Hossa Klaus 
Dazu werden die Grenzkosten der verschiedenen
Kraftwerke (also die Kosten zur Erzeugung einer MWh
Elektrizität) beginnend mit den geringsten Kosten aufsteigend
sortiert.
Also fängt die Funktion links unten flach an, steigt in der Mitte dann stärker an, um am Ende wieder abzuflachen… Die Funktion hat also einen Wendepunkt, bei dem sie von einer Linkskrümmung in eine Rechtskrümmung übergeht.
Wenn ich die Daten in Excel eingebe und die Trendlinie
hinzufüge, passt am Besten ein Polynom dritten Grades.
Das ist bei diesem Kurvenverlauf nicht verwunderlich. Ein Polynom dritten Grades hat immer genau einen Wendepunkt, an dem die Kurve ihr Krümmungsverhalten ändert.
f(x)=ax^3+bx^2+cx+d\quad;\quad a\not=0
f^\prime(x)=3ax^2+2bx+c
f^{\prime\prime}(x)=6ax+2b
f^{\prime\prime\prime}(x)=6a\not=0
[a darf nicht Null sein, da f(x) sonst kein Polynom 3-ten Grades ist.]
Die zweite Ableitung ist Null für x= -b/(3a). Und weil die dritte Ableitung immer ungleich Null ist, muss dies ein Wendepunkt sein.
mich erstaunlich, bildet die von Excel generierte
Ausgleichsfunktion vierten Grades den empirischen
Kurvenverlauf deutlich schlechter ab.
Ein Polynom vierten Grades passt logisch nicht so gut, es muss keinen Wendepunkt haben und kann maximal zwei Wendepunkte haben. Um diese auszurechnen, muss auch hier die zweite Ableitung gleich Null gesetzt werden:
f(x)=ax^4+bx^3+cx^2+dx+e\quad;\quad a\not=0
f^\prime(x)=4ax^3+3bx^2+2cx+d
f^{\prime\prime}(x)=12ax^2+6bx+2c
f^{\prime\prime\prime}(x)=24ax+6b
Es ergibt sich eine quadratische Gleichung:
12ax^2+6bx+2c=0\quad\Longrightarrow\quad x^2+\frac{b}{2a},x+\frac{c}{6a}=0
x=-\frac{b}{4a}\pm\sqrt{\frac{b^2}{16a^2}-\frac{c}{6a}}
Zwingst du das Polynom dazu nur einen Wendepunkt zu haben, muss die Wurzel Null ergeben. Das ergibt eine Nebenbedingung für die gesuchten Parameter:
\frac{b^2}{16a^2}-\frac{c}{6a}=0\quad\Longrightarrow\quad6ab^2=16a^2c\quad\Longrightarrow\quad 3b^2=8ac\quad\Longrightarrow\quad a=\frac{3b^2}{8c}
Mit anderen Worten, wenn du ein Polynom 4-ten Grades dazu zwingst, genau einen Wendepunkt zu haben, hat es die Form:
f(x)=\frac{3b^2}{8c},x^4+bx^3+cx^2+dx+e
Hier hat man dieselben 4 freien Parameter wie beim Polynom 3-ten Grades (die Koeffizienten vor x3, x2…). Aber der Koeffizient vor dem x4 ist nicht Null und hängt von den anderen ab. Dadurch wirkt er immer als „Störenfried“.
Mich würde also sehr interessieren, ob ich zum einen ruhigen
Gewissens mit dem Polynom dritten Grades rechnen kann und was
der Grund dafür ist, dass die Funktion vierten Grades die
Realität schlechter abbildet?
Viele Grüße
Hasenfuß