Grabpflege

moin,
das grab meiner eltern ist ca 500km entfernt, eigentlich war ich auch noch nie da.
ich habe einen grabpflegevertrag abgeschlossen, zu dem ich einmal im jahr eine rechnung bekomme.

die letzte rechnung weist einen zuschlag wegen „zusätzliche giessleistungen wegen trocknen sommers“ aus.

meiner erinnerung nach war der letzte sommer gar nicht so trocken!!

bitte nicht falsch verstehen: es geht mir nicht um die paar kroeten, die gerade mal meinem zigarettenkonsum von nicht mal 2 tagen entprechen - es geht mir vielmehr um die frage:

warum bezahle ich ueberhaupt grabpflege?

klar, meine eltern haetten ein schoenes grab toll gefunden, meine wertevorstellungen sind jedoch anders gelagert.
da geb ich die kohle lieber jemandem anders, der sie noch braucht…
gruss
khs

Anonyme Bestattung
Hallo Karl-Heinz,

meine Eltern sind beide anonym bestattet. Hatten sie vorab so verfügt, u.a. auch deswegen, weil wir z.T. nicht in der Nähe wohnen. Und Gedenken muss nicht zwingend in Stein gemeißelt sein.

Viele Grüße
Diana

hallo khs,

warum bezahle ich ueberhaupt grabpflege?

Weil’s ohne Pflege bald aussieht wie äh Kraut und Rüben???

Da hab ich eine Frage:
Für welche Dauer besteht das Grab? Wird’s in ein paar Jahren aufgelassen, oder bleibt es für immer?
Wenn das nicht mehr lange läuft, dann zahl halt, und dann hast du’s irgendwann hinter dir.
Wenn das aber für ewig ist, dann lass einen Deckelstein drauflegen. Das kostet einmal viel, aber dann ist die Grabpflege überflüssig.

Gruß
Barney

moin,

meiner erinnerung nach war der letzte sommer gar nicht so
trocken!!

oh doch. der tolle Sommer begann im Juni pünktlich mit der WM, zog sich in weiten Teilen Deutschlands fast Niederschlagslos bis Ende Juli hin und wurde erst im August regnerisch für ca. 2-3Wochen… bis der September wieder…
ach, lassen wir das :smile:

neben der Anonymen Bestattung besteht auch die Möglichkeit, die Asche der lieben Angehörigen kurzfristig in die Niederlande zu schicken :wink:
spart man sich die Grabpflege und hat immer eine Buchstütze im Haus…

warum bezahle ich ueberhaupt grabpflege?

Weil in den Friedhofssatzungen üblicherweise die Verantwortung für den Unterhalt der Grabstätte beim Nutzungsberechtigen liegt. Und daraus bastelst du mir jetzt keinen schlechten Scherz, nur dass wir uns verstehen, Herr Kuddel.

Also kannst du selber häckern, um Geld zu sparen oder du lässt häckern, um Zeit zu sparen.

Wir haben im letzten Jahr einen Dauergrabpflegevertrag abgeschlossen. Einmalzahlung für die Dauer der Ruhezeit, damit keine zusätzlichen Kosten. Bei drei Lägern ist das mit zusätzlicher Neubepflanzung zweimal jährlich ein erkleckliches Sümmchen.

klar, meine eltern haetten ein schoenes grab toll gefunden,
meine wertevorstellungen sind jedoch anders gelagert.
da geb ich die kohle lieber jemandem anders, der sie noch
braucht…

Die Frage, ob ich das toll finde, stellt sich bei mir nicht. Es war der letzte Wunsch der Vaters und der wird erfüllt. Zugegebenerweise ist das einfacher, wenn der Betrag aus dem Erbe bezahlt werden kann. Aber dann ist es erst recht eine Selbstverständlichkeit, über die keine Sekunde nachgedacht werden muss.

Gruß ins Vorzelt
Andreas
*370 km*

Ahua.

klar, meine eltern haetten ein schoenes grab toll gefunden,
meine wertevorstellungen sind jedoch anders gelagert.

Ganz provokant gefragt : Wer liegt denn drin? Du - oder doch Deine Eltern? Wes Wertevorstellungen sollten also gelten?

NB: Sich zwei Schluck Wasser extra bezahlen zu lassen, finde ich allerdings absolut schäbig. Das würde ja implizieren, dass ein nasses Frühjahr eine Rückerstattung auslöst …

Gruß Eillicht zu Vensre

Hallo,

NB: Sich zwei Schluck Wasser extra bezahlen zu lassen, finde
ich allerdings absolut schäbig. Das würde ja implizieren, dass
ein nasses Frühjahr eine Rückerstattung auslöst …

nö, dann gibt es einen besonders teuren Zuschlag, weil die Trockenlegung so aufwendig war.

Gruß, Karin
Friedwald-Kandidatin

Hi!

Mein Vater hat seinerzeit verfügt, daß er eine Steinplatte auf seinem Grab haben möchte, damit die Nachwelt keine Arbeit mit ihm hat… So ganz haben wir uns nicht an seinen Wunsch gehalten, weil das wiederum nicht das Ding meiner Mutter war. Fazit: Steinplatte in der Mitte, links und rechts ein bißchen Beet, das meine Mama bepflanzt.
Und sollte ich in hoffentlich noch sehr ferner Zukunft die Pflege übernehmen müssen, wird Stein auf beiden Seiten hoffentlich irgendwie ergänzt werden können. Dann kommt obendrauf eine Schale mit wechselnder Bepflanzung, die wiederum mein Kompromiß mit meinen Eltern sein wird… (Ich hab aber wenn alles bleibt wie’s ist, auch nur 35km zu fahren.)
Vielleicht wäre also das mit der Platte eine Alternative, so das bei Euch erlaubt ist. Inwiefern das allerdings günstiger wird als die Bepflanzungsbezahlung kann ich nicht wirklich beurteilen.

Kari

zusatzinfo zum grab
moin nochmals,

die grabstelle besteht seit anfang 1960er jahre fuer die oma, dann kam die mutter dazu - der vater liegt nun - so wie es sich gehoert - oben drauf.

der pachtvertrag laeuft noch ca 20 jahre. besucht habe ich es seit 2 jahren nicht, und ich habe es auch nicht vor.

gruss
khs

Welche Zusatzinfo?
Auch nochmals!

der pachtvertrag laeuft noch ca 20 jahre. besucht habe ich es
seit 2 jahren nicht, und ich habe es auch nicht vor.

Schön oder nicht schön, wie auch immer. Das ändert doch nichts daran, dass du die Musik bezahlen musst, die du damals bestellt hast.

Aber bitte. Wirf den Friedhofgärtner im Rahmen des abgeschlossenen Vertrags raus, lass das Grab verwildern und warte auf die Post der Friedhofsverwaltung.

Vielleicht hast du Glück, und es dauert ein paar Jahre…

Frohe Eier
Andreas

Hallo KHS,

die grabstelle besteht seit anfang 1960er jahre fuer die oma,
dann kam die mutter dazu - der vater liegt nun - so wie es
sich gehoert - oben drauf.

der pachtvertrag laeuft noch ca 20 jahre. besucht habe ich es
seit 2 jahren nicht, und ich habe es auch nicht vor.

Grundsätzlich kann ich verstehen, dass es schwierig ist, wegen 500km Entfernung das Grab (regelmäßig) zu besuchen und ausserdem hat Gedenken aus meiner Sicht nun auch nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob man die letzte Ruhestätte des toten Körpers bzw. der Asche aufsucht oder sich eher im Herzen besinnt, aber hier scheint es mir doch eher so zu sein, dass Du Dich fragst, wieso Du Deine Kohle sinnlos in ein sinnloses Grab investierst, oder?

Und dann solltest Du Dich mal fragen, wieso Du das Grab denn dann dennoch erhältst? Wäre das schlechte Gewissen zu groß, weil es sich nicht gehört, den Eltern kein Grab zu erhalten oder kommst Du aus dem Pachtvertrag nicht heraus?

Was hatten Deine Eltern denn bezüglich dessen gewollt?

Ich persönlich glaube, ein Grab ist vor allem in der akuten Trauerphase (so die ersten 6 Monate bis etwa 1 Jahr - natürlich individuell abhängig) besonders wichtig, und zwar für die Trauernden und nicht für die Verstorbenen (ausser sie hatten einen bestimmten Glauben wie z.B. die alten Ägypter, für die die letzte Ruhestätte das A und O ihres gesamten Lebens war aufgrund des Glaubens).

In dieser Zeit ist für viele Menschen zur Verarbeitung dieser Ort sehr wichtig, diese Stelle, wohin sie gehen können - so lange eben, bis sie realisiert haben, dass der geliebte Mensch wirklich unter dieser Erde liegt und nichts ihn wieder zurück bringt, auch nicht der tägliche Besuch dieses Grabes.

Irgendwann danach lassen die Besuche nach, man geht immer seltener hin und irgendwann eben vielleicht sogar überhaupt nicht mehr, weil man begriffen hat, dass es davon auch nicht mehr anders wird oder was auch immer. Das Leben geht eben irgendwie immer weiter und das realisiert man eben irgendwann.

Und wenn das an dem Punkt einmal ist, dann denke ich, kann man u.U. eben auch auf die Erhaltung des Grabes verzichten, zumindest, wenn nicht der Verstorbene das anders gewollt hätte, und dann muss man auch kein schlechtes Gewissen haben.

Viele Grüsse

Icequeen

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Hallo,

für die Verwesung der Leichname ist es kein Unterschied, wenn Gras, Unkraut oder Blumen wachsen. Wenn aber eine Steinplatte das Grab bedeckt, dann kann es mit der Verwesung schwierig werden!

Das sollte man bedenken! Aus diesm Grund verbieten manche Friedhofverwaltungen diese Platten.

Herzliche Grüße
Helmut

wohl nicht das wasser wurde berechnet schätze ich als eher die arbeitsleistung.

war übrigens sauheiss und so trocken, dass sogar im radio dazu aufgerufen wurde man solle doch in eigenleistung die parks giessen, weil man von der stadt das nimmer allein schaffen würde.

aber evtl bist einfach schon so alt, dass du dich nicht mehr an den vergangenen sommer (da war die fussballweltmeisterschaftz.b.) erinnern kannst.

ansonsten - entweder ist dir wichtig was deine eltern für sich wollten oder nicht. hopp oder topp…

gruss
nina

Hi, karl-heinz,

wenn ein Grab da ist, dann ist es Bestandteil einer städtischen oder gemeindlichen Parkanlage. Deshalb muss es gepflegt werden, weil sonst die Parkeigenschaft verloren geht. Wenn man das nicht selbst tun kann, weil man hunderte Kilometer entfernt wohnt, kann (und muss) man die Pflege in Auftrag geben und natürlich für diese Dienstleistung bezahlen. Dass der Grabpflegedienst bei einem sehr trockenen Sommer (es hat wirklich nur im August drei Wochen lang geregnet) Mehraufwand in Rechnung stellt wegen zusätzlicher Wässerung, ist wahrscheinlich gerechtfertigt - wenn er denn auch geleistet wurde, was man aus der Ferne schwer beurteilen kann.

Deine Frage „Warum zahle ich überhaupt Grabpflegegebühren?“ ist in der Friedhofsordnung begründet. Das kleine Stückchen Erde gehört dir auf üblicherweise ca. 20 Jahre und ist Bestandteil eines Parks. Mit den temporären Eigentums- und Nutzungsrechten des Grabplatzes erwirbst du auch die in der Friedhofsordnung festgelegten Pflichten.

Weil ich meinen (auch hunderte Kilometer entfernt lebenden) Kindern solche Pflichten nicht auferlegen möchte, verfüge ich für mich eine anonyme (Asche-) Bestattung ohne Grab. Wenn aber deine Eltern auf deine Pflege ihres Grabes vertraut haben, dann stehst du in der Pflicht, siehe oben.

Gruß, Helmut

Hallo Karl-Heinz,

hab grad nicht alles lesen können, daher Gefahr der doppelten Antwort.

Mein Tipp: Sprich mit der Friedhofsverwaltung, ob es möglich ist, das Grab zum größten Teil oder auch ganz, in Rasen legen zu lassen. Oftmals geht das. Spart Kosten und sieht trotzdem top aus.

Leider gibt es unendlich viele schlecht gepflegte Gräber. Meine Meinung ist, wer sich für ein Grab entscheidet, sollte auch dafür Sorge tragen, daß es halbwegs gepflegt aussieht. Das bedeutet u.U. auch, das ich als zukünftig dort Liegende im Vorhinein dafür Sorge trage. Wer das nicht will oder kann, dem bieten sich in den allermeisten Fällen Alternativen, wie Rasengräber (das bedeutet nicht anonym!) oder Gemeinschaftsanlagen.

In Deinem Fall wäre zu überlegen, ob Du das Grab nicht ohnehin auslaufen lassen willst. Oder gibt es ev. noch andere Verwnadte, die sich mit darum kümmern könnten?

Der Tod ist halt immer mit Anstrengung verbunden, auch im Leben.

Liebe Grüße

Avera

Wenn aber eine Steinplatte

das Grab bedeckt, dann kann es mit der Verwesung schwierig
werden!

Das sollte man bedenken! Aus diesm Grund verbieten manche
Friedhofverwaltungen diese Platten.

Hallo, Helmut,

das mit dem Regen und der Verwesung und dem Verbieten der Platten ist in den meisten Fällen schierer Unsinn. Der Regen dringt kaum tiefer als 30 cm ein.

Meist liegt die schlechte Verwesung an dafür ungeeigneten, weil nicht durchlüfteten Böden.

Naja, heutzutage wird verbrannt. (Wahrscheinlich muss man sich demnächst dafür Ökopunkte wegen der Vermehrung von Treibhausgasen anrechnen lassen!)

LG, Karin

Hallo Karin,

Naja, heutzutage wird verbrannt. (Wahrscheinlich muss man sich demnächst dafür Ökopunkte wegen der Vermehrung von Treibhausgasen anrechnen lassen!)

Ich denke, dass das Begraben des Leichnams immer noch das beste für die Seele ist!

Ist es nicht so, dass mit dem Christentum zunehmend die Erdbestattung kam und dass nun, mit zunehmendem Heidentum, zunehmend verbrannt wird?

(In der Bibel wurden nur die Bösen verbrannt, die Guten wurden bestattet)

Herzliche Grüße
Helmut

Hallo,
du sprichst da etwas an, was mich als Kind sehr beschäftigt hat:

Ich denke, dass das Begraben des Leichnams immer noch das
beste für die Seele ist!

Und was ist mit den unfreiwillig verbrannten Körpern?
Bei Unfall, Feuerbrand, etc.?
Oder bei Ertrunkenen (z.B. die vielen bei dem großen Tsunami?).

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es am Eingang zum Paradies zwei separat abzufertigende Schlangen gibt, diejenigen, die wurmzerfressen dastehen und die anderen…

Gruß
Elke

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Hallo Elke,

Und was ist mit den unfreiwillig verbrannten Körpern? Bei Unfall, Feuerbrand, etc.? Oder bei Ertrunkenen (z.B. die vielen bei dem großen Tsunami?).

Es geht nach meiner Ansicht darum, dass wir nicht freiwillig unseren Leichnam verbrennen lassen, oder freiwillig ins Wasser gehen. Was u n f r e i w i l l i g mit den Körpern passiert, das geht uns nichts an, das ist dann so von oben zugelassen.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es am Eingang zum Paradies zwei separat abzufertigende Schlangen gibt, diejenigen, die wurmzerfressen dastehen und die anderen…

Eine lustige Sicht :smile:. Was das wurmzerfressene angeht, so wird ja nur der Leichnam von den Würmern gefressen, die Seele ist nicht materiell, sonden geistig. Sie spürt die Würmer nicht und ist davon nicht betroffen!

Der Leib verhält sich zur Seele wie etwa die Kleidung zum Leib. Wenn Deine abgelegten Kleider vermodern, dann macht Dir das doch auch nichts aus und Du spürst auch nichts davon!

Nun zu den zwei Schlangen. Wenn die Seele den Leib verlässt verwest der Leib. Die Seele aber ist dann sofort im Jenseits. (Das ist ihr Jüngster Tag im Jenseits, während ihr Sterbetag ihr ältester Tag im Diesseits war)

Wo sie dann hinkommt, richtet sich danach, wie demütig und wie liebtätig sie auf der Erde gelebt und gehandelt hat.

Folgende Stelle bringt das schön zum Ausdruck: Joh 14,2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten.

Ich verstehe das so: Jeder bekommt im Jenseits den Schulungsweg, der sich nach seinem irdischen Verhalten richtet. Denn was wir hier auf der Erde versäumt haben, müssen wir, früher oder später, im Jenseits nachholen. Schließlich sagte Gott, unser Vater in Jesus: Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Herzliche Grüße
Helmut