Gratin mit Weißwein - Kinder-/Schwangerenfrage

Hallo,

wir hatten heute Zwiebelgratin mit Weißwein und da ist in unserer kinderlosen Umgebung die Frage aufgekommen, ob Kinder oder Schwangere das essen könnten. Wir waren uns nicht sicher, da der Weißwein zwar verdunstet, aber vielleicht wäre es doch nicht gut für Kinder oder Schwangere?

Danke für Eure Antwort.
Gruß Anita

da der Weißwein zwar verdunstet,

Der Weißwein verdunstet nicht, aber der Alkohol. Deswegen ist dieses Gericht für Kinder und Schwangere unbedenklich. Man argumetiert bei Kindern, dass diese keine Gerichte, die mit Alkoholika gekocht sind, „eine Gewöhnung“ an den Geschmack des alkoholischen Getränkes auftreten könnte. Das halte ich für ziemlich weit hergeholt.

hallo,

ich stimme dir in dem Punkt zu, das der ALkohol verdunstet.
Aber der Geschmack bleibt trotzdem!
Ich würde es vermeiden, wenn Wein zukochen wenn kleine Kinder am Tisch sitzen.
Da es schon so ist,das sie sich an den Geschmack gewöhnen und das muss man nicht geade fördern!

Joel

Hallo,

ich stimme dir in dem Punkt zu, das der ALkohol verdunstet.

Was aber gar nicht stimmt.
http://www.rezeptewiki.org/wiki/Zubereitung:Alkoholh…
"Ein weitverbreiteter Irrglaube besagt, dass der zugesetzte Alkohol beim Kochen verdunstet. Dass dies nur teilweise stimmt, haben inzwischen mehrere Studien ergeben. Selbst nach mehrstündiger Kochdauer bleibt eine nicht unerhebliche Restkonzentration von Alkohol erhalten. Je nach Art der Zubereitung bleiben zwischen 4% und 80% des Alkohols im zubereiteten Gericht erhalten. "

Gruß

Elke

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Hallo,

wir kochen fast nur mit Wein (statt Wasser), wenn es nicht gerade Kartoffeln sind :wink:

Unser Krümel (15) isst schon sein seinem 2. Lebensjahr mit uns und ist insoweit bisher niemals irgendwie auffällig geworden, ist auch insgesamt eher zurückhaltend beim Alk im Vergleich zu vielen Klassenkameraden, die schon gern mal picheln.

Ich würde mir da nicht so einen Kopf machen. Eine Bekannte, die früher ein Alkohlolproblem hatte, hat (ohne Wissen über unsere Zubereitung) auch oft mit uns gegessen, ohne rückfällig zu werden. Ist auch nur logisch m. E.

LG
sine

LG
sine

Hallo Elke,

Was aber gar nicht stimmt.

Sicher ?

"Ein weitverbreiteter Irrglaube besagt, dass der zugesetzte Alkohol beim Kochen verdunstet.

Wieso Irrglaube ?

Dass dies nur teilweise stimmt, haben inzwischen mehrere Studien ergeben.

Diese Studien würde ich gerne sehen !

Selbst nach mehrstündiger Kochdauer bleibt eine nicht unerhebliche
Restkonzentration von Alkohol erhalten.

Ethanol (unser Alkohl) siedet bei 78° C und soll druch „stundenlanges Kochen“ (100 ° C ?) nicht verdunsten ? Entschuldige bitte, das widerspricht allem, was ich im Chemieunterricht gelernt habe. Im Wein ist der Alkohol gelöst und nicht chemisch gebunden. Erhitzen über die Siedetemperatur würde ihn augenblicklich gasförmig werden und entweichen lassen.

Je nach Art der Zubereitung bleiben zwischen 4% und 80% des Alkohols :im zubereiteten Gericht erhalten. "

Das möchte ich sehen. Ich weiß wirklich nicht, wie „80 %“ des Alkohols sich trotz Überschreiten der Siedetempeartur im Kochgut halten soll.

Ehrlich, man soll nicht alles glauben, was geschrieben steht. Aber die hier ziterten angeblichen Studien erscheinen mir nicht sehr glaubwürdig. Vielleicht solten wir hierzu Gandalf konsultieren.

Gruß

Nordlicht

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Hallo,

Vielleicht solten wir hierzu Gandalf
konsultieren.

Aber das hat er doch schon:
/t/verkocht-alkohol/4531180/3

Ich bin kein Chemiker, aber was ich in verschiedenen SEiten nachgelesen habe, hängt die endgültige Alkoholkonzentration im Essen davon ab,
a) wann der Alkohol zugegeben wurde
b) wieviel Alkohol total bzw. prozentual zugegeben wurde und
c) wie Alkohol und Wasser im Verhältnis steht, die Siedetemperatur von 78 Grad Celsius scheint nur für einen Alkohol zu zutreffen.

Die Bandbreite von 4-80% ist entsprechend groß, da es auf viele Faktoren ankommt.
Dennoch wollte ich darauf hinweisen, dass es eben nicht so einfach ist, dass man sagen kann „Alkohol verkocht“.

Hinzukommt, dass bei trockenen Alkoholikern schon geringer Alkoholgehalt rückfallgefährdend sein kann, sei es wegen den % oder dem Geschmack.

Gruß
Elke

Aber das hat er doch schon:
/t/verkocht-alkohol/4531180/3

Dieser Beitrag gibt uns beiden Recht.

c) wie Alkohol und Wasser im Verhältnis steht, die
Siedetemperatur von 78 Grad Celsius scheint nur für
einen Alkohol zu zutreffen.

Natürlich, für Ethanol. Das ist der Alkohol in unseren Getränken.

Hinzukommt, dass bei trockenen Alkoholikern schon geringer
Alkoholgehalt rückfallgefährdend sein kann, sei es wegen den %
oder dem Geschmack.

Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu, allerdings war in der Ausgangsfrage nicht von Alkoholikern, sondern von Kindern und Schwangeren die Rede.

Gruß

Nordlicht

Hallo,

c) wie Alkohol und Wasser im Verhältnis steht, die
Siedetemperatur von 78 Grad Celsius scheint nur für
einen Alkohol zu zutreffen.

Natürlich, für Ethanol. Das ist der Alkohol in unseren
Getränken.

Uppps, durch das html-Tag ging ein Buchstabe verloren. Das sollte „reinen Alkohol“ heißen. Sorry.

Da stimme ich Dir uneingeschränkt zu, allerdings war in der
Ausgangsfrage nicht von Alkoholikern, sondern von Kindern und
Schwangeren die Rede.

Trotzdem ist das ein Thema, wo meistens auch die Frage nach Alkoholikern mit reinspielt. In einigen von den alten Threads, die ich gelesen habe, steht nämlich sinngemäß: wenn der Alkoholiker das nicht weiß, dann sind die geringen Spuren nicht schädlich.

Gruß
Elke

Frage des Geschmacks
Hallo!

Ich bin weder ein Kind noch schwanger, aber ich mag den Geschmack von Weißwein in Essen nicht. Es hat so etwas von Erbrochenem… Rotwein ist da angenehmer. Okay, blöd für helles Gratin…

Gruß Carmen

Hallo,

als Alternative bietet sich immer „verte Jus“ an. Dies ist eine aus nicht ganz reifen Trauben gekochtes Konzentrat. War lange in Vergessenheit geraten, aber erlebt z.Z. auch in der Haut-Cuisine eine Renaissance. Man erzielt damit die Aromen einer Weinzugabe aber ohne jegliche Alkoholnote.

Tschau
Peter

Hallo,

und ich werde trotzdem nicht müde die Gegenfrage zu stellen: 80% von was? Reden wir hier von einem in einem Liter Korn gegarten Braten, oder von einem Schluck Weißwein? Und haut sich hier jemand die ganze Portion alleine rein, oder verteilt sich das alles auf vier bis sechs Personen?

Ganz ehrlich, ich halte es für vollkommen lächerlich, sich über einen Schluck Weißwein mit vielleicht 10% an einem Gericht für vier oder mehr Personen überhaupt Gedanken zu machen. Selbst wenn davon nichts verdunsten würde, liegen wir insgesamt pro Person bei weniger, als in jedem Brot mit Hefe oder Sauerteig, jedem Fruchtsaft, … (übrigens ganz legal und unvermeidbar) enthalten ist.

Und was die Sache mit der Gewöhnung an den Geschmack angeht: Mit Wein wurde immer schon gekocht, und trotzdem sind komasaufende Kinder und Jugendliche ein eher modernes Problem. Und die trinken dann auch nicht Wein, sondern ganz andere Sachen. Das eine hat mit dem anderen doch nur theoretisch zu tun. Die frühe Gewöhnung ist ein Problem in Bezug auf das Zeug, was sich Kinder und Jugendliche reinpfeiffen, wenn sie nicht ausreichend geborgen in einer Familie aufwachsen, und dabei wohl kaum mit einem Schluck Wein im Fraß aus dem Schnellbeschiss konfrontiert werden. Kinder und Jugendliche, die im gemeinsamen Sonntagsessen mit ihrer Familie auf einen Schluck Wein stoßen, werden deshalb wohl kaum am nächsten Wochenende literweise billigen Fusel in sich reinkippen.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

wie halten es genau so, und bei mir wurde es damals ebenfalls so gehalten. Den Reiz des Verbotenen habe ich bei Alkohol nie gespürt, durfte jederzeit mit meinen Freunden auch mal ein Bierchen oder zwei bei jedem von uns daheim trinken, statt eine Druckbetankung heimlich durchzuführen, … ich habe früh viel von meinem Vater über guten Wein gelernt, und trotzdem ist es nie zu Exzessen gekommen. Alkoholische Getränke waren immer und sind es noch Genussmittel, die man vorsichtig genießen sollte, nicht mehr und nicht weniger.

Auffällig wurden im kritischen Alter insbesondere die Leute, bei denen es strikte Verbote gab, bei denen Eltern vollkommen unrealistische Vorstellungen und Erwartungshaltungen hatten, oder wo bekannt war, dass ein Familienleben eigentlich nicht stattfand. Die kauften sich dann billigen Fusel in großen Mengen, und kippten den dann schnell heimlich rein, bis sie nicht mehr stehen konnten.

Gruß vom Wiz

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Hallo,

Ethanol (unser Alkohl) siedet bei 78° C und soll druch
„stundenlanges Kochen“ (100 ° C ?) nicht verdunsten ?

fürs verdampfen reicht nicht das einmalige Erhitzen auf 78 bzw. 100 Grad. Dafür muß noch mehr Energie zugeführt werden, sonst hat man einfach nur 78 bzw. 100 Grad warme Flüssigkeit. Darüber hinaus hat eine Flüssigkeit oder gar Masse, die köchelt, nicht durchgängig eine Temperatur von 100 Grad. Was wir als Beweis des Kochens verstehen, sind Gasbläschen, die am Boden des Topfes/der Pfanne entstanden sind und dann nach oben steigen. Auch eine vermeintlich köchelnde, dickflüssige Sauce kann an der Oberfläche eine Termin von ~ 60 Grad haben.

Entschuldige bitte, das widerspricht allem, was ich im
Chemieunterricht gelernt habe. Im Wein ist der Alkohol gelöst
und nicht chemisch gebunden. Erhitzen über die Siedetemperatur
würde ihn augenblicklich gasförmig werden und entweichen
lassen.

Ethanol bildet mit Wasser Wasserstoffbrücken (wie das Wassermoleküle untereinander auch machen). Nicht der schlechteste Grund dafür, daß sich Alkohol in Wasser löst und im Glas und in der Flasche nicht als separate Schicht oben treibt.

Gruß
Christian

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Hallo,

Trotzdem ist das ein Thema, wo meistens auch die Frage nach
Alkoholikern mit reinspielt. In einigen von den alten Threads,
die ich gelesen habe, steht nämlich sinngemäß: wenn der
Alkoholiker das nicht weiß, dann sind die geringen Spuren
nicht schädlich.

Aber: der Alkoholiker wird in der Regel auch geringste Spuren Alkohol spüren - vielleicht nicht schmecken, aber wenn auch nur die geringste Wirkung da ist, dann merke ich das! Und die Folgen können fatal sein.

Insofern: Finger weg von der Wein-/Bierflasche (für die Sauce), wenn ein Alki mit am Tisch sitzt!

Viele Grüße
HylTox

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Kinder und Schwangere werden an den Grammbruchteilen Alkohol nicht zu Grunde gehen, zumal auch noch ein Teil des Alkohols verdampft (einiges aber nicht alles, und das sagt jetzt der Chemiker.). Ein grosser Mann, Wissenschaftler und Politiker hat mich einmal belehrt: Auch wenn wir wissenschaftlich genau WISSEN, dass es unbedenklich ist, wenn die Leute es nicht in Ihrer Nahrung haben wollen, müssen wir darauf eingehen!
Meine Antwort: Frag Deine Gäste!

Ich würde mir da nicht so einen Kopf machen. Eine Bekannte,
die früher ein Alkohlolproblem hatte, hat (ohne Wissen über
unsere Zubereitung) auch oft mit uns gegessen, ohne rückfällig
zu werden. Ist auch nur logisch m. E.

Ich finde es nicht fair, jemandem etwas ins Essen zu mischen, wenn man genau weiss, dass der das da auf gar keinen Fall drin haben will. Ob Du an diese Ein-Tropfen-Rückfall-Sache glaubst oder nicht …

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Hallo,

Aber: der Alkoholiker wird in der Regel auch geringste Spuren
Alkohol spüren - vielleicht nicht schmecken, aber wenn auch
nur die geringste Wirkung da ist, dann merke ich das! Und die
Folgen können fatal sein.

War ich nicht deutlich genug? Sorry, genau das wollte ich sagen, weswegen ich den Einwand, dass nicht aller Alkohol verkocht etc. wichtig fand.

Gruß
Elke

HAllo,

Ganz ehrlich, ich halte es für vollkommen lächerlich, sich
über einen Schluck Weißwein mit vielleicht 10% an einem
Gericht für vier oder mehr Personen überhaupt Gedanken zu
machen.
Und was die Sache mit der Gewöhnung an den Geschmack angeht:
Mit Wein wurde immer schon gekocht, und trotzdem sind
komasaufende Kinder und Jugendliche ein eher modernes Problem.

Ja und ja. Und es ging mir dennoch rein um die physikalische Sache, dass Alkohol nicht ganz verdunstet. Und dass das (siehe Htox’ Posting) bei einem (trockenen) Alkoholiker durchaus Probleme machen kann.
Ich kann ja mit Wein kochen, auch wenn Kinder mitessen, oder Schwangere, ich finde nur speziell hier sollte nicht stehen, dass der Alkohol komplett verdunstet. Weil es nicht stimmt. Wie schädlich der Alkohol ist, wem er schadet, dass ist eine andere Diskussion.

Gruß
Elke

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Hallo,

War ich nicht deutlich genug? Sorry, genau das wollte ich
sagen, weswegen ich den Einwand, dass nicht aller Alkohol
verkocht etc. wichtig fand.

Doch, eben das habe ich ja von einem Deiner früheren Artikel gelernt (auch ich war der Meinung, daß der Alk verkocht - hätte ihn nur des Geschmacks wegen nicht genommen).
Ich bezog mich nur auf den Satz „steht nämlich sinngemäß: wenn der Alkoholiker das nicht weiß, dann sind die geringen Spuren nicht schädlich.“

Das gilt für manche Alkis als Freibrief (ich erinnere mich an die Frage eines Mitpatienten aus meiner Therapie:„Wenn ich aber nun nichts schmecke oder merke und auch nichts weiß, hatte ich dann einen Rückfall?“).

Die Ausreden, die Süchtigen einfallen sind unerschöpflich…

Klar ist auch in Fruchtsaft Alk drin und auch ich trinke manchmal Fruchtsaft. Aber bei neuem Wein (und wenn mir versichert wird, daß er noch nicht vergoren ist) sage ich „nein“!

Viele Grüße
HylTox

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