Grobe Kosteneinschätzung für Hausrenovierung

Liebe Experten,

wir ziehen den Kauf eines bestimmten Hauses (DHH, Baujahr 1988, Teilkeller, bisher 121m² Wohnfläche) in Erwägung. Der Gesamtzustand erscheint gut, einige Dinge würden wir aber gern ändern oder optimieren. Wir haben praktisch kein handwerkliches Geschick und sind völlig unerfahren und naiv im Umgang mit Handwerksunternehmen. Daher benötigen wir einen ganz, ganz groben Überblick, mit welchen Kosten (von-bis oder Pi mal Daumen) wir zu rechnen haben, wenn wir die einzelnen Arbeiten fachmännisch machen lassen. Es wäre wirklich großartig, wenn jemand zu den einzelnen Positionen kurz seine Einschätzung und eine grobe Spanne für die mögliche Gesamtsumme nennen könnte.

Entscheidend für uns ist ganz grob einschätzen zu können, wie viel letztlich auf den Kaufpreis noch drauf kommt, um eine Kaufentscheidung treffen zu können.

Folgende Dinge stehen unseres Erachtens an:

Bodenbeläge Erdgeschoss. Im gesamten Haus gibt es Fußbodenheizung, im kompletten Erdgeschoss sind derzeit Fliesen verlegt. Wir würden gern in den Wohnräumen (Wohnzimmer 32m² und Arbeitszimmer 12 m²) Parkett haben und in den übrigen Räumen (Flur, Küche, Gäste-WC, insges. 24 m²) andere Fliesen. Würde man die neuen Beläge über die alten Fliesen setzen oder die alten Fliesen rauskloppen und die Bodenbeläge direkt auf den Estrich verlegen? Wie wären die groben Kosten für beide Optionen?

Bodenbeläge Obergeschoss. Hier gibt es 52m² Bodenfläche, bei denen Teppich durch Parkett ersetzt werden soll. Auch hier Fußbodenheizung vorhanden.

Dachgeschoss-Ausbau. Was muss man grob rechnen für Deckendurchbruch, Wendeltreppe, Dachdämmung, zwei Velux-Fenster, Verkleidung, Parkettboden, Heizung und Strom hochlegen und alles, was man noch braucht, ich aber nicht weiß?

Fenster vergrößern. Fenster raus, Öffnung nach unten vergrößern und dann ein bodentiefes Fenster rein.

Neue Küche. Die Küche ist ca. 7m² groß, wir rechnen mit ca. 7.000 Euro für eine neue Küche (inkl. Herd und Kühlschrank. Spülmaschine ist vorhanden.). Ist das realistisch?

Streichen innen. Das Haus mit ca. 150 m² Wohn- und Nutzfläche würden wir selber innen weiß streichen. Wände derzeit mit Raufaser, überwiegend helle Farbtöne, eine Wand allerdings auch dunkelblau. Wie viel Farbe braucht man da so und was kostet der Spaß?

Streichen außen , es muss nur an der Nordseite ein Holzgiebel gestrichen werden, der Rest ist Klinker. Was berechnet ein Maler fürs Kommen, Leiter hinstellen, reinigen, streichen?

Velux-Fenster im Kinderzimmer, möglichst nicht zu klein. Derzeit keins vorhanden, d.h. es muss ein Loch ins Dach und das Fenster da rein.

Treppe aufarbeiten. Derzeit gibt es eine Treppe mit Holzstofen, schwarzen Geländerstangen und einem Tau als Handlauf. Wir würden gerne die Stangen weiß lackieren (lassen) und das Tau durch einen Holzhandlauf ersetzen. Keller - EG: 11 Stufen, EG - OG: 13 Stufen.

Neue Duschkabine und neue Armaturen im Bad, ggf. noch eine neue Toilette.

Kachelofen durch Brennofen ersetzen. Im Wohnzimmer gibt es einen Kachelofen, den wir mäßig attraktiv finden und durch einen freistehenden modernen Kaminofen ersetzen möchten. Das Rohr geht derzeit vom Kachelofen aus direkt nach hinten in den Schornstein. Zu tun wäre also Abbau des alten Ofens und die Installation eines anderen.

8 Türen aufarbeiten. Derzeit sind größtenteils recht billige Nicht-Holz-Türen (Furnier?) verbaut, die auch schon Mängel aufweisen. Macht es Sinn, die reparieren zu lassen (Schleifen und streichen??) Oder ist man angesichts der 24 Jahre alten Türen mit neuen Türen besser aufgestellt? Was kostet die Aufarbeitung von 8 Türen und/oder was muss man für 8 neue Innentüren rechnen?

Velux-Fenster Badezimmer erneuern. Derzeit ist dort ein Holzfenster vorhanden, dieses hat (evtl. durch Luftfeuchtigkeit?) leichte Schäden. Kann man vielleicht reparieren. Aber was würde ein Austausch des Fenster (ca. 70x80cm) kosten?

Das war’s schon. Wir freuen uns über eine kurze Grobeinschätzung und sind schon im Voraus voller Dankbarkeit!

Viele Grüße
visor1999

Ich vermute mal, da Sie keine brauchbare Antwort bekommen. Denn kein Handwerker wird ihnen, ohne die geschilderten Arbeiten gesehen zu haben, ein Angebot machen. Die Zeit, mit den verschiedenen Handwerkern einen Termin zu vereinbaren um anschließend einen festen Kostenvoranschlag zu bekommen, würde ich mir nicht nehmen lassen.

MfG Wolfgang

Hallo Wolfgang,

uns geht es nur um eine wirklich ganz grobe Größenordnung: Eher 50.000 oder eher 100.000 Euro? Wenn absehbar ist, dass es stemmbar ist, ziehen wir einen Gutachter/Bauingenieur aus der Region hinzu, der genauer rechnen kann.

Herzliche Grüße
Stefan

Eher 50.000 oder eher 100.000 Euro?

Eher mehr als 100.001 €

Gruß

Eher 50.000 oder eher 100.000 Euro?

Eher mehr als 100.001 €

Welcher Punkt wäre denn dabei der Haupt-Kostentreiber?

Guten Abend!

Daher benötigen wir einen ganz, ganz groben Überblick, mit welchen :Kosten (von-bis oder Pi mal Daumen) wir zu rechnen haben, :wenn wir die einzelnen Arbeiten fachmännisch machen lassen.

An dieser Stelle gibt es ein Problem, das du bitte nicht übersehen oder unterschätzen solltest: Fachmännische Arbeit beginnt bei der Auftragsvergabe. Die Ausführung wird nie besser sein als die Auftragsvergabe. Die sachkundige Beschreibung der durchzuführenden Arbeiten ist entscheidend. Genau das kann aber ein Laie nicht. Schon wenn es um die Frage geht, ob bei einer Fußbodenheizung ein neuer Belag auf den alten Belag gelegt wird und der Auftraggeber verlässt sich auf die Aussagen des Parkettlegers, gibt es beste Chancen für üble Fehler. Weiter gehts mit der Dämmung des Daches. Abgesehen davon, dass das Dach abgedeckt werden muss, weil man sonst nur höchst fragwürdige Lösungen für die unverzichtbare Unterspannbahn zustande bekommt, ist zu klären, ob zwischen den Sparren gedämmt wird oder ob das Haus insgesamt so gut gedämmt ist, dass die besser dämmende, aber aufwendigere Aufsparrendämmung sinnvoll ist. Das kann kein Laie entscheiden und vom Dachdecker ist dazu nicht unbedingt eine auf Berechnung beruhende, qualifizierte Antwort zu erwarten. Mit anderen Worten: Für die Auftragsvergabe brauchst du einen Architekten. Den Architekten brauchst du bereits, bevor du das Haus kaufst. Der muss nämlich in jede noch so versteckte Ecke gekrochen sein, muss sich von E-Installation, Dämmung, Zustand der Fenster und Türen, Heizungsanlage, bis zur Abwasseranlage mit Rückstauventilen im Keller alles angeguckt haben.

Entscheidend für uns ist ganz grob einschätzen zu können, wie
viel letztlich auf den Kaufpreis noch drauf kommt, um eine
Kaufentscheidung treffen zu können.

Und was ist mit Baumängeln, die du als Laie gar nicht siehst? Wenn du vor dem Kauf das Architektenhonorar sparen willst, wirst du nach dem Kauf ein Mehrfaches des vermeintlich gesparten Betrags für unliebsame Überraschungen und Rechtsanwaltshonorare ausgeben.

Folgende Dinge stehen unseres Erachtens an:

Den Patienten nie gesehen und nach der Beschreibung der Symptome durch einen Laien soll eine Diagnose gestellt werden. Dabei kann nichts Gutes herauskommen.

Bodenbeläge Erdgeschoss. Im gesamten Haus gibt es

Fußbodenheizung, im kompletten Erdgeschoss sind derzeit
Fliesen verlegt.

Hört sich bei einer Fußbodenheizung sinnvoll an.

Wir würden gern in den Wohnräumen (Wohnzimmer
32m² und Arbeitszimmer 12 m²) Parkett haben…

Auf einer Fußbodenheizung? Für Parkett eigentlich nicht so gut. Außerdem ist fraglich, ob sich die Räume dann noch ausreichend heizen lassen. Wer unbedingt einen Holzfußboden haben will, ist mit einer Wandheizung besser bedient. Bringe zusammen mit einem Architekten deine Wünsche und bauliche Gegebenheiten auf einen Nenner.

und in den übrigen
Räumen (Flur, Küche, Gäste-WC, insges. 24 m²) andere Fliesen.
Würde man die neuen Beläge über die alten Fliesen setzen oder
die alten Fliesen rauskloppen und die Bodenbeläge direkt auf
den Estrich verlegen? Wie wären die groben Kosten für beide
Optionen?

Eine weitere Lage Fliesen ist längst nicht so kritisch wie Holz, aber wenn es zwischen benachbarten Räumen und Verkehrswegen keine Stolperstellen geben soll, gibt die Bauhöhe in Wohn- und Arbeitszimmer die Methode in den übrigen Räumen des Geschosses vor.
Zu den Kosten lässt sich angesichts der zu klärenden Sachverhalte und weil je nach Anspruch allein der Bodenbelag schon mal 50 €/m² nur an Material kosten kann, nichts sagen. Soll ich mir auf halbwegs sicherer Seite etwas aus den Fingern saugen, sage ich 100 €/m². Vielleicht findest du die vorhandenen Fliesen plötzlich doch ganz hübsch :smile:

Dachgeschoss-Ausbau. Was muss man grob rechnen für

Deckendurchbruch …

Ohne den Schatten einer Ahnung über die Bauart der Decke und die statischen Gegebenheiten - so geht mit Kostenschätzung nicht einmal eine grobe Hausnummer.

Wendeltreppe

Es gibt regelmäßig zum Dauerärgernis mutierende enge Stiegen für kleines Geld. Du wirst auch mal älter oder jemand bricht sich den Haxen und dann ist das Geschoss wegen Unbegehbarkeit der Sch**sstreppe nicht mehr nutzbar. Rechne 10 große Scheineu für eine nicht zu steile, ausreichend breite und gut begehbare Treppe samt Geländern. Zuzüglich Deckendurchbruch.

Dachdämmung …

Wieder lauter Unwägbarkeiten. Hat das Dach bereits eine Unterspannbahn, kann man zwischen den Sparren dämmen. Hat das Dach noch keine Unterspannbahn, muss die Dacheindeckung runter. Ob die rund ein Vierteljahrhundert alte Eindeckung erneut verwendbar ist, wage ich zu bezweifeln. Im gleichen Zuge werden sinnvollerweise die Regenrinnen erneuert. Weil das Dach durch Unterspannbahn und Lattung ein paar Zentimeter und bei Aufsparrendämmung etwa 25 cm höher liegt als zuvor, werden auch an den Ortgängen Veränderungen fällig.
Die Kosten können im unteren einstelligen Tausenderbereich liegen, wenn es bereits eine Unterspannbahn gibt. Bei Aufsparrendämmung und neuer Eindeckung kann der 10-fache Betrag oder noch deutlich mehr fällig werden -> Du brauchst für Planung und Kostenschätzung einen Architekten!

Velux-Fenster, Verkleidung, Parkettboden, Heizung und Strom
hochlegen und alles, was man noch braucht, ich aber nicht
weiß?

Ohne mit Kenntnis aller baulichen Gegebenheiten und der Wünsche der Bauherren eine Planung gemacht zu haben, sind nicht einmal grobe Schätzungen möglich.

Fenster vergrößern. Fenster raus, Öffnung nach unten

vergrößern und dann ein bodentiefes Fenster rein.

1.000 €.

Neue Küche. Die Küche ist ca. 7m² groß, wir rechnen mit ca.

7.000 Euro für eine neue Küche (inkl. Herd und Kühlschrank.
Spülmaschine ist vorhanden.). Ist das realistisch?

Ja.

Streichen innen. Das Haus mit ca. 150 m² Wohn- und Nutzfläche

würden wir selber innen weiß streichen. Wände derzeit mit
Raufaser, überwiegend helle Farbtöne, eine Wand allerdings
auch dunkelblau. Wie viel Farbe braucht man da so und was
kostet der Spaß?

Mit der Grundfläche kann man nicht viel anfangen, schließlich willst du ja nicht nur die Decke streichen. Man braucht die Summe von Wand- und Deckenflächen. Der Bedarf an Farbe ist heftig von der Qualität derselben abhängig. Du kannst mit 200 g/m² auskommen, mit einer weniger gut deckenden Farbe brauchst du 2 Anstriche, bei dunklem Voranstrich auch mehr. Aber das ist im Vorfeld wohl eher unwichtig. Hier muss etwas ausgebessert, dort mit Acryl gefüllt werden, dazu allerlei Kleinkram. Rechne mit 1.000 €. Aber auf den letzten Tausender genau wird sich der Finanzbedarf ohnehin nicht vorhersagen lassen. Auch nicht bei penibler Planung. Es wäre der erste Altbau, bei dem nichts Unvorhergesehenes auftritt.

Streichen außen , es muss nur an der Nordseite ein Holzgiebel

gestrichen werden, der Rest ist Klinker. Was berechnet ein
Maler fürs Kommen, Leiter hinstellen, reinigen, streichen?

Könnte sein, dass dir der Maler was hustet, wenn er mit Leiter am Giebel arbeiten soll. Vermutlich brauchst du ohnehin ein Gerüst, wenn das Dach neu eingedeckt und am Ortgang gearbeitet werden muss.
Noch einmal: Als Laie kannst du die sinnvolle Abfolge der Arbeiten nicht einschätzen und nicht planen. Du brauchst einen Architekten!

Velux-Fenster im Kinderzimmer, möglichst nicht zu klein.

Derzeit keins vorhanden, d.h. es muss ein Loch ins Dach und
das Fenster da rein.

Weil ohnehin größere Maßnahmen am Dach anstehen, werden die Dachfenster im gleichen Zug eingebaut. Mit allem Drum und Dran 1.000 € pro Dachfenster.

Treppe aufarbeiten. Derzeit gibt es eine Treppe mit

Holzstofen, schwarzen Geländerstangen und einem Tau als
Handlauf. Wir würden gerne die Stangen weiß lackieren (lassen)
und das Tau durch einen Holzhandlauf ersetzen. Keller - EG: 11
Stufen, EG - OG: 13 Stufen.

Handläufe, Schäden beseitigen, schleifen, streichen - nochmal 1.000 €. Rechne gar nicht erst in kleineren Einheiten. Es kommt unter Garantie immer etwas dazu.

Neue Duschkabine und neue Armaturen im Bad, ggf. noch eine

neue Toilette.

Einige T€, je nach Anspruch.

Kachelofen durch Brennofen ersetzen.
Vorher den Bezirksschornsteinfegermeister fragen, was er zu den beabsichtigten Veränderungen meint.

Im Wohnzimmer gibt es
einen Kachelofen, den wir mäßig attraktiv finden und durch
einen freistehenden modernen Kaminofen ersetzen möchten.

Je nach Geschmack und Anspruch sowie den Vorgaben des Schornsteinfegers ab 1.000 € aufwärts.

8 Türen aufarbeiten. Derzeit sind größtenteils recht :billige

Nicht-Holz-Türen (Furnier?) verbaut, die auch schon Mängel
aufweisen. Macht es Sinn, die reparieren zu lassen (Schleifen
und streichen??)

Beschläge demontieren, Dichtungen ausbauen, Zargen und Türblätter schleifen, spachteln, schleifen, Voranstrich, schleifen, Lackierung, Beschläge und Dichtungen wieder montieren (oder erneuern) … 1.000 €.

Oder ist man angesichts der 24 Jahre alten
Türen mit neuen Türen besser aufgestellt? … oder was muss man für 8 :neue Innentüren rechnen?

Sind die Zargen noch brauchbar und gibt es genau dazu passende Normtüren? Falls ja, gibt es sehr einfache folierte Zimmertüren schon für wenige Zehner. Kannst aber auch etliche Hunderter pro Tür ausgeben. Du bekommst, was du bezahlst.

Velux-Fenster Badezimmer erneuern. Derzeit ist dort ein

Holzfenster vorhanden, dieses hat (evtl. durch
Luftfeuchtigkeit?) leichte Schäden. Kann man vielleicht
reparieren. Aber was würde ein Austausch des Fenster (ca.
70x80cm) kosten?

Du rechnest zu kleinteilig. Wenn es schon eine Rolle spielt, ob so ein Minifenster ausgetauscht oder repariert wird, fährt die Finanzierung an die Wand. Du brauchst vor dem Kauf einen Architekten, du brauchst für die Planung, Auftragsvergabe und Bauaufsicht einen Architekten und du brauchst einen fünfstelligen Betrag als Reserve.

Das war’s schon. Wir freuen uns über eine kurze …

Hätte dir gerne eine Freude gemacht, aber so wird das nichts. Die gewünschten Informationen kann dir hier niemand geben. Ohne das Haus gesehen zu haben, geht gar nichts. An etlichen Stellen ist mal eben der Faktor 10 oder mehr an Ungenauigkeiten enthalten. Wenn ich dir das vermitteln konnte, ist der Zweck meiner Tipperei schon erreicht.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Den Architekten brauchst du bereits, bevor du das
Haus kaufst. Der muss nämlich in jede noch so versteckte Ecke
gekrochen sein, muss sich von E-Installation, Dämmung, Zustand
der Fenster und Türen, Heizungsanlage, bis zur Abwasseranlage
mit Rückstauventilen im Keller alles angeguckt haben.

vielen herzlichen Dank für die Mühe und die sehr ausführliche Antwort. Unsere Idee war so ungefähr:

  1. Haus gut finden
  2. Änderungswünsche feststellen
  3. Schauen, ob Hauspreis + Nebenkosten + Änderungen im Budget liegen
  4. Wenn das passt, dann mit Gutachter/Architekt durchgehen

Uns dämmert jetzt, dass die Grobkalkulation in Punkt 3 nicht machbar ist, deshalb springen wir wohl zeitnah zu Punkt 4 (der Kaufpreis lässt eigentlich noch gut Luft für Zusatzkosten). Leider zwingt einen der hiesige Immobilienmarkt zu schnellen Entscheidungen - sagen wir dem Makler nicht kurzfristig zu, macht es jemand anders.

Danke nochmal für die kompetente Antwort! :smile:

Viele Grüße
Stefan

Danke … ymmd
hallo Wolfgang

Gratulation (wiedermal) für einen der wertvollsten Beiträge des Forums.
Besser geht kaum

das musste ich jetzt grad mal loswerden

schönen Sonntag wünscht
Schorsch

Guten Morgen!

Diese Aussagen …

der Kaufpreis lässt eigentlich noch gut Luft für Zusatzkosten.
Leider zwingt einen der hiesige Immobilienmarkt zu schnellen
Entscheidungen - sagen wir dem Makler nicht kurzfristig zu,
macht es jemand anders.

… passen nicht so recht zusammen. In aller Regel finden sich nur in bevorzugten Lagen schnell Käufer für Immobilien. Dann aber ist der Preis weitgehend unabhängig vom Zustand eines Hauses derart gepfeffert, dass kaum jemand von „eigentlich noch gut Luft“ reden mag.

Einen Verkäufermarkt für Immobilien gibt es in wachsenden, einkommensstarken Ballungsräumen sowie in landschaftlich besonders atttraktiven Gegenden. In allen anderen und flächenmäßig weit größeren Regionen der Republik kann bei Wohnimmobilien keine Rede von einem Verkäufermarkt sein. Dort herrscht bei Nachfrage und Preisen das Normalmaß vor und etliche Immobilien sind eher schwer verkäuflich. Das hindert manchen Makler nicht, auch beim schier unverkäuflichen Objekt eine lange Interessentenschlange durchblicken zu lassen, um so Entscheidungsfreudigkeit und Akzeptanz des Kaufpreises zu fördern. Lass’ dich aber von Maklergerede nicht beeinflussen. Natürlich kann es passieren, dass im nächsten Moment ein Interessent beim Makler auf der Matte steht, der die Immobilie sofort und unbesehen kauft wie sie steht und liegt. Dieses Risiko muss man als Kaufinteressent eingehen.

Bei ernsthaftem Interesse sollte man nichts unnötig in die Länge ziehen, aber Zeitdruck kann man für die Kaufentscheidung am allerwenigsten gebrauchen. Die Zeit für die sachverständige Prüfung des Hauses und das Durchrechnen von Kosten und Finanzierung muss vorhanden sein, will man sich wirtschaftlich nicht den Hals brechen. Du brauchst auch Zeit, um an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Tageszeiten die Umgebung zu erkunden. Immerhin soll es das zukünftige Lebensumfeld von dir und deiner Familie sein.

Gruß
Wolfgang

2 Like

Hallo Wolfgang,

… passen nicht so recht zusammen. In aller Regel finden sich
nur in bevorzugten Lagen schnell Käufer für Immobilien.

Wir befinden uns in einer wachsenden Stadt (ca. 70.000 Einw.), das Haus liegt in einem bevorzugten Stadtteil in Sackgassenendlage: Großer Garten im Süden, Landschaftsschutzgebiet im Norden des Hauses.

Bei ernsthaftem Interesse sollte man nichts unnötig in die
Länge ziehen, aber Zeitdruck kann man für die Kaufentscheidung
am allerwenigsten gebrauchen. Die Zeit für die sachverständige

Das ist schon richtig, aber es passiert hier tatsächlich oft, dass in der Samstagszeitung nur 4-5 Häuser im Stadtgebiet angeboten werden, und ruft man erst am Montag an, hört man bei zwei davon „Tut mir leid, wir haben am Mittwoch schon den Notartermin, das ging ganz schnell.“

Der Preis für das in Frage stehende Haus ist ein Schnäppchen (oder sieht wie eins aus - sofern nicht der Gutachter Mängel findet).

Prüfung des Hauses und das Durchrechnen von Kosten und
Finanzierung muss vorhanden sein, will man sich wirtschaftlich
nicht den Hals brechen. Du brauchst auch Zeit, um an
verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Tageszeiten die
Umgebung zu erkunden. Immerhin soll es das zukünftige
Lebensumfeld von dir und deiner Familie sein.

Glücklicherweise wohnen wir bereits in der Nähe und eine unserer Spaziergangrouten führt an dem Haus vorbei. :smile:

Danke Dir nochmal für die ausführlichen Stellungnahmen und wertvollen Tipps! Es ist immer gut, wenn es jemanden gibt, der einem die rosarote Brille abnimmt und auf mögliche Probleme und Unwägbarkeiten hinweist.

Herzliche Grüße
Stefan