Goethe, Wein und die Dreyhundert

Moin Wissende,

der gute alte Herr Geheimrath war ja dafür bekannt, durchaus den Freunden des leiblichen Lebens zugetan zu sein, auch der Genuss des vergorenen Rebensaftes war er ja zugeneigt.
Aus seinen Tagebüchern ist ja dieser Spruch durchaus bekannt
_Den 15 Junius 1775.

Donnerstag morgen

aufm Zürchersee_

Ohne Wein kan’s uns auf Erden

Nimmer wie dreyhundert werden

Ohne Wein und ohne Weiber

Hohl der Teufel unsre Leiber

Soweit so bekannt, nur was meint der gute Goethe mit Nimmer wie dreyhundert werden?
Dreihundert Jahre alt werden?
Oder was?

Den kompletten Tagebucheintrag kann man hier lesen http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfg…
aber ich kann daraus keinen Hinweis erlesen.

Keine weltbewegende Frage, fürwahr, aber interessieren tuts mich schon.

Gandalf

Moin,
schau mal, was das Goethe-Wörterbuch zu dieser Stelle sagt (nach Abgleich mit dem Ur-Faust ist wohl ‚Säue‘ zu ergänzen…):
LG

Hi,

schau mal, was das Goethe-Wörterbuch zu dieser Stelle sagt
(nach Abgleich mit dem Ur-Faust ist wohl ‚Säue‘ zu
ergänzen…):

danke für den Link, aber so richtig schlau hat der mich nicht gemacht.
Goethe spricht demnach von dreihundert Säuen, in Sinne von versaut?
Aber warum dann die dreihundert?
Hat diese Zahl eine tiefere Bedeutung, oder ist sie willkürlich gewählt?
Das war ja meine ursprüngliche Frage.

Gandalf

Hallo,

(nach Abgleich mit dem Ur-Faust ist wohl ‚Säue‘ zu
ergänzen…):

Goethe spricht demnach von dreihundert Säuen, in Sinne von
versaut?

es wird ein Bezug zu den in Auerbachs Keller besungenen „fünfhundert Säuen“ vermutet:

Uns ist ganz kannibalisch wohl,
Als wie fünfhundert Säuen!

Aber warum dann die dreihundert?
Hat diese Zahl eine tiefere Bedeutung, oder ist sie
willkürlich gewählt?

Vermutlich Letzteres.

Gruß
Kreszenz

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Hallo Kreszenz,

danke für den Link und Deine Mutmaßungen.

Wieder ein Loch im Teppich des unnützen Wissen gestopft :wink:
(Diesen Teppich liebe und hege ich!)

Gandalf

Hallo Gandalf,

mein langes (und erfolgreiches) Leben im AD hat mir gezeigt, daß das beste Mittel zur Kontaktknüpfung und Beziehungsfestigung ein - möglichst unerschöpflicher - Vorrat an „unnützem Wissen“ war…!

Mit nichts kann man einen Gesprächspartner, der einen eigentlich am liebsten loswerden möchte, in der Spannung halten wie mit zum richtigen Zeitpunkt eingeworfenem „unnützen Wissen“ - um dann daraus - fast unbemerkt - überleitend zum eigentlichen Geschäftsthema zu kommen…!

Speichere nur fleißig weiter - man kann gar nicht genug davon haben…!

Herzliche Grüße

Helmut

Wieder ein Loch im Teppich des unnützen Wissen gestopft :wink:
(Diesen Teppich liebe und hege ich!)

Moin,

Speichere nur fleißig weiter - man kann gar nicht genug davon
haben…!

wie ich schon schrieb:

Wieder ein Loch im Teppich des unnützen Wissen gestopft :wink:
(Diesen Teppich liebe und hege ich!)

Du brauchst Die also keine Sorgen machen, daß ich damit aufhöre, und egal ob Vererbung oder Prägung, meine Jungs sind da ähnlich drauf :wink:

Gandalf