Servus
traumatisch eher nicht, da Kindestod an der Tagesordnung. Aber der gleichzeitig erzkonservativ gottesfürchtige und höchst aufsässige, eigentlich schon weit ins 19. Jahrhundert hinein orientierte Mann Goya dürfte die Todesfälle durchaus als Gottesstrafe aufgefasst haben - wenn nicht er, so wenigstens seine Gattin.
Die Zahl von 24 Kindern wird übrigens auch im Kindler bestätigt, den ich für recht seriös recherchiert halte, weil die einzelnen Artikel jeweils von Spezialisten für die besprochenen Maler verfasst sind.
Ich kenne die Todesursachen im Einzelnen nicht, aber üblicherweise wird es sich um Infektionskrankheiten jeder Art und ggf. auch plötzlichen Kindstod, eventuell wegen der hohen Nitratbelastung der städtischen Brunnen, handeln. Brucellose („fiebre de Malta“) und Tuberkulose dürfte zu Goyas Lebzeiten fast jeder Spanier einmal durchgemacht und dann überlebt haben oder auch nicht. Die Pest ist meines Wissens in Madrid zur fraglichen Zeit nicht mehr epidemisch aufgetreten; inwieweit die Pestepidemie in Marokko von 1799 in einzelnen Fällen auf Spanien bis Kastilien übergegriffen hat, weiß ich nicht.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder