Grammatikalisches problem... dem oder den?

Hallo Eckard, hallo Fritz!

Freitag, den 20. Januar 2004

Hallo, Helena,
aber heute haben wir doch Freitag, den 20.
Februar 2004 oder geht mein Kalender falsch?

Da ich mich selten nach neueren Vorschriften richte und ich mich meistens auf mein Sprachgefühl verlasse, verwende ich zusätzlich die Datumsangabe auch manchmal im Nominativ:

‚Heute ist Freitag der 21.Februar!‘ (Nom)
‚Heute haben (schreiben) wir Feitag den 21.Februae!‘ (Akk)
‚Irgend etwas geschieht am Freitag, dem 21.Februar!‘ (Dat)

Aber auch der Genitiv ist möglich:

‚Wegen des Freitags, des 13.Februar, liefen in Hamburg keine Schiffe aus!‘

Ich würde also auch im Briefkopf die Form ‚Freitag, der 21. Februar‘ als nicht falsch bezeichnen. Der Dativ hat sich vermutlich als Relikt aus äus der älteren Kanzleisprache erhalten als man diktierte: Gegeben am Freitag, dem 21. Februar, zu München!’
P.S.: Wie modern und fortschrittlich ein Unternehmen heute ist erkennt man übrigens besser daran ob und in welcher Zeit sie Systeme und Software funktionsfähig erstellen, und nicht am neuesten Stil im Schriftverkehr! (:wink:))
Gruß Alexander!

Ja, Moment, Alexander,

Ich würde also auch im Briefkopf die Form ‚Freitag, der 21.
Februar‘ als nicht falsch bezeichnen.

Darum ging es ja nicht. Im Briefkopf lag nicht das Problem.
Die von dir genannten Fälle sind alle eindeutig. Und im Briefkopf wäre der Dativ eindeutig falsch!

In der Frage am Anfang aber ging es um eine Formulierung mit der Präpositiom „am“ und da ist - so jedenfalls meine Meinung - ein Dativ durch die Präposition erforderlich. Also: „am Freitag, dem 13. Februar“.
Jetzt wird aber von der Dudenredaktion mit einer - wieder Meinung nach - windelweichen Begründung konstatiert, dass auch der Akkusativ möglich sei. Also: „am Freitag, den 13. Februar“.

Wie stehst du dazu?

Fritz

1 Like

Ich bin zwar nicht Alexander,
ABER:

Jetzt wird aber von der Dudenredaktion mit einer - wieder
Meinung nach - windelweichen Begründung konstatiert, dass auch
der Akkusativ möglich sei. Also: „am Freitag, den 13.
Februar“.

Mein Duden aus dem Jahre 1961 sagt schon ziemlich das gleiche, wie Kaj weiter oben zitiert.

Und ich kann mich auch (dunkel) erinnern, daß wir in der Schule niemals den Dativ nach „am“ nehmen durften, mit der Begründung, daß derselbe eh schon im „am“ stecke.

Ist also nix Neues, lieber Fritz.
Pfiati
Barney

Ist also nix Neues, lieber Fritz.

Wenn dem so ist, lieber Barney, und ich zweifle nicht daran, wenn du das sagst, dann ist das ein erneuter Beleg dafür, dass ich immer noch schwarze Löcher in meinen Kenntnissen der deutschen Sprache habe, was ich zutiefst bedaure und zu ändern verspreche! :wink:

Hier im Forum habe ich ja reichlich Gelegenheit dazu.

Gruß Fritz

1 Like

Da krieg ich ja Zahnweh, wenn ich das lese:

…dass auch
der Akkusativ möglich sei.
Also: „am Freitag, den 13.Februar“.

Aber vielleicht sind daran meine schwarzen Löcher puncto Sprache Schuld.

Arnica

Jetzt wird aber von der Dudenredaktion mit einer - wieder
Meinung nach - windelweichen Begründung konstatiert, dass auch
der Akkusativ möglich sei. Also: „am Freitag, den 13.
Februar“.

Wie stehst du dazu?

Hallo Fritzl
Da stellt es mir zunächst einmal die Nackenhaare auf. Aber das Ganze hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mich einmal etwas schlau gemacht.
Der ‚DUDEN‘ läßt nicht einfach den Akkusativ zu, sondern unterscheidet grammatikalisch zwischen zwei Paar Stiefeln:

  1. Ich komme am Sonntag, dem 22. Februar, in Hamburg an.
    Wenn hier der Wochentag mit ‚am‘ im Dativ steht, so MUSS der nachfolgende Monatstag ebenfalls im Dativ stehen, aber mit Komma hinter dem Monatsnamen, weil er als Beisatz aufgefaßt wird.

  2. Ich komme am Sonntag, den 22. Februar in Hamburg an.
    Hier steht nun der Akkusativ, aber OHNE Komma hinter dem Monatsnamen, weil er als Teil einer Aufzählung aufgefaßt wird. Das wird verständlicher, wenn man die Aufzählung ‚entlarvt‘:

  3. Ich komme den 22. Februar in Hamburg an.
    Das hätte ich auch so ohne Duden geschrieben, aber jetzt habe ich eine plausible Erklärung dafür.

Gruß Alexander