Grafikkarte für Grafikanwendungen

Hi!

Ich suche für meinen neuen Rechner eine Grafikkarte, habe aber keine Ahnung, was dabei wichtig ist.
Dabei geht es mir nicht um eine Empfehlung („Assi XL5800 Pro ist die Beste!“) sondern darum, was das alles eigentlich bedeutet:

Speicher, Speichertakt, Chiptakt, parallele Pixel-Pipeline etc.

Was ist für mich am wichtigsten, wenn ich hauptsächlich mit Photoshop arbeite? Was ist nicht so wichtig? Ich bin kein Spieler (sicher, ein Spielchen nebenher sollte es schon sein, aber hauptsächlich muß ich mit Photoshop schnell abeiten können!).

Danke im voraus!
Schöne Grüße
Kinsey

Dabei geht es mir nicht um eine Empfehlung („Assi XL5800 Pro
ist die Beste!“) sondern darum, was das alles eigentlich
bedeutet:

Speicher, Speichertakt, Chiptakt, parallele Pixel-Pipeline
etc.

Naja, die oben genannten Sachen sind nicht schwer zu erklären, aber man kann daraus nicht die Leistungsfähigkeit einer Grafikkarte ableiten und noch weniger die resultierende Bildqualität.

Speichermenge:
Die ist eigentlich relativ egal. Jede Grafikkarte mit 64 MB Grafikspeicher ist quasi für alle aktuellen Anwendungen und Spiele völlig ausreichend ausgestattet. Es gibt vielleicht 3 Computerspiele am Markt, die für die höchste grafische Darstellungsqualität mehr Grafikspeicher verlangen. Viel wichtiger ist die Datenmenge, welche pro Zeit zwischen Chip und Speicher der Grafikkarte übertragen werden kann. Diese definiert sich über
a) den Speichertakt (z.B. 400 MHz DDR, 600 MHz DDR)
b) die Busbreite der Speicheranbindung (z.B. 64bit, 128bit, 256bit)
c) die Effizienz der Datenkompression im Grafikchip

Speichertakt:
Hat eine gewisse Aussagekraft über die Leistungsfähigkeit einer Grafikkarte, da ein zu niedriger Speichertakt die Leistung des Grafikprozessors ausbremsen kann. Der muss schließlich erstmal seine berechneten Daten loswerden, bevor er wieder neue berechnen kann, was bei niedrigerem Speichertakt länger dauert. Allerdings gilt nicht der Umkehrschluss: hoher Speichertakt = hohe Leistung, da die Leistung einer Grafikkarte auch von vielen anderen Faktoren abhängt (in erster Linie vom verwendeten Grafikprozessor). Die Geschwindigkeit der Datenübertragung vom Grafikprozessor zum Speicher kann z.B. durch eine geringe Busbreite ebenso ausgebremst werden, wie durch einen niedrigen Speichertakt.

Chiptakt:
Gibt die Taktrate des Grafikprozessors an. Je höher der Chiptakt ist, desto höher ist die Rechenleistung bei Grafikchips identischer Bauweise. Verschiedene Grafikchips kann man jedoch nicht über den Chiptakt miteinander vergleichen, da diese, wie verschiedene CPU’s einen sehr unterschiedlichen Aufbau und damit eine stark verschiedene Pro-Takt-Leistung haben (Ein AMD Athlon 64 - Prozessor erreicht mit 1800 MHz ja auch dieselbe Rechenleistung, wie ein Intel Pentium 4 mit 3200 MHz).

Pixel-Pipelines:
Die Anzahl der Pixelpipelines ist neben den Chiptakt das zweite leistungsbestimmende Merkmal eines Grafikprozessors. Pixelpipelines sind sozusagen parallele Recheneinheiten. Ein Grafikchip mit 8 Pixelpipelines erreicht idealerweise (bei voller Ausnutzung durch die Software) beim selben Chiptakt und Chipdesign die doppelte Rechenleistung, wie ein Grafikprozessor mit nur 4 Pipelines. Allerdings hat der Vergleich wieder nur eine geringe Aussagekraft, wenn man verschiedene Grafikchips miteinander vergleichen will, da hier aufgrund des unterschiedlichen Designs eben auch pro Takt und pro Pipeline unterschiedliche Leistungen erreicht werden.

Die Rechenleistung verschiedener Grafikkarten ist darüber hinaus auch stark von der Anwendung abhängig, da verschiedene Anwendungen den verschiedenen Chipdesigns eben unterschiedlich gut liegen.

Was ist für mich am wichtigsten, wenn ich hauptsächlich mit
Photoshop arbeite? Was ist nicht so wichtig? Ich bin kein
Spieler (sicher, ein Spielchen nebenher sollte es schon sein,
aber hauptsächlich muß ich mit Photoshop schnell abeiten
können!).

Wenn du nur mit Photoshop (also in 2D) arbeiten willst, sind alle o.g. genannten Leistungskriterien ziemlich unwichtig, da sie sich fast ausschließlich auf die 3D-Performance der Grafikkarte beziehen und damit auf räumliche Modellierung und Computerspiele. Für 2D-Anwendungen wird kaum so etwas wie Grafik"leistung" benötigt. Hier ist einzig die Bildqualität wichtig.
Jede Karte mit 16 MB Grafikspeicher sollte für 2D-Anwendungen völlig ausreichend sein. Wichtiger sind da eher Dinge, wie qualitativ hochwertige RAMDAC’s, ein hochwertiges Platinenlayout, eine hohe Bauteilqualität und ein Grafikchip, der eine hohe Darstellungsqualität (Bildschärfe) unter 2D auch noch in großen Auflösungen sicherstellen kann.

Die beste 2D-Bildqualität sollen angeblich die älteren Matrox-Karten der Millenium-Reihe liefern, z.B. die Millenium 450 und 550 (die du in Sachen Spiele etc. natürlich komplett vergessen kannst). Die ATI Radeon 9er - Reihe und der Matrox Parhelia-Reihe liefern ebenfalls eine sehr gute 2D-Qualität. Wenn du dich auf Auflösungen bis 1280x1024 Bildpunkte beschränkst, sind nVidia-Karten ab der Geforce 4er - Reihe aber IMHO ebenso gut geeignet.
Viel wichtiger für die professionelle Bildbearbeitung ist ohnehin der Monitor, wenn du einen billigen CRT-Monitor mit 0.26er Lochmaske betreibst, wirst du den Qualitätsunterschied zwischen den einzelnen Grafikkarten sowieso nicht bemerken.

Wow!
Das war mal viel Info!

Danke!
Ich habe mich jetzt für eine Radeon entschieden. Es beruhigt mich aber, daß ich nicht viel falsch machen konnte ;o)))

Schöne Grüße
Kinsey