Goethe und die Entstehung des ,,Werthers'

Guten Abend liebe www’ler!

Vorwort: Ich bin lediglich auf der Suche nach Tipps doch weiß ich nicht, ob dies bereits zu ,Hausaufgabenerledigung" zählt oder nicht. Fals ja werde ich den Artikel löschen.

Folgendes:
Ich besuche die Oberstufe ; genauer gesagt die 11. Klasse. Unser Arbeitsauftrag ist es: sich eine Person aus dem 18. Jahrhundert zu suchen und über diese ein zeitgemäßes ,Tagebuch" zu schreiben, welches von geschichtlichen Ereignissen ausgehen sollte.Zeitsprünge sind möglich.
Ich habe mich für Johann Wolfgang von Goethe entschieden. Meine Idee das Tagebuch zu gestalten, bezieht sich auf die Entstehung des Romans ,Die Leiden des jungen Werthers" und die persönliche Stellungnahme seiner Auswirkungen (Wertherfieber,Lesesucht,Nachahmungen).

Mein Konzept sieht bislang folgendermaßen aus:

Ich beginne mit der Überlegung Goethes sich entweder für Charlotte Buff oder Johann Christian Kestner zu entscheiden, da die Situation zu eskalieren drohte.

Wenige Tage später kommt ein Eintrag, in welchem er sich nach erläuteter Überlegung für die Freundschaft zu Kestner entscheidet und beschließt Wetzlar zu verlassen und seine Reise zurück nach Frankfurt ankündigt.

Während der Reise schreibt G. über die Reaktionen von Charlotte Buff und Kestner und seine weiteren Pläne in Frankfurt.

Während seiner Reise schreibt er über seine Gefühle zu Charlotte Buff und wie sehr er sie vermisst. Eventuell auch über mögliche Überlegungen einer Rückreise??.

Anschließend über Goethes Reaktionen zu dem Suizid von Karl Wilhelm Jerusalem. Trauer, Besorgnis, Überlegungen möglicher Beweggründe. Abwägung einer Rückreise, um die tatsächlichen Gründe des Suizids herauszufinden.

Kurz darauf die Ankündigung seiner Entscheidung für die Rückreise.

Als nächtes über die erhaltenen Informationen zu Karl Wilhelm Jerusalem. Er erschoss sich aufgrund der unbefriedigten Leidenschaft zu Elisabeth Herd, die bereits vergeben war. Philosophischer Gedankengang über Suizid?? Übertragung von Karl Wilhem zu Geoethe selbst. Suizidgedanken von Seiten Goethes??

Bis hier ist es die Situation vom Mai 1772 bis November 1772. Ich finde jedoch keine Ereignisse, die im Jahre 1773 stattfanden und mit in den Roman eingeflossen sind.
1774 traf er Maximiliane von La Roche, in die er sich verliebte. Ihre schwarzen Augen fanden Einfluss in den Roman also wäre mein nächster Eintrag erst im Jahre 1774 über Maximiliane.

Anschließend die Idee ein Buch über seine Erfahrungen zu schreiben, um besser mit seiner Situation zurechtzukommen. Vielleicht bereits gleichzeitig im Interesse aller Menschen, die so unglücklich verliebt waren, wie G. und Karl Wilhelm??

Zur Zeit, als G. das Buch schreibt, verzeichnet er in das Tagebuch die Entwicklung des Buches. Wie weit er bereits ist, ob es ihm hilft über Charlotte Buff hinwegzukommen und wird ergänzt durch ein oder zwei Textpassagen des Romans.

Als er den Roman fertiggestellt hat, schreibt er in sein Tagebuch, dass er es fertiggestellt hat und kündigt die baldige Veröffentlichung an (Weiß zufällig jemand, wie er es veröffentlicht hat??).

Als es dann ein Erfolg wurde, drückt er seine Freude und Erklärung (gedeckt mit dem Zitat:„Die Wirkung dieses Büchleins war groß, ja ungeheuer, und vorzüglich deshalb, weil es genau in die rechte Zeit traf.“– Goethe: Dichtung und Wahrheit) dafür in seinem Tagebuch aus.

Stellungnahme zum ,Wertherfieber". Verwunderung über die Bevölkerung (gedeckt durch Zitat:„So verwirrten sich meine Freunde daran, indem sie glaubten, man müsse die Poesie in Wirklichkeit verwandeln […] und sich allenfalls selbst erschießen: und was hier im Anfang unter Wenigen vorging, ereignete sich nachher im großen Publikum“. -Wikipedia)

Zu guter Letzt die Stellungnahme bezüglich der Lesesucht. Indirekte Erläuterung über ein Beispiel (viele Menschen wollten lesen und vernachlässigten die ,reale" Welt). Abwägung der Problematik, die aus der Lesesucht hervorging, auf philosophischer Basis.(Sollte man den Menschen verbieten etwas zu tun, was ihnen gefällt, um die ökonomische Existenz zu sichern…)

Meine Frage ist nun:

Wie findet ihr dieses Konzept? Habt ihr eventuell Ergänzungen z.B. für Ereignisse von 1773? Verbesserungsvorschläge? Antworten auf die Fragen mit doppeltem Fragezeichen >?? Tipps in bezug auf Textgestaltung oder anderem?
Ich freue mich über jegliche Kritik, denn jede Information könnte hilfreich sein. :smile:

LG TS

Hallo Tomatenscheibe,

das Konzept finde ich gut und schon sehr durchdacht. Ich glaube, die Gefahr ist nicht, dass du zu wenig Ideen hast, sondern eher zu viel und dass du dich dabei verzettelst. Wie viel Zeit hast du denn für die Aufgabe, und wie viel Platz hast du zur Verfügung?

Wenn du noch ein neues Thema neben dem Selbstmord anschneiden möchtest, würde ich dir noch die Ossianbegeisterung der damaligen Zeit empfehlen. Diese ungeheuer überreizte Zeitstimmung, die zerrissenen Landschaften, Nebelfetzen, Nacht, Tod, Wahnsinn, Nervenfieber und die großen Gefühle dieser Epen haben den jungen Goethe damals richtig gepackt. Und es ist kein Zufall, dass Werther gerade in dem Augenblick alle Haltung verliert und zudringlich wird, als er Lotte seine Ossianübersetzungen vorliest. Aber pass auf, dass dir die Sache nicht zu viel wird. Diese Dichtungen sind zwar Fälschungen, aber sie können trotzdem ganz schön vereinnahmend sein …

Für die fehlenden Tage: Vielleicht gibt es in deiner Bibliothek dieses Buch:

http://www.amazon.de/Goethes-Leben-von-Tag-1749/dp/3…

Da ist für jeden Tag in Goethes Leben, der nur irgendwie dokumentiert ist, etwas zu finden.

Hilfreich finde ich auch die Reclam-Erläuterungen, da sind ziemlich viele Dokumente zur Entstehungsgeschichte und die Kernzitate Goethes zu seinem Roman abgedruckt:

[http://www.reclam.de/detail/978-3-15-008113-6/Rothma…](http://www.reclam.de/detail/978-3-15-008113-6/Rothmann Kurt/Erlaeuterungen_und_Dokumente_zu Johann_Wolfgang_Goethe__Die_Leiden_des_jungen_Werther)

Viel Erfolg

Petra

Hallo Petra :smile:

Der Arbeitsauftrag gilt seit dem 17.2.2011 und ist bis zum 25.5.2011.
Ich hatte also reichlich Zeit^^. Da ich jedoch jemand bin der Arbeitsaufträge gerne nach hinten verschiebt bleiben mir ab jetzt noch etwa eine Woche. Der Textumfang sollte zwischen 1200 und 2000 Wörtern liegen.
Es ist natürlich möglich zu jedem besonderen Lebensabschnitt Goethes ein kleinen Tagebucheintrag zu schreiben und halt viele Zeitsprünge zu machen. Dies wäre meiner Meinung nach jedoch etwas oberflächlich bearbeitet. Aus diesem Grund dachte ich eher an ein Ereignis, welches ich sehr ausführlich aus Goethes Sicht beschreibe.
Für die Ossianbegeisterung ist denke ich daher kein Platz mehr.

Ich habe mich auch mal schlau gemacht über die Bücher, die Du mir empfohlen hast. Die Reclam Erläuterungen habe ich in meiner Bücherei gefunden und ausgeliehen.
Das hilft mir sehr, da es die Entstehungsgeschichte ebenfals gut erläutert. Dadurch ist auch die Frage über die Informationen aus 1773 geklärt: Es gibt zwar Einträge, die auf die Entstehung des ,Werthers" deuten könnten, diese sind jedoch nicht eindeutig und somit unbrauchbar für die Entstehungsgeschichte.

Vielen Dank für die Empfehlungen - das Reclam Heft hilft sehr.

TS