Hallo Maximilian,
ich finde, Fogari hat genau die richtigen Fragen gestellt. Gut dass du darauf doch noch eingegangen bist. Ich glaube, dass mir euer Problem nun klarer geworden ist. Oben hast du ja nun noch ein paar Antworten erhalten, die versuchen, das Verhalten deiner Freundin zu erklären. Ich vermute, dass dich das nicht viel weiter bringt. Weil es evtl. weniger die konkreten Beispiele in denen sie sich wenig äußert sind, mit denen du ein Problem hast, sondern eher allgemein mit ihrem Kommunikationsverhalten. Die guten Gründe, die die anderen hier für ihr Verhalten gefunden haben, würden dir vielleicht recht schnell einleuchten, wenn es nur um Einzelbeispiele ginge. (Vermutlich hättest du dann gar nicht erst um Rat gefragt…)
Deine ursprüngliche Frage legte die Vermutung nahe, dass der Stalker das Problem ist. Vielleicht auch, weil du das selber glaubst (glaubtest?). Nachdem, was du aber jetzt hier geschrieben hast, scheint mir, dass deine Partnerin allgemein nicht gut über Probleme reden kann und dich das stört. (Meist ist es ja eher umgekehrt, und es sind die Frauen, die alles bereden wollen und die Männer sträuben sich.)
Ich denke ehrlich gesagt, dass du sie mit deinem Redebedürfnis zu sehr unter Druck setzt. Es ist schwer, hier konkrete Ratschläge zu geben, weil wir ihre Gründe und ihre Einstellung nicht kennen.
sie hat es nicht verstanden, sie äussert sich nicht dazu und
will es aussitzen, versucht es zumindest, so hat sie das in
der vergangenheit zumindest gemacht sagte sie mir - ich würde
mir aber wie gesagt wünschen das sie mit mir darüber redet…
Wie machst du ihr diesen Wunsch deutlich, und wie reagiert sie darauf?
von aufregen hab ich nie was geschrieben - nur drüber reden
das man es abhaken kann, ist doch nicht zu viel verlangt
oder^^
Doch, anscheinend ist es zuviel verlangt. Es ist zuviel für sie! Vielleicht kann sie auch einfach solche Dinge besser abhaken, ohne drüber zu reden. Du wirst sie und ihr Kommunikationsverhalten nicht ändern können, indem du Ansprüche stellst. Um sowas geht es m. E. in einer Beziehung nicht. Wenn du sie liebst, akzeptierst du erstmal, dass es ihr schwerfällt, über solche Dinge zu reden. Das heißt nicht, dass du ihr nicht deutlich machen darfst, dass es für dich wichtig wäre, zu reden. Nur darf das eben keine Forderung sein, sondern einfach ein Ausdruck deines Bedürfnissses. Wenn sie merkt, dass du nichts von ihr forderst, obwohl du das Bedürfnis hast, zu reden und sie dich liebt, wird sie, soweit es ihr möglich ist einen Schritt auf dich zu machen. Wenn sie ein ernsthaftes Problem hat, kann das u. U. sehr lange dauern, oder nur mit professioneller Hilfe machbar sein. Gerade deshalb darfst du nichts fordern. Und damit meine ich nicht nur, dass du ihr gegenüber deine Forderung nicht ausdrückst, sondern dass sich auch deine innere Haltung so ändert, dass du nicht insgeheim doch mehr erwartest. Das heißt aber wiederum nicht, dass du die Hoffnung aufgeben sollst. Im Gegenteil, du musst sogar immer weiter hoffen, aber eben ohne konkret was zu erwarten. Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu paradox.
ich denke nicht darüber nach mich zu trennen, das möchte ich
im grunde nicht, muss aber dazu sagen das ich herzkrank bin
und so so ein psychischer stress für mich total ungesund
ist… ich möchte wie jeder, eine harmonische beziehung
führen…
Das macht die Sache natürlich nicht leichter. Aber du kannst nichts erzwingen.
ist das ein egotrip wenn man sich wünscht das die partnerin
hinter einem steht und auch beisteht und nicht nur nichts tut
und einen mit so einem problem alleine läßt… denke ich da
verkehrt oder ist sowas in einer beziehung nicht normal oder
sollte es zumindest sein…hmmm
Na ja, dass sie dich alleine lässt mit dem Problem, ist doch überzogen. Ich denke, dass sie (zumindest aus ihrer Sicht) voll hinter dir steht. Inwiefern fühlst du dich denn allein gelassen? Ich vermute, du fühlst dich nicht mit dem Stalker als solchen alleingelassen, sondern eher mit deinem… ich nenns mal „Gedankenkarussell“. Um da raus zu kommen, um das abhaken zu können, müsstest du mit ihr drüber reden, aber sie lässt dich dabei allein, richtig? Wenn ich damit richtig liege, könnte ich mir vorstellen, dass sie das gar nicht verstehen kann, weil sie für sich eine ganz andere Herangehensweise hat. Für sie wird vielleicht ein Problem durch drüber reden eher größer als kleiner. Da wird nur noch mehr Staub aufgwirbelt und alte Wunden aufgerissen. Evtl. kann sie nicht ansatzweise nachvollziehen, warum du dich alleingelassen fühlst, wenn sie nicht darüber reden will. Es kommt ihr vielleicht so vor, als würde sie dadurch auch deine Last nur noch vergrößern. Das kannst du ihr nicht zum Vorwurf machen. Du kannst erstmal nur versuchen, sie zu verstehen und dann evtl. deutlich machen, warum das bei dir anders ist.
da täuschst du dich, ich liebe sie sehr, ich habe ihr letztes
jahr auch ohne ende beigestanden als das ganze theater da war,
da waren ihre eigenen worte, zitat; du bringst für mich mehr
verständnis auf, als man überhaupt von einem menschen
verlangen kann!
Wenn meine Theorie stimmt, hat sie ein total schlechtes Gewissen dir gegenüber, und möchte dich so wenig wie möglich damit belasten. Und das heißt für sie nunmal, alles unter den Teppich zu kehren. Ich hab jetzt leider auch keine tollen Tipps parat, wie du mit deinem Anliegen überhaupt zu ihr durchdringen kannst. Das einzige, was mir einfällt, ist, dass sie vielleicht erstmal in ganz kleinen Dingen erfahren muss, dass drüber reden nicht notwendigerweise alles schlimmer macht sondern eher im Gegenteil. Nur brauchst du dafür womöglich sehr viel Geduld, bis sich das einprägt und dann möglicherweise auch irgendwann steigern lässt.
mein problem ist, das ich nicht mit ihr darüber reden kann,
mir geht das alles an die psyche und ich würde mir wünschen,
das auch sie mal für mich da ist, aber da kommt nicht wirklich
was und ich steh damit alleine da - und das ist mein problem
an der sache…
An dieser Stelle stellt sich nun tatsächlich die Frage nach Trennung. Wenn du nicht stark genug bist, ihr „Rededefizit“ auszuhalten, dann ist das zwar traurig, aber dann musst du wohl die Konsequenzen ziehen. (Ganz ohne dass das ein Vorwurf an dich wäre.) Dann sind eure Bedürfnisse und das, was ihr einander geben könnt einfach zu unterschiedlich. Aber vielleicht ist das Problem ja auch gar nicht so drastisch, wie ich es jetzt dargestellt habe und es lässt sich mit ein wenig Geduld und Verständnis beiderseits schon viel bewegen.
Das wünsche ich euch auf jeden Fall.
Alles Gute
M.