Warum ist die glykämische Ladung von Pellkartoffel (Kartoffel mit Schale gekocht) niedrig aber der von selbsgemachtem Kartoffelpüree sehr hoch?
(die Daten habe ich aus einer Tabelle)
Ich mache doch keinen Zucker an das Püree.
Bitte mal für einen Laien verständlich erklären.
Danke
Servus,
wie alles, was fein zerkleinert ist, hat Kartoffelpüree eine viel größere Oberfläche als gekaute Kartoffeln und wird daher bei der Verdauung von den zuständigen Enzymen viel schneller angegriffen.
Außerdem sind in Kartoffelpüree in einigem Umfang die Zellen mechanisch zerrissen, die Stärkekörner liegen frei.
Beides zusammen führt dazu, dass das Kohlehydrat aus Kartoffelpüree schneller anflutet als aus Kartoffeln.
Nebenbei: Soo glänzend ist der glykämische Index von ganzen Kartoffeln (leider, ich liebe sie heiß und innig) dann auch wieder nicht.
Schöne Grüße
MM
Bin kein Diabetologe. Aber vielleicht kannst Du aus meinen mehr biochemischen Überlegungen dennoch etwas Verwertbares entnehmen:
Vom Kaloriengehalt und vom Kohlenhydratanteil her sollte der Unterschied gering sein, außer dass Kartoffelbrei bei mir Milch enthält und mit Butter abgeschmeckt ist. Also kommt es offenbar eher darauf an, wie schnell die Stärke zu Zucker abgebaut wird und als Glucose im Blut erscheint. Eventuell ist im Kartoffelbrei die Stärke feiner verteilt als in den Pellkartoffeln.
Udo Becker
Bei Pellkartoffeln, vor allem, wenn sie abgekühlt waren, kommt dann noch das „Phänomen“ der resistenten Stärke dazu (bei Nudeln, die abgekühlt waren übrigens auch), so dass der Blutzucker noch langsamer ansteigt.
Hallo,
Wenn wir mal vereinfachen und nur den Zucker betrachten:
Die Kalorien geben an wie viel verwertbarer Zucker enthalten ist.
Dies besagt aber nicht, wie schnell der Zucker in Blut aufgenommen wird.
Wenn 100g Zucker über 4h verteil aufgenommen werden hat man einen niedrigeren Blutzuckerwert, als wenn dies in 10 Minuten geschieht.
Deine Kartoffeln enthalten nun aber hauptsächlich Stärke, welche unser Körper eigentlich gar nicht verwerten kann. Die Stärke muss erst in Zucker aufgespalten werden.
Dazu sind einerseits im Speichel Enzyme vorhanden und den Rest erledigt dann die Darmflora.
Ein Problem dabei ist noch, dass um an die Stärke zu kommen, erst einmal die Zellwände geknackt werden müssen. Hier hilf kauen, kochen und pürieren.
Der glykämische Index gibt nun an, wie schnell der Zucker ins Blut geht, bzw. wie schnell die Umwandlung von Stärke in Zucker abläuft.
Chemisch betrachtet enthält eine Kartoffel, ob roh oder gekocht, immer gleich viel Energie (Kalorien). Aber je nach Aufbereitung kommt der Körper schwerer oder einfacher an die Stärke ran und entsprechend ist der glykämische Index unterschiedlich.
MfG Peter(TOO)