Gott - der Herr

Hallo zusammen,
Weiss jemand warum denn in der Theologie durch alle Böden angenommen, ja behauptet wird, dass „Gott“ (was ist das?) ein maskulines Wesen sein muss? Hat es etwa einen Zusammenhang mit dem Donnergrollen, welches die Urmenschen als Zürnen dieses „Mannes“ gedeuitet haben ?
Mit Dank und Gruss: harta

Hallo harta,

Weiss jemand warum denn in der Theologie durch alle Böden
angenommen, ja behauptet wird, dass „Gott“ (was ist das?) ein
maskulines Wesen sein muss? Hat es etwa einen Zusammenhang mit
dem Donnergrollen, welches die Urmenschen als Zürnen dieses
„Mannes“ gedeuitet haben ?

erst einmal, denke ich, haben wir das Luther und seiner Bibelübersetzung zu verdanken. Dadurch kam der Ausdruck ins Deutsche (der Gott - die Göttin).

Vermutlich kam das daher, dass die Juden anstelle des Gottesnamen „Adonai“ (=Herr) sagten.

Der christliche Gott (und somit auch der jüdische) ist aber keineswegs männlich!
Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie.“ (Gen.1,27 - Schlachter)

Die Götter des Altertums wurden natürlich gemäß des damals vorherrschenden Patriarchats männlich gesehen. Vergiss aber nicht, dass viele Religionen Göttinen kannten (bei manchen sogar als Hauptgöttin verehrt).

Gruss Harald

Hallo Harta,

Weiss jemand warum denn in der Theologie durch alle Böden
angenommen, ja behauptet wird, dass „Gott“ (was ist das?) ein
maskulines Wesen sein muss?

das trifft aber nur auf die sog. Buchreligionen zu!

Hat es etwa einen Zusammenhang mit
dem Donnergrollen, welches die Urmenschen als Zürnen dieses
„Mannes“ gedeuitet haben ?

In fast allen anderen Religionen gibt es ein buntes Durcheinander von Männlein und Weiblein, was die Götter betrifft.
Beispiele sind bei den Griechen, den Römern und auch bei den Kelten/Germanen zu finden, wobei letztere nicht so genau katalogisiert siend, wegen fehlender Schriftaufzeichnung.

Aber auch wenn Du kreuz und quer durch die anderen Religionen streifst, wird eine rein männliche Götterwelt eher die Ausnahme darstellen.

Warum die Buchreligionen so männlich geprägt sind, kann ich Dir aber nicht sagen.

Gandalf

Weiss jemand warum denn in der Theologie durch alle Böden
angenommen, ja behauptet wird, dass „Gott“ (was ist das?) ein
maskulines Wesen sein muss? Hat es etwa einen Zusammenhang mit
dem Donnergrollen, welches die Urmenschen als Zürnen dieses
„Mannes“ gedeuitet haben ?

Hallo Harta,

du meinst vermutlich die monotheistischen Religionen, oder?
Eigentlich ist Gott ja da ein Wesen, das sich jeglichem menschlichen Fassungsvermögen entzieht und kann von daher auch nicht irgendwie geschlechtlich sein.
Wozu auch? Nach dieser Auffassung existiert Gott ewig und wurde weder gezeugt, noch geboren!
Es fällt uns nur irgendwie schwer, „das Gott“ zu sagen und „die Gott“ wäre ja das gleiche in Grün.
Folglich wäre es lediglich eine Sache der Gewohnheit.

Dass bei betont patriarchalischen Gesellschaften, die die Frau als minderwertig ansehen, Gott unbedingt männlich werden musste, ergibt sich aus der Weltanschauung von selbst.

Die vorchristlichen, polytheistischen Religionen hatten und haben, ja nach Bedeutung und Zuständigkeit, Männlein und Weiblein als Götter, wobei die Göttinnen oftmals höher verehrt wurden als ihre männlichen Gegenstücke.

Z.B. musste der, besonders in südlichen, christlichen Ländern fast unerträgliche, Marienkult eingeführt werden, damit man ein weibliches Pendant zu Gott hatte.

(Auch bei uns wurde ja der „glücksbringende“ Freykäfer kurzerhand zum Marienkäfer, weshalb sich jetzt die alte Beschwörungsformel: „Freykäfer flieg…usw.“ nicht mehr reimt und nunmehr der vollkommen unschuldige Maikäfer dafür herhalten muss.)

Soweit ich weiß, gibt es allerdings einige Naturreligionen, bei denen der Schöpfergott, also der, aus dem alles andere entstanden ist, durchaus weiblich war.

Gruß, Nemo.

Weiss jemand warum denn in der Theologie durch alle Böden
angenommen, ja behauptet wird, dass „Gott“ (was ist das?) ein
maskulines Wesen sein muss?

Hi!
Ich denke, dass dies auf unsere (derzeit fast weltweite)Gesellschaftsstruktur(patriarchat)zurueckzufueren ist.

Theorie:
In der griechischen Mythologie zeigt Vieles auf eine urspruenglich „matriarchatische Struktur“ der antiken Goetter. Mit der Veraenderung der Gesellschaft mussten auch die Goetter einer Geschlechtsumwandlung unterzogen werden. Die (dreifaltige!) Mondgoettin (Artemis?/Aphrodite/Hera)wurde durch die Kroniden Zeus/Poseidon/Hades ersetzt. Athene, urspruenglich aus Nordafrika stammend, musste ploetzlich aus Zeus’s Kopf entsprungen sein - um das Bild zu wahren, denn ihre Weisheit muss ja von einem Mann stammen.

Fakt:
Haetten wir eine matriarchatische Gesellschaft, waere das Deckenfresko in der sixtinischen Kapelle um ein paar (weibliche) Rundungen reicher. Die Goetter werden ja von Menschen gemacht, nicht umgekehrt. Koennten Esel spechen, wuerden sie sagen „Gott muss ein Esel sein“.

Ich hoffe ich war hilfreich und habe niemanden in seiner Religioesitaet beleidigt.

Hallo, Quatsch, Gott ist eine Frau und die ist schwanger.

LG
El_Hamiha

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Hallo,

Zitat aus „Hägar - Der Schreckliche“ (aus dem Kopf):

Nachdem Hägar fürchterlich rumfluchte, bemerkt seine Frau Helga:
„Odin hin - Odin her… was wäre eigentlich, wenn Gott eine Frau ist?!“. Darauf Hägar (nachdenklich): „Ja, … das würde einiges erklären!“

LG
Jochen

Hallo

Weiss jemand warum denn in der Theologie durch alle Böden
angenommen, ja behauptet wird, dass „Gott“ (was ist das?) ein
maskulines Wesen sein muss?

Das kommmt imho konkret daher, dass das Idol
von Moses, also der Gott Aton, im Übergang vom
Judentum aufs Christentum „vermenschlicht“ und
dann eben „vermännlicht“ wurde.

Hat es etwa einen Zusammenhang mit dem Donnergrollen,
welches die Urmenschen als Zürnen dieses
„Mannes“ gedeuitet haben ?

Urmenschen hatten keinen „Gott“. Die hatten,
wenn überhaupt, dann „Götter“.

Grüße

CMБ

Hallo,

harta!

Ich erkläre es mir so:
Lässt man männliche und weibliche Gottheiten mal beiseite und kommt in einer Art Monotheismus zu einem Obersten Gott, der sich irgendwann als denknotwendig heraustellt, dann MUSS der - und hier sind wir am Übergang von matriarchalen Epoche zur patriarchalen - männlich sein. Denn die Natur, der wir zweifellos entstammen, ist weiblich, unsere Mutter also, die alles hervorgebracht hat.
Wer aber ist der Vater? Mit dem Patriarchalismus beginnt der GLAUBE an den Gott-als-Vater. Es ist ja nicht nur ein Rechtsprinzp der Römer, sondern eine allgemein gültige Tatsache: mater semper certa est, pater semper incertus: Die Mutter ist immer sicher, aber der Vater ungewiss (und damit eine Frage des Glaubens).
Könnte es sein, dass das Ende des matriarchalen Denkens erreicht war, als man den Vorgang der Zeugung begriff?
Ich kann mir jedenfalls den Übergang zum Patriarchalismus UND zum Monotheismus nur unter diesem Gesichtspunkt vorstellen:
DER Gott ist der Vater von allem, was DIE Natur hervorbringt; und dieser Vater ist, wie jeder Vater, eine Glaubenssache.
Schöne Grüße!
Hannes

Hallo Harta,
zurecht siehst Du hier eine Absurdität, der ich in meinen provisorischen Überlegungen oben über falsch-richtig = Böse und Gut auf den Grund zu kommen versuche.
ganz herzlich
Friedhelm

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
neben den angeführten historischen und gesellschaftlichen Gründen gibt es noch ein sprachtliches Problem.
Zumindest der christliche Gott ist ja auch immer Ansprechpartner also irgendeine höhere Form von Person.
Nun gibt es, zumindest in den sprachen die Ich kenne, keine neutrale Personenanrede die eine enge liebende Beziehung ausdrücken könnte. Personen sind entweder männlich oder weiblich.
Wenn man sich also nicht entscheidet chauvinistisch sexistisch einseitig patriarchal zu sein müsste man genauso einseitig matriarchal sein.

Gruß
Werner