ich versuche gerade heraus zu bekommen, ob es möglich ist ein Großes gebäude als Passivhaus nach zu rüssten.
Es handelt sich dabei um ca.150qm massiv gemauertem Gebaudeanteil und ca. 120qm Gewächshaus (ehemalige Gärtnerei) letzteres mit alter Doppelverglasung.
Gibt es da Möglichkeiten ein Passivhaus zu gestalten oder eine Heizungsmöglichkeit mit geringen Kosten (ohne Rohstoffabhängigkeit)?
Immerhin hätte ich viel Dachfläche für Solarpanels. Könnte mir auch Alternativen vorstellen, wie Erdwärme o.a.
Gas, Öl und Pellets möchte ich nicht verwenden.
Mich interresiert hier v.a. die Erfahrung von Menschen, dioe sich beruflich mit solchen Themen auseinander setzen.
Der Energiebedarf eines Hauses lässt sich vollständig aus Sonnenenergie decken. Ist aus technischer Sicht überhaupt kein Problem. Aber die Forderung nach geringen Kosten (z. B. gemessen an Herstellkosten einer Öl- oder Gasheizung und Kosten des Brennstoffbedarfs) macht daraus ein unlösbares Problem. Das gilt für den derzeitigen Ölpreis um 50 €/Barrel. Vor nicht langer Zeit kostete Rohöl über 100 €/Barrel. War immer noch arg billig, ging aber schon in die passende Richtung.
Problem ist nie Energie als solche. Davon liefert die Sonne überreichlich. Dummerweise zu Zeiten, an denen wir gar nicht heizen oder duschen wollen. Problem ist deshalb die Speicherung von Energie. Viele Leute/Institute sind an dem Problem dran, aber derzeit kann/will noch niemand die Lösungen bezahlen. Sowohl als Elektrolyseur zur Wasserstofferzeugung als auch als Brennstoffzelle arbeitende Module können irgendwann eine Lösung bieten, um im Sommerhalbjahr Energie zu speichern, die im Winter genutzt wird.
Man kann natürlich Energie auch thermisch speichern, im einfachsten Fall mit Wasser. Man braucht aber je nach Temperatur und Dämmung des Wasserspeichers einige Hundert Kubikmeter im Sommer aufgeheiztes Warmwasser, um damit per Niedertemperaturheizung über den Winter zu kommen. Geht durchaus. Hab ich durchgerechnet. Damit 's Spaß macht, auch noch mit 25 m Schwimmbecken. Aber man muss Enthusiast mit gehöriger Portion Wut auf Energieversorger im Bauch sein, um sich darauf einzulassen. Billig geht anders. Der eine oder andere 6-stellige Betrag darf keine Rolle spielen.
Auch eine autarke E-Versorgung ist prinzipiell möglich. Ist aber nix für die Bedingung, dass es nicht viel kosten darf und schon gar nichts für Leute, die Installations- und Wartungsbetriebe brauchen. Die müssen sich noch das eine oder andere Jahrzehnt in Geduld üben. Und bis dahin tüchtig sparen. geht anders.
Die Überlegungen in mir sehr gut bekannten (natürlich total spinnerten ) Kreisen gehen dahin, sogar den Tankwart arbeitslos zu machen, weil man energetisch vollkommen autark lebt und das Brennstoffzellenauto an der privaten Zapfsäule im Garten betankt. Dafür braucht 's (abgesehen von einiger Technik) nur Sonne und Regenwasser. Ist technisch schon darstellbar, nur noch nicht bezahlbar. Aber daran wird gearbeitet.
Kurz und gut: Im Moment bist Du mit Deinem örtlichen E-Versorger und einer Gasheizung am besten bedient. Sorge für möglichst geringen Energiebedarf des Hauses durch trockene Wände und gute Dämmung. Was darüber hinaus geht, ist technisch zwar machbar, aber derzeit noch wirtschaftliche Zukunftsmusik.