Grillen auf glühendes Holz schädlich?

Hallo Leute,

Holzkohle, also die, die man im Laden kaufen kann, zum Würstchen und Fleisch grillen, dass ist ja - soweit ich das verstanden habe - nichts anderes als „angebranntes, und dann gelöschtes“ Holz, meist wohl Buche.

Danach brennt es dann eben nicht mehr, sondern glüht nur noch.

Meine Frage; spricht irgendetwas (gesundheitliches) dagegeben - nicht aus kostengründen, sondern nur rein informativ - selber Holz zu nehmen (welches darf/sollte man nehmen), es anzuzünden, zu warten bis keine Flamme mehr da ist, sondern eben nur noch Glut, um dann darauf auch „Würstchen und Fleisch zu grillen“ ?

Grüße
John(ny)

Hallo JohnnyB,

ich habe schon häufiger mit Buchenholz gegrillt. Nach meinem Wissen soll man harzhaltige Hölzer meiden, also Fichte und Co.

Ich habe andererseits gestern (?) einen Fernsehbeitrag gesehen, in dem wurde von einem Ehepaar berichtet, die sich ihr Geld damit verdienden, dass sie Fische über Fichtenholz räuchern.

Ich habe mich in den Beitrag reingezappt, es müsste NDR 3, 21:00 „Damals in Ostpreußen“ gewesen sein.

Das paßt nicht wirklich zusammen.

Buchenholz ist auf jeden Fall ok.

Viel Spaß!

Gruß Volker

Also „holzgrillen“ statt „kohlegrillen“?

Spricht nix dagegen, einziger Nachteil: die Kohle glüht nun mal wesentlich länger und auch heißer, das heißt du müsstest dir irgendwas einfallen lassen um nachzuheizen ohne das Fleisch runterzunehemen *imo*

MfG

Oigscherrdes
Servus,

die wohl am meisten verbreitete Form des Grillens auf der Glut eines heruntergebrannten Feuers ist das sog. Lagerfeuer, da ist viel Fez dabei.

Ziemlich große Scheiterhaufen, die heruntergebrannt eine große Grube mit Glut und heißer Asche geben, werden im Pfälzerwald für das heute in einigen Dörfern (allen voran Esthal) als großer Anlass zelebrierte „Oigscherrde“ genutzt. Das ist abgeleitet vom früheren Mittag der Waldarbeiter, die im Winter, wenn man zum Holzmachen ging, eh ein Feuer unterhielten, und in der Glut zu Mittag ein Stück mitgebrachtes, in Zeitungspapier eingewickeltes Bauchfleisch, Nacken, Speck, oder auch bloß ein paar Grumbeere etc. - was man halt hatte - „eingescharrt“ garten. Heute nimmt man statt Zeitungspapier Alufolie, und die Wartezeit, bis das Oigscherrde gar ist, wird in der Einheit „Schobbe Dergemer“ gemessen. Ein schöner Rollbraten dauert mindestens fünf Schobbe.

Näheres, mitsamt den Oischerr-Terminen der Saison, hier:

http://www.oischerre.de/

Sehr zum Wohle!

MM

Hallo JohnnyB,

Holzkohle, also die, die man im Laden kaufen kann, zum
Würstchen und Fleisch grillen, dass ist ja - soweit ich das
verstanden habe - nichts anderes als „angebranntes, und dann
gelöschtes“ Holz, meist wohl Buche.

nein. Da wird nichts angebrannt und erst recht nicht gelöscht, da wird verschwelt. Das heißt, das Holz verkokelt. Du hast anschließend wirkliche Kohle.
Laubholz nimmt man wegen des geringeren, bzw. nicht vorhandenen Harzanteils. Der würde nämlich den Verschwelprozess im Meiler schwierig machen.
Du willst ja Holzkohle und nicht irgendwas Pappiges, das vor Harz klebt.

Danach brennt es dann eben nicht mehr, sondern glüht nur noch.

Holzkohle brennt. Sogar sehr gut.
Der Trick beim Grillen ist nur, dass die Glut nach dem kurzen intensiven Brennen länger und gleichmäßiger Hitze hält.

Meine Frage; spricht irgendetwas (gesundheitliches) dagegeben

  • nicht aus kostengründen, sondern nur rein informativ -
    selber Holz zu nehmen (welches darf/sollte man nehmen),

Laubholz, Obstbaumholz gibt den noch feineren Geschmack.
Nur wird Dir kaum jemand seinen Apfel- oder Birnbaum dafür zur Verfügung stellen.

es
anzuzünden, zu warten bis keine Flamme mehr da ist, sondern
eben nur noch Glut, um dann darauf auch „Würstchen und Fleisch
zu grillen“ ?

im Gegensatz zu Holzkohlenglut fällt Holzglut wesentlich schneller in sich zusammen. Je nach Gargut reicht die Hitze nur bei einem richtig großen Feuer.
Ich verweise auf den Beitrag eines Vorposters zum Grillen im Baierwald.

Erinnerst Du Dich, dass dort steht „Einpacken in zeitungspapier, bzw. Alufolie“?

Direkter Kontakt von Gargut mit Glut ist eher nicht anzuraten.

Bis zur Erfindung der „Kochmaschine“ und da liegen wir Ende 18./Anfang 19. Jahrhundert war Kochen mit Holzfeuern so ziemlich alles, was die Menschheit konnte.

Nur, wenn man alte Kochbücher mit Anweisungen zum Grillen/Braten stöbert, findet man immer die Worte „vor dem Feuer“.
Damit ist gemeint, dass die Strahlungshitze genutzt wurde. Ein Grillrost oder Drehspieß gehört(e) nicht direkt über dem Feuer platziert, sondern eben knapp daneben.

Wenn Du Fleisch, Würstchen sogar Kartoffeln und Gemüse gar kriegen willst, brauchst Du kontrollierte Hitze.
Die kontrolliert man am ehesten durch Entfernung.
Beziehungsweise durch Heizmaterial mit relativ definiertem Heiz-Verhalten.

Ich weiß nicht mehr genau, wie die Relation Holzfeuer(Menge des Holzes/Zeit zum Anheizen, Wartezeit bis zur Glut) und Holzkohlenfeuer ist. Ich habe vor einigen Monaten einen Beitrag, vermutlich in „Karfunkel“ gelesen, in dem der Autor über seine Erfahrungen mit Holzfeuern für Grill-Events berichtete.

Leider weiß ich die Ausgabe nicht mehr, müsste danach suchen. Jedenfalls erinnere ich mich an mehrere Stunden Vorarbeit und mehr als nur reichlich Holz.

viele grüße
Geli

Grüße
John(ny)

Hallo Leute,

besten Dank für Ihre Antworten.

Das beruhigt mich auf jeden Fall, nun weiss ich - eigentlich dachte ich mir das schon, war mir aber eben nicht sicher - das ich keine gesundlichen Bedenken haben muss, wenn ich gelegentlich mal abgebranntes Holz, z.B. von einem Feuer, also wo nur noch Glut vorhanden ist, zum grillen von Fleisch und Würstchen nehme.

Grüße
J

Palatinatus Bavarensis - off topic
Hi Geli,

diese Zugehörigkeit der Palz:

im Baierwald.

ist seit 1949 vorbei. Die letzten Pälzer, die mit bayrischer Staatsangehörigkeit geboren wurden, sind dieses Jahr 60 geworden.

Schöne Grüße

MM

Hallo Jonny,

Meine Frage; spricht irgendetwas (gesundheitliches) dagegeben
selber Holz zu nehmen (welches darf/sollte man nehmen), es
anzuzünden, zu warten bis keine Flamme mehr da ist, sondern
eben nur noch Glut, um dann darauf auch „Würstchen und Fleisch
zu grillen“ ?

Nein.

Es geht aber noch wesentlich einfacher: Kauf oder bau dir einen
Schwenkgrill. Bei diesem, besonders im Saarland üblichen, Grill
wird das Grillgut über dem Feuer selbst gegrillt. Der Trick dabei
ist, dass der Grillrost ständig in Bewegung gehalten wird und
so das Grillgut nicht durch örtliche Flammen Schaden nimmt. Der
Geschmack ist einfach super!

http://www.study-blog.de/gallery/2/250px-Schwenkgril…
http://www.king-of-sports.de/files/products/8118_end…
http://www.blog.de/tb/a/r/grillen/grilltipps-schwenk…

Viele Grüße

Jake

Hallo Johnny,

nö, warum?
bevor es regelmäßig grillkohle zu kaufen gab (also ab november 1989), haben wir immer mit kienäppeln gegrillt.
http://www.forstbotanik.uni-freiburg.de/Objekte/foto…

Strubbel
G:open_mouth:)