und nein, die Überschrift ist nicht falsch, weil ich im Brett „Deutsche Sprache“ schreibe. ich wollte wissen, ob es im Deutschen etwas anderes als „Korinthenkacker“ für den „grammar nazi“ gibt. Etwas, das sich mehr auf Sprache bezieht (Korinthen kann man ja in vielen Bereichen kacken). Mir fällt im Moment dazu nichts ein.
Bei der Suche bin ich übrigens über diesen Artikel gestolpert:
eigentlich gehört mein Verweis auf diesen Artikel:
ins Sprachenbrett - aber ich habe keine Frage.
Er ist mir auf der Suche nach dem Wort „grammar nazi“ begegnet (eigentlich wll
bei dem mir vor allen Dingen, der Spruch: Wer Logik in der Sprache will, muss Vulkanisch sprechen. (sinngemäß) gefallen hat. Ich suche jetzt mal die Kolumne des Schöpfers dieses Satzes.
Überhaupt sind in dem zitierten Zeitartikel einige Wahrheiten, die man Dauerverbesseren von Sprache ans Herz legen sollte.
Gerade sind mir
Sprachfetischist
und
Sprachfaschist
begegnet.
Beide klingen nett, aber ein Fetischist ist ja niemand, der Fehler findet. Und Faschist, da hab ich (fast) die gleichen Bedenken wie bei „Nazi“.
einen so feststehenden Begriff wie den englischen weiß ich nicht. „Sprachpedant“ fiele mir ein, das auch den etwas genervten Unterton des Sprechers/ der Sprecherin wiedergibt.
Wenn man Sprachen mischen mag, evtl. auch „Grammatikfreak“, wobei das - für mich jedenfalls - eher einen positiven Klang transportiert.
mir ist der Ausdruck „Beckmesser“ bekannt, allerdings nur passiv, er ist nicht in meinem aktiven Vokabular. Ich glaube, er ist aus der Mode gekommen, was halt auch heißt, dass er nicht mehr von allen Deutschsprechenden verstanden wird, wahrscheinlich nur von einer Minderheit.
Danke für den Input, ich habe lange nicht mehr an Beckmesser gedacht.
Keine Ahnung, finde aber den Vorschlag „Sprachpedant“ nicht schlecht.
Spätestens seit Reinhard Meys „Garten-Nazi“ sollte aber der Begriff Grammatik-Nazi auch im Deutschen kein Problem mehr sein Den „grammar nazi“ kann’s ja auch noch nicht sooo lange geben.
Der Oberlehrer war es, der mir noch eingefallen ist. Halt auch nicht auf Sprache begrenzt.
Inzwischen habe ich die Originalkolumne im Guardian gelesen:
(und musste leider feststellen, dass der Welt-Schreiber so ziemlich alles einfach von Shariatmadari übernommen hat, zu seiner Ehrenrettung verweist er aber wenigstens so nebenher auf die Quelle).
Shariatmadari spricht von „grammar vigilante“ (was ich auch im Engischen besser als die nazi-Variante finde). Und er spricht von dem „super-pedant“.
Pedant wäre also auch eine Möglichkeit (die ich im Englischen eher nicht erwartet hätte), aber da fehlt das Element, andere korrigieren zu müssen.
Mein persönlicher Plagegeist ist ein Mensch, der mich jedesmal verbessert, wenn ich im privaten Gespräch einen Komparativ mit wie benutze. Mal abgesehen davon, dass es einfach unhöflich ist, jemanden in einer geselligen Runde wegen eines Sprachschnitzers zu unterbrechen, ist es es ja gar keiner (kein Sprachschnitzer). Der Komparativ mit wie ist in meinem Dialekt (und anderen süddeutschen und südwestdeutschen Dialekten) Standard. Und vor ein paar hundert Jahren hieß es gar: als wie (siehe Goethe). Wie auch immer, ich sammele Munition für die nächste beckmesserische*, pedantische Be(ober)lehrung.
Seit den 70ern habe ich irgendwo gelesen. Aber ich benutze das Wort „Nazi“ nicht gern außerhalb des politischen Kontexts. Es geht meiner Meinung nach mit einer Verniedlichung des Begriffs (und der historischen Tragweite) einher.
den Sprachpolizisten von Beabel finde ich auch gut. Und munitionstauglich.
Der Freak bräuchte, wenn überhaupt, meiner Meinung die Grammatik davor. Bei Sprachfreak denke ich an einen Bekannten, der gerne andere Sprachen lernt oder an jemanden, der sich an literarischer Sprache sehr erfreuen kann.
Nur zur Klarstellung: Das ist klar, ich hab das TEil „Sprach“ bzw. „Grammatik“ weggelassen, wenn es nicht absolut notwendig war. Ist der übersensitiven Rechtschreibkorrektur geschuldet.
Der „Sprachpolizist“ ist nicht ganz meins, weil es impliziert, dass der Mensch ja recht hat, das Recht auf seiner Seite hat, nicht nur in der Sache (das kann so oder so ausgehen, wie gezeigt), sondern auch in der Form.
Beim Sprachpedant schwingt mit, dass er überkritisch ist. Beim „~Nazi“ ist ein Bedeutungsaspekt, dass er kritisiert ohne Rücksicht auf wirkliche Fehler. Wie in dem oben erwähnten Artikel angesprochen, wird ja oft persönlicher Stil mit einem absoluten Grammatikverständnis verwechselt. Und oftmals sind die Pedanten/Oberlehrer/Korinthenkacker ja nicht mal wirklich versiert, sondern plappern nur nach, was sie irgendwo gelesen haben (Sieck. sic!).
Im Prinzip ist die Mentalität eines solchen Menschen ja die eines selbsternannten Blockwarts. Nur kriege ich weder Sprache noch Grammatik in diesem Begriff unter.
Nationalsozialisten (vulgo: Nazis) haben im Zeitraum ihrer Herrschaft unschuldige Leute wie Juden, Homosexuelle, Zigeuner u.w. in Lagern eingesperrt, sie zwangsarbeiten lassen, zu Millionen umgebracht, einen verbrecherischen Angriffs- und Eroberungskrieg geführt, der sich bald über die ganze Welt erstreckte, zig-Millionen Opfer forderte und unter dessen Folgen noch heute überall Menschen leiden; und meine Zeit reicht nicht, zu schildern, gegen welche weiteren (sogar damals gültigen !) Gesetze des StGB die noch verstoßen haben, und heutige Nationalsozialisten möchten das wieder machen oder billigen oder verleugnen das Geschehene.
Der Begriff „Nazi“ ist schon zur Kritisierung/Zurückweisung Anders denkender in Diskussionen mehr als ungeeignet und sollte schon gar zur "Verniedlichung " der Darstellung übereifriger und nassforscher Zeitgenossen komplett tabu sein. Im Grunde gehört die Anwendung vor dem Hintergrund des oben genannten unter Strafe gestellt.
Und wenn du nicht weißt oder wissen willst, wann man „wie“ sagt, musst du gelegentliche Kritik einstecken - manchen Menschen schmerzt eine so unbeholfene Ausdrucksweise, zumal sie von doch so intelligenten Personen benützt wird, fast schon körperlich. Oder willst du mit Absicht das Opfer sein?