Griechischer Feta / türkischer Feta

Hallo liebe Kochenden!

Kennt von euch jemand den Unterschied zwischen griechischem und türkischem Feta? Und dann haben wir ja noch das undefinierbare Zeugs, dass sich hinter dem „deutschen“ Feta verbirgt… *grusel*

Vom Geschmack her sind sie ja recht verschieden…

Herzlichen Dank,

Golden Luzie
(die grundsätzlich den griechischen Feta preferiert!)

Servus,

Kennt von euch jemand den Unterschied zwischen griechischem
und türkischem Feta?

So ganz dramatisch ist er nicht, verglichen mit den Varianzen innerhalb der beiden Herkünfte. Griechischer eher mit einem Ziegenakzent, türkischer eher mit einem Schafakzent, beide gibts aber auch von der Kuh. Türkischer in der Regel etwas fetter, daher „weicher“ und etwas weniger säuerlich.

Und dann haben wir ja noch das
undefinierbare Zeugs, dass sich hinter dem „deutschen“ Feta
verbirgt…

Feta von Kuhmilch pur. Findet man auch in Griechenland häufig, und Deutschland ist ein wichtiger Feta-Produzent für Griechenland, das für den heutigen Bedarf zu wenig Milch produziert.

Du wirst lachen - noch nicht lang haben wir hier den von GAZI diskutiert, der unter den türkischen sicher ein wichtiger ist. Der wird von einem schwäbischen Spanier namens Dr. Garcia in Württemberg hergestellt.

Wieauchimmer:

Die Geschmacksnuancen kommen vor allem von den jeweils verwendeten Bakterienstämmen; ein sehr schöner Feta ist der bulgarische (Schaf pur), der sich allerdings bloß in heftiger Salzlake eine Weile hält, weil er einen deutlichen Buttersäureton hat - Buttersäuregärung ist der Schrecken jeder modernen Großmolkerei, man könnte ihn in D wahrscheinlich gar nicht gut so machen. Wenn mehr von Hand ermolkene Milch dabei ist, geht das leichter, weil die von vornherein auch einen ordentlichen Schluck Milchsäurebakterien mitbringt, die nicht von vornherein gegen die Buttersäurebildner aufgeben, während maschinengemolkene Milch ab Stall eher mit Buttersäurebildnern ausgestattet ist, die man fast bloß austricksen kann, indem man alles pasteurisiert und dann mit Zucht-Bakterienstämmen aus der Molkerei impft.

Die Milch, die auch noch zu Geschmacksnuancen beiträgt, Ziege/Schaf pur ist bei griechischem und Schaf pur bei türkischem Feta eher selten, allemal seltener als Kuh pur, die vor allem bei Griechen vorkommt.

Schöne Grüße

MM

Hi Martin, guten Morgen!

Tolle Antwort: Gut recherchiert, verständlich erklärt!

Dafür Sternchen und heißen Dank!

Herzlichen Gruß,

GL

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Hallo liebe Luzie!

Kennt von euch jemand den Unterschied zwischen griechischem
und türkischem Feta? Und dann haben wir ja noch das
undefinierbare Zeugs, dass sich hinter dem „deutschen“ Feta
verbirgt… *grusel*

Bei unsrem Türken wird vor allem der Dänische verkauft (ist halt der billigste).
Den kaufe ich oft, wenn mir die Lust nach „eher neutralem“ Geschmack steht. Oder das Geld knapp ist…

Viele Grüße
HylTox

Martin,

Wenn mehr von Hand ermolkene Milch dabei
ist, geht das leichter, weil die von vornherein auch einen
ordentlichen Schluck Milchsäurebakterien mitbringt, die nicht
von vornherein gegen die Buttersäurebildner aufgeben, während
maschinengemolkene Milch ab Stall eher mit Buttersäurebildnern
ausgestattet ist, die man fast bloß austricksen kann, indem
man alles pasteurisiert und dann mit Zucht-Bakterienstämmen
aus der Molkerei impft.

wie kommt es, dass die Melktechnik die Bakterienbesiedlung der Milch beeinflusst? HAb früher selber ungereiften Salzlakenkäse („Feta“) aus Schafmilch und aus Kuhmilch hergestellt und mich ein wenig mit dem Thema beschäftigt. Dies aber ist mir neu. Wobei - die von mir verarbeitete Milch war immer handgemolken… .

dalga

Hallo,

Lactobacillus mag das Milieu der menschlichen Haut; auch auf sauber gewaschenen Händen (wenn man sie nicht grad desinfiziert) ist er immer da. Auf den Gummidichtungen und metallischen Oberflächen von Melkanlagen fühlen sich seine Konkurrenten Buttersäurebildner wohler.

Auch wenn man Gelegenheit hat, an nicht pasteurisierte Milch zu kommen, ist Dicklegen/Sauerstellen ohne Impfung bei moderner Melktechnik von mehr Unwägbarkeiten abhängig als dazumal.

Was jetzt allerdings keine Verherrlichung des Handmelkens sein soll: Es ist zwar allemal sinnvoller als Bodybuilding, aber bleibt dabei Knochenarbeit.

Schöne Grüße

MM

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Lactobacillus mag das Milieu der menschlichen Haut; auch auf
sauber gewaschenen Händen (wenn man sie nicht grad
desinfiziert) ist er immer da. Auf den Gummidichtungen und
metallischen Oberflächen von Melkanlagen fühlen sich seine
Konkurrenten Buttersäurebildner wohler.

Nochmal nachgehakt: Sind in frischgemolkener MIlch keine Milchsäurebildner vorhanden, sondern gelangen erst durch Melkerhände, Luft im Verarbeitungsraum, Rückstände auf Geschirr in die Milch??

danke, dalga

Hallo Dalga,

die Milch kommt aus dem Euter und da sind keine Bakterien (sollten jedenfalls keine sein, wenn doch, sinds Krankheitserreger und die Milch darf nicht verkauft wrden).
Milch ist normalerweise erstmal steril.

Gruß, Anne

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Guten Tag…

Milch muß in der Tat mehr oder minder steril sein (resp. eine geringe Keimzahl nicht überschreiten). Wird auch immer von der Molkerei geprüft.
Die Bakterien kommen erst außerhalb des Euters dazu…
Aber evtl. bringt der Artikel auch noch zusätzlich ein wenig Licht in die Milch: http://www.hobbythek.de/archiv/285/
Alt, aber immer noch aktuell :smile:

Mahlzeit

Midir

Hallo Midir,

Milch muß in der Tat mehr oder minder steril sein (resp. eine
geringe Keimzahl nicht überschreiten).

das ist, finde ich, ein bissel vage.

In dem Moment, wo die Milch den Strich verlassen hat, ist sie schon gar nicht mehr steril. Und bis sie im Hoftank ist, tut sich noch einiges.

Maximal zulässige Keimzahl für Kuhmilch bei Abholung: 100.000/ml, 30° C.
Büffelmilch 1.000.000/ml, 30° C, Schaf- und Ziegenmilch 1.500.000/ml, 30° C.

Zum Vergleich: Für die Keimzahl von Trinkwasser ab Hahn gilt ein Grenzwert von 100/ml, obwohl man das nicht steril nennen kann.

Schöne Grüße

MM

Tach ,-)

Hier strecke ich die Waffen! Gegen solche Details - da kann ich nicht an :wink:

Danke für die Info

Grüße

Midir