Wüsten und sonstige Mißstände.
Den Rest kannat Du Dir ja denken.

Für unser Wohlergehen müßen Mensch und Materien herhalten.

Du meinst die Arbeitslosen beuten die die Arbeit haben aus ?

Selbstverständlich indirekt auch dran beteiligt.Diese Handelsüblichen Ausreden „immer die anderen“ sind überholt.
Selbst wenn Du nur Harz 4 Bezieher bist ,also vom Staat Kohle beziehst welcher sich ja diese aus Steuergeldern holt teils von Firmen die eine imperialistische kapitalgeier cross/border unit haben, so tragen die mit der Verarmung blutenden Bevölkerungen ein partiellen Anteil dieser Zeche.
Hier kannst Du dir ja auch den Rest denken.

Was bitteschön gibts da zu zweifeln.
Freund D. K. überschätzt Euch gewaltigst.-))

Ach was, wir Philosophen im wissenschaftlichen Sinne wurden
schon immer unterschätzt.

Mag sein Euer Sprachmodus ist mir zu hoch, ich kann ja nur im konventionellen Sinne bißchen die Gedanken spielen lassen ,das ist von Philosophie im wissentschaftl.Sinne meilenweit entfernt.
Aber dieses Reservat der unverständlichen Sprache solltet Ihr auch tunlichst nicht verlassen, den wenn der Durschnittsbürger merkt daß ihr auch nur mit Wasser kocht, ist dieser Mythos futsch, den Ihr als große Denker,vielleicht nicht umbedingt gerechtferigt genießt/erworben habt.-)

mit gebührendem Respekt

ok
artis ante portas

.

MOD: Nachdem oudekaas auf Jacobias’ Stichelei in der letzten Zeile
angesprungen ist, hatte Jacobias endlich Gelegenheit den
vorbereiteten Spott ueber ihn auszugiessen, wie man hier lesen kann:
(Dieses Vorgehen, vermeintliche Schwaetzer durch zunaechst scheinbar
ernstgemeinte Fragen auf’s Glatteis zu fuehren, um sie dann
einbrechen zu lassen, ist Jacobias’ Spezialitaet.)

Hi oudekaas

Was bitteschön gibts da zu zweifeln.
Freund D. K. überschätzt Euch gewaltigst.-))

Ach was, wir Philosophen im wissenschaftlichen Sinne wurden
schon immer unterschätzt.

Mag sein Euer Sprachmodus ist mir zu hoch, ich kann ja nur im
konventionellen Sinne bißchen die Gedanken spielen lassen ,das
ist von Philosophie im wissentschaftl.Sinne meilenweit
entfernt.
Aber dieses Reservat der unverständlichen Sprache solltet Ihr
auch tunlichst nicht verlassen, den wenn der Durschnittsbürger
merkt daß ihr auch nur mit Wasser kocht, ist dieser Mythos
futsch, den Ihr als große Denker,vielleicht nicht umbedingt
gerechtferigt genießt/erworben habt.-)

Aber, aber oudekaas, nun stellst Du Dein Licht aber wirklich unter
den Scheffel. Ich meine wer mit so wunderbaren Begrifflichkeiten wie
Du um sich wirft, als da wären:

einfachste kosmische Gesetze

oder

imperialistische kapitalgeier cross/border unit

oder

neo-imperialismus

oder

Indoktrination der wertelosen Ellenbogengurus

… ich meine bei dem Sprachimpetus merkt doch ein Kenner wie ich
sofort, dass auch Du natürlich ein Philosoph im wissenschaftlichen
Sinne bist.

mit gebührendem Respekt

für den mir gebührenden Respekt danke ich Dir natürlich.

artis ante portas

Du hast sicher ein k vergessen und meinst arktis ante portas

Aber da kann ich Dich beruhigen oudekaas … es ist recht
unwahrscheinlich dass der Golfstrom versiegt.

Gruss Jacobias.

Hallo Franz!

„Ausbeutung“: Der Ausdruck klingt in unseren Ohren pejorativ
und moralisierend.

…und suggerierend!

Innerhalb der marxistischen Ökonomie ist er aber rein
deskriptiv gemeint.

Hat sich diese denn bewährt, empirisch gesehen? Was ist davon zu halten? Oder insistierst du auf deren Gültigkeit?

In Sklavenhaltergesellschaften…:Im Feudalismus… :Im Kapitalismus…

Du listet selbst eine Entwicklung auf, und den Kapitalismus haben wir hier in Form der sozialen Marktwirtschaft, ein weiterer Schritt also.
Denkst du die Entwicklung hier an deren Ende?
Hast du dich schon einmal mit Wirtschaftsethik befasst?

Wenn die Arbeitsplätze der Hochlohnländer nach Niedriglohnländer verlagert werden, werden eben auch die lange erkämpften sozialen Errungenschaften vernichtet! Ein regressiver Schritt!
Vogts Kapitalismuskritik ist doch nur der hilflos wirkende Versuch, die verlorene eigene Identifikation zurückzugewinnen. Die SPD hat doch noch nie in ihrer Geschichte so viele Zugeständnisse an die Unternehmer gemacht. Wirkungslos… Erst seit Zusammenbruch des Kommunismus haben die Kapitalisten eine uneinnehmbar scheinende Stellung eingenommen! Die untergegangene marxistische Ökonomie ist doch für diese Entwicklung mitverantwortlich! Wie kannst du denn grade aus ihr heraus den Untergang des Kapitalismus ableiten? Hat sie denn ihren eigenen Untergang auch vorausgesagt?

Man könnte aber auch von Lohn-Leibeigenschaft sprechen, wenn
man sagt, der Arbeiter bekommt z.B. (das ist eine wechselnde
empirische Größe) genau den Wert seiner Arbeit, also Lohn,
erstattet, würde er exakt sieben Stunden arbeiten. In der Tat
aber arbeitet er acht Stunden, weswegen diese achte Stunde
rein der Mehrwert des Unternehmens ist.

Da sind aber nur die produktiven Arbeitsstunden bedacht, alle unproduktiven bleiben aussen vor, z.B. Lohnbuchhaltung, Krankenkasse, r+d… Würde ein Arbeitnehmer nicht im Schutze eines kollektiven Verbundes tätig sein, was wäre seine Arbeit dann „wert“?

„Ausbeutung“ bzw. „Mehrwert“ ist also genau wie die Kategorie
„Profit“ (in welche zusätzlich noch andere Faktoren
hineingerechnet werden) nichts mysteriöses und nicht
skandalöses, sondern ein unbestreitbares Faktum des
ökonomischen Geschehens.

Was sich aus dem Status des Jägers und Sammlers, des Erfolges wegen, entwickelt hat!

Herberts Ausgangsthese (die viele bestritten haben) war, dass
wir Europäer die Menschen der Dritten Welt ausbeuten würden.

Diejenigen, die arbeiten oder alle? Gerade in diesen Ländern ist es eben nicht überall üblich zu arbeiten, das ist eine kultivierte Eigenart!

Die Frage ist nun: wohin gelangen diese Profite?
Und die Antwort ist eindeutig: zu uns, die wir als Aktionäre
an diesen Unternehmen beteiligt sind, direkt über Einlagen,
indirekt über Zinsen, etc., aber auch über Transferleistungen,
also über Leistungen, die uns unser Wohlfahrtsstaat beschert,
weil diese durch Steuereinnahmen, etc. finanziert werden,
welche eben von Leuten mit Kapitaleinkünften bezahlt werden,

Aber verbleiben sie denn auch dort? Oder ist das nicht nur eine temporäre Zwischenstation? Ich kenne niemanden, der sein Geld ewig behält.

Das Ganze ist natürlich noch viel komplexer, in der Kürze aber
nicht besser darstellbar.

Zugegeben

Das entscheidende Faktum ist also:
wir treiben Handel mit der ganzen Welt, wir tätigen
Direkteinlagen in der ganzen Welt, investieren also überall,
wo es sich lohnt (nicht unbedingt in direkter Weise, aber
unsere Banken und Versicherungen tun dies für uns, wenn wir
etwas Geld sparen, etc.), womit unstrittig ist, dass der
Reichtum des Westens/Nordens eng mit der Armut des Südens
verknüpft ist.

Das ist keinesweg unstrittig! Wären die armen Länder denn reicher, wenn es die reichen nicht gäbe? Ihr geht von der Annahme aus, dass
Wohlstand eine begrenzte Ressource ist! Ist sie das denn tatsächlich?

Zum Nullsummenspiel: Das Dogma des Developmentalismus

Dogma???

Die Gegenprogramme zum Developmentalismus: die teoria de
dependencia und die Weltsystemtheorie gehen dagegen davon aus,
dass, solange das Weltsystem als Ganzes noch nicht an seine
Grenzen gekommen ist, Entwicklung möglich ist;

Davon gehe ich auch aus!

der Wohlstand mehrt sich nicht mehr, sondern verschiebt sich
nur noch, weil dieses System kein „Außerhalb“ mehr besitzt,
aus dem es einen Input beziehen könnte bzw. kostenfrei
externalisieren könnte;

Grad das schreit doch förmlich nach Innovationen! Stichwort Wirtschaftsethik! Maschinen, Roboter und Computer verdienen das Geld, das dann innerhalb eines bestimmten Rahmens gerecht verteilt wird.
Wer darüber hinaus arbeiten will, dem bleibt das selbst überlassen.
Wenn die Menschen ersteinmal vom Joch der Überlebensangst befreit sind, ist deren Geist auch frei für innovatives Denken. Das menschliche Potential wird fokussiert und konzentriert.

es wird z.B. irgendwann billige Rohstoffe wie Erdöl
aufgebraucht haben,

Und dann kostenlose, wie Sonnenenergie, Windkraft oder nachwachsende wie Raps verstärkt nutzen. Diese Entwicklung wird aber, da sind wir uns wohl einig, von der Öllobby be- und verhindert.

wird irgendwann seine Umweltschäden zu
reparieren versuchen müssen, weil es sonst nicht weiter
existieren kann, etc.

Oder auswandern…Es gibt schon Theorien für eine kollektive Umsiedelung auf einen bewohnbar gemachten Mars, wenn wir die Erde denn mal plattgemacht haben.

Kurz: sehr viele empirische Fakten sprechen dafür, dass wir
dem Nullsummenspiel näherkommen, uns vielleicht bereits dort
befinden, dass also ein Spruch wie: jedes Land ist seines
eigenen Glückes Schmied
, an empirischen Tatsachen insofern
radikal vorbeigeht, als in der Tat viele Länder die
Möglichkeit haben, sich nach vorne zu entwickeln, immer aber
auf Kosten eines anderen Landes, das dadurch automatisch
zurückgestuft wird.

Diese Prämisse eben halte ich für falsch. Davon ausgehend, muss man falsche Konklusionen ableiten. Weshalb denn sollten wir uns Probleme suggerieren? Weshalb suchen wir stattdessen nicht nach Lösungen?

Gruß
HC

Aber, aber oudekaas, nun stellst Du Dein Licht aber wirklich
unter den Scheffel. Ich meine wer mit so wunderbaren
Begrifflichkeiten wie Du um sich wirft, als da wären:

einfachste kosmische Gesetze

oder

imperialistische kapitalgeier cross/border unit

oder

neo-imperialismus

oder

Indoktrination der wertelosen Ellenbogengurus

… ich meine bei dem Sprachimpetus merkt doch ein Kenner wie
ich sofort, dass auch Du natürlich ein Philosoph im
wissenschaftlichen Sinne bist.

mit gebührendem Respekt

für den mir gebührenden Respekt danke ich Dir natürlich.

artis ante portas

Du hast sicher ein k vergessen und meinst arktis ante
portas

Aber da kann ich Dich beruhigen oudekaas … es ist recht
unwahrscheinlich dass der Golfstrom versiegt.

Gruss Jacobias.

Salve Jacobias

Um Deinen überlegenen Sprachimpetus nicht zu beleidigen möchte ich Euren(Du bist schon der 3.Grammatikritter/rächer)modus operandi analysieren.
Archaisches Beispiel:
Räubertier beobachtet die Opferherde.Es schaut nach dem schwächsten Glied bzw. wo hinkt was,ist krank,schwachjung oder unvorsichtig.
Kurzum leichte Beute nebst höchstmöglichem Zugriff mit dem geringesten Aufwand/Verletzungsrisiko.

Wo kam Euer Angriff bei Grammatik (Deutsch ist nicht meine Muttersprache)beim Bildungsstatus (30 Jahre alte mittlere Reife)kleines Latinum (komödiantischer Versuch mit minimallatein bißchen koketieren)Inhaltlich hat keiner jemals mich wiederlegen können,also gebt Ihr mir Recht.-))

Nur hab ich kein Problem damit als ungebildeter Windmacher in trüben Lichte zu stehen,allerdings ein sensibler wissentschaftlicher Philosoph (wie Du Jacobias) darf sich keine Blöße geben.Einen selbstgebotenem Höchstanspruch stünde die Tatsache daß Mr. Unsinn/Negativ/usw. immer Alibert als Adresse hat, bei jedem Menschen,sehr hinderlich bezgl.des Selbstgefallens im Wege.

Zumal Überheblichkeit bei mir als Pleb.trollfaxerei weniger zu verurteilwürdig ist alswie Du Adorno/Sloterdijk und wen auch immer unnatürlich heftig kritisierst.Zumal Deine somit bezogenen Positionen zu/mit div. Themen wie 9/11 oder Ausbeutung ,eher dem simplicius von bügerlichen monospektralen Focussierungen entsprechen ,als einem annähernd anzuerkennwürdigen Philo. gerecht zu sein/werden belieben vermag.
Spitzensemantik hic et nunc schluß dem Stunk.pax vobiscum.

Friede Deiner Gefühlswelt
oK
dichter Denker.-))

3 Like

Hallo HC,

„Ausbeutung“: Der Ausdruck klingt in unseren Ohren pejorativ
und moralisierend.

…und suggerierend!

Stimmt!

Innerhalb der marxistischen Ökonomie ist er aber rein
deskriptiv gemeint.

Hat sich diese denn bewährt, empirisch gesehen? Was ist davon
zu halten? Oder insistierst du auf deren Gültigkeit?

Kategorien wie „Ausbeutung“ oder „Mehrwert“ sind ja nicht Dinge, die sich selbst empirisch bewähren müssen, also isoliert vom „marxistischen Blick“, dessen Konstrukte sie sind.

wenn man also wirtschaftliches Geschehen „marxistisch“ analysiert, wird man empirisch gut belegt, „Ausbeutung“ bzw. „Mehrwert“ finden, genauso wie nicht-marxistische Ökonomie empirisch gut belegt „Profit“ findet (bekanntlich unterscheidet ja nur die marxistische Ökonomie zwischen Mehrwert und Profit).

kann ich Deine Fragen also so interpretieren: Ist der marxistische Blick auf ökonomisches Geschehen noch akzeptabel (um es neutal zu formulieren)?
Ja, ich wüsste nicht, weshalb er das nicht sein sollte.

In Sklavenhaltergesellschaften…:Im Feudalismus… :Im :Kapitalismus…

Du listet selbst eine Entwicklung auf, und den Kapitalismus
haben wir hier in Form der sozialen Marktwirtschaft, ein
weiterer Schritt also.

  1. Ich wollte eigentlich keine Entwicklung auflisten, sondern nur im historischen Vergleich zeigen, wie man die Ausbeutung im Kapitalismus sich vorstellen kann (ich bin bezüglich der Marx’schen Geschichtsphilosophie recht „unmusikalisch“)

  2. die „soziale Marktwirtschaft“ halte ich nicht für einen eigenständigen Entwicklungsschritt, deren Auflösung eben nicht für Regression.

Hast du dich schon einmal mit Wirtschaftsethik befasst?

Ich habe Vorlesungen beim recht angesehene Wirtschaftsethiker Homann in München besucht.
Allerdings verstehe ich nicht ganz, worauf Du mit der Frage hinaus willst.

Wenn die Arbeitsplätze der Hochlohnländer nach
Niedriglohnländer verlagert werden, werden eben auch die lange
erkämpften sozialen Errungenschaften vernichtet! Ein
regressiver Schritt!

dass man dies als einen „regressiven Schritt“ verstehen kann, setzt voraus, dass man diejenigen Länder, in denen sich diese „sozialen Errungenschaften“ gebildet haben, als Verkörperungen der bisher höchsten Entwicklungsstufe ansieht.

Das ist exakt die Position des sog. Developmentalismus bzw. der Modernisierungstheorien; diese lehne ich im Namen eine Theorie der Dependenz dezidiert ab (dazu weiter unten).

Vogts Kapitalismuskritik ist doch nur der hilflos wirkende
Versuch, die verlorene eigene Identifikation zurückzugewinnen.

das auch; allerdings dürfte es relativ klar sein, dass Versuche, die Kapitalströme hin zu den Billiglohnländern zu verhindern, aus deren Perspektive als Verteilungskampf wahrgenommen wird (deshalb habe ich diesem Zusammenhang den Argentinier Taccetti genannt), und dies ja auch unbestreitbar ist.

Die SPD hat doch noch nie in ihrer Geschichte so viele
Zugeständnisse an die Unternehmer gemacht. Wirkungslos… Erst
seit Zusammenbruch des Kommunismus haben die Kapitalisten eine
uneinnehmbar scheinende Stellung eingenommen! Die
untergegangene marxistische Ökonomie ist doch für diese
Entwicklung mitverantwortlich!

Eine Dependenztheorie, welche den Kapitalismus grundsätzlich als Weltsystem betrachtet, erkennt diese angesprochen „marxistische Ökonomie“ als dependenten Teil des kapitalistischen Weltsystems;

diese Ökonomie, die Immanuel Wallerstein etwa als Staats-Kapitalismus oder als Neo-Merkantilismus bezeichnet, ist aus dieser Perspektive als Versuch zu analysieren, eine von Anfang an periphere Region des kapitalistischen Weltsystems zu zentralisieren („Peripherie und Zentrum“ meint hier selbstverständlich nichts geographisches, sondern steht in Bezug zur Kapitalkonzentration).

Wie kannst du denn grade aus
ihr heraus den Untergang des Kapitalismus ableiten?

Inwieweit habe ich denn das gemacht?

Hat sie
denn ihren eigenen Untergang auch vorausgesagt?

vgl. das eben gesagte!

Da sind aber nur die produktiven Arbeitsstunden bedacht, alle
unproduktiven bleiben aussen vor, z.B. Lohnbuchhaltung,
Krankenkasse, r+d… Würde ein Arbeitnehmer nicht im Schutze
eines kollektiven Verbundes tätig sein, was wäre seine Arbeit
dann „wert“?

unbestritten richtig; mein Beispiel war rein didaktisch gemeint zur Veranschaulichung (es ging in diesem Posting ja nur um die Klärung des Begriffes „Ausbeutung“).

„Ausbeutung“ bzw. „Mehrwert“ ist also genau wie die Kategorie
„Profit“ (in welche zusätzlich noch andere Faktoren
hineingerechnet werden) nichts mysteriöses und nicht
skandalöses, sondern ein unbestreitbares Faktum des
ökonomischen Geschehens.

Was sich aus dem Status des Jägers und Sammlers, des Erfolges
wegen, entwickelt hat!

?

Herberts Ausgangsthese (die viele bestritten haben) war, dass
wir Europäer die Menschen der Dritten Welt ausbeuten würden.

Diejenigen, die arbeiten oder alle? Gerade in diesen Ländern
ist es eben nicht überall üblich zu arbeiten, das ist eine
kultivierte Eigenart!

„ausbeuten“ als terminus technicus der marxistischen Ökonomie selbstverständlich nur diejenigen, die arbeiten.
„ausbeuten“ als skandalisierender Begriff im Sinne von „unterdrücken“, „ausnehmen“, etc. selbstverständlich alle (Ressourcenvernichtung, etc.)

Die Frage ist nun: wohin gelangen diese Profite?
Und die Antwort ist eindeutig: zu uns, die wir als Aktionäre
an diesen Unternehmen beteiligt sind, direkt über Einlagen,
indirekt über Zinsen, etc., aber auch über Transferleistungen,
also über Leistungen, die uns unser Wohlfahrtsstaat beschert,
weil diese durch Steuereinnahmen, etc. finanziert werden,
welche eben von Leuten mit Kapitaleinkünften bezahlt werden,

Aber verbleiben sie denn auch dort? Oder ist das nicht nur
eine temporäre Zwischenstation?

Nein, natürlich verbleiben sie nicht einfach in den Händen einzelner Leute, sondern zirkulieren;
allerdings zirkulieren sie nicht vollkommen frei, und auch nicht dort, wo die Zirkulation (z.B. den Nahrungsbedürfnissen nach) benötigt würde, sondern dort, wo aus einem Profit zwei Profit werden, um das mal so salopp auszudrücken.

Genau entsprechend dieser Zirkulationskreise habe ich oben Peripherie und Zentrum unterschieden.

Ich kenne niemanden, der sein
Geld ewig behält.

klar, weil er stirbt; aber: vererbt er nicht?
klar, weil er konsumiert; aber: jede nicht unmittelbar vollzogene Konsumierung bringt weitere Konsummöglichkeit (Geld: Zinsen, Mieten, etc.); wird jeder Konsum unmittelbar vollzogen?

Das entscheidende Faktum ist also:
wir treiben Handel mit der ganzen Welt, wir tätigen
Direkteinlagen in der ganzen Welt, investieren also überall,
wo es sich lohnt (nicht unbedingt in direkter Weise, aber
unsere Banken und Versicherungen tun dies für uns, wenn wir
etwas Geld sparen, etc.), womit unstrittig ist, dass der
Reichtum des Westens/Nordens eng mit der Armut des Südens
verknüpft ist.

Das ist keinesweg unstrittig! Wären die armen Länder denn
reicher, wenn es die reichen nicht gäbe? Ihr geht von der
Annahme aus, dass
Wohlstand eine begrenzte Ressource ist! Ist sie das denn
tatsächlich?

Das ist in der Tat die Gretchenfrage!

Die Gegenprogramme zum Developmentalismus: die teoria de
dependencia und die Weltsystemtheorie gehen dagegen davon aus,
dass, solange das Weltsystem als Ganzes noch nicht an seine
Grenzen gekommen ist, Entwicklung möglich ist;

Davon gehe ich auch aus!

solange…

der Wohlstand mehrt sich nicht mehr, sondern verschiebt sich
nur noch, weil dieses System kein „Außerhalb“ mehr besitzt,
aus dem es einen Input beziehen könnte bzw. kostenfrei
externalisieren könnte;

Grad das schreit doch förmlich nach Innovationen! Stichwort
Wirtschaftsethik! Maschinen, Roboter und Computer verdienen
das Geld, das dann innerhalb eines bestimmten Rahmens gerecht
verteilt wird.
Wer darüber hinaus arbeiten will, dem bleibt das selbst
überlassen.

Reparieren und programmieren Maschinen Maschinen? wer programmiert die Maschinen, die Maschinen programmieren um Maschinen zu reparieren?

Übrigens: das was Du gerade benannt hast, mag auch als „Wirtschaftsethik“ firmieren, ich kenne es als die „Utopie des Kommunismus“ pur: Maschinen sichern unser Überleben und der Fischer soll fischen und der Jäger soll jagen, je nachdem wie ihnen gerade ist.

Wenn die Menschen ersteinmal vom Joch der Überlebensangst
befreit sind, ist deren Geist auch frei für innovatives
Denken. Das menschliche Potential wird fokussiert und
konzentriert.

Ja, klingt gut. Würde mich freuen, wenns mal so wäre.

wird irgendwann seine Umweltschäden zu
reparieren versuchen müssen, weil es sonst nicht weiter
existieren kann, etc.

Oder auswandern…Es gibt schon Theorien für eine kollektive
Umsiedelung auf einen bewohnbar gemachten Mars, wenn wir die
Erde denn mal plattgemacht haben.

… was ich eben als einen Versuch betrachte, die erkannten Widersprüche im Stile eines Alexanders aufzulösen; hier handelt es sich aber um Widersprüche, nicht um Knoten, übertragen: Arretationen.

Kurz: sehr viele empirische Fakten sprechen dafür, dass wir
dem Nullsummenspiel näherkommen, uns vielleicht bereits dort
befinden, dass also ein Spruch wie: jedes Land ist seines
eigenen Glückes Schmied
, an empirischen Tatsachen insofern
radikal vorbeigeht, als in der Tat viele Länder die
Möglichkeit haben, sich nach vorne zu entwickeln, immer aber
auf Kosten eines anderen Landes, das dadurch automatisch
zurückgestuft wird.

Diese Prämisse eben halte ich für falsch. Davon ausgehend,
muss man falsche Konklusionen ableiten.

tja? in der Tat halte ich diese Prämisse für prekär, nicht weniger aber als diese, dass das gesamte Weltsystem grundsätzlich auf das erreichte Wohlstandsniveau des Westens aufschließen könnte, würde es sich nur modernisieren …

Ich denke, die Fakten der letzten 50 Jahre sprechen eher für die Prämisse des zunehmend erreichten Nullsummenspiels (wohlgemerkt wird dies ja nicht als anthropologisches Faktum gesetzt, etc. sondern als eine bestimmte Entwicklung innerhalb des Kapitalismus, wir sind heute ja noch nicht mal auf dieser Stufe).

Weshalb denn sollten
wir uns Probleme suggerieren?

Hier ist die Gegenfrage gestattet: Wieso immer noch Hoffnungen suggerieren, die bisher nie eingelöst worden sind, und deren Einlösbarkeit ich für sehr zweifelhaft halte?

Weshalb suchen wir stattdessen
nicht nach Lösungen?

Wäre nicht vielleicht die Bereitschaft, irgendwann tatsächlich relativ gemeinsam nach Lösungen zu suchen, dann größer, wenn erkannt wäre, dass wir uns hier in einem Nullsummenspiel befinden?
Aus meiner Sicht schon, weil wir irgendwann des ständigen Verteilungskampfes müde sein könnten …

Wenn wir aber weiterhin daran festhalten, den unterentwickelten Regionen einzureden, sie könnten einmal aus eigener Kraft zu uns aufschließen …
Was dann? Gemeinsamer Lösungsversuch möglich?

Viele Grüße
franz

1 Like

Hi Ben
Nun ja, es bremst schon etwas mein Interesse, wenn Lafontaine so national denkt bzw. es (populistisch) so ausdrückt…
Du weißt ja, ich fühle mich da doch in einem weniger engen Rahmen wohl, sprich: europäischeren :wink: .
Ich mag diese national(istisch)e Enge da nicht…mochte ich noch nie.
Werde nun wohl doch eher wieder GRÜN wählen, wie stets.
Aber ist ja noch Zeit bis September… :wink:
Gruß,
Branden

Hallo Franz!

wenn man also wirtschaftliches Geschehen „marxistisch“
analysiert, wird man empirisch gut belegt,

Damit hab ich schon ein grundlegendes Problem, denn
das von den Marxisten postulierte Paradima der dialektisch-
materialisierten Wissenschaft, läßt sich nicht operationalisieren
und in konkrete Denkmodelle umsetzen.
Man bleibt immer in einer deskriptiven Tautologie stecken.
Solange man darin verharrt, ist das OK, aber
jede Analogie zu externen „Geschehen“ ist problematisch.

kann ich Deine Fragen also so interpretieren: Ist der
marxistische Blick auf ökonomisches Geschehen noch akzeptabel
(um es neutal zu formulieren)?
Ja, ich wüsste nicht, weshalb er das nicht sein sollte.

siehe oben.
Ist halt eine Berufskrankheit von mir, …

In Sklavenhaltergesellschaften…:Im Feudalismus… :Im

Kapitalismus…

  1. Ich wollte eigentlich keine Entwicklung auflisten, sondern
    nur im historischen Vergleich zeigen,…

Das war mir schon klar, trotzdem hab ich deine Liste benutzt
um meine Ansicht deutlich zu machen.

  1. die „soziale Marktwirtschaft“ halte ich nicht für einen
    eigenständigen Entwicklungsschritt, deren Auflösung eben nicht
    für Regression.

Nicht deren Auflösung, sondern einen Schritt zurück, ich sehe das
als etwas gewachsenes Ganzes! Hieltest du den Verlust von
sozialen Errungenschaften für keinen Rückschritt?

dass man dies als einen „regressiven Schritt“ verstehen kann,
setzt voraus, dass man diejenigen Länder, in denen sich diese
„sozialen Errungenschaften“ gebildet haben, als Verkörperungen
der bisher höchsten Entwicklungsstufe ansieht.

Natürlich nur innerhalb des wirtschaftlichen Geschehens!
Siehst du irgendwo eine „höhere“ Entwicklungsstufe?

Wie kannst du denn grade aus
ihr heraus den Untergang des Kapitalismus ableiten?

Inwieweit habe ich denn das gemacht?

Ich meinte das:

Wenn man einem (neo-)marxistischen Paradigma folgen darf, dann
ist die Globalisierung ein enorme Zuspitzung der Widersprüche
des Kapitalismus, damit ein Näherkommen seines Endes.

Gut ein bißchen relativiert! Ich reflektierte aus dem Gedächtnis!

Hat sie
denn ihren eigenen Untergang auch vorausgesagt?

vgl. das eben gesagte!

Siehe oben!

tja? in der Tat halte ich diese Prämisse für prekär, nicht
weniger aber als diese, dass das gesamte Weltsystem
grundsätzlich auf das erreichte Wohlstandsniveau des Westens
aufschließen könnte, würde es sich nur modernisieren …

Es bleibt die Frage ob sich die armen Länder überhaupt
am Westen orientiern, oder nicht vielmehr ihre
ureigene Identifikation finden sollten. „Wohlstand“ ist
auch nur ein subjektiver Teilaspekt, dem zahlreiche
Tore offenstehen! Mit anderen Worten, es gibt viele
Möglichkeiten „wohlhabend“ zu werden!

Hier ist die Gegenfrage gestattet: Wieso immer noch Hoffnungen
suggerieren, die bisher nie eingelöst worden sind, und deren
Einlösbarkeit ich für sehr zweifelhaft halte?

Nein, keine Hoffnungen sind gefragt, sondern Visionen, realistische
Prämissen, Tatkraft etc. Wenn es praktisch nicht funktioniert, dann
hat mans wenigstens versucht! Stattdessen ergibt man sich in Depressionen!
Das kann niemals erfolgreich werden!

Wäre nicht vielleicht die Bereitschaft, irgendwann tatsächlich
relativ gemeinsam nach Lösungen zu suchen, dann größer,
wenn erkannt wäre, dass wir uns hier in einem Nullsummenspiel
befinden?

Und wenn deine Theorie vom Nullsummenspiel nicht aufgeht?

Aus meiner Sicht schon, weil wir irgendwann des ständigen
Verteilungskampfes müde sein könnten …

Das sind wir doch schon oder nicht? Ich jedenfalls schon lange!

Wenn wir aber weiterhin daran festhalten, den unterentwickelten
Regionen einzureden, sie könnten einmal aus eigener Kraft zu uns
aufschließen …

Ich fände es besser, wenn sich die unterentwickelten Regionen ihrer
Kraft aus eigenem Antrieb bewußt würden! Das „gute Zureden“
hat ohnehin wenig Wirkung!

Was dann? Gemeinsamer Lösungsversuch möglich?

Oder gar ein fluktuierendes Vibrato? Wo steht denn geschrieben,
dass nicht umgekehrt wir u.a. von den Erfahrungswerten der
unterentwickelten Länder partizipieren können?
Ein paritätisches Aufeinanderzugehen in gleicher Augenhöhe,
würde m.E. viele blockierte Energien freisetzen!
Dieses Überlegenheits-Unterlegenheitsspielchen sollten wir
in der Tat abhaken.

Gruß
HC

P.S. Zur Wirtschaftethikfrage suche ich dir bei Gelegenheit ein paar Links, von interessanten Modellen!

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Hallo HC,

Sorry, aber mein Artikel ist schon wieder recht lang geworden ;-(

wenn man also wirtschaftliches Geschehen „marxistisch“
analysiert, wird man empirisch gut belegt,

Damit hab ich schon ein grundlegendes Problem, denn
das von den Marxisten postulierte Paradima der dialektisch-
materialisierten Wissenschaft, läßt sich nicht
operationalisieren
und in konkrete Denkmodelle umsetzen.
Man bleibt immer in einer deskriptiven Tautologie stecken.
Solange man darin verharrt, ist das OK, aber
jede Analogie zu externen „Geschehen“ ist problematisch.

Ok, sehe ich auch so (aus meiner Sicht muss man aber in der „era of a thousand Marxisms“, wie Wallerstein dies ausdrückt, bei „Marxismus“ nicht gleich an den Diamat denken).

Die Weltsystemtheorie (nach der argumentiere ich hier - und meist, wenn ich „Marxismus“ sage) hat mit dem Diamat absolut nichts mehr zu tun.

Ich sehe nicht, dass die Verwendung von Kategorien wie „Ausbeutung“ und „Mehrwert“ die „Treue“ zum Diamat voraussetzen würden.

Berechtigt wäre natürlich die Frage, ob sich eine Theorie wie die Weltsystemtheorie „Marxismus“ nennen soll, was hochproblematisch ist

macht sie dies, dann hat sie einmal den Dunstkreis der Geschichtsphilosophie am Hals, einmal die vermeintliche und in Bezug auf die WST unsinnige „historische Falsifikation der Marxismus 1989“;

macht sie dies nicht, dann verleugnet sie ihre theoretischen Wurzeln und ihre gesellschaftspolitische Stoßrichtung.

Auf der anderen Seite haben wir es ja inzwischen geschafft, bei einer „Aristotelian Society“ nicht mehr automatisch ans Mittelalter zu denken …

Hieltest du den Verlust von
sozialen Errungenschaften für keinen Rückschritt?

Es kommt doch darauf an, in welchem Rahmen;
wenn ich an die europäische Arbeiterbewegung denke, die für diese Errungenschaften über 100 Jahre lang kämpfen musste, wenn ich daran denke, dass diese Errungenschaften etwas sehr Humanes in unserem Zusammenleben bewirkt haben, dann spreche ich gerne von Rückschritt.

Wenn ich aber daran denke, dass es vollkommen illusionär ist, das Modell des Wohlfahrtsstaates auf globaler Ebene einführen zu können, wenn ich daran denke, dass dieser Wohlfahrtsstaat ein guter Teil dessen ist, was dazu geführt hat, dass wir Westeuropäer es verlernt haben, Solidarität mit den „Ausgebeuteten“ zu finden (weil der Wohlfahrtsstaat uns ja das Elend vorenthalten hat, das der Kapitalismus erzeugt; er hat es uns höchstens im Fernsehen gezeigt), dann halte ich den Abbau dieser Errungenschaften in gewisser Weise sogar für einen Fortschritt.

Fortschritt verstanden im Sinne eines Endes des Kapitalismus, weil damit -in wesenslogischer Diktion- nach langer Zeit wieder das Wesen des Kapitalismus (Erzeugung nicht nur von Reichtum, sondern auch von Elend) wieder in die Sphäre der Erscheinung gelangt, dieses Mal aber, weil wir uns heute auf einem ganz anderen Bildungsniveau befinden als vor 80, 100, 150 Jahren, das Wesen möglicherweise besser erkannt werden wird.

dass man dies als einen „regressiven Schritt“ verstehen kann,
setzt voraus, dass man diejenigen Länder, in denen sich diese
„sozialen Errungenschaften“ gebildet haben, als Verkörperungen
der bisher höchsten Entwicklungsstufe ansieht.

Natürlich nur innerhalb des wirtschaftlichen Geschehens!
Siehst du irgendwo eine „höhere“ Entwicklungsstufe?

  1. der Wohlfahrtsstaat ist kein Gebilde, das auf „wirtschaftliches Geschehen“ beschränkt wäre, er ist ein Gesellschaftsmodell.

  2. nachdem ich bereits ablehne den Kapitalismus als „höher“ gegenüber dem Feudalismus zu sehen (da würde ich aus meiner Sicht Geschichtsphilosophie benötigen), sehe ich höher/niedriger auch innerhalb des Kapitalismus nicht.

Ich meinte das:

Wenn man einem (neo-)marxistischen Paradigma folgen darf, dann
ist die Globalisierung ein enorme Zuspitzung der Widersprüche
des Kapitalismus, damit ein Näherkommen seines Endes.

Gut ein bißchen relativiert! Ich reflektierte aus dem
Gedächtnis!

Ich verstehe schon, worauf Du hinauswillst!
Klar bekommt der Ausdruck „Zuspitzung von Widersprüchen“ in Zusammenhang mit „Marxismus“ eine geschichtsphilosophische Bedeutung verliehen.

Die Globalisierung halte ich aber deshalb für „Zuspitzung von Widersprüchen“, weil sie dafür sorgen wird, dass das Elend nicht mehr nur in der Dritten Welt zu erahnen ist (Tychi hat weiter unten ganz richtig davon gesprochen, dass der leidende Afrikaner abstrakt wie ein Neutron ist), sondern in unseren Städten, in unseren Familien zu spüren sein wird bzw. bereits gespürt wird. Wir werden dem Elend wieder ins Auge blicken müssen ohne das Palliativum eines Bildschirms dazwischen zu haben.

Mit „Widerspruch“ ist hier also ganz basal schon gemeint, dass die Globalisierung dafür sorgen wird, dass die Leute sich (in Bezug auf den Kapitalismus als solchen) wieder widersprechen werden, dass sie nach langer Zeit wieder die gleiche Sprache sprechen, um sich widersprechen zu können; der Afrikaner konnte uns ja nicht widersprechen, er hatte dazu keine kommunikative Möglichkeit.

Zum anderen halte ich es für sinnvoll, aus gesellschaftspolitischen Gründen (von außen betrachtet: aus Gründen der „ideologischen Indoktrination“) Begrifflichkeiten des traditionellen Marxismus beizubehalten.

Es bleibt die Frage ob sich die armen Länder überhaupt
am Westen orientiern, oder nicht vielmehr ihre
ureigene Identifikation finden sollten. „Wohlstand“ ist
auch nur ein subjektiver Teilaspekt, dem zahlreiche
Tore offenstehen! Mit anderen Worten, es gibt viele
Möglichkeiten „wohlhabend“ zu werden!

In den armen Ländern geht es nicht um „Wohlstand“, schon gar nicht um dessen einzelne Möglichkeiten, sondern viel grundlegender um Teilhabe an einem globalen Produktionsergebnis, das ein menschenwürdiges Dasein sichert; diese Teilhabe ist heute für mindestens die halbe Menschheit nicht gegeben.

Erst auf einer bestimmten Basis des Wohlstands, auch erst auf einer bestimmten Basis von Macht und Gerechtigkeit, kann begonnen werden, nach „Möglichkeiten des Wohlstands“ zu suchen bzw. kann man diesen ablehnen.

Es ist ein enormer Unterschied, ob der Bettler den Wohlstand ablehnt, oder ob der den Wohlstand Ablehnende bettelt.

Nein, keine Hoffnungen sind gefragt, sondern Visionen,
realistische
Prämissen, Tatkraft etc. Wenn es praktisch nicht funktioniert,
dann
hat mans wenigstens versucht!Stattdessen ergibt man sich in
Depressionen!
Das kann niemals erfolgreich werden!

Ich glaube, Du missverstehst mich in diesem Punkt grundlegend:

  1. ergebe ich mich nicht in Depressionen, bin also in keinster Weise ein Fatalist (mit „ich“ meine ich hier die WST)
  2. warum bist Du eigentlich so sicher, dass die „Nullsummen“-Prämisse nicht realistisch wäre (das habe ich dann weiter unten breiter ausgeführt)?
  3. Ich will ja auch nichts anderes als Visionen, realistische Prämissen und Tatkraft!

Aus meiner Sicht schon, weil wir irgendwann des ständigen
Verteilungskampfes müde sein könnten …

Das sind wir doch schon oder nicht? Ich jedenfalls schon
lange!

Sind das die Merkels, die Westerwelles, die Schröders, die Lafontaines, die Gates’, die von Pierers, die Albrechts dieser Welt bzw. ihre Wähler und Kunden auch?

Erstens zählen diese mehr als wir beide, und zweitens sind wir beide, da können wir des Verteilungskampfes so müde sein wie wir wollen, nichtsdestotrotz deren Wähler und Kunden …

P.S. Zur Wirtschaftethikfrage suche ich dir bei Gelegenheit
ein paar Links, von interessanten Modellen!

Danke, da bin ich schon gespannt!

Nur kurz noch: das „Nullsummenspiel“ (und ich glaube in dieser Frage besteht noch ein ziemliches Missverständnis zwischen uns) ist nicht etwas, was ich begrüße, auch nicht die Prämisse all meinen Denkens, sondern eine Deskription des heute bestehenden Zirkulationsmodus des Kapitals.

Solange eine „frontier“ bestand, befanden wir uns in einer Situation primitiver Akkumulation, weil stetig neues Kapital (Boden, Rohstoffe, Arbeitskraft) in dessen Zirkulation eingebracht werden konnte;
wo aber können wir heute noch einen solchen Input finden?
Wo ist ein Flecken der Erde, der noch nicht vom Kapital ergriffen wäre, der also noch nicht Besitz von jemandem wäre, der noch nicht gegen etwas anderes eingetauscht werden könnte, etc.?
Wo finden sich heute noch vor-kapitalistische Produktionsverhältnisse (etwa Subsistenzwirtschaften, einfache Tauschwirtschaften), die wir -wie im Kolonialismus geschehen- zerschlagen könnten, um Arbeitskraft in die Zirkulation des Kapitals einführen zu können?

Ich finde also, dass das „Nullsummenspiel“ gar nicht so unrealistisch ist, weil in einer Phase, in der kein Input in die Zirkulation mehr gelangt, das Kapital einfach nur noch von einer Region dieser Welt in die andere geschoben werden kann, dorthin halt, wo es sich am besten verzinst (und das ist heute zunehmend Südostasien).

Viele Grüße
franz

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Hallo Franz!

Sorry, aber mein Artikel ist schon wieder recht lang geworden
;-(

Ist doch gut so, dafür wird meiner um so kürzer! Bin z.Zt. arg im Stress!

In den armen Ländern geht es nicht um „Wohlstand“, schon gar
nicht um dessen einzelne Möglichkeiten, sondern viel
grundlegender um Teilhabe an einem globalen
Produktionsergebnis, das ein menschenwürdiges Dasein sichert;
diese Teilhabe ist heute für mindestens die halbe Menschheit
nicht gegeben.

Mit Wohlstand habe ich eine komplexere Systematik als allein den finanziellen Erfolg im Sinn. Aber das sprengte den Rahmen dieses Mediums! Deine Einschätzung ist richtig! Allein schon durch Subventionierung haben afrikanische oder andere Problemländer einen eklatanten Wettbewerbsnachteil. Dieser wird dann durch Entwicklungshilfe etc. auszugleichen versucht, was aber nur das schlechte Gewissen beruhigt, so eine Art: *sindwirgutemenschenselbstbeweihräucherung*!
Ein ganzer Katalog von Fragen tut sich da auf…

Ich glaube, Du missverstehst mich in diesem Punkt grundlegend:

  1. ergebe ich mich nicht in Depressionen,

Sorry, aber jetzt missverstehst du mich! :smile:
Ich meinte so eine Art kollektiver Depression, wirtschaftlicher und psychischer Art, der armen Länder!

bin also in keinster
Weise ein Fatalist

Daran hatte ich keine Sekunde gedacht!

Gruß
HC