Hallo EXC,
Bei uns (Rheinland) nennt man Menschen wie Dich „Urzes“.
den Begriff kannte ich gar nicht.
Naja, sagen wir mal im linksrheinischen teil des Neuwieder Beckens.
Was
auf den Tisch kommt wird gegessen, zumal wenn man dafür teuer
bezahlt hat!
Zugegebenermaßen eine etwas unglückliche Vormulierung, obwohl ich selten bis nie Reste übrig lasse.
Genau, dazu ein Hinweis auf einen anderen Artikel von mir:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
(Entscheidend dabei der letzte Satz:
Das/Ein Problem ist, daß Deutsche nicht nur im Urlaub beweisen,
daß sie bei der Aufnahme von Nahrung über sich und über jedes
vernünftige Maß hinauswachsen, wenn diese kostenlos ist oder
nach Zahlung eines Pauschalpreises erfolgt.
Natürlicher Instinkt! Ich glaube aber nicht, daß das auf Deutsche begrenzt ist, sondern für die meisten nicht mediterran geprägten europäischen Völker zutrifft (Auch wenn wir Deutschen die Angewohnheit haben, uns selbst immer besonders kritisch zu betrachten.) und wohl auch auf die Amis (die „Erfinder“ des ayce - hier gabs bis dato ja nur Buffet).
Im Restaurant will ich etwas essen, was ich zuhause nicht
selber zubereiten will/kann und die Abwechslung genießen, die
ein Restaurantbesuch darstellt.
Da liegt auch der entscheidende Unterschied in unserer Bewertung. Du gehst ins Restaurant, um etwas besonderes zu essen, ich (wenn ich als armer Student [Die Mensa ignorieren wir hier mal] mir aus welchem Grund auch immer, mal das gönne) um satt zu werden. Dabei verzehre ich eigentlich (fast) immer Gerichte, die ich auch sonst häufig esse („Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht“), ohne besondere kulinarischen Ansprüche. Es soll halt gut sein und genug.
Ich will nicht unter Druck
gesetzt werden, Mengen jenseits jeder Vernunft in mich
reinfressen zu müssen.
Wer setzt dich denn unter Druck?
Satt werden OK, Völlerei nein Danke.
Eine Todsünde! - Wie gut das ich aus der Kirche ausgetreten bin.
Mal abgesehen von der Vergeudung von Lebensmitteln,
Die wirtschaftlich zu begrüßen ist angesichts der landwirtschaftlichen Überproduktion in der EU.
die mich
zugegebenerweise nur am Rande interessiert, denke ich eben
nicht, daß die Qualität eines Restaurants sich an der
Quantität des Essens bemessen sollte.
Qualität und Quantität sind gleichermaßen wichtig, nur daß sicherlich ab einem gewissen Punkt eine Erhöhung der Quantität zugegebenermaßen keinen Sinn mehr macht.
In der Tat sollte man
die Lokalität nicht mit einem Hungergefühl verlassen, das aber
dürfte in jedem Fall die Ausnahme sein. Wenn man diesbezüglich
Angst hat, wird man nicht daran gehindert, nach dem Hauptgang
eine Nachspeise oder eine erneute Vorspeise zu bestellen.
Damit hätte ich aber durchaus ein Problem, da ich die geschmackliche Qualität jedes Essensteils an dem meiner Meinung nach besten Teil messe. Und der ist für meinen Geschmack eben das Hauptgericht. Deswegen esse ich z.B. einen herrlichen Sauerbraten mit Klößen grundsätzlich ohne Salat, Suppe oder Nachspeise, da nichts davon auch nur annährnd mit dem Sauerbraten mithalten könnte.
Wenn einem dieses Vorgehen zu teuer ist, sollte man das
betreffende Lokal meiden, aber nicht behaupten, die Portionen
wären zu klein, sondern stattdessen kritisieren, daß sie zu
teuer sind.
Das ist doch gehüpft wie gesprungen. Wie wenn ich sage, ich habe zwar die richtigen Zahlen getippt, nur die Lotto-Deppen haben die falschen Kugeln gezogen.
Übrigens gibt es durchaus Gesellschaften, in denen es gar
nicht üblich ist, sich mit einem Gericht den Wanst bis kurz
vor die Explosion vollzuhauen. Exemplarisch seien Tapas oder
Dim Sum angeführt.
Schmecken mir nicht.
Ansonsten kann ich nur wiederholen, was ich unten schon sagte:
In Deutschland wird gerne nach dem Schema „Boah, bin ich voll“
ist besser als „Boah, war das gut“ vorgegangen. Diese
Einstellung vermag ich beim besten Willen nicht zu teilen.
Ich bin für:„Boah, bin ich voll des guten Essens“
Und wenn man wirklich mal zu viel gegessen hat gibt es ja immer noch den guten alten Kurzen - wohl auch typisch Deutsch. In anderen Ländern wird der vor dem Essen getrunken, um den Appetit anzuregen.
Aber meine Einstellung kann ich auch mit dem Zitat eines berühmten „Franzosen“ untermauern (Ich kenne allerdings nur die dt. Übersetzung):
Appetit schon am Morgen
vertreibt Kummer und Sorgen.
Essen ist für mich erste Bürgerpflicht;
Ohne Appetit gehts nicht.
Obelix

Gruß
L.