Eine Frage ihr www-ler
Grauguss (GG) wird meist gelagert nach dem gießen das nennt man altern. Warum kann man GG nicht Spannungsarmglühen oder Wärme einbringen um Spannungen herauszubringen?? Bei Stahl macht man es doch ??
mfg josef
Hi Josef
is schon ein wenig her, aber ich meine, dass hat was mit dem hohen Kohlenstoffanteil zu tun… wie genau da der Einfluss war, weiss i nicht mehr, aber wenn ich etwas Zeit finde, werde ich mal meine Unterlagen durchforsten, evtl poste ich dann noch was Genaueres.
schöne Grüße
Ralle
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Hallo,
stimmt, es duerfte mit dem Kohlenstoffanteil zu tun haben. Allerdings, wie ich annehme, wohl mehr mit der Art und Weise in der der Kohlenstoff vorliegt und der daraus resultierenden Materialstruktur, und weniger mit der Hoehe seines Anteils. Der Kohlenstoff wird im GG ueberwiegend als Graphit ausgeschieden, liegt also in mehr oder minder „reiner“ bzw. „diskreter“ Form im Material vor (Das macht es z.B. auch so geeignet fuer Lagerschalen).
Moeglicherweise wuerde dem Material in Folge des Gluehens Kohlenstoff entzogen und es an Haerte einbuessen. Temperguss wird z.B. aus genau diesem Grund bei ca. 1000 Grad C unter speziellen Bedingungen geglueht, um ihm stahlaehnliche Eigenschaften zu verleihen (mehr Elastizitaet).
Spannungsfrei gluehen ist m.E. schon deswegen zwecklos, weil man dadurch die - zuvor „deformierte“ - Gefuegestruktur des Materials (z.B. bei kaltverformtem Stahl) quasi „rekonstruiert“. Grauguss kann (ausser eben durch giessen oder spanabhebende Verfahren) praktisch nicht verformt werden, er ist zu sproede und wuerde brechen.
Merksatz: „Stahl ist alles schmiedbare Eisen“ -> Guss eisen => kein Stahl. 
Moeglicherweise „sackt“ das gegossene Material (aufgrund der „diskreten“ Struktur) noch ein wenig nach, was der Grund fuer die Lagerung sein koennte.
Meine letzte Beschaeftigung mit der Materie liegt allerdings auch schon einige Jahr(zehnt)e zurueck. Deshalb ohne Gewaehr. 
Gruss
R.B.
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Hallo,
Du meinst tempern?
Das wird auch bei einigen Gussarten (Eisen und Alu) gemacht.
siehe mal hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gusseisen
http://de.wikipedia.org/wiki/Gef%C3%BCge_%28Werkstof…
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmebehandlung
http://www.maschinenbau-fh.de/wst_gluehen.html
http://www.nitrion.de/html/technik/spannungsgluehen…
http://www.lernwerkstoffe.de/.service.html
mfg
W.
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Hallo
Das Spannungsarmglühen bei Stahl beruht auf der dabei verbundenen Festigkeitssenkung und auch auf der bleibenden Härteminderung.
Die Spannungen sitzen im Gefüge und basieren auf Ausrichtung von Kristallen/Kristalliten und deren Zusammensetzung.
Letzeres ist beim Grauguss so nicht vorhanden, es sind fast nur Eisenkristalle da.
Ähm, die genauen Bezeichnungen für die versch. Phasen usw. müßte ich erst nachschlagen.
Bei Grauguss scheint das nicht zu funktionieren, zumindest kann die Härte (auch nicht bei Erwärmung) nicht nennenswert sinken. Der metallische Anteil des GG ist schon relativ weich.
Möglicherweise spielt die Gußhaut eine Rolle.
MfG
Matthias
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Hallo,
Spannungsarmglühen ist bei Grauguss durchaus ein gängiges Verfahren. Dabei werden Eigenspannungen (also Spannungen, die im Material vorhanden sind und nicht von außen kommen) „herausgeglüht“. Diese Eigenspannungen bilden sich im Laufe des Abkühlungsprozesses und können zu starkem Verzug von Gussteilen führen.
Gruß
Martin
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