Grippeimpfung - wirklich unwirksam?

Liebe wer-weiss-was-Mitglieder,

ich bin noch etwas neu hier, trotzdem traue ich mich jetzt mal eine Frage zu stellen.
Ich bin eine schon etwas ältere Dame. Mein Arzt empfiehlt mir jedes Jahr auf’s neue mich gegen die Grippe impfen zu lassen. Bisher bin ich auch immer darauf eingegangen, obwohl ich eigentlich nie krank bin. Jetzt bin ich auf diesen Artikel gestossen und bin mir schon gar nicht mehr so sicher, ob das wirklich die richtige Entscheidung war:

http://www.seniorbook.de/themen/kategorie/fitness-un…

Was meint ihr dazu? Habe ich meinen Körper völlig unnötig mit der Impfung belastet? Soll ich meinem Arzt nächstes Jahr wieder folgen?

Ich bin gerade sehr verwirrt, gerade weil mein Hausarzt eigentlich ein sehr guter ist und ich ihm voll und ganz vertraue…

Ich bin gespannt auf euere Antworten

Herzliche Grüße
Marianne

Hallo
Ich habe mich mit meinen 66 Jahren auf Rat des Hausarztes auf den ich mich auch sehr gut verlassen kann zu einer Grippeimpfung überreden lassen und war danach todsterbenskrank geworden . Mir ging es so etwas von  ( beschissen ) und das nicht nur mir . Ich bin Handwerker und hatte ausser Schnupfen noch nie eine Grippe bekommen . Ich kann dazu nur sagen NIE MEHR WIEDER GRIPPESCHUTZIMPFUNG . Meiner Frau ging es auch nicht besser weil sie eine Hühner Eiweiss Allergie hat und dieses Mittel auf dieser Basis aufgebaut war , was natürlich niemand wusste .
viele Grüße  noro

Hallo Marianne,
schön, dass Sie eine Frage stellen! Davon lebt diese Forum.
Eine Grippe ist keine einfache Erkältung und auch nicht mit einer solchen gleichzusetzen.
Für Schwangere und ältere Menschen ( + 60 Jahren ) besteht eine Empfehlung, dieser schweren Erkrankung und ihren Folgen vorzubeugen.
Aufgrund der etwa 14-tägigen Dauer, bis der Impfschutz vollständig im Körper aufgebaut ist, sind Oktober / November die Monate, an denen eine Impfung am sinnvollsten ist.
Die meisten Grippe-Wellen treten erst nach der Jahreswende auf, bis dahin ist ihr Körper gerüstet.
Obwohl die Vorteile für eine Grippe-Impfung klar auf der Hand liegen, so sollte die Entscheidung des Arztes immer individuell auf den Patienten abgestimmt sein.
Hierbei sind viele Faktoren (Verträglichkeit, allg. Konstitution, Wechselwirkungen, eventuelles Krankheitsbild,…) entscheidend, ob einer Impfung zu- oder abgeraten werden sollte.
Ihr Hausarzt ist ein sehr guter und Sie vertrauen ihm? -  Das ist gut!
Fragen Sie ihn nach den Gründen für Ihre Impfung und teilen Sie Ihre Bedenken mit.
Sprechen Sie ihn ruhig auf den Artikel an, oder bringen ihm den Text mit.
Der Arzt sollte sich freuen, wenn seine Patienten sich kritisch Gedanken machen und nicht blind alles „schlucken“. Er wird Ihre Frage nicht als Kritik an seinen bisherigen Behandlungsnethoden empfinden.

Grüße, Maureen

Hi,

Bisher bin ich auch immer darauf eingegangen, obwohl ich eigentlich nie krank bin.

Das ist doch der Sinn einer Impfung, dass man dann nicht krank wird. Vielleicht hat die Impfung ja schon oft eine Influenza bei Dir verhindert?

Jetzt bin ich auf diesen Artikel gestossen und bin mir schon gar nicht mehr so sicher, ob das wirklich die richtige Entscheidung war:

Dass solche Impfungen mal mehr mal weniger wirksam sind ist doch völlig normal. Und im Artikel heisst es doch „Auch hier befürworten Ärzte die Grippeimpfung. Oft hilft sie dabei, dass der Verlauf nicht ganz so schwer ist wie bei ungeimpften Senioren.“ Immerhin!

Was meint ihr dazu? Habe ich meinen Körper völlig unnötig mit der Impfung belastet? Soll ich meinem Arzt nächstes Jahr wieder folgen?

Was waren denn die Folgen dieser „Belastung“? Ging es Dir so schlecht dass der mögliche Nutzen in keinem Verhältnis zu den möglichen Nebenwirkungen steht?

Gruss
K

Hi,

Meiner Frau ging es auch nicht besser weil sie eine Hühner Eiweiss Allergie hat und dieses Mittel auf dieser Basis aufgebaut war , was natürlich niemand wusste .

Mal anders rum: Wusste der Arzt der die Impfung verabreicht hat von der Allergie? Wenn ja wäre das sehr peinlich für ihn, denn wie solche Impfstoffe hergestellt werden ist kein Geheimwissen der Pharamkonzerne, sondern mit 5 Sekunden Google rauszufinden: https://de.wikipedia.org/wiki/Grippeimpfung#Herstell…

Gruss
K

Hallo,

Beginnen wir mit der allgemeinen Wirksamkeit: Zurzeit sieht es Studienmäßig belegt so aus, das sich die Chancen an einer Influenza zu erkranken tatsächlich verringern wenn eine solche Impfung durchgeführt wurde.
Grade bei älteren Leuten wird das impfen immer noch empfohlen da laut wissenschaftlicher Meinung der Nutzen dem möglichen Risiko immer noch bei weitem überliegt.
Das was in dem von dir eingefügten Beitrag allerdings angesprochen wird ist nicht die allgemeine Wirksamkeit sondern speziell dieses Jahr 2014/15. Es kann nämlich natürlich auch passieren - wie etwa dieses Jahr - das diese böse Influenza etwas anders mutiert als erwartet und damit die diesjährigen Grippeschutzimpfungen kaum/wenig wirksam sind. Nachdem der Impfstoff zeitlich deutlich früher hergestellt werden muss als die Grippewelle einsetzt muss die Pharmaindustrie „schätzen“ wie sich das Influenzavirus verändern wird - und das ging dieses Jahr eben in die Hose. Das heisst allerdings nicht, dass die Impfung nächstes Jahr auch wieder sinnlos sein wird. Wenn sie den Erreger im nächsten Jahr wieder richtig voraus"planen" wird auch die Impfung wieder besser wirken.

Hoffe ich konnte dir da bisschen weiterhelfen.
Liebe Grüße,
Oli

Hi,

dass der Arzt wissen muss, dass deine Frau / der Patient auf Hühnereiweiß allergisch ist (bzw. sowieso über jede Allergie Bescheid wissen muss), bevor der die Impfung verabreicht, ist Dir ja schon gesagt worden. Eine Eiweißallergie ist eine sehr häufige Allergie, da kommt er auch nicht auf die Idee, extra vorher nachzufragen.

ansonsten: eine Grippe ist nicht das gleiche wie eine Erkältung. Im umgangssprachlichen Gebrauch schon, aber nicht im medizinischen. Und Grippeschutzimpfung ist ein medizinischer Begriff. Gegen eine Erkältung kann man (leider) noch nicht impfen. Gegen die Grippe schon. Unterschied ist, dass bei einer Grippe hohes Fieber (über 40°) besteht, die Erkrankung insgesamt schwerer verläuft und auch die Schwäche und Gliederschmerzen gegenüber der Nieserei in den Vordergrund tritt - ja, bei einer Grippe hustet und niest man eigentlich nicht. Siehe http://erkaeltung.behandeln.de/erkaeltung-oder-gripp…

die Franzi

Hi,

ich wäre auch dafür, dass Du Dich weiter impfen läßt. Natürlich schützt Dich eine Grippeimpfung nicht vor Erkältungen - aber Erkältungen sind höchstens lästig, aber nicht lebensgefährlich. Und wenn Du als Geimpfte einem Virus begegnest, dann ist das Schlimmste, was Dir passieren kann, ein milderer Verlauf - und damit ist die Lebensgefahr deutlich verringert, wenn nicht sogar behoben. Denn darum geht es bei den Impfempfehlungen: zB chronisch Kranke und ältere Menschen haben eine geschwächte Immunabwehr, können sich nicht so gut gegen das Virus wehren und sind erhöhter Lebensgefahr ausgesetzt. Im Gegensatz zu einer Erkältung ist eine Grippe nämlich lebensgefährlich.

die Franzi

Die Zusammenstellung des Grippeimpfstoffs wird jedes Jahr von einer internationalen Expertenkommission ermittelt. Dabei macht man sich die Erfahrungen von Grippeepidemien der jüngsten Zeit in anderen Ländern zu Nutze, wo die jahreszeitlich bedingten Grippewellen bereits erkennbar sind. Die Variabilität des Grippevirus ist hoch, sodass man sich nicht darauf verlassen kann, dass im nächsten Jahr dasselbe Virus auftritt. Man weiß zunächst auch nicht, welcher Typ sich in den Wintermonaten in Europa ausbreiten wird. Deshalb mischt man die Impfstoffe so, dass sie die wichtigsten und gefährlichsten der zu erwartenden Viren erkennen und inaktivieren.
In diesem Herbst hat der Impfstoff gegen die nun tatsächlich aufgetretenen Virustypen nur eine unbefriedigende Aktivität. Man hat also nachträglich gesehen eine unglückliche Kombination gewählt. Er ist aber wirksam und das Immunsystem des Geimpften ist auf eine Infektion vorbereitet. Wenn es zu einer Infektion kommt, wird der Krankheitsverlauf milder, verkürzt ablaufen oder es kommt überhaupt nicht zu einer merkbaren Erkrankung.
Für die Medien mit ihrem beschränkten Verstand und dem Willen zur Aufbauschung war das mal wieder ein gefundenes Fressen.
Udo Becker

Vertrauen in den Hausarzt
Hallo!
Lass Dir das Vertrauen in Deinen Hausarzt nicht durch einen Artikel im Internet zerstören.
Bisher lief alles gut, dann liest Du was im Internet und kommst ins Zweifeln - nichts gegen Information, aber das ist sicher nicht gut gelaufen.

Die relative „Unwirksamkeit“ des diesjährigen Impfstoffes ist ja auch erst einmal nur für dieses Jahr gültig. Weil die Viren sich unvorhergesehen verändert haben.

Sprich doch den Arzt das nächste Mal auf Deine Zweifel an - was sagt er dazu?

Was meint ihr dazu? Habe ich meinen Körper völlig unnötig mit
der Impfung belastet?

Warum belastet? Du hast sie doch immer gut vertragen bisher?

Soll ich meinem Arzt nächstes Jahr
wieder folgen?

Ich würde sagen: Ja.

Ich bin gerade sehr verwirrt, gerade weil mein Hausarzt
eigentlich ein sehr guter ist und ich ihm voll und ganz
vertraue…

Geh einen Schritt zurück und bleib bei Deinem Vertrauen. Sprich mit dem Hausarzt darüber.

Krötengrüße

Moin,

ansonsten: eine Grippe ist nicht das gleiche wie eine
Erkältung … und auch die Schwäche
und Gliederschmerzen gegenüber der Nieserei in den Vordergrund
tritt - ja, bei einer Grippe hustet und niest man eigentlich
nicht.

Nur mal so als Ergänzung:

  1. Ich hatte im Winterurlaub mal eine Grippe. So total schlapp habe ich mich noch nie gefühlt, konnte mich kaum bewegen, aber keinerlei Husten, Schnupfen oder sonstige Erkältungserscheinungen. Eine Woche habe ich gelegen, draussen Superwetter …
  2. Dieses Jahr bekam ich (74 Jahre alt) auf Anraten meines Hausarztes das erste Mal eine Grippeimpfung - keine Probleme.

Gruss, Laika

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Mir erschließt sich nicht ganz, wie man aufgrund dieser Meldung an der Wirkung an sich und vor allem am Hausarzt zweifeln kann!

Eine Grippeimpfung muss versuchen, die aktuell grassierenden Grippeviren einigermaßen abzupassen. Aber die Zeit dreht sich nach Herstellung des Impfstoffs natürlich weiter. Deshalb kann es passieren, dass die Impfung nicht mehr optimal passt, gerade zum Ende der Saison hin. Dafür kann aber doch der Hausarzt nichts! Das spricht auch nicht grundsätzlich gegen die Impfung. Dass diese grundsätzlich wirkt, ist erwiesen.

Zum Ende hin dann noch eine persönliche Bemerkung: Ich habe vor 2 Jahren meinen Vater verloren. Der Tag, an dem er zusammengebrochen ist, hat sich gerade gejährt. Ärzte hat er nur im wirklichen Notfall aufgesucht. Grippeimpfung abgelehnt, braucht er nicht, er lebt gesund, hat er gemeint. Er war auch super fit für sein Alter. Hat dann aber eine Grippe bekommen, Lungenentzündung im Gepäck und hat dann seinen 80. auf der Intensivstation schon nicht mehr mitbekommen. Kurze Zeit später war er tot.

Hallo,

die Zusammensetzung der Impfstoffe ist jedes Jahr bei allem eingebrachten Expertenwissen letztendlich ein Glückspiel, weil niemand exakt vorhersehen kann, welche Mutationen sich wie und wo durchsetzen werden. In durchschnittlich 7 von 10 Fällen geht die Wette auf. Das ist für ein Glückspiel eine verdammt gute Quote! Spielst Du Lotto o.ä.? Dann halte mal die dafür geltenden Quoten dagegen, und überlege Dir, was sinnvoller ist?

Ob man sich gerade jetzt noch mit dem aktuellen Impfstoff impfen lassen will, wo bereits bekannt ist, dass die Wette dieses Mal nicht aufgegangen ist, ist in der Tat eine Frage, die man mal mit dem Hausarzt besprechen sollte. Das betrifft aber wirklich und ausschließlich die aktuelle Situation. Nächstes Jahr und generell gilt wieder, dass 7 von 10 eine ausgezeichnete Quote ist.

Gruß vom Wiz

Servus Marianne
Wie Dir hier schon geschrieben wurde, gibt es durch den Wandel der Viren manchmal nicht ganz so guten Schutz wie im Jahr zuvor, aber insgesamt betrachtet, ist die Grippeschutzimpfung eine der sinnvollsten Sachen der Welt.
Wir impfen uns immer gegenseitig in der Familie, aber nicht zu früh, sondern möglichst erst im Dezember oder Januar.
Gruß,
Branden

Hallo,

Mir ging es so etwas von  ( beschissen ) …

Das höre ich immer mal wieder, die folgende Fragen konnte mir dann aber bisher nie jemand beantworten?
Hast du eine echte Grippe (ärztlich diagnostiziert) bekommen?

Ansonsten würde ich davon ausgehen, dass es sich um eine schwere Erkältung (sogenannter grippaler Infekt) handelte.

Der Zusammenhang ist dann etwa so wie ein Lippenherpesbefall nach einer Windpockenimpfung.
Beides sind zwar Erreger der Familie der Herpesviridae, sonst haben sie aber kaum etwas miteinander zu tun und die Impfung gegen das eine schützt darum auch nicht gegen das andere.
Bei Grippe und grippaler Infekt sieht das ähnlich aus.

Das immer wieder Leute kurz (nur wie Kurz eigentlich?) nach einer Grippeimpfung krank werden, liegt daran, dass zu dieser Jahreszeit (Winter) einfach viele Leute krank werden darunter auch solche, die sich zufällig vorher haben impfen lassen.

Übrigens kann man sich sogar kurz nach einer Impfung noch mit Grippe infizieren und erkranken, da die Inkubationszeit deutlich kürzer ist, als der Zeitraum zum Aufbau eines wirksamen Antikörpergehaltes nach der Impfung.

Du sagst aus, dass du früher nie so schlimm erkrant warst. Das ist gut für dich, aber wer sagt, dass du nicht auch ohne die Impfung schwer erkrankt wärest? Glaubst du dein Glück in den vergangenen Wintern schwereren Erkältungskrankheiten entgangen zu sein müsse zwangsläufig anhalten?

Oder war das bei dir und deiner Frau eine allergische Reaktion?
Du schreibst ja es wäre dir und deiner Frau schlecht ergangen?
In gleicher Weise - also die gleichen (Allergie-)Symptome?
Das wären in der Regel Hautausschläge und Schwellungen oder bei einer heftigen anaphylaktischen Reaktion Schocksymptome (Kreislaufversagen).

Das wäre dann aber nur in Bezug zu einer solchen Allergie ein Argument gegen Impfungen die auf Hünereiern angezüchtet wurden und hat nur indirekt etwas mit der Wirksamkeit der Impfung zu tun.

Solltest du und/oder deine Frau allerdings Erkältungs oder tatsächlich Grippesymptome gezeigt haben, dann hat das mit der Allergie überhaupt nichts zu tun.

Gruß
Werner

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Hallo marianne-r,

Was meint ihr dazu? Habe ich meinen Körper völlig unnötig mit
der Impfung belastet? Soll ich meinem Arzt nächstes Jahr

wie stark hast du deinen Körper denn mit der Impfung belastet? Kannst du da eine Meßgröße angeben?

Du könntest auch, alternativ zur Grippeimpfung, deinen hin und her geschobenen Körper bei uns hier in den Gängen der überfüllten Krankenhäuser belasten.

Gruß

Tankred