Liebe/-r Experte/-in,
wenn ich ein Gospel-Lied schreiben möchte, wie fange ich am besten an?
Grüße
Liebe/-r Experte/-in,
wenn ich ein Gospel-Lied schreiben möchte, wie fange ich am besten an?
Grüße
Hallo ! Schwierige Frage… Erstens: Du musst Dich entschliessen, ob englischer oder deutscher Text. Mein Tipp: wenn Du fantastisch englisch sprichst, nimm englisch, das ist prima zu singen; falls Du aber eher so mässig englisch sprichst, dann nimm lieber deutsch oder lass Dir beim Text von einem netten Muttersprachler helfen (jemand, der in England oder USA geboren wurde oder wenigstens ein englisches/amerikanisches Elternteil hat). Sonst wird der Text nämlich Murks!
Zweitens: Du hast eine tolle Idee für einen Text /auch schon eine Melodie im Kopf? Cool. Bitte gleich aufschreiben! Wenn Du Noten kannst, klasse; wenn nicht, bitte wenigstens Gitarrenakkorde aufschreiben.Du kannst auch nicht Gitarre, kein Klavier oder ähnliches ? Upps - Du brauchst nun einen Freund/eine Freundin, der/die gut Gitarre spielt. Dem/der singst Du nun Dein Lied vor und bittest ihn/sie, Dir die Akkorde aufzuschreiben.
Dritter Fall: Du willst gerne einen Gospel schreiben, hast aber nicht mal den Schimmer einer Ahnung, worüber, und auch keine Melodie - noch nicht mal den Anfang einer Melodie? Da hilft nur eins: ganz , ganz viel und oft gute Gospelmusik hören und hoffen, dass einem dann eine Idee kommt…
Wenn das Ganze für Chor sein soll: erst die Melodie aufschreiben, dann die anderen Stimmen „drumrum“ komponieren… Falls Du in dieser Hinsicht schon zu den Fortgeschrittenen gehörst und Rat brauchst zum Thema „Chor-Arrangement“,dann kannst Du gern noch mal schreiben! Viel Glück jedenfalls wünscht Dir Lola
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Lola, was glaubst du welches Alter ich erreicht habe?
Lola, was glaubst du welches Alter ich erreicht habe?
;0) Sorry, wenn ich Dich beleidigt haben sollte - meine Gesangsschüler sind z.B. alle im Alter zwischen 12 und 24, mit einer Ausnahme: eine Dame von ca. 40. Ich hatte keineswegs die Absicht, Dich zu verkohlen; falls Du schon Erfahrung hast mit Komponieren, dann sag mir doch bitte konkret, welche Fragen Du hast. Wichtig sind beim Gospel spezifische Eigenheiten, z.B. das klassische „Call - and Response“ Schema. Also ein Solist (kann auch jemand aus dem Chor sein) „ruft“ etwas, der Chor „antwortet“(klassisches Beispiel: „Oh Happy Day - oh Happy Day…“). Was die musikalischen Eigenschaften angeht, bewegt sich ein Gospel meist in den normalen Akkord-Schemata mit gelegentlich eingestreuten Blues-Harmonien…Ausserdem ist beim Rhythmus wichtig, dass die betonten Takthebungen im Viervierteltakt die 2 und die 4 sind, nicht die 1 und 3. Falls Dir das alles auch nix Neues sagt, kann ich nur nochmal drum bitten, dass Du Deine Frage konkreter formulierst! Nix für ungut und mit musikalischen Grüssen - Lola
Lola, was glaubst du welches Alter ich erreicht habe?
Ratespiele finde ich doof- war Dir nun die Antwort zu kompliziert oder zu einfach?
Gefällt mir schon viel besser.
Mir fällt auf, daß gerade die Melodie bei Gospel-Musik sehr positiv und optimistisch ist. Gleichzeitig gibt es immer ein Element, das diese Musik vereint. Es scheint, als ob es eine Schablone für diese Musik gibt, sodaß sich das Ergebnis immer im gleichen Rahmen bewegt. Das mag das „Call and Response“ - Schema sein als auch an den gezielt eingestreuten Blues-Harmonien liegen. Aber ich glaube, das Zusammenspiel all dieser Elemente ist bedeutend, „wieviel von welchem Element“ und darauf richtet sich meine Frage.
Im Übrigen war er von mir falsch formuliert, der Satz mit dem Alter. Es geht nicht um das Alter, es geht um Respekt, was du auch gut erkannt hast; es scheint dir also bewußt zu sein, wie du dich ausdrückst, was ein guter Schritt ist. Auch Kinder haben Respekt verdient. Es ist respektlos, diese in einer Sprache anzusprechen, die vermeintlich die ihre ist. Ein erwachsener Mensch hat anzuerkennen, daß er eine andere Sprache als Kinder spricht und dies den Kindern konkludent mitzuteilen, indem er seine eigenen Worte verwendet.
Also, ich möchte gerne anmerken: ich behandle auch meine jüngsten Schüler mit echtem Respekt, und zwar immer; wenn ich gern eine einfachere Sprache verwende, dann deshalb, weil ich niemanden mit „Klugscheisserei“ verschrecken will. Bei jemandem, den ich gar nicht kenne, gehe ich sprachlich ganz bewusst zunächst auf einen einfachen Level, denn steigern kann man die Komplexität der Sätze ja immer noch. In Deiner ursprünglichen Anfrage hattest Du mir leider so wenig Informationen gegeben „wenn ich ein Gospel-Lied schreiben möchte, wie fange ich am besten an?“, dass ich sozusagen auf Level eins eingestigen bin. Ich fand meinen Antworttext aber keineswegs respektlos, und so war er auch überhaupt nicht gedacht; ich fand meine Ausdrucksweise völlig „konkludent“ - also schlüssig. Du schreibst: „Ein erwachsener Mensch hat anzuerkennen, daß er eine andere Sprache als Kinder spricht und dies den Kindern konkludent mitzuteilen, indem er seine eigenen Worte verwendet.“ Es waren aber doch meine eigenen Worte, und genauso , wie ich geschrieben hatte, rede ich tatsächlich auch oft; je nach Situation, wie gesagt. Und wenn ich mit Intellektuellen zu tun habe, die zum Beispiel mit Fremdworten wie „konkludent“ glänzen (leider aber „Du“ und „Dich“ kleinschreiben - was ja immer ein bisschen respektlos wirkt…), dann kann ich ja immer noch ein bis zwei Stufen hochschalten. Nix für ungut! ;0)
Übrigens weiss ich immer noch nicht, wie alt Du nun bist, und was, viel wichtiger ist, ich weiss leider auch immer noch nicht, wieviel Vorerfahrung Du im Hinblick auf Komposition mitbringst. Egal - ich wiederhole mal Deine letzte Frage:„Mir fällt auf, daß gerade die Melodie bei Gospel-Musik sehr positiv und optimistisch ist. Gleichzeitig gibt es immer ein Element, das diese Musik vereint. Es scheint, als ob es eine Schablone für diese Musik gibt, sodaß sich das Ergebnis immer im gleichen Rahmen bewegt. Das mag das „Call and Response“ - Schema sein als auch an den gezielt eingestreuten Blues-Harmonien liegen. Aber ich glaube, das Zusammenspiel all dieser Elemente ist bedeutend, „wieviel von welchem Element“ und darauf richtet sich meine Frage.“ - Zunächst mal ganz wichtig: Gospelmusik ist keineswegs immer positiv und optimistisch, ein Beispiel wäre „Nobody Knows The Trouble I’ve Seen“ - es gibt viele Gospel,die Trauer und Verzweiflung ausdrücken (was auch nur logisch ist im Hinblick auf die Entstehungsgeschichte der Gospelmusik; die Sklaven auf den Baumwollfeldern der amerikanischen Südstaaten wollten sich mit ihren Liedern sicher auch Mut machen und die frohe Botschaft des Evangeliums verkünden, aber sie haben auch in einigen Liedern ihre Verzweiflung ausgedrückt). Ein ganz wichtiges gemeinsames Element der Songs ist ganz sicher immer der christliche Glaube und die Hoffnung auf Erlösung. Einige musikalische Stilmittel hab ich ja schon genannt, aber weder die Blues-Akkorde noch das „Call- und Response“-Schema sind zwingend notwendig, damit man von einem Gospel sprechen kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Negro_Spiritual#Musikal…
Oft gibt es einzelne „Melodieblöcke“, die im Laufe des Songs abwechselnd wiederholt oder auch variiert werden, aber auch das ist keine Vorschrift; man kann das so machen, muss aber nicht. Die Rhythmik ist schon wichtig, also in einem Viervierteltakt zum Beispiel immer die Betonung von „Zwei“ und „Vier“, was einen leicht „swingenden“ Rhythmus ergibt („Offbeat“). Auch bei anderen Taktarten sollte das Ganze - egal ob es ein flotter oder ein „trauriger“ Gospel werden soll - in jedem Fall „Groove“ haben. Es gibt z.B. auch Gospel, die vom Arrangement her für Chor in „close harmony“ geschrieben sind. Wenn Du noch mehr über solche Stilmittel lesen möchtest - ich finde Micha Kedings genialen Text da ziemlich ausführlich und informativ: http://www.gospelszene.de/artikel-60.html
Meist hilft einem die Musiktheorie aber nicht wirklich weiter, wenn man einen Song schreiben möchte; darum meine Frage: hast Du denn schon mal einen Song geschrieben? (das ist ernst gemeint, ich will Dich nicht verkohlen). Und wenn ja, hattest Du auch - ausser Melodie und Text - ein Arrangement geschrieben (also eine Begleitung zum Gesang, Gitarrenakkorde oder Klaviernoten oder ähnliches)? Denn dann ginge es ja nur noch darum, die Gospel-Charakteristik herauszuarbeiten. Wenn Du aber noch nie etwas komponiert hast, dann sieht die Situation halt ganz anders aus, daher bitte ich um diese Information. Ich arrangiere häufig Gospelsongs für meine Chöre und habe auch schon selbst Stücke komponiert, daher weiss ich selbst, dass es nicht einfach ist, in diese für uns Europäer ungewohnten Ton-und Rhythmuswelten einzusteigen. Und der Rat aus meiner ersten Antwort,ganz viel gute Gospelmusik zu hören , war durchaus auch ernstgemeint, weil man dadurch neue Ideen bekommt. Bis bald - Lola
Hallo,
diese Frage ist etwas ungenau. Geht es um den Text, um die Noten? Sorry, aber so kann ich das wirklich nicht beantworten.
Kim