Hallo Ute,
wir hier schon erwähnt wurde, Bücher von Sterneköchen gibt es reichlich. Wie sehr jemanden das eine oder andere zusagt, das kommt auch auf die Erwartungen an, die man damit verbindet. Soll das Buch detailierte Anleitungen mit Zwischenschritten usw. enthalten, oder nur die Rezepte, ein Bild des Gerichts und eine knappe Beschreibung?
Für einen schon etwas fortgeschrittenen Hobbykoch ist es vielleicht nervig, wenn zum x-ten mal beschrieben wird, wie man eine Farce macht, einen Fond kocht oder eine Creme zur Rose aufschlägt. Für einen Anfänger ist eine genaue Beschreibung dieser Arbeitsgänge von entscheidender Bedeutung.
Noch eine Bemerkung zum Thema Bilder. Natürlich ißt das Auge mit, und gerade für die Inspiration und die Lust etwas nachzukochen sind Bilder zu den Rezepten wichtig. Aber laß dich nicht täuschen. Die Gerichte die da fotografiert werden, haben mit den Rezepten oft nicht mehr als die Zutaten gemeinsam. Die fotografierten Speisen sind meistens nicht genießbar. Die Braten sind roh, nur angebraten. Danach mit Glyzerin eingepinselt, damit sie glänzen, um nur mal einen Trick der Fotografen zu nennen. Ganz eklatant geschummelt wird bei Suppen. Fast alle Suppeneinlagen gehen unter, sie schwimmen nicht oben. Das ist für ein Foto natürlich nicht vorteilhaft. Auf den Bildern in den Kochbüchern schauen die Klößchen, die Garnelen, Muscheln, oder was auch immer in der Suppe ist, immer oben raus. Dazu werden in den Suppentellern die Stücke der Suppeneinlage auf kleine Sockel aus Knetgummi gesetzt, damit sie oben raus schauen, wenn man die Suppe einfüllt. Wer nun versucht, die Suppe so zu servieren, wie sie auf dem Foto abgebildet ist, der wird frustriert feststellen, daß er/sie es nie so hin bekommt.
Zurück zu den Büchern. Was kann ich empfehlen? Sensationelle Fotos, Perfektion auf die Spitze getrieben, zum Nachkochen nur für sehr ambitionierte und Fortgeschrittene Hobbyköche: Harald Wohlfahrt, Meine Küche.
Sachen zum Nachkochen, Zutaten, die ein Normalsterblicher auch ohne allzu große Mühen einkaufen kann, in der Beschreibung der Arbeitsgänge etwas knapp gehalten: Alfons Schuhbeck, Hausmannskost für Feinschmecker.
Am Besten du gehst in eine Buchhandlung und blätterst in diversen Büchern mal rum. Wenn du in einem Buch ein oder zwei Sachen entdeckst, wo du spontan sagst: „das will ich nachkochen“, und „so wie das beschrieben ist krieg ich das auch hin“, dann nimm dieses Buch. Bei welchem anderen Problem ist es mehr angebracht eine „Bauchentscheidung“ zu treffen?
Liebe Grüße,
Thomas.