Grimm: 'gibt es glaub ich'

Hallo,

Im Grimm ist mir beim Artikel zu „kreuchen“ eine Formulierung untergekommen, die mir in diesem Zusammenhang recht wunderlich erscheint.
Dort steht (ganz am Ende):
„gewiss gab es schon mhd. kröuchen. s. auch krauchen, das zu kreuchen eine umlautlose nebenform sein könnte, wenn sich krauchen vorkäme, und sich einkrauchen gibt es glaub ich in md. mundart.
Übersehe ich da irgendetwas oder heißt das tatsächlich so viel wie „könnte so sein, weiß ich nicht genau“? War da jemand zu faul, Belege zu sammeln?

mfg,
Che Netzer

Hallo Che Netzer,

das ist schon ein ungewöhnlicher Fall. Üblich ist eine solche Formulierung jedenfalls nicht (es ist aber auch kein Fehler beim Digitalisieren, im gedruckten Band steht es genauso). Mehr kann ich dazu allerdings auch nicht sagen, nur spekulieren. Rudolf Hildebrand, der Bearbeiter dieses Bandes des DWB, ist in Leipzig geboren und lebte auch überwiegend dort, also im mitteldeutschen Raum. Da mag er dann wohl auch die Formulierung „sich einkrauchen“ gehört haben, vielleicht noch in seiner Kindheit oder Jugend. Dass dafür aber kein Beleg gefunden (oder gesucht?) wurde und dann noch diese Unsicherheitsmarkierung gewählt wurde – das ist schon erstaunlich; ich kann jedenfalls nicht feststellen, dass Du etwas übersehen hast.

Viele Grüße
Michael

Aber in den DWB I-Bänden (und das Lemma is ja glaub ich aus nem alten DWB- Band, die Neubearbeitungen gehn ja nur bis G)ist es doch meines Wissens nach schon oft so gewesen (und das is ja immer genau der Schwachpunkt am DWB I), dass für bestimmte Begriffserklärungen keine Belege angebracht wurden, und oft auch mal einfach so Erklärungen von den Grimms angebracht wurden wie: „unsere Mutter hat oft gesagt…“ Deshalb hat mich so ein Eintrag jetzt eigtl. gar nicht so arg überrascht.