Hallo
ich möchte gerne wissen ob das grammatisch
richtig ist:
Errare masculinum est
*
es Grüßt
*
lynx68
Servus lynx,
das ist insofern nicht richtig, als es sich bei der Form „errare“ um ein Gerundium handelt. Ihrem Geschlecht nach sind Gerundia niemals Maskulina, sondern immer Neutra. So daß der Satz „(Das Gerundium) errare ist ein Maskulinum“ über die Grammatik inhaltlich falsch ist.
Um das, was eigentlich mit dem Satz gemeint ist, zu formulieren, täte ich sowas vorschlagen wie
„errare interdum proprietas masculina apparet“
Wobei dann allerdings die Parallele zu „errare humanum“ nicht mehr funktioniert.
Schöne Grüße
MM
Hallo Martin
warum kann man in dem Fall das Wort nicht tauschen warum werden aus drei 5 Wörter?
Gruß
lynx68
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Servus,
warum kann man in dem Fall das Wort nicht tauschen warum
werden aus drei 5 Wörter?
es ist beim Übersetzen selten so, daß man Worte 1:1 nebeneinander setzen kann. Selbst sowas wie „Bitte, wo geht es hier zum Bahnhof?“ heißt in ziemlich vielen Sprachen ganz anders, weil der Satz mit „Können Sie mir bitte sagen…“ anfangen muss.
Aber es stimmt, ich habe den Satz ein wenig geschmückt - mein Vorschlag heißt wörtlich „Sich zu irren, scheint bisweilen eine männliche Eigenschaft zu sein“.
Wenn man dieses nicht will, sondern ein Minimum, welches aber klar ausdrückt, daß nicht von dem grammatischen Begriff Maskulinum die Rede ist, heißt der Satz, jetzt wieder mit drei Wörtern:
„Errare proprietas masculina“ (die jeweiligen Formen von „esse“ = „sein“ kann man in den meisten Fällen weglassen)
Der Stil steht hier ja nicht zur Debatte.
Schöne Grüße
MM
Servus lynx,
das ist insofern nicht richtig, als es sich bei der Form
„errare“ um ein Gerundium handelt. Ihrem Geschlecht nach sind
Gerundia niemals Maskulina, sondern immer Neutra. So daß der
Satz „(Das Gerundium) errare ist ein Maskulinum“ über die
Grammatik inhaltlich falsch ist.
Komisch, ich hätte bisher steif und fest behauptet, „errare“ sei ein Infinitiv. Nach dem, was ich gelernt habe (bzw. woran ich mich zu erinnern glaube *g*) hat ein Gerundium die Form „Verbstamm + -nd + Kasusendung“. Wobei ich gerade, zu meinem großen Erstaunen, im Netz gesehen habe, daß der Nominativ offenbar wie die Infinitivform aussieht.
http://www.mbradtke.de/gr003.htm
Allerdings handelt es sich in der Kombination mit „esse“, wenn überhaupt, um ein GERUNDIVUM; und dieses wird wie ein Adjektiv behandelt, d.h. auch der Nominativ wird wie von mir oben beschrieben gebildet. Mit „esse“ wird das Gerundivum dann zum Prädikatsnomen.
Zum Beispiel wie in „Verbi sunt discendi“:
wörtlich = „Die Wörter sind zu lernende.“
in richtigem Deutsch: „Die Wörter müssen gelernt werden.“ oder „Man muss (Wir müssen) die Wörter lernen.“
Was nun die ursprüngliche Frage betrifft:
Meiner Meinung nach ergibt sich im „Original“ eine klare, sinnvolle Struktur mit Infinitiv, wenn man den Satz umstellt:
„Humanum est errare“ = „Es ist menschlich(,) zu irren“
Entsprechend: „Masculinum est errare“ = „Es ist männlich zu irren“ oder eben „Errare masculinum est“ = „Irren ist männlich“
[Wobei man wohl noch Wert auf die richtige Betonung legen müßte … ]
Ceterum censeo Cartaginem esse delendam *g*
Carpete noctem,
Hedwig
Danke
Moin
Ah ja, jetzt hab ichs verstanden
danke für deine Hilfe
lg
lynx68
Hallo Enigma,
langsam mit die jungen Pferde!
Komisch, ich hätte bisher steif und fest behauptet, „errare“
sei ein Infinitiv.
In der Tat. In seiner deklinierten Form, als Verbalsubstantiv, ein Gerundium.
Nach dem, was ich gelernt habe (bzw. woran
ich mich zu erinnern glaube *g*) hat ein Gerundium die Form
„Verbstamm + -nd + Kasusendung“.
Die hat er in den Kasus außer dem Nominativ.
Allerdings handelt es sich in der Kombination mit „esse“, wenn
überhaupt, um ein GERUNDIVUM;
Nein. Umgekehrt wird ein Schuh draus:
Gerundiva werden im Gegensatz zu Gerundia immer mit esse konstruiert. Der Umkehrschluss funktioniert aber nicht. Der Unterschied liegt in der Funktion: Gerundium = substantivisch, Gerundivum = adjektivisch, wie man hier:
Zum Beispiel wie in „Verbi sunt discendi“:
leicht sehen kann.
Entsprechend: „Masculinum est errare“ = „Es ist männlich zu
irren“ oder eben „Errare masculinum est“ = „Irren ist
männlich“
Und hier drehen wir uns im Kreis. Weder ein substantivierter (= Gerundium) noch irgendein anderer Infinitiv ist maskulin. Die weite Bedeutung von masculinum kriegt man mit keiner Umstellung weg; daher muss man den Satz präziser fassen, wenn man sagen will „alle Männer sind blöd“, damit er nicht verstanden wird als „ich kenne das Genus von errare nicht“.
Schöne Grüße
MM
Servus Hedwig,
einen hab ich noch:
verbum, verbi (n) = das Wort
Nom.Pl. = verba
>> verba discenda sunt
Schöne Grüße
MM
Gerundiva werden im Gegensatz zu Gerundia immer mit esse
konstruiert.
Aber nein, Martin!
Nur wenn sie prädikativ verwendet sind. Siehe Dein Beispiel „verba discenda sunt.“!
Das Adjektiv kann aber auch als Attribut zum Substantiv treten:
verba discenda: Wörter, die gelernt werden
Gerundivum = adjektivisch
Ja eben!
Gruß!
H.
Hallo,
Deinen Satz
Errare masculinum est
wird richtig verstehen, wer das Vorbild „Errare humanum est“ kennt.
Jeder andere wird ihn nicht verstehen.
Grund:
humanus/menschlich ist eine Eigenschaft der Menschen, und in diesem Sinn ist irren menschlich.
Aber „muasculinus“ ist die Bezeichnung für das Geschlecht, und man kann nicht sagen „Irren ist ein Masculinum“, denn richtig wäre: „errare neutrum est“ /( errare ist ein Neutrum.
Für das, was du meint, könnte man korrekt - kürzeste Lösung - sagen:
errare marium est / Irren ist Männersache.
[mas, maris das Männchen (in Bezug auf Götter, Menschen, Tiere und Pflanzen)]
Schöne Grüße!
H.
Eheu, Ioanne,
quot vetustissima peccata recordor audiens te loquentem!
Wobei mich allenfalls tröstet, daß Du betreffend die Mehrdeutigkeit des vorgelegten Satzes und deren Grund mit mir einig gehst. Schönen Dank für die prägnante Formulierung des Problems (nebst Abhilfe - die proprietas hat mir eigentlich nicht gefallen, mir fiel bloß nix bessres ein) a.a.O.
Gratias plurimas ago -
MM
Servus Hedwig,
einen hab ich noch:
verbum, verbi (n) = das Wort
Nom.Pl. = verba
>> verba discenda sunt
Ouch - you hit me.
Schöne Grüße
Ebenso,
Hedwig
Joannes Martino s. d.
quot vetustissima peccata recordor audiens te loquentem!
Noli gravari (vulgo: take it easy)!
die
Mehrdeutigkeit des vorgelegten Satzes und deren Grund
Quae plane perspexisti. Nil addendum videtur.
Plurimis te impertiens salutationibus
H.