Grabenlos Leitung tauschen?

Hallo zusammen,

da meine Eltern bauen werde ich demnächst unser Elternhaus bekommen. Ich bin gerade dabei sämtliche Leitungen, etc… zu dokumentieren damit ich im Falle eines Umbaus einfach zu wissen wo was liegt. So weit so gut, jetzt bin ich auf das Thema Wasseranschlussleitung (Trinkwasserversorgung) gestoßen und habe nmich bei nem Kaffee mal mit meiner Großmutter unterhalten die den Anschluss selbst mitverlegt hat. Dabei hat sie mir stolz erzählt dass sie die Leitung mit meinem Großvater selbst 3 Meter tief verbuddelt haben. So weit auch kein Problem. Der Hammer kam allerdings als sie mir erzählte, dass die Leitung UNTER dem Keller geführt wird. Es ist tatsächlich so dass im Keller (relativ mittig des Hauses) einfach ein Rohr aus dem Kellerboden zeigt und dort dann die Wasseruhr befestigt ist. So lange das funktioniert ist das ja OK aber das ist ein Eisenrohr und bekanntlich rostet Eisen bei Konktakt mit Wasser wenn es nicht geschützt wird. Das ist ja bei einer Leitung die Wasser führt fast unvermeidlich ausserdem ist das Erdreich ja auch voller Säuren und dieser Schutz der um das Rohr gewickelt ist (sieht mir wie ein Wachs getränktes textiles Gewebe aus) wird wohl auch nicht ewig halten. Kurzum wird die Leitung sicherlich irgendwann ausgetauscht werden müssen. Die Leitung ist aber definitiv aus Eisen denn sie ist magnetisch (zumindest der Teil der aus dem Kellerboden ragt).

Meine Frage: Wie kann denn bei solche problematischen Leitungen die saudumm liegen (unter Kellerboden) ein Austausch erfolgen? Leider mündet die ganze Hausinstallation mittig des Kellers also ich kann auch nicht direkt raus an die Wand und ein neues Loch in die Kellerwand bohren um einen komplett neuen Anschluss herzustellen. Da müsste die ganze Installation umgebastelt werden. Gibt es denn grabenlose Verfahren um die Leitung zu tauschen? Habe schon von diversen Methoden gelesen bei denen z.B. einfach ein PE Rohr in das vorhandene gesteckt wird oder Berstlining bei dem in gleicher Trasse das Rohr einfach von innen aufgestemmt und in das Erdreich verdrängt wird. Aber funktionieren diese Verfahren auch für Wasserleitungen? Ich gehe mal schwer davon aus dass die Leitung unter dem Kellerboden auch irgendwann mal einen recht engen 90° Knick macht… Das könnte das Problem noch verschärfen…

Liebe Grüsse

Hallo!
Prinzipiell können Kunststoffleitungen auch geschossen werden, dazu ist nur ein Anfangs-
und ein Endschacht erforderlich.
Denkbar wäre aber auch, die Hauptleitung an der Decke zu einer Außenwand zu verlegen.
MfG
airblue21

Irgendwie wirds darauf hinauslaufen, dass die Leitung wohl irgendwie an ne Aussenwand geführt werden muss… Ich hab jetzt schon so viele tolle Möglichkeiten über grabenlose Verfahren gelesen aber nur immer für Abwasserrohe im Bereich DN100. Schade dass es keine Inlinerverfahren für Hausanschlüsse gibt, also dass man einfach in das Rohr ein weiteres einzieht… Schade…

Freundliche Grüsse :smile:

Hallo,

warum siehst Du ein Problem in der Verlegung des Anschlusses an die Hauswand? Du kannst doch an der Hauswand sofort die Wasseruhr setzen, und dann mit vollem Durchmesser zum bisherigen Verteilung gehen, und die genau da weiter nutzen, wo sie aktuell schon liegt. Das ist dann nur eine zusätzliche Rohrleitung.

Wir haben für unseren Anbau auch den bisherigen Anschluss, aber nicht dessen Verteilung genutzt. D.h. da ist ein neuer, ausreichend dimensionierter Anschluss dazu gekommen, der dann auf eine zusätzliche Verteilung für den Neubau geht.

Gruß vom Wiz

Hallo!

Unproblematisch, da ja Keller vorhanden.
Man würde in der normalen Verlegetiefe 1,20 m neue Leitung(Kunststoffschlauch) von Straße/Grundstücksgrenze entweder einen Rohrgraben baggern bis Kellerwand, dort durchbohren und Leitung wasserdicht einführen. Im Keller kann man dann mit anderem Rohrmaterial den Anschluss ans bestehende innere Leitungsnetz wieder herstellen.
Wasseruhr kommt natürlich nahe der Einführungsstelle umgesetzt.

Grabenlos kann man machen, lohnt je nach Länge der Strecke durchaus. Man muss aber i.d.R. mind. 2 Kopflöcher nahe Grundstücksgrenze und vor der Kellerwand graben. Zwischen den Schächten wird dann durchgeschossen.

Wenn man z.B. Gas haben will und neue Elektrozuleitung oder Abwasserleitung, dann bietet sich ein gemeinsamer Rohrgraben an, der alle Leitungen höhengestaffelt aufnehmen kann.

Leitungen unter der Sohle nimmt man heute nicht mehr, wenn es Keller hat. Man setzt Leitungen auf die Wand/unter Decke = bessere Kontrolle und Reparaturmöglichkeit.

MfG
duck313

Ich denke das ist auch die Sinnvollste Lösung. Irgendwie von der zentralen Installation mit nem Druckrohr zur Aussenwand dann Wasserruhr und anschließend neuen Anschluss bohren. Die Leitung unter dem Keller zu sanieren wird wohl zu aufwendig und teuer.

Liebe Grüsse

Schade dass es keine Inlinerverfahren für Hausanschlüsse gibt, also dass man einfach in das Rohr ein weiteres einzieht… Schade…

Das Verfahren gibt es, aber nur für größere Dimensionen, so ab NW100. Da wird z.B.
eine PLT- Leitung in altem Druckgussrohr vorangetrieben.
MfG
airblue21

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Ja das stimmt ich denke das sinnvollste wird es wirklich sein einen Anschluss zu erstellen und am besten diesen gleich als Mehrspartenanschluss auszurühren so dass auch Kommunikationskabel wie Glasfasser etc. Platz finden. Also so eine Kombidurchführung.

Liebe Grüsse