Großvater im Pflegeheim: Drastischer Abbau im Gesundheitszustand/Erneuter Schlaganfall?

Liebe www’ler,

Gestern war ich im Pflegeheim bei meinem Großvater, 78 Jahre alt. Er erlitt vor über 8 Jahren einen Schlaganfall, ist halbseitig gelähmt und hat Pflegestufe 2. Bisher konnte man sich immer gut und weitestgehend normal mit ihm unterhalten. Teilweise hatte er schon psychische Probleme. Steigerte dich in Nichtigkeiter herein usw.

Gestern dann aber wirkte er apathisch, zitterte am ganzen Körper, redete wirr und es fielen ihm viele Worte nicht ein. Er widerholte einige Dinge permament. Schlucken und Sprechen fielen ihm schwer. Er schaute/starrte mit unnatürlich weit aufgerissenen Augen. Als meine Mutter in der vergangenen Woche bei ihm war, war dies aber noch nicht so. Er war normal.

Dieses Verhalten alarmierte mich sofort und als ich die Pflegekräfte ansprach, wurde mir gesagt, das er schon seit einer Woche immer wieder Anfälle mit extrem hohen Blutdruck hat und dann wohl auch aggressiv wird usw. Die Pflegerin meinte, sein Wesen hätte sich von einem auf den anderen Tag geändert und sie hätten dies auch an die Heimleitung weiter gegeben, die uns allerdings aus Zeitmangel nicht informierte.

Ein Telefonat mit der Vertretung seiner Hausärztin mit Bitte um eine Einweisung ins Krankenhaus, wurde Belächelt, auch nach Umschreibung der Symptome. Den Akten nach wäre der Patient eh schon „hinfällig“. Was auch immer das bedeuten soll… Der Arzt macht nun aber zumindest einen Besuch zu ihm.

Ich habe um ehrlich zu sein Angst, dass er wieder einen Schlaganfall erleidet. Da er damals auch Wochen vor dem letzten Schlaganfall Wesenveränderungen zeigte… Ich weiss um ehrlich zu sein nicht, was ich tun soll. Keiner nimmt das alles ernst.

Liebe Grüße

Da würde ich gar nicht lange fackeln: Das hat massive Anzeichen eines neurologischen Notfall! Rettungsdienst rufen, und ihn ins Krankenhaus bringen lassen, damit er da sofort durchgecheckt wird! Gehe nicht über eine unwillige Vertretung des Hausarztes, ziehe nicht 4000 Mark ein, sondern nimm das auf dem direkten Wege in die Hand.

Er ist sofort in die Neurologie gekommen, da er auch noch einen epileptischen Anfall hatte heute und gar nicht mehr gesprochen hat. Nun geht es ihm wieder etwas besser :confused:

Danke für den Anstoß. Wenn alle sagen „Das ist halb so wild und er ist doch gar nich auffällig“ zweifelt man leider manchmal an der eigenen Auffassung.

Lieben Gruß!

Die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank! :imp: Ihr habt sicher ganz richtig gehandelt, hoffentlich auch noch rechtzeitig! Gute Besserung für ihn!

Ich würd da die zuständige Heimaufsicht mal bitten, dort nachzuschauen.

Hallo,

Ich möchte mich nochmal zu meinem Thema äußern.

Mein Großvater lag 3 Wochen auf Intensivstation mit künstlicher Beatmung, da dies nicht mehr selbstständig klappte. Erlitt als der Notarzt ankam einen epileptischen Anfall. Künstlicher Darmausgang, nekrotische Gallenblase entfernt, künstliche Ernährung. Keine Sprache mehr, Schlucken nicht mehr möglich. Man sieht ihm an, dass neorologisch irgendwas nicht okay ist. Er liegt da mit offenem Mund und leblos darin liegender Zunge, erkennt uns zwar (schaut uns an und nach), reagiert aber sonst nicht. Er reißt sich die künstliche Ernährung immer ab, eine feste Sonde ist aber nicht einsetzbar, da sein Zustand für eine OP zu schlecht ist. Die Ärztin rät uns zu keinem erneuten Intensiv Aufenthalt, ihm weiterhin Flüssigkeit und Schmerzmittel zu geben, Hoffnung für ein normales Weiterleben gäbe es nicht.

Wir sind schockiert und fühlen uns hilflos. Ob das nicht alles hätte verhindert werden können.

:cry: