Groesse der Portionen in Restaurants

Hallo alle,

ich muss mal meinen Frust loswerden ueber die Groesse der Essensportionen, die man im allgemeinen so in Restaurants bekommt. Allerdings sind mir die Portionen meist nicht zu klein, sondern zu gross…!

Ich bin dienstlich viel, auch im Ausland, unterwegs, und finde es am schlimmsten in den USA, wo die Restaurants scheinbar nicht mehr ueber die Qualitaet, sondern ueber die Quantitaet miteinander konkurrieren. Der groesste Fehler in einem amerikanischen Restaurant ist es, sich einen „Appetizer“ (nach meinem Verstaendnis eine Vorspeise) zu bestellen, weil man allein an dieser schon zu kaempfen hat. Wenn dann die Hauptspeise kommt, geht davon die Haelfte wieder zurueck und fliegt in den Muell…

Aehnlich ist es m.E. in Deutschland beim Griechen oder beim Chinesen, ich moechte nicht wissen, was dort nicht „geschafft“ wird und entsorgt wird… Ich empfinde das irgendwie alles als Voellerei, es wird nicht mehr genussvoll gegessen, sondern gefressen.

Die Franzosen haben sich da besser im Griff, die Portionen dort sind noch human, und wenn man sich Zeit laesst, so dass sich das verzehrte Essen ein wenig setzen kann, ist man auch satt.

Wie seht Ihr das?

Tschuess, Jan

Hi,

Wie seht Ihr das?

es wird getan, was der Kunde wünscht. Und solange der Kunde sagt „Boah, was bin ich satt geworden“ anstelle von „boah, war das lecker“ wird da lieber ein halber Elch serviert, als daß der Kunde nur zu 110% satt das Haus verläßt.

Mir ist das wurscht. Ich gehe nur dahin, wo es ohnehin schmeckt und esse nur soviel, wie ich will. Wenn der Koch/Kellner wegen der Reste fragt, ob es nicht geschmeckt hat, gibt es die Antwort: „Geschmeckt hat es schon, aber es war zuviel.“

Wenn das 100mal gehört wird, werden die Portionen kleiner und die Preise vielleicht irgenwann auch.

Wenn ich mir so meine Kollegen ankucke, geht es bei denen nur in den seltensten Fällen über die Qualität, sondern vor allem über die Menge. Da die alle nicht am Hungertuch nagen und schon mal gar nicht so aussehen sowie darüber hinaus nicht dem niedrigsten Bildungs- und Gehaltsniveau angehören, scheint mir das eine durchaus repräsentative Auffassung bzgl. der Anforderungen der Deutschen an ihre Mahlzeit zu sein.

Boah, war das viel.

Gruß
Christian

Groesse der Portionen und Preise
Hallo Christian,

es wird getan, was der Kunde wünscht. Und solange der Kunde
sagt „Boah, was bin ich satt geworden“ anstelle von „boah, war
das lecker“ wird da lieber ein halber Elch serviert, als daß
der Kunde nur zu 110% satt das Haus verläßt.

sicher richtig

Mir ist das wurscht. Ich gehe nur dahin, wo es ohnehin
schmeckt und esse nur soviel, wie ich will. Wenn der
Koch/Kellner wegen der Reste fragt, ob es nicht geschmeckt
hat, gibt es die Antwort: „Geschmeckt hat es schon, aber es
war zuviel.“

Wenn das 100mal gehört wird, werden die Portionen kleiner und
die Preise vielleicht irgenwann auch.

mmh, glaube ich kaum, denn die Kalkulation des Essens wird von Fixkosten (Miete, Energie, Reinigung) und Personalkosten dominiert. Der Maerialanteil dürfte max. 20 % ausmachen, d.h. wenn dort 10 % gespart werden wird der Essenspreis um 2 % geringer, d.h. bei 10 Euro macht dies 20 Cent.

Tschuess Marco.

Ignoranz der Wenigesser!
Hallo Jan,

ich muss mal meinen Frust loswerden ueber die Groesse der
Essensportionen, die man im allgemeinen so in Restaurants
bekommt. Allerdings sind mir die Portionen meist nicht zu
klein, sondern zu gross…!

Bei uns (Rheinland) nennt man Menschen wie Dich „Urzes“. Was auf den Tisch kommt wird gegessen, zumal wenn man dafür teuer bezahlt hat!
Wieso zum Teufel sollen die Portionen kleiner sein, wenn doch, wie ein Vorschreiber bereits angemerkt hat, die Materialkosten nur ein geringer Faktor sind?
Wenn man schon in ein Restaurant geht, kann man doch wohl erwarten, daß man für sein Geld auch vernünftig satt wird. Und dabei sollte sich das Restaurant doch wohl an dem am meisten verzehrenden Drittel der Gäste richten, nicht an irgendwelchen notorischen Hungerleidern, die aus Prinzip einen „Anstandsrest“ lassen müssen.
Wenn ich beispielsweise in ein Restaurant gehe und mir ein Schnitzel mit Pommes bestelle (sicherlich ein Standardgericht der ddeutschen Küche), bekomme ich oft ein max. 6mm dickes Stück Fleisch (mit Panade in der gleichen Dicke) von nicht mehr als sagen wir mal 70 cm^2. Dazu gibts dann eine gute Hand voll Pommes und der dritte Teil des Tellers wird von einem dekorativen Salatblatt (Dabei will ich doch kein Grünzeug sehen, wenn ich Fleisch bestellt habe :wink:) bedeckt.
Alles in allem hat so eine Portin dann vielleicht 700 kcal. Wenn man aber von einer Drei-Mahlzeiten-Ernährung ausgeht, braucht ein normaler Mann (80kg, leichte Arbeit, geringe tägliche sportliche Betätigung) aber bei der Haupmahlzeit mindestens 1000 kcal, wenn er nicht abnehmen will.

Ich bin dienstlich viel, auch im Ausland, unterwegs, und finde
es am schlimmsten in den USA, wo die Restaurants scheinbar
nicht mehr ueber die Qualitaet, sondern ueber die Quantitaet
miteinander konkurrieren.

Ideal sind natürlich Gastwirtschaften, in denen hohe Qualität mit großen Portionen undvernünftigen Preisen gekoppelt sind.

Der groesste Fehler in einem
amerikanischen Restaurant ist es, sich einen „Appetizer“ (nach
meinem Verstaendnis eine Vorspeise) zu bestellen, weil man
allein an dieser schon zu kaempfen hat. Wenn dann die
Hauptspeise kommt, geht davon die Haelfte wieder zurueck und
fliegt in den Muell…

In Anbetracht des amerikanischen Sozialsystems hat das durchaus auch positicve Seiten. Davon abgesehen mußt du ja auch berücksichtigen, was so ein 4-Zentner-Amerikaner (gibt es - noch - wesentlich häufiger als 4-Zentner-Europäer) zu verdrücken imstande ist und verlangt.

Aehnlich ist es m.E. in Deutschland beim Griechen oder beim
Chinesen, ich moechte nicht wissen, was dort nicht „geschafft“
wird und entsorgt wird… Ich empfinde das irgendwie alles als
Voellerei, es wird nicht mehr genussvoll gegessen, sondern
gefressen.
Die Franzosen haben sich da besser im Griff, die Portionen
dort sind noch human, und wenn man sich Zeit laesst, so dass
sich das verzehrte Essen ein wenig setzen kann, ist man auch
satt.

Du vielleicht!

Gruß
L.

Mir sind die Portionen auch immer zu groß.
Aber es war nie ein Problem (weder hier noch in der USA) eine Vorspeise mit mehreren zu teilen. Und den Rest des Hauptgerichtes lass ich einfach einpacken und nehms mit. In der US fragen die ja meistens von selbst und in Deutschland wird das doch aauch schon auf Nachfrage gemacht.
Reste essen am nächsten Tag find ich immer klasse.
gruß anna

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo

…geht mir genauso. Kann zwar viel essen, aber nicht auf einmal.
Deshalb bestelle ich immer ne halbe Portion (Kinderportion).
Das machen auch die meisten anstandslos. Frag doch mal.

Grüße
d.

Hi
Beim Chinesen wird dich niemand schief anschaun, wenn du den Rest einpacken lässt und mit nachhause nimmst, sollte man halt überall machen :smile:
HH

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Anna,

Reste essen am nächsten Tag find ich immer klasse.

nee, das finde ich nicht… Das ist dann immer alles so zusammengemanscht.

Und irgendwie sieht’s auch immer komisch aus, wie die Amis mit den weissen Styropor-Kaesten („Doggie Boxes“) aus dem Restaurant traben.

Jan

Präferenzen
Hallo L.,

Bei uns (Rheinland) nennt man Menschen wie Dich „Urzes“.

den Begriff kannte ich gar nicht.

Was
auf den Tisch kommt wird gegessen, zumal wenn man dafür teuer
bezahlt hat!

Genau, dazu ein Hinweis auf einen anderen Artikel von mir:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

(Entscheidend dabei der letzte Satz:

Das/Ein Problem ist, daß Deutsche nicht nur im Urlaub beweisen,
daß sie bei der Aufnahme von Nahrung über sich und über jedes
vernünftige Maß hinauswachsen, wenn diese kostenlos ist oder
nach Zahlung eines Pauschalpreises erfolgt.

Im Restaurant will ich etwas essen, was ich zuhause nicht selber zubereiten will/kann und die Abwechslung genießen, die ein Restaurantbesuch darstellt. Ich will nicht unter Druck gesetzt werden, Mengen jenseits jeder Vernunft in mich reinfressen zu müssen. Satt werden OK, Völlerei nein Danke. Mal abgesehen von der Vergeudung von Lebensmitteln, die mich zugegebenerweise nur am Rande interessiert, denke ich eben nicht, daß die Qualität eines Restaurants sich an der Quantität des Essens bemessen sollte. In der Tat sollte man die Lokalität nicht mit einem Hungergefühl verlassen, das aber dürfte in jedem Fall die Ausnahme sein. Wenn man diesbezüglich Angst hat, wird man nicht daran gehindert, nach dem Hauptgang eine Nachspeise oder eine erneute Vorspeise zu bestellen.

Wenn einem dieses Vorgehen zu teuer ist, sollte man das betreffende Lokal meiden, aber nicht behaupten, die Portionen wären zu klein, sondern stattdessen kritisieren, daß sie zu teuer sind.

Übrigens gibt es durchaus Gesellschaften, in denen es gar nicht üblich ist, sich mit einem Gericht den Wanst bis kurz vor die Explosion vollzuhauen. Exemplarisch seien Tapas oder Dim Sum angeführt.

Ansonsten kann ich nur wiederholen, was ich unten schon sagte: In Deutschland wird gerne nach dem Schema „Boah, bin ich voll“ ist besser als „Boah, war das gut“ vorgegangen. Diese Einstellung vermag ich beim besten Willen nicht zu teilen.

Gruß
C.

Bei uns (Rheinland) nennt man Menschen wie Dich „Urzes“.

Aha!

Wenn man schon in ein Restaurant geht, kann man doch wohl
erwarten, daß man für sein Geld auch vernünftig satt wird.

Ja, aber ich bin der Meinung, dass man auch von kleineren Portionen satt wird. Wenn man zehn Minuten nach dem Essen wartet, setzt sich alles ein bisschen, und man ist auch satt.

Tschuess, Jan

Hallo EXC,

Bei uns (Rheinland) nennt man Menschen wie Dich „Urzes“.

den Begriff kannte ich gar nicht.

Naja, sagen wir mal im linksrheinischen teil des Neuwieder Beckens.

Was
auf den Tisch kommt wird gegessen, zumal wenn man dafür teuer
bezahlt hat!

Zugegebenermaßen eine etwas unglückliche Vormulierung, obwohl ich selten bis nie Reste übrig lasse.

Genau, dazu ein Hinweis auf einen anderen Artikel von mir:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

(Entscheidend dabei der letzte Satz:

Das/Ein Problem ist, daß Deutsche nicht nur im Urlaub beweisen,
daß sie bei der Aufnahme von Nahrung über sich und über jedes
vernünftige Maß hinauswachsen, wenn diese kostenlos ist oder
nach Zahlung eines Pauschalpreises erfolgt.

Natürlicher Instinkt! Ich glaube aber nicht, daß das auf Deutsche begrenzt ist, sondern für die meisten nicht mediterran geprägten europäischen Völker zutrifft (Auch wenn wir Deutschen die Angewohnheit haben, uns selbst immer besonders kritisch zu betrachten.) und wohl auch auf die Amis (die „Erfinder“ des ayce - hier gabs bis dato ja nur Buffet).

Im Restaurant will ich etwas essen, was ich zuhause nicht
selber zubereiten will/kann und die Abwechslung genießen, die
ein Restaurantbesuch darstellt.

Da liegt auch der entscheidende Unterschied in unserer Bewertung. Du gehst ins Restaurant, um etwas besonderes zu essen, ich (wenn ich als armer Student [Die Mensa ignorieren wir hier mal] mir aus welchem Grund auch immer, mal das gönne) um satt zu werden. Dabei verzehre ich eigentlich (fast) immer Gerichte, die ich auch sonst häufig esse („Was der Bauer nicht kennt, frißt er nicht“), ohne besondere kulinarischen Ansprüche. Es soll halt gut sein und genug.

Ich will nicht unter Druck
gesetzt werden, Mengen jenseits jeder Vernunft in mich
reinfressen zu müssen.

Wer setzt dich denn unter Druck?

Satt werden OK, Völlerei nein Danke.

Eine Todsünde! - Wie gut das ich aus der Kirche ausgetreten bin.:wink:

Mal abgesehen von der Vergeudung von Lebensmitteln,

Die wirtschaftlich zu begrüßen ist angesichts der landwirtschaftlichen Überproduktion in der EU.

die mich
zugegebenerweise nur am Rande interessiert, denke ich eben
nicht, daß die Qualität eines Restaurants sich an der
Quantität des Essens bemessen sollte.

Qualität und Quantität sind gleichermaßen wichtig, nur daß sicherlich ab einem gewissen Punkt eine Erhöhung der Quantität zugegebenermaßen keinen Sinn mehr macht.

In der Tat sollte man
die Lokalität nicht mit einem Hungergefühl verlassen, das aber
dürfte in jedem Fall die Ausnahme sein. Wenn man diesbezüglich
Angst hat, wird man nicht daran gehindert, nach dem Hauptgang
eine Nachspeise oder eine erneute Vorspeise zu bestellen.

Damit hätte ich aber durchaus ein Problem, da ich die geschmackliche Qualität jedes Essensteils an dem meiner Meinung nach besten Teil messe. Und der ist für meinen Geschmack eben das Hauptgericht. Deswegen esse ich z.B. einen herrlichen Sauerbraten mit Klößen grundsätzlich ohne Salat, Suppe oder Nachspeise, da nichts davon auch nur annährnd mit dem Sauerbraten mithalten könnte.

Wenn einem dieses Vorgehen zu teuer ist, sollte man das
betreffende Lokal meiden, aber nicht behaupten, die Portionen
wären zu klein, sondern stattdessen kritisieren, daß sie zu
teuer sind.

Das ist doch gehüpft wie gesprungen. Wie wenn ich sage, ich habe zwar die richtigen Zahlen getippt, nur die Lotto-Deppen haben die falschen Kugeln gezogen.

Übrigens gibt es durchaus Gesellschaften, in denen es gar
nicht üblich ist, sich mit einem Gericht den Wanst bis kurz
vor die Explosion vollzuhauen. Exemplarisch seien Tapas oder
Dim Sum angeführt.

Schmecken mir nicht.

Ansonsten kann ich nur wiederholen, was ich unten schon sagte:
In Deutschland wird gerne nach dem Schema „Boah, bin ich voll“
ist besser als „Boah, war das gut“ vorgegangen. Diese
Einstellung vermag ich beim besten Willen nicht zu teilen.

Ich bin für:„Boah, bin ich voll des guten Essens“
Und wenn man wirklich mal zu viel gegessen hat gibt es ja immer noch den guten alten Kurzen - wohl auch typisch Deutsch. In anderen Ländern wird der vor dem Essen getrunken, um den Appetit anzuregen.

Aber meine Einstellung kann ich auch mit dem Zitat eines berühmten „Franzosen“ untermauern (Ich kenne allerdings nur die dt. Übersetzung):
Appetit schon am Morgen
vertreibt Kummer und Sorgen.
Essen ist für mich erste Bürgerpflicht;
Ohne Appetit gehts nicht.
Obelix
:wink:

Gruß
L.

Hallo Jan,

Allerdings sind mir die Portionen meist nicht zu
klein, sondern zu gross…!

nun ja, ich gehöre zu den Menschen, denen es sehr selten passiert, daß die Portionen zu groß sind :wink:, daher kann ich diesen Einwand nur sehr bedingt nachvollziehen.
Allerdings wähle ich bei Restaurantbesuchen eher nach Qualität als nach Menge.
Wie EXC schon schrieb, sollte ein Restaurantbesuch etwas besonderes darstellen, etwas was ich mir zu Hause nicht oder nur mit größerem Aufwand herrichten kann.
Auf der anderen Seite haben wir keinerlei Probleme, Sachen, die z.B. meine Frau oder die Kinder (die allerdings immer seltener) nicht schaffen mitzunehmen. Wenn es dann nicht in unseren Mägen landet, freuen sich Hund und Katze.

Gandalf

Hallo Jan,

meine Erfahrung sagt, dass es in den Niederlanden noch viel schlimmer wie in den USA war.

Aber über die Portionen beim Chinesen, oder Griechen hier in der Gegend kann man das nicht unbedingt sagen.

Gruß Ivo