Grillen mit Bekannten

Hallo,

Hin und wieder grillen wir (3 Personen) mit Bekannten meines Mannes (Familie, drei Personen+ Eltern). Meistens laden sich selber bei uns ein. Nach etlichen Malen war es nun umgekehrt der Fall. Mich würde gerne mal interessieren wie andere die Situation sehen. Wir sind eingeladen, uns wird gesagt, wir brauchen nichts mitzubringen, also bringen wir auch nichts mit.

Vorrätig sind für 8 Personen 1 selbstgemachter Salat, 3 Soßen, Fladenbrote, 4 Würstchen im Speckmantel, 6 Rostbratwürstchen, 4 Putenschnitzel, 3 Kottletts. Die Gastgeber bieten zuerst an uns sämtliche Würstchen an. Das Fleisch sprich die Putenschnitzel kommen nicht auf den Tisch, werden sofort von den Gastgebern vertilgt. Es wird auch nicht gefragt, ob wir etwas davon haben möchten. Die Kottletts ebenfalls nicht, werden gleich beiseite gestellt, verpackt und sind für eigenen Verzehr am Abend bestimmt. Der Sohn des Gastgebers sagt zu uns: „Was die Würstchen im Speckmantel habt ihr auch alle verputzt, hätte gerne auch noch was davon gesehen“. Unsere Tante sagte was denn, wir haben ja nichts anderes bekommen. Die Gastgeber stürzen sich auf den eigenen gemachten Salat, es bleiben für uns nur jeweils 2 Eßlöffel übrig ebenso wie bei der Soße. Die Rostbratwürste bleiben übrig. Die Gastgeber sagten wir essen keine Würste lieber Fleisch. Mein Mann und ich haben nichts von dem Grillfleisch abbekommen und sagte im Nachhinein zu uns, er hätte gerne auch etwas davon gehabt, sich aber nicht getraut nachzufragen.

Kaffee und Kuchen: Gekauft wurden für 8 Personen 8 Petit Fleurs und 2 Tortenstücken, dazu ein paar Kekse plus für jeden eine halbe Tasse Kaffe. Nach den beiden angebotenen Tortenstücken greifen mein Mann und die Tante, plus jeweils 1 Petit Fleur. Ich erlaube mir ebenfalls davon ein Stück zu nehmen. Lange und endsetzte Gesichter ziehen die Runde. Wieder ein Spruch vom Sohn folgte: „Nah was denn, die Tortenstücken wollten wir ja haben ist ja nichts mehr übrig“. Der Gastgeber verärgert, ich wollte auch eins. Die Gäste (wir) hätten ja auch nur die Kekse nehmen können. Nach einer halben Tasse Kaffe für jeden, wird freundlich gefragt, ob nochmal aufgebrüht werden soll. Keiner in der Runde und wir schon gar nicht trauen uns noch nachschenken zu lassen.

Ein letzte Bemerkung der Eltern folgte, bei der letzten Feier seien sie mit dem Kaffekochen gar nicht nachgekommen, der Kafffee hätte nicht gereicht. Der Sohn meinte, er verstehe nicht warum alle so interssiert am Essen wären und so viel essen müßten, schließlich müßten viele ja auf ihre Linie achten.

Verstehe ich irgendwie alles nicht. Essen wir wirklich zu viel?

Hallo,

was willst du hören? Dass die Bekannten keine guten Gastgeber sind? Dass ihr hingegen das Gegenteil seid.
Wenn es dir hilft: Ja, so wie du es beschrieben hast, kann man das so sehen.

Dann gibt es da aber noch den Grundsatz: einem geschenkten Gaul, schaut man nicht … du weißt schon. Ihr wart eingeladen. Die anderen sehen Gastgeberpflichten anders als ihr. Wenn die Unterschiede unüberbrückbar sind, beendet die gegenseitige Besucherei.

Mal ganz ehrlich: ich war noch nie irgendwo eingeladen, wo ich hinterher in solchen Details aufzählen konnte, wieviel es zum Essen gab. Essen ist für mich eine schöne Nebensache.

Ich geb zu: bei deinem Namen hat bei mir ein Glöckchen geklingelt. Ich hab mich erinnert an ein Posting vor etwa einem halben Jahr, da ging es um Nachbarschaft, Freundesdienste, Geld und zerstörte Beziehungen. Ein bisschen kreatives Googeln und ich habe das Posting von dir damals gefunden. Irgendwie hat dein heutiges Posting viel Ähnlichkeit mit dem von damals.
Freundschaft ist sicher ein Geben und Nehmen, aber wenn man immer nachrechnet, wer nun mehr gegeben hat, zieht man im Endeffekt wohl immer den Kürzeren.

Gruß
Elke

Hallo Hermelin,
es kann ja sein, dass ich in einer anderen Welt lebe. Aber bei Mangel verhungert zuerst der Gastgeber.
Grüße
Ulf

Hi,

bei diesen Leuten wäre meines Bleibens nicht länger.
Ich grille auch oft, besonders seit ich einen Garten habe.
Wenn die Gäste nix mitbringen sollen (wird vorher vereinbart), dann ist auch von allem reichlich da. Und jeder esse was er mag.
I.d.R. bleibt genug übrig, da wir die Grillsachen kühl lagern kommt das am nächsten Tag auf den Rost oder in die Pfanne.
Ich rechne pro Gast je nach Dauer der Veranstaltung und Größe der Stücke mit 4-6 Fleischstücken.
Hätte ich mal zu knapp eingekauft, dann erst der Gast, dann meine Frau, danach ich. Ist vielleicht altmodisch, aber so bin ich eben.
Wenn ich als Gast befürchten müßte, jemandem was wegzuessen, dann wär´ für mich Schicht im Schacht.
Einzige Ausnahme: Wenn ein Gast aus irgendeinem Grund eine spezielle Kost benögtigt (Allergie, Religion, was weiß ich) - dann halte ich nicht für alle vor, sondern für den Gast plus ein paar Stückchen extra wenn mal einer probieren möchte.

Mein Rat: Gebt eine zweite Chance. Läuft das wieder so ab, daß man euch zuerst das billigste vcrsetzt, davon noch zu wenig da ist und hinterher Sprüche kommen, dann würde ich verbal kontern. Präzise und schlagfertig. Geht´s in die Brüche, sei´s drum, kein großer Verlust.

Gruß
BeLa

Hallo,

noch aus Zeiten meiner Urgroßeltern gibt es einen running-gag bei uns in der Familie: „Möchtet ihr noch ein Stück, oder ist es Euch auch zu mächtig?“. Hintergrund dieser Frage waren Bekannte, die auch regelmäßig vorbeikamen um sich durchzufressen, dann bei einer einmaligen Gegeneinladung einen Minikuchen aufstellten, und für jeden exakt ein kleines Stückchen abschnitten.

Klare Sache: Mit solchen Leuten kann man sich abgeben, muss es aber nicht. Es hat nichts mit Aufrechnerei zu tun, wenn man unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Beteiligten ein deutliches Missverhältnis feststellt, und wenn es A- und B-Ware auf dem Tisch gibt, und die Gäste auf B-Ware gesetzt werden sollen, dann ist dies eine ganz offene Beleidigung und sollte entsprechend beantwortet werden. Ich würde mich angesichts solcher Behandlung schnellstmöglichst knapp verabschieden und gehen, und den Kontakt abbrechen.

Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn im Getümmel einer ansonsten lustigen Grillerei der eine oder andere mal kein Stück von dem einen oder anderen angebotenen Grillgut abbekommt, und wenn Freude einladen, die wirtschaftlich nicht so gut gestellt sind, kann ich auch mit Würstchen pur einen netten Abend haben, und werde trotzdem bei der nächsten Gegeneinladung wieder in unserem üblichen Rahmen einkaufen. Und ich sehe auch einen Unterschied, ob die eine Einladung im kleinen Kreis, und die andere in großer Runde stattfindet, und dann ggf. etwas preiswerter eingekauft wird. Aber als guter Gastgeber ist eines für mich immer oberste Priorität: Der Gast ist König, und wenn ich nicht ordentlich geplant/eingekauft habe, dann geht das zu meinen Lasten. Ich würde eher hungern, als meinen Gästen dann mit den guten Sachen etwas vorzukauen. Und wenn Hummer für alle wirtschaftlich nicht drin ist, dann gibt es eben keinen Hummer.

Gruß vom Wiz

Hallo!

Also wir grillen sehr viel, allein oder auch mit anderen; zum Teil spontan oder auch eingeladen.

Wenn etwas mitgebracht werden soll, sprechen wir es ab. Fleisch kaufen wir lieber selbst, damit nichts auf den Grill kommt, was schwierig ist o.ä., gefüllte Taschen z. B.

Es ist immer genug da, wobei schon Sorten nur 2x da sind, andere 5x oder so… Ich grille bei uns. Wenn gegessen werden kann, sind mehrere Sachen zur Auswahl fertig, es kommt aber immer nach, wie Platz auf dem Grill ist. Ich lege alles fertige sortiert auf eine Fleischplatte und stelle diese auf den Tisch. Jeder nimmt sich, was er will. Es bleibt immer etwas übrig, aber nicht von allem.

Wir hassen abgezähltes Essen. Das wird es bei uns auch nie geben. Und ich hasse es, nur Würstchen und Koteletts auf dem Grill zu haben!

Bei Leuten, die abzählen, bin ich dann nicht sehr oft. Und sie nicht bei mir. Oder: sie bringen etwas mit. Salat, da kann man die Menge nicht so abzählen…

gruß
Carmen

Hallo Elke,

OK, ständig nachrechnen ist keine gute Grundlage für eine beziehung. Aber in dem beschriebenen Fall wäre mir das Missverhältnis auch ohne Nachrechnen aufgefallen. Ist schon krass…

Gruß,

Florian

1 Like

Hi,

was willst du hören? Dass die Bekannten keine guten Gastgeber
sind? Dass ihr hingegen das Gegenteil seid.
Wenn es dir hilft: Ja, so wie du es beschrieben hast, kann man
das so sehen.

ich finde das war kein „fishing-for-compliments“-Posting.

Dann gibt es da aber noch den Grundsatz: einem geschenkten
Gaul, schaut man nicht … du weißt schon. Ihr wart
eingeladen. Die anderen sehen Gastgeberpflichten anders als
ihr. Wenn die Unterschiede unüberbrückbar sind, beendet die
gegenseitige Besucherei.

Das wird sie nach dem Abend auch sicherlich tun.
Nicht nur, dass es zu wenig zu essen gab (und nur Würstchen statt „richtiges Fleisch“). Aber gerade die Kommentare die noch obendrauf kamen, waren schon richtig unverschämt. Da würde ich die „Freundschaft“ auch nochmal überdenken.

Mal ganz ehrlich: ich war noch nie irgendwo eingeladen, wo ich
hinterher in solchen Details aufzählen konnte, wieviel es zum
Essen gab. Essen ist für mich eine schöne Nebensache.

Da musste man sich aber auch keine Mühe geben, um die paar Sachen aufzuzählen. Ich kenn die Zahlen jetzt auch schon auswendig… Es war nun mal viel zu wenig.

Ich geb zu: bei deinem Namen hat bei mir ein Glöckchen
geklingelt. Ich hab mich erinnert an ein Posting vor etwa
einem halben Jahr, da ging es um Nachbarschaft,
Freundesdienste, Geld und zerstörte Beziehungen. Ein bisschen
kreatives Googeln und ich habe das Posting von dir damals
gefunden. Irgendwie hat dein heutiges Posting viel
Ähnlichkeit mit dem von damals.

Das find ich unfair, jetzt alte Kamellen rauszukramen. Egal was vorher war oder nicht, diesmal ist sie im Recht.

Freundschaft ist sicher ein Geben und Nehmen, aber wenn man
immer nachrechnet, wer nun mehr gegeben hat, zieht man im
Endeffekt wohl immer den Kürzeren.

Wie gesagt, viel zu merken gab es da nicht. Und diese Zahlen sollten uns nur eine vage Vorstellung geben von dem was es dort zu essen gab, damit wir es besser einschätzen können.

Man muss nicht immer mitzählen um einschätzen zu können, wer zuviel oder zu wenig gibt.

Gruß,

Steffie

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tja…
erklären kann ich dir auch nicht, warum ihr immer wieder in solche gesellschaft geratet.

von uns kann ich berichten, daß wir bei fraßanlässen, zu denen wir laden, durchaus auch mal zugunsten der vielfalt weniger identische fleisch-/wurst-/kuchensorten vorhanden sind, als gäste eingeladen. satt sind trotzdem immer alle geworden und auch mangel hat niemand gelitten.

wenn ich aber irgendwo eingeladen wäre, wo bei 8 personen nur 2 stück torte geboten werden - wie käme ich dann dazu, ein ganzes stück allein zu beanspruchen?

also entweder waren das in deiner schilderung 2 stücke von butter-lindner (von denen eine ganze familie eine woche leben kann), da teilt man sich ein stückchen von ab und läßt natürlich anderen noch etwas übrig. oder ihr habt euch vollkommen richtig verhalten und seid nur in die hände von gierschlündigen geizhälsen gefallen.

aber warum ausgerechnet euch sowas immer wieder passiert … ich grübele und grübele und komme nicht dahinter.

gruß
ann (geteilten kuchen mampfend)

das war bestimmt nicht in westfalen!!

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