Hi Daniel!
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die heute weit verbreiteten Fruchtcocktails erst relativ spät entstanden sind, die absoluten Barklassiker sind meist nur „ein winziger Schluck“: Martinis, diverse Sours, Gimlet, ect., dann noch diverse mit Soda „gestreckte“ Cocktails wie Singapore Sling, div. Fizzes (mit Zitrone und Soda), Scotch & Soda, vielleicht noch ein Screwdriver oder eine Bloody Mary. (früher gab es auch viele Cocktails mit rohem, aufgeschlagenem Ei, aber die lass ich mal weg, weil sie eh aus der Mode gekommen sind) - das war lange Zeit die Cocktailkarte. Sie sind auch die „edleren“ Drinks, weil sie meist nur drei klar definierte Zutaten haben, die zusammenspielen und die man aber trotdem noch unterscheiden kann. (Stell dir mal vor, Bond geht in „Casino Royale“ während des Pokerspiels zur Bar und lässt sich einen Pina Colada mixen, mit Ananasscheibe und buntem Schirmchen - lächerlich 
Dann fing man an, die Rezepte mit Sahne, Saft und Sirup zu „strecken“, neue Kombinationen entstanden, und in großen Teilen der Barlandschaft ist es heutzutage üblich, alles in einem 0,3l oder 0,4l Glas zu servieren, mit viel Saft und Eis. Desweiteren begann man, fruchtige Variationen der Klassiker, z. B. Margerita (das war nicht immer die süße Fruchtpampe die es beim Mexikaner in der Happy Hour gibt) zu kreieren.
So entstand nach und nach ein riesiges Angebot an Fruchtcocktails, die natürlich nach mehr aussehen, im Normalfall (außer: Hurricane, Mai Tai, Zombie ect.) aber nie mehr Alkohol haben als die „kurzen“, nur mehr Saft und Eis, und die pompösere Deko. Ein Martini hingegen ist ja nicht dazu da, um runtergekippt zu werden, der sollte genippt und genossen werden. Von daher liegt es an dir, wie lange du an einem Cocktail trinkst. Ich verstehe deinen Einwand, in der heutigen Zeit, wo Quantität fast immer über Qualität gestellt wird, kommt sich der Gast verarscht vor, wenn er nur ein kleines Glas kriegt, aber dafür schmeckt der Drink dann auch nach mehr als Maracuja.
Um aber nun endlich auf deine Frage einzugehen:
Wenn die Karte preisgibt, in welchem Glas der Drink serviert wird, ist es natürlich am einfachsten (die einzelnen Begriffe für die Gläser gibt es z. B. bei Wiki), sonst kann man sich immer an der Zutatenliste orientieren (sind Säfte drin? Sahne? ect.); oder man geht nach dem Namen: Coladas, Fizzes und die meisten der Namen, die du vorher noch nie gehört hast sind meist „lang“; die, die du schon immer probieren wolltest, weil sie in Hollywoodschinken der 40er vorkommen oder weil Bogart, Hemingway und Dean Martin sie immer bestellt haben sind „kurz“.
Man kann sich auch immer einen Cocktail empfehlen lassen und dabei als „Vorgabe“ an den Barkeeper Wünsche wie „erfrischend, fruchtig, sommerlich“ oder so richten.
Gruß
Smalls