Granitfliesen-Verlegung auf FBH

Hallo,

in unserer Küche wollen wir nächste Woche (~22.9.) ca. 4m² Fliesen durch Granitfliesen (ca. 30x60 cm) ersetzen.

Allerdings bin ich schwer verunsichert, ob jetzt die optimale Zeit dafür ist, da ich hörte, dass man danach mindestens 3 Wochen lang die Fußbodenheizung nicht einschalten soll/darf (wenn ich das jetzt nicht mit Estrich verwechsle).

Insbesondere die Dame des Hauses ist recht erfroren, und nachdem ich nicht auf gleichbleibende (warme) Wetterlage vertrauen möchte, wäre eine Einschaltung möglicherweise schon nach wenigen Tagen notwendig.

  • Sollen wir daher besser das Ende der Heizperiode abwarten, und erst im Frühling starten?

  • Spricht bei Natursteinkleber/Fugenmasse/Silicon irgend etwas gegen die Produkte von CIMSEC, oder lohnt sich der Aufpreis zu Lugato?

Besten Dank!
Hounce

Hallo,

ich würde mich erstmal schlau machen, was der Kleber-, bzw. Fugenhersteller zum Zeitpunkt des Aufheizen empfiehlt.
CIMSEC kenne ich nicht, aber wenn die Marke noch günstiger ist als Lugato, dann taugt das meiner Meinung nicht viel, denn sogar Lugato finde ich persönlich nicht so dolle…
Gehe lieber in ein Fliesenfachgeschäft, dort kann man dich gut beraten.

Wenn der Estrich nicht frisch eingebracht wurde, kann man im Normalfall frühstens drei Tage nach der Verfugung die Heizung in Betrieb nehmen. In Intervallen von jewils 5°C pro Tag kann die Temperatur gesteigert werden.

MfG Chris

Hallo Hounce,
der Estrich ist ja bereits älteren Semesters, wie ich Deinen Hinweisen entnehme (also kein neuer Estrich).
Für das Aufheizen gibt es keine besonderen Anforderungen, wenn ein Granit- oder aber anderer Natursteinbelag oder keramische Fliesen verlegt werden.
Die Vorlauftemperatur der Heizung kann ja während der Belagverlegung ohne weiteres auf 21°C gefahren werden; dann friert die Gattin auch nicht.
Und dem Naturstein ist es völlig egal, ob der Verlegeuntergrund wegen (unvermeidlichen) sommerlichen Umgebungstemperaturen 21°C aufweist, oder künstlich durch rückseitige Beheizung …
Auch für die Verfugung gibt es keine besonderen Richtlinien, das nur zur Klärung.
Ob Du (bzw. Dein Natursteinverleger) nun den Bauhilfsstoff von X oder von Y als Hersteller nimmst, ist auch egal, denn die Mindestanforderungen nach DIN 18157 (der Teil richtet sich nach der Art des Fliesenklebstoffs) muss er (der Klebstoff) ja in jedem Fall erfüllen.
-.-.-.-
Mfg Klaus
[Sachverständigenbüro für Fußbodenkonstruktionen]

Hallo Sachverständiger…

aber es gibt von hersteller zu hersteller erhebliche Qualitätsunterschiede din hin oder her.

mfg

Hallo „superseven“,
der Begriff „Qualität“ ist objektiv nicht greifbar. Was ist „Qualität“, wie wird sie definiert, wo ist sie festgeschrieben?
Nirgendwo, weil es eben ein subjektiv geprägter Begriff ist.
Bleiben wir also bei den (objektiven) Minimalanforderungen, und das sind halt die normativen.
Insofern benötigt man auch nicht zwingend einen „qualitativ hochwertigen“ Fliesenklebstoff. Nur einen, der die Anforderungen erfüllt. Eben die nach Norm. Wenn er sich daz noch gut verarbeiten lässt, können wir meinetwegen den Begriff „Qualität“ auch noch am Rande mitpendeln lassen.
Andere Baustoffe als mit den normativen Mindestanforderungen ausgerüstet dürfen/können nicht eingesetzt werden, da diese nicht zugelassen (und damit nicht auf dem europäischen Markt erhältlich) sind.
[Siehe EC-Kennzeichnungspflicht für im europäischen Raum vertriebene und eingesetzte Bauprodukte]
-.-.-
Mfg Klaus

Sicherlich so,
aber mal ehrlich ich kaufe lieber das zeug wo ne ganze Abteilung dahinter sitzt und die Produkteigenschaften testet und verbessert,
(um jetzt mal nicht Qualität zu sagen)
sei es in Verarbeitung, Offenzeit, Spannungsfreies trocknen, etc…
das kostet zwar bischen mehr aber man hat mehr freude beim Verarbeiten.
und die Mindestanforderungen sind bestimmt noch von 19… vorm Krieg

aber genug ausgeschweift

mfg

Hallo Klaus,

vielen Dank für die umfassende Antwort.

Das befürchtete Schlechtwetter ist zwar gerade über uns hereingebrochen (Temperatursturz um 10°C), aber da wir nun beruhigt sind und unser Haus sowieso nicht sooo schnell auskühlt, legen wir gleich heute los.

Eine Zusatzfrage habe ich noch: Der Fliesenleger, welchen ich gestern organisiert habe, sagte, Kleben und Verfugen könne er gleich in einem machen, was mich überrascht hat. Bin zwar ein absoluter Laie, aber auf dem eingesetzten Kleber (LUGATO Marmor + Granit Kleber) ist eine Wartezeit von 3 Stunden angegeben. Hat das schlimme Konsequenzen, wenn diese Zeit nicht eingehalten wird?

Besten Dank!
Hounce

aber es gibt von hersteller zu hersteller erhebliche
Qualitätsunterschiede din hin oder her.

Hallo,

nachdem bei den geringen Mengen, welche wir benötigen, zwischen den billigsten Baumarktprodukten und dem teuersten (LUGATO) der Unterschied nur ca. 20 Euro ausmachte, haben wir uns natürlich für LUGATO entschieden, da ich schon viel Gutes darüber gehört hatte (will jetzt aber keine Werbung für irgendein bestimmtes Produkt machen).

Laut Baumarkt-Berater wäre zwar der einzige Unterschied die Aushärtezeit, aber Gerüchten zufolge wissen Baumarkt-Verkäufer ja auch nicht immer alles :wink:.
Ausserdem ist das sowieso ein wichtiger Faktor, da es ja um die Küche geht, welche wir so schnell wie möglich wieder begehen wollen/müssen.

Ob die Qualität nun besser ist oder nicht, bei diesem doch eher marginalen Unterschied nehmen wir im Zweifelsfall doch lieber das bekanntere Produkt. Zumindest unser Gewissen haben wir damit beruhigt, wenn jetzt was nicht klappt liegt’s wahrscheinlich nicht an unserem Geiz.

Grüße
Hounce

Hallo Hounce,
man sollte (auch als Verarbeiter) die Verarbeitungshinweise des Baustoffherstellers beachten!
Nicht umsonst werden diese Hinweise aufgeführt.
Im Fall des Schadens ist die Gewährleistung ohnehin erst einmal beim Verleger.
-.-.-
Gruß: Klaus