Goldimplantation beim Hund

Hallo,

ich beginne gerade, mich genauer über Goldimplantationen beim Hund zu informieren, es könnte auf einen meiner Hund zukommen (8 Jahre, Kangalmix, HD mit beginnender Arthrose und zunehmend Schmerzen). Aufgrund einer Vorerkrankung baut Maya sehr schlecht und langsam Muskeln auf, weshalb ich von den „Standards“ künstliches Hüftgelenk oder gar Femurkopfresektion zurückscheue, die ja auf gute Muskelarbeit nach der OP bauen. Eine dauerhafte Schmerzmittelgabe ist mir wegen der Nebenwirkungen auf lange Sicht nicht sonderlich sympathisch, über akute Schmerzen helfen sie natürlich auch jetzt schon hinweg.

Ich lasse seit Jahren Maya Physiotherapie angedeihen, eben wegen jener Vorerkrankung, sodass ich da recht fit bin und sie gezielt unterstützen kann. Wir laufen ausschließlich auf weichem Boden, Wiesen, Felder, Wälder; ich achte darauf, dass ungünstige Bewegungsabläufe vermieden werden (z.B. in der Interaktion im Rudel).

Ernährungstechnisch wird sie über Pflanzen (Teufelskralle, Weidenrinde, Ingwer u.a.) und Grünlippmuschel schmerzstillend und entzündungshemmend unterstützt.

Meine Fragen:

  • hat jemand gute Erfahrungen mit einer bestimmten Klinik / einem bestimmten Arzt im Bereich Goldimplantation beim Hund gemacht? (deutschlandweit)
  • gibts weitere Tipps, die ich beachten kann?

Danke schonmal, viele Grüße
Anna

Hallo Anna,

Meine Fragen:

  • hat jemand gute Erfahrungen mit einer bestimmten Klinik /
    einem bestimmten Arzt im Bereich Goldimplantation beim Hund
    gemacht? (deutschlandweit)
  • gibts weitere Tipps, die ich beachten kann?

ich kenne nicht viele Hunde mit Goldimplantaten. Was ich aber bisher in dieser Richtung gesehen habe, war mir eher suspekt:

Entweder die Hunde liefen - für neutrale Beobachter - nach wie vor grottenschlecht, wobei die Besitzer hochzufrieden waren und fanden, dass es nach der Implantation um Welten besser sei.

Oder die Hunde liefen tatsächlich einige Monate richtig gut - in diesen Fällen geben mir allerdings bestimmte Haut- und Fellveränderungen im Bereich der erkrankten Gelenke und andere klinische Auffälligkeiten Grund zu der Annahme, dass zusätzlich zu den Goldimplantaten eine gehörige Ladung an Depotcortison in Gelenknähe injiziert wurde.

Die besten Erfahrungen habe ich bisher mit Hüftgelenksprothesen gemacht (u. a. bei zwei eigenen Hunden, mit 8 bzw. 10 Jahren operiert an der Uni München).

Gruß

Johnny

Hallo Johnny,

danke für Deine Antwort!
Ja, die skeptischen Punkte rund um die Goldimplantation habe ich auch schon gelesen. Nun läuft Maya bislang nicht schlecht, weil Physiotherapie noch dem meisten an Schon- bzw. Fehlhaltung entgegenwirken kann. Je eher ich aber eine Möglichkeit finde, die Schmerzen zu lindern, desto eher kann ich auch Schonhaltungen bei ihr vermeiden, so meine Überlegung. Ich selbst kenne zwar wahrlich nicht viele vergoldete Hunde, aber immerhin zwei, die ich ich vor und nach der Implantation erlebt habe (auch Jahre danach), die sich tatsächlich deutlich gebessert hatten. Ich frage auch dort nach den jeweiligen Arzt-Adressen.

Hüftgelenksprothesen werden bei Maya vermutlich nicht möglich sein, weil sie einfach extrem schwer Muskeln aufbaut. Sie hatte vor 3 Jahren eine Tetraparese ungeklärter Ursache (hier der Artikel von damals: /t/1-hund-wandern-die-zweite-2-diagnose-lang/4746881

Viele Grüße,
Anna

Hallo Anna,

Nun läuft Maya bislang nicht schlecht,
weil Physiotherapie noch dem meisten an Schon- bzw.
Fehlhaltung entgegenwirken kann. Je eher ich aber eine
Möglichkeit finde, die Schmerzen zu lindern, desto eher kann
ich auch Schonhaltungen bei ihr vermeiden, so meine
Überlegung.

in diesem Fall würde ich die Physiotherapie mit NSAID unterstützen. Für den Fall, dass diese Schiene nicht funktioniert, kann man immer noch über eine Alternative nachdenken.

ich war bisher immer der
Überzeugung, dass eine gute Muskulatur bzw. ein guter
postoperativer Muskelaufbau unumgänglich ist bei einem
künstlichen Hüftgelenk?

Wichtig ist, dass die Prothese gut eingepasst wird. Genaueres müsstest du mit dem Chirurgen besprechen, der dafür in Frage käme. Aber wie gesagt, wenn es mein Hund wäre, würde ich zuerst versuchen, das Problem medikamentös in den Griff zu bekommen. Ich kenne etliche Hunde, die bei entsprechender medikamentöser Einstellung trotz starker Arthrosen seit vielen Jahren sehr gut laufen.
Gerade die Hüfte des Hundes spricht auf NSAID sehr gut an, so dass auf Dauer eine vergleichsweise geringe Dosis ausreicht.

Gruß

Johnny

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Danke!