Servus,
unterscheide zwischen Betriebsgrößen und Schlaggrößen.
Die in den Weizenanbaugebieten Frankreichs recht ansehnlichen Schlaggrößen (die übrigens nicht markant größer sind als die im vergleichbaren Ackerbaugebiet der Magdeburger Börde, wo ein ordentlich aufgestellter Betrieb auch durchschnittliche Schlaggrößen von rund 25 ha erreicht) haben mit der in F früher erreichten Arrondierung der landwirtschaftlichen Betriebe und der auch in fruchtbaren Ackerbaugebieten viel dünneren Besiedlung in Frankreich zu tun.
Die Betriebsgrößen sind heute mit denen in D durchaus vergleichbar, wenn man nicht Weizenbetriebe auf 90er Böden mit gemischten Bio-Betrieben mit Dreifelderwirtschaft, Viehhaltung und Gemüsebau in Mittelgebirgslagen miteinander vergleicht. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hat in F früher und zügiger stattgefunden als in D, so dass die französischen Betriebsgrößen in den ca. 1970er bis 1980er Jahren vorübergehend denen in D sehr deutlich überlegen waren. Das hat u.a. mit dem französischen fränkischen Erbteilungsrecht zu tun, das dazu führt, dass in der französischen Land- und Forstwirtschaft viel mehr Grund und Boden gehandelt wird als in Deutschland und viel weniger landwirtschaftliche Betriebe über Jahrhunderte im Besitz einer Familie bleiben.
Aber das führ vom Hölzchen zum Stöckchen - das, was Du gesehen hast, waren ja keine auffallend großen Betriebe, sondern auffallend große Schläge. Und die gehören halt zu Braunerde auf Lösslehm bei dünner Besiedelung, somit wenig störendem Geraffel im Gelände.
Schöne Grüße
MM