Moin lohengrin,
imho ist deine „unheilige Triade“ - hübsches Wortspiel
übrigens !
Jo. Stammt aber nicht von mir.
- nicht Antreiber der Globalisierung, sondern
bestenfalls deren Instrument.
Sie sind auch Antreiber. Denn z.B. der IWF bestimmt ja den Haushalt vieler Länder mit und wie sehr sich die Wirtschaft der Länder öffnen. Das gilt auch für die WTO, die in GATT- und GATS-Verhandlungen massgeblich die Geschwindigkeit der Globalisierung bestimmt.
Ohne diese Institutionen liefe
die Sache ja nicht geregelter oder fairer ab.
Von „ohne“ habe ich mich sowieso verabschiedet. Insofern weiss ich nicht. Ok, sicherlich nicht geregelter. Ob fairer weiss ich nicht.
Die Wirtschaften
der profitierenden Länder haben sich nur mit diesen
Organisationen einige Mittel geschaffen, aus ihrer Sicht
notwendige voraussetzungen von einer großen Vereinigung
schaffen zu lassen.
Da ist schon mal die Frage, wer die „profitierenden“ Länder sind. Das ist nicht wirklich klar. Wenn Du von „die profitierenden Unternehmen…“ sprechen würdest, würde ich Dir sofort zustimmen.
Die Institute grundlegend reformieren zu wollen, wäre dem
gründungszweck - dem wirklichen, nicht dem, der in den
Eröffnungscharten steht) zuwider und somit zum Scheitern
verurteilt.
Nicht wirklich. Schließlich gibt es auch Nobelpreisträger der Ökonomie, die von einer grundlegenden Reform sprechen. Insofern kann man davon ausgehen, dass es möglich ist. Ob es sinnvoll und/oder gewollt ist, darüber kann man diskutieren. Und natürlich, was unter einer grundlegenden Reform genau verstanden werden soll.
Abschaffen bringt auch keine grundlegende
Änderung.
Selbstverständlich würde es das. Fragt sich nur, ob positiv oder negativ. Aber eine Änderung gewiss.
Das Problem liegt größtenteils nur bei den „Verliererländern“,
auch wenn das jetzt wieder wütende Proteste gibt.
Ja, logisch. Wer profitiert, ist dafür. Klare Sache. Allerdings ist es selten eindeutig: es gibt auch in den Gewinnerländer Branchen, die verlieren. Und in den Gewinnerländer kann es gut für die grossen Konzerne, aber schlecht fürs Volk sein. So einfach ist das nicht.
Daß man die Globalisierung durchaus auch gut nutzen kann haben
die Tigerstaaten doch deutlich bewiesen.
Nein. Malaysia steht heute z.B. gut da, weil es sich in den Krisenzeiten nicht an die IWF-Vorgaben gehalten hat. Auch in den Boomjahren haben sich diese Länder nicht an die Vorgaben gehalten (vor allem Japan in der Boomzeit). Sie haben ihren Heimmarkt abgeschottet, ein Branche aufgebaut und damit den Weltmarkt erobert.
Das war eben nicht die Idee der unheiligen Triade.
Afrika dagegen habe
ich sowieso schon abgeschrieben, die nächsten hundert Jahre
ist da auf breiter Front nicht viel zu erwarten.
Eben. Weil sich die afrikanischen Länder oft sklavisch an die Vorgaben des IWF gehalten haben.
Die Länder, denen es heute am aller dreckigsten geht, nehmen
in ganz großer zahl mehr oder weniger überhaupt nicht an der
Weltwirtschaft teil.
Sie nehmen teil, aber nach IWF-Vorgabe. Nämlich Ausbeutung ihrer Ressourcen und Verkauf auf dem Weltmarkt. So dass dann die Ressourcenpreise in den Keller fallen anstatt - wie Ostasien - abgeschottet eine Hochtechnologie aufzubauen und dann den Weltmarkt zu erobern.
Wenn sie denn „ausgebeutet“ würden,
hätten sie mehr als bisher. Das ist keine Aufforderung zur
Ausbeutung. Was ich sagen will, ist nur, daß nicht die Schuld
für alles schlechte bei denen zu suchen ist, denen es nicht so
schlecht geht (also uns).
Natürlich haben auch Korruption, Krieg und Diktatur in Afrika ihren Einfluss. Aber wesentlich ist diese Triade verantwortlich.
Ciao
Ralf