Gnocchiteig - wann 'unklebrig' genug?

Hallo,

gestern habe ich mich das erste Mal an selbstgemachte Gnocchi gewagt.
Nach einem Rezept aus einem Kochbuch zur italienischen Küche, schön brav mit mehligkochenden Pellkartoffeln.
Nur hatte ich ein bisschen meine Probleme mit der Beschreibung, dass man so viel Mehl dazugeben soll, bis der Teig nicht mehr klebt.
Ich erinnere mich, wie ich mal vor Jahren mit einer Italienerin Gnocchi gemacht habe, und sie hat x-mal Mehl nachgeschüttet, bis sie zufrieden war.
Habe ich auch. Aber ein bisschen hat’s immer noch geklebt, sogar, als ich schätzungsweise doppelt so viel Mehl dazugegeben hatte wie im Rezept vorgeschlagen. Die ersten Gnocchi hinterließen beim Ausrollen eine dünne Schicht auf der Arbeitsplatte und ließen sich schlecht mit der Gabel eindrücken (das Muster blieb nicht stehen).
Als der Teig allerdings nach ein paar Stunden im Kühlschrank noch mal mit Tonnen von Mehl aufgepeppt wurde, ließen sich endlich formstabile Klößchen draus machen … die nach dem Kochen ziemlich „kompakt“ und hart waren.
Mir ist schon klar, dass sich das Ganze schlecht beschreiben lässt. Zeigen wäre natürlich einfacher. Aber vielleicht gibt’s ja einen Trick („wenn der Teig nach dem Werfen nicht mehr an der Wand klebt“ oder so)?
Oder soll er so sein, wie er sich anfühlt, wenn man gerade angefangen hat, eine frische Ladung Mehl dazuzukneten … nach den ersten paar Runden Kneten? Dann ist er ja wirklich nicht klebrig.

Hallo,

zunächst mal sollte man aufpassen mit den Kartoffeln nicht zuviel Wasser in den Teig bekommt. Daher lässt man diese am besten auf einem Blech im Ofen garen, oder gibt sie nach dem Kochen auf ein Blech im Ofen. Um die Kartoffeln schonend klein zu bekommen, sollte man eine Kartoffelpresse verwenden. Dann darf man auf keinen Fall fest kneten, sondern sollte den Teig ganz zärtlich vermengen. Er muss immer locker und leicht bleiben. Die Arbeitsfläche muss immer ordentlich bemehlt sein. D.h. der Teig ist immer ein wenig klebrig, und will insoweit durch bemehlte Oberflächen gebändigt werden. Soviel Mehl hinzuzugeben, dass er gar nicht mehr klebt, führt zu den von Dir beobachteten harten Klötzen. Wenn er noch eine leichte Schicht auf einer nicht ausreichend bemehlten Fläche hinterlässt, ist er OK.

Gruß vom Wiz

Hey, danke, Wiz!
Das ist ja geradezu ein wissenschaftlicher Essay über die Kunst des Gnocchi-Machens (und das scheint tatsächlich eine Wissenschaft für sich zu sein) :wink:
Habe mir deinen Text gleich ausgedruckt und neben das Rezept ins Kochbuch gelegt.
Das versuche ich beim nächsten Mal umzusetzen!!
*freu*