Goji-Beeren, deren Wirkung und Einnahme

Beim Stöbern im Internet bin ich auf die sogenannten Goji-Beeren gestossen.
Angeblich sollen sie bei eine Vielzahl von Beschwerden helfen oder auch vorbeugend gegen mancherlei Krankheiten wirken.
Das Hauptanbaugebiet soll wohl China sein.
Bei meinen Recherchen schwanken die Angaben für die tägliche Einnahme von ca. 5 bis 50 Gramm.
Wer hat Erfahrungen mit diese Beeren und kann mir auch sagen, wie hoch die tägliche Einnahme sein sollte?

Hallo,

Beim Stöbern im Internet bin ich auf die sogenannten
Goji-Beeren gestossen.
Angeblich sollen sie bei eine Vielzahl von Beschwerden helfen
oder auch vorbeugend gegen mancherlei Krankheiten wirken.

Exotische Wundermittel werden laufend „gefunden“, sprich „vermarktet“.
Da will jemand ein Gschäftle machen mit der „Richtig-Essen-hilft-gegen-Alles“ -Hoffnung.

Sobald etwas angeblich gegen mehr als zwei ähnliche Beschwerden hilft, würde ich sehr kritisch hingucken. Allheilmittel wollen alle, aber es gibt sie i.d.R. nicht.
Außer dran glauben. Das ist quasi ein Allheilmittel.

Aber da kannst Du ebensogut, eher besser, an die Wirkung regionaler Äpfel glauben (an appel a day keeps the doctor away - altenglische Weisheit, nicht zu unterschätzen), als an irgendwelche neu aufgetauchten, dir unbekannten Beeren, deren Verträglichkeit Du nicht wirklich kennst.

Das Hauptanbaugebiet soll wohl China sein.

Das hört sich angesichts der dortigen Umweltproblematik eher nicht so gut an.

Und man bedenke, dass in China trotz Viagra immernoch Nashorn-Hornpulver als Aphrodisiakum teuer gehandelt wird - obwohl es nur Horn ist. Die Nutzer könnten auch die Schnipsel von Kuhhufen/hörnern oder der eigenen Nägel mahlen und konsumieren - wenn sie daran glauben würden, wäre die Wirkung gleich.
Es ist der Glaube (an die Wirkung), die hier Ständer werden lässt.

Der einzige messbare Effekt des Nashornpulverglaubens ist das schnellere Austerben der Nashörner.

Bei meinen Recherchen schwanken die Angaben für die tägliche
Einnahme von ca. 5 bis 50 Gramm.

D.h. Keiner weiß nichts Genaues. Ein Differenzfaktor Zehn bei den Einnahmeempfehlungen bedeuted, dass dazu nichts genaues bekannt ist. Auch nicht zur Langzeitverträglichkeit.
Manche Gifte sammeln sich im Körper an. Ist bei Beeren selten, aber Pflanzen kann man alles zutrauen.

Wer hat Erfahrungen mit diese Beeren und kann mir auch sagen,
wie hoch die tägliche Einnahme sein sollte?

Wenn Du ein Medikament brauchst, geh besser zum Arzt oder zwei - die Chancen, dort richtig beraten zu werden sind ganz überwiegend größer als im Internet.
Und zugelassene Medikamente haben immerhin einige Tests durchlaufen.

Unbekannte Beeren können schlicht leckere eßbare Beeren sein, aber im schlechtesten Fall auch Langzeitschäden verursachen, Leber oder Nieren schädigen etc…
Dass sie alle versprochenen Heilwirkungen haben ist der unwahrscheinlichste Fall.

Ich würde die Finger davon lassen.

Gruß, Paran

"Die international tätige Kontrollstelle Ceres mit Sitz im bayerischen Happburg weigert sich wegen des hohen Risikos neuerdings sogar, eine ganze Produktgruppe aus China als bio zu zertifizieren. „Ceres hat entschieden, die Zertifizierung von Goji-Beeren 2011 abzubrechen“, erklärte die Organisation in einer Mitteilung an Behörden und andere Kontrollstellen. Goji ist der englische Name des Nachtschattengewächses Gemeiner Bocksdorn. Die roten Früchte des Strauches werden meist getrocknet oder als Saft verkauft und aus China importiert. Manche Verbraucher versprechen sich von ihnen eine gesundheitsfördernde Wirkung.

Doch umweltfreundlich und pestizidfrei - eben bio - sind die Früchte seltener, als die Händler versprechen. „Der Einsatz von chemischen Insektiziden und Düngern sowie die Vermischung von Bio- und konventionellen Produkten waren die häufigsten Probleme“, schreibt Ceres. Trotz Kontrollen seien pestizidverseuchte Beeren nach Europa gelangt. Erst dann seien sie von den Behörden aus dem Verkehr gezogen worden. Wie weit verbreitet das Problem ist, belegt die Kontrollstelle auch mit Zahlen: Demnach erhielten das Biosiegel nur zwei der insgesamt 13 Goji-Farmen, die 2010 bei Ceres die Zertifizierung beantragt hatten.

„Es gibt natürlich auch Goji-Beeren in Bioqualität, zum Beispiel aus Wildsammlung“, sagt Ceres-Chef Bernhard Schulz. „Aber im Moment wird um Goji ein ziemlicher Hype als Nahrungsergänzungsmittel gemacht, sodass die Nachfrage größer als das Angebot ist.“ Deshalb sei das „Betrugspotenzial bei diesem Produkt extrem hoch“. http://www.taz.de/!66781/

Hi

Um hier mal ein wenig von der Anti-China Propaganda wegzukommen (auch wenn das Umweltargument grundsätzlich richtig ist):

Goji Beeren werden primär in China angebaut, ja, dort v.a. in Tibet, wo diese Bocksdornvariante herkommt. Das ist auch ungefähr das Klima, das sie braucht.
Du kannst dir auch Gojisträucher für den Garten kaufen (achte auf die Geschlechter!) sie wachsen schon ganz gut wenn es nicht zu feucht wird, aber reiche Ernten sind es auch nicht.

Gojibeeren sind in traditionelles Gesundheitslebensmittel. Sie sind kein Wundermittel und sie sind auch kein Medikament, dass man „einnimmt“. Sie kommen in der chinesischen Pflanzenmedizin vor, aber nur in Kombination mit anderen Mitteln, so viel kannst du von denen nicht essen, bis sich ein rein darauf zurückzuführender Effekt einstellt.

Grundsätzlich werden Gojis geschätzt weil sie ähnlich wie Soja die Effekte der Menopause bei Frauen lindern und auch gut für die Haut bzw. gegen die Hautalterung sein sollen. Ansonsten haben sie so den ruf eines allgemeinen Tonikums, so wie der Ginseng auch. Da muss man halt dran glauben.

Gojis sind aber nicht wirklich exotisch und du musst auch keine 5 Euro für 50 g ausgeben (je nachdem wo du einkaufst sind sie superteuer oder supersuperteuer, kauf sie am besten im Asiamarkt, da bekommst du faire Preise).
Nur auf die Qualität musst du achten (mal abgesehen davon, dass es sie nicht in Bio gibt): es gibt ganz billige Packete mit supersteinharten, aromalosen Gojis und es gibt hochwertigere, wo sie etwa die Konsistenz von Rosinen haben und Eigenaroma (recht bitter allerdings!)

In China findest du Gojis in jedem dritten Pausentee, sie werden einfach reingegeben als leichte Süßung und Bitterung (China: je bitterer, desto besser) und manchmal gibt es sie auch zum Essen.

Die Europäer dagegen schmeißen sie in großen Mengen ins Müsli.

lg
Kate