Hallo,
was ist eigentlich der Unterschied zwischen den dreien?
Grüße
Carsten
Hallo,
was ist eigentlich der Unterschied zwischen den dreien?
Grüße
Carsten
Servus,
Grieß und Bulgur unterscheiden sich dadurch, dass Grieß aus Hart- und Weichweizen gemahlen sein kann, während Bulgur nur aus Hartweizen gemacht wird, und im übrigen durch den Mahlgrad: Grieß ist viel feiner geschrotet als Bulgur.
Couscous ist was anderes: Aus Hartweizenmehl wird eine Art Nudelteig hergestellt, dieser wird gänzlich getrocknet und hernach grob geschrotet.
Den Unterschied kann man leicht erkennen, wenn man Taboulé klassisch aus Bulgur und modern aus Couscous herstellt: Wenn man bei der klassischen Variante dendiedas Bulgur nicht vorher in Wasser einweicht, geht es einem etwa 1/4 h nach Verzehr richtig schlecht: Man kann das Leben eigentlich bloß vom Kanapee aus ertragen.
Couscous dagegen zieht sehr viel schneller und leichter Wasser und kommt auch schon mit dem Wasser aus Tomaten etc. prima zurecht, um genießbar zu werden.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Wenn man bei der klassischen Variante dendiedas Bulgur nicht vorher in Wasser einweicht, geht es einem etwa 1/4 h nach Verzehr richtig schlecht: Man kann das Leben eigentlich bloß vom Kanapee aus ertragen.
Hallo,
wieso geht es einem dann schlecht? Und was für ein Problem ist das, das sich nur auf einem Kanapee - ich habe gar keins - ertragen lässt?
Grüße
Carsten
Hiho,
Bulgur, ohne Einweichen zu Taboulé verarbeitet, quillt im Magen gemächlich, aber mit einem ziemlichen Bedarf an Flüssigkeit und unter ziemlicher Vergößerung des Volumens (erst vor ein paar Tagen hat im EsoterikErnährungs-Brett jemand arg darüber gepienzt, dass rohe Haferflocken das so ähnlich, aber halt ein bissel sanfter machen).
Folge: Es entsteht beim Verzehrer des Substrates das Gefühl, eine Wassermelone ungeschält und unzerkaut geschluckt zu haben.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hallo Blumepeder,
aber zur Beruhigung des UP muss doch gesagt werden, dass die Tabbuli, nebenbei bemerkt mein Lieblings-Sommer-Essen, nur so lange zu quellen oder einzuweichen braucht, wie es dauert, die anderen Zutaten kleinzuschrabseln und das Dressing zusammenzurühren.
Also kochendes Wasser drauf, den ganzen Krust zubereiten, gucken, ob der Bulgur etwa zu trocken ist (sieht man), dann halt nochn Schluck heisses Wasser drauf, den Rest unterjubeln und in den Kühlschrank.
Beste Grüße
Annie
Cuisine estivale
Hiho,
ganz einverstanden, was Lieblings-Sommeressen betrifft. Vielleicht abzuwechseln mit ab und zu einer Wanne voll Cacık, einem Gazpacho, einer Schüssel Farfalle, Tomaten (roh), Basilikum, Schalotten an Öl und Essig. Und Rosato, gell - soviel wie S’kriegen können! Besser als Mitte Juli wird der Knofel jedenfalls nicht mehr. Wenn die Knollen schon ausgereift sind, aber noch nicht trocken, so dass man die Zehen zwischen Daumen und Zeigefinger aus ihrer Haut drücken kann: Wahrlich, es ist eine Luscht zu Leben!
Klar ging mir das beim Einweichen nicht um eine Nacht im Wasser liegen lassen, Bohnen und Kichererbsen sind da anders gestrickt. Aber das mit dem heißen Wasser ist ein sehr feiner Hinweis - von Dinkel und Hafer morgens müsst ichs ja eigentlich wissen, aber dass das mit Bulgur genauso hilft, daran hätt ich nicht gedacht.
Beiläufig, zum Thema Sommer: Fällt Dir vielleicht etwas Hübsches zum Thema Salbei ein? Habe jetzt endlich einen richtig großblättrigen Salbei im Garten zu stehen, und Saltimbocca, Leber und Hammel gibts bei uns nicht so arg oft. In Eierteig ausbacken ist halt jedesmal mit ganzen Eimern Öl oder Schmalz verbunden - ich bin sicher, dass sich mit Salbei noch mehr veranstalten lässt, aber frei Schnauze ist bissel schwierig bei dem ausgeprägten Aroma.
Neugierich
Dä Blumepeder
Hi nochmal,
Cacik gibt es sowieso regelmäßig, bei Tomaten, dem unvergleichlichen frischen Knoblauch jezzat und Farfalle bin ich voll bei dir aber was ist denn eigentlich Rosato?
Stichwort Salbei. Ich verstehe nicht, wie jemals von einem Überschuss an frischem Salbei die Rede sein kann. Der wird jedesmal in voller Gänze aufgefressen.
Einfach paar Kartöffelchen in einem Pfännchen Salbeibutter schwenken und beim besten Willen kann von einer schnöden Beilage einfach keinstenfalls mehr die Rede sein.
Außerdem adelt dieses unglaubliche Kraut aber auch jedes Käsebrot. Je würziger dieser, desto ahhh. Am liebsten mit Ziegenkäse. Dünn Butter, großräumig Salbeiblätter als Unterlage für den Belag. Der absolute Hammer.
Abgesehen davon, dass in jede anständige Forelle (meiner alten sardischen Gewährsfrau zufolge) neben Salz, Pfeffer und ordentlich Knoblauch ein ordentliches Büschel besagter Pflanze nachgeradezu zwingend reingehört.
So, das wird mir jetzt aber grad ein klein wenig zu gargantuesk alles. Ich muss mich hinlegen. Menno. Hunger.
Schönste Grüße
Annie
Servus,
bei der Forelle geh ich nicht mit. Die sind meines Erachtens mit Butter und einem Zweiglein Thymian schon richtig gefordert, und Pfeffer oder Salbei möcht ich daran eigentlich nicht haben.
Aber die Idee Käse & Salbei find ich genialisch, da wäre ich nicht drauf gekommen. Und jetzt träume ich von Appenzeller, Leupolzer Emmentaler, Comté, reifem Pavé und allen möglichen anderen Nettigkeiten aus der Kante, und begeistere mich sehr an der Vorstellung der Aromen. Schade, dass der Bulgarische Schafskäse in Lake schon bald nach 1990 den Sprung in den Export nicht mehr geschafft hat. Freundlicherweise ist morgen Samstag.
Achja: Rosato = Rosé. Ich habe ihm den italiänischen Namen gegeben, weil bei den Brüdern der Achse in der Liga „sommerlicher Rosé“ das Risiko viel kleiner ist, auf eine babbische Plörre zu stoßen. Meiner ist allerdings aus Valvignères/Ardèche, aber da hätte er ja auch „Rosé“ geheißen, genauso wie der „halbtrockene, fruchtige“ aus dem Probierkarton der Kellerei Reichsgraf von Sturmthal, Winsen/Luhe, der sich nicht einmal zum Fensterputzen so recht eignen will. Deswegen hab ich dann einen Umweg nach Torrenieri gemacht.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hi Peder,
Beiläufig, zum Thema Sommer: Fällt Dir vielleicht etwas
Hübsches zum Thema Salbei ein?
Wenn ich da mitreden darf: Die Krönung von Spaghetti Aglio & Olio sind frittierte Salbeiblättchen (die sich nebenbei auch auf Fisch vorzüglich benehmen).
Gruß,
Anja
Hi nochmal,
mit dem bulgarischen Schafskäse habe ich ungeheuerliches Glück. Ab mittelgut sortiert aufwärts verkaufen unsere hiesigen türkischen Gemüsehändler den an der Theke seit Anbeginn.
Das liegt an der Lage meines Wohnbezirks. Neukölln grenzt direkt an Treptow, beides sehrsehr bevölkerungsreiche Bezirke, einer West, der andere Ost und 1990 haben haufenweise in Neukölln eingefallene Ossis wohl solange unsere Türken gelöchert, bis die sich erbarmt und denen ihren geliebten Käse importiert haben.
Bei Schöneberger, Steglitzer oder gleich Reinickendorfer Türken ist der eher selten anzutreffen.
Betreffs des Weines ist ja bekanntlich Berlin so eine Sache. Gern probier ich den von dir empfohlenen mal, werde ich seiner ansichtig. Ich bin ja rosémäßig leider ziemlich in den 80er Jahren von diesem fürchterlichen Matteo aus der aufdringlichen Plakatwerbung versaut worden, seitdem hab ich da Berührungsängste.
Beste Grüße
Annie
Rosato, Rosé und der vorbeibrausende Sommer
Hiho,
wegen der Forellen nehme ich alles zurück. Ich hatte heut abend zwei davon in der Röhre, denen ich ein paar Stunden vor dem Einschießen einige Salbeiblätter und etwas grünen Pfeffer mit etwas Öl in den Bauch gethan hatte: Ich war bass erstaunt und freudig überrascht davon, dass der Salbei den Eigengeschmack der Forellen gar nicht totgehauen hat, sondern dass sich die Aromen aufs Ergötzlichste verbanden.
– Die Gebrüder Robert vom Mas d’Intras sind ein ganz witziges Gespann: Emmanuel, trotz Schalk in den Augen eine eher ruhige Schaffernatur, besorgt das Weingut, und Denis, ein klein wenig manisch druff, aber kein Labersack, macht den Vertrieb. Wenns gilt, beim Schneiden und in der Lese, kommen sie offenbar auch unter Brüdern ganz gut klar.
Soviel ich weiß, hat Denis in Berlin Kunden aus der Gastronomie und veranstaltet dort hie und da Proben. Einfach ma fragen - das teilweise ein wenig überraschende Deutsch auf der Homepage ist von Denis. Ich bin nicht sicher, ob es der Vater oder der Großvater Robert war, jedenfalls hat einer von der Sippe Robert es durchgesetzt, dass es heute überhaupt eine geschützte Ursprungsbezeichnung „Coteaux de l’Ardèche“ gibt, und die Ardèche-Weine nicht in irgendwelchen Verschnitten aus dem Rhonegebiet untergehen.
Mit den Ardèche-Weinen muss man generell ein bissel Obacht geben, weil sie auf sehr durchlässigem, trockenem Grund stehen und dadurch leicht ein paar Öchslegrade zu viel kriegen - es ist nicht schwer, Weine von dort ohne Chaptalisieren mit 14 Umdrehungen abzufüllen, die man bei einem sauber durchgegorenen Wein mit genug Körper erst merkt, wenn man beim dritten oder vierten Viertel plötzlich die Faust an der Schläfe spürt. Leicht in diesem Sinn ist mit 13 Grad auch der Rosé de Pays von den Roberts nicht, ohne eine Flasche Wasser in der anderen Hand nichts für einen heißen Sommertag. Aber sonst schon, vor allem an einem Sommerabend mit irgendwas aus dem Wasser auf dem Grill und genügend Knofel in petto: Dem im Vergleich zu den meisten deutschen Weißherbsten stärker ausgeprägten Körper macht eine Aioli nichts aus.
Die selige Auferstehung ist bei den Weinen vom Mas d’Intras auch nach einem unvorhergesehenen Absturz gewährleistet, da passt im Keller alles, auch der Vin de Pays macht recht hübsche Kirchenfenster am Glas, und Katererscheinungen konnte ich auch bei exzessivem Konsum bisher bloß beim Carignan feststellen - das liegt aber an einer persönlichen Überempfindlichkeit auf die Rebsorte.
Achja, und irgendwann jetzt grade, bevor der 2011er geherbstet wird, wird der erste Jahrgang vom Mas d’Intras auf Flaschen gezogen, der das Ecovin-Siegel hat. Ich bin gespannt, was der Hachette dazu meint.
Nu is aber genug Reklame für heute - schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hi Anja,
Frittieren: Auf südschwäbische Art in einen dünnen Küchlesteig getunkt, oder pur ins Öl gegeben? Die Salbeiblätter in Küchlesteig ausgebacken sind mir einmal im badischen Bodenseeraum begegnet, ich fand sie sehr scharmant - aber da ich „gehoben“ immer auch für eine Zweierdiabetikerin mitkoche, sind derlei diesseitige Genüsse bei mir weitgehend ausgestorben. Die Blätter pur frittiert - wie geht das? Mir deucht, da wäre einmal durchs siedende Öl gezogen schon grad alles?
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Hi Peder,
Mir deucht, da wäre einmal durchs siedende Öl gezogen schon grad
alles?
Richtig. Bisschen länger, dass sie knusprig werden. Höllisch aufpassen, dass sie nicht verbrennen.
Gruß,
Anja