Muss man bei zwei Satzteilen, die durch ein „und“ verbunden sind jeden Satzteil einzeln verneinen oder reicht eine Verneinung vor dem ersten Satzteil?
Beispiel:
gewollte und richtige Aussage:
“Dortmund ist dieses Jahr kein Championsleague Sieger und kein Meister geworden.“
Ändert sich der Sinn bei folgender Abwandlung? Also wenn das zweite „kein“ weggelassen wird?
“ Dortmund ist dieses Jahr kein Championsleague Sieger und Meister geworden.“
Solange man selber formuliert kann man sich natürlich immer für die erste eindeutige Variante, entscheiden. Anders jedoch, wenn man die zweite Variante irgendwo z.B. Gesetzestext liest und sich der Sinn nicht über den Kontext erschließt.
Der Sinn ändert sich nicht, kann aber in der zweiten Variante missverstanden werden, in de Sinne, dass Championsleague und Meister zusammengehören.
Ich würde immer eine ganz andere Variante bei selbst gestalteten Texten bevorzuge:
Dortmund ist dieses Jahr weder Championsleague Sieger noch (Deutscher?) Meister geworden.
Wenn in den beiden Varianten das „kein“ durch „nicht“ ersetzt wird, wird es eindeutiger, wobei mir vor dem „Meister“ immer noch die genaue Bezeichnung fehlt.
In diesem Fall muss man, wenn man es eindeutig haben will, tatsächlich beide Teile verneinen. Je nach Formulierung bietet sich aber auch noch etwas anderes an; hier wäre zum Beispiel deutlich besser:
„Dortmund ist dieses Jahr weder Championsleague-Sieger noch Meister geworden.“ (s. auch den Bindestrich!)
ungeprüft: verneinung doppelt notwendig, vielleicht wird’s klarer am adjektiv: es gab große häuser und bäume; hier würde wohl niemand auf die idee kommen, das „groß“ auch auf die bäume ausdehnen zu wollen.
leider erst heute meine Antwort (war im Kursurlaub nicht online)
eigentlich ist das gar nicht so schwer… Im Duden heißt es zu und: „verbindet nebenordnend einzelne Wörter, Satzteile und Sätze; kennzeichnet eine Aufzählung, Anreihung, Beiordnung oder eine Anknüpfung“
Wir haben bei deinem Beispiel eine Aufzählung. Das heißt, „kein“ bezieht sich auf alles, was folgt (Aufzählung). Also ist das zweite „kein“ streng genommen nicht nötig.