Gruende fuer schulischen Erfolg und beruflichen Misserfolg von Frauen

Extraleistungen? Wo denn? Doch nicht etwa in der Schule?

Dass Frauen wesentlich mehr dazu neigen, es jedem recht machen zu wollen und dadurch viel Energie in einer Weise verbrauchen, die möglicherweise in der Arbeitswelt (wohl aber in der Schule!) nicht honoriert wird, das ist wohl unbestritten.

Schule ist halt vorwiegend eine Frauenverein, es ist doch logisch, dass Mädchen damit wesentlich besser klarkommen als Jungen. Pädagogik wird eben seit mehreren Jahrzehnten anscheinend von Männern vorwiegend als unwichtig, oder als wichtig, aber nicht spannend/ehrenvoll/cool/gewinnbringend betrachtet, so dass sie sich da wenig engagieren. Viele angehende Lehrer werden dann ja letzten Endes lieber Politiker.

Im Berufsleben würde ich die Sache mit der realen und/oder vom AG befürchteten Familienplanung als ganz vorrangige Karrierebremse ansehen. Und in manchen Firmen sind die oberen Etagen anscheinend Herrenclubs, die gemeinsam in den Puff gehen o.ä., und da wollen sie halt keine Frauen dabei haben.

Viele GrĂĽĂźe

Hallo,
neben zahlreichen bekannten Gruenden fuer den ueberproportionalen schulischen Erfolg (der sich auch in hoeheren Universitaetsabschlussraten von Frauen wiederspiegelt) habe ich eine weitere Hypothese fuer den schulischen Erfolg und den beruflichen Misserfolg von Frauen:

Maedchen bzw. Frauen sind unsicherer im Vergleich zu Jungen bzw. Maennern.

Dies fuehrt dazu, dass sie Aufgaben gut bewaeltigen wollen, d.h. sie bemuehen sich, die Aufgaben so wie verlangt zu erfuellen. Das fuehrt zu mehr schulischen Erfolg, da die meisten Dozenten gerne sehen, dass jemand Aufgaben so loest, wie es erwartet wird.

Maenner hingegen sind selbstsicherer und investieren weniger Energie in die gestellten Aufgaben sondern probieren, aus der Masse heraus zu stechen. Dies geschieht, indem sie Extraleistungen erbringen, die nicht unmittelbar gefragt sind.

Dies fuehrt dazu, dass Frauen besser dies tun, was verlangt ist und Maenner schlechter in diesem Punkt sind aber dafuer besser darin, durch Extraleistungen zu glaenzen.

Evolutionaer ist dies auch logisch da eine Frau lediglich zeigen muss, dass sie faehig ist, die Aufgaben des Lebens zu meistern, ein Mann hat hingegen mehr Erfolg beim anderen Geschlecht, wenn er Leistungen erbringt, die ihn von anderen Maennern abheben.

Meist wird in der Schule, Universitaet, sowie bei niedrigeren Taetigkeiten in der Arbeitswelt, Extraleistung nicht honoriert sondern es gibt gute Bewertungen wenn man die gestellten Aufgaben gut bewaeltigt hat.

In hoeheren Positionen im Berufsleben wird jedoch meist der befoerdert, der durch Extraleistungen glaenzen und sich daher vom Rest der Kollegen unterscheiden kann.

Dies ist m.E. ein weiterer Grund fuer die Diskrepanz von schulischer und beruflicher Leistung von Frauen.

Was findet ihr von dieser Theorie?

Gruss
Desperado

Das scheint mir sehr passend zu sein, allerdings nicht so innovativ, wie du offenbar meinst, denn diese „Unsicherheit“ ist ja auch nur ein Aspekt dieses bekannten Clusters (Mädchen sind angepasster, eher nach innen orientiert, fügsamer/braver - und eben meinetwegen auch „unsicherer“; das geht alles in die gleiche Richtung), der ein Faktor neben einigen weiteren für den größeren Schulerfolg von Mädchen und den geringeren Berufserfolg von Frauen ist.

Insgesamt sollte man die mittlerweile unübersehbar gewordenen geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Schulerfolg meines Erachtens eh nicht primär in der Psyche der Schüler suchen, sondern im gewollten Sexismus der Institution Schule bzw. des Staats.

GruĂź
F.

Richtig

Insgesamt sollte man die mittlerweile unübersehbar gewordenen geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Schulerfolg meines Erachtens eh nicht primär in der Psyche der Schüler suchen, sondern im gewollten Sexismus der Institution Schule bzw. des Staats.

Im Moment gilt die (politisch gewollte) Direktive wir kuscheln alle un d es gibt Geschenkt-AbschlĂĽsse

Das interessiert in der freien Wirtschaft aber nicht, sondern nur kann der oder die den Job.

Denn für den AG ist es völlig egal, ob da Männlein oder Weiblein auf einem Arbeitsplatz sitzt, solange der Job gemacht wird und der AG Geld verdient.

Hallo Desperado,

ich halte wenig davon, die (kaum quantifizierbaren) Unterschiede von Männlein und Weiblein für unterschiedliches Abschneiden heranziehen zu wollen. Wer sollte dazu auch nur eine Doppelblind-Studie verfassen wollen???

Früher wurden Jungen bevorzugt und waren erfolgreicher, heute werden Mädchen bevorzugt und sind erfolgreicher. Wer will dabei „Gesellschaft“ und innere Eigenschaften voneinander unterscheiden? Wer will „messen“, wer nun mehr bevorzugt wird? Oder gar feststellen, dass „es nun wirklich keine Ungleichbehandlung mehr gibt“ ?

Je mehr der „Beruf“ bzw. die Arbeit institutionalisiert wird (Vergabe nach formalen Kriterien, „Gleiches Geld für Gleiche Arbeit“, mit „Rechtsanspruch“, je mehr wir uns einer klassenlosen Gesellschaft nähern und „Leistung“ (wie immer man die messen will) politisch unkorrekt ist, umso mehr werden sich die beruflichen Erfolge angleichen und sicher werden Frauen die Männer überholen. Noch in dieser Generation! Wer sollte das verhindern?

Und trotzdem werden Kindererziehung und Putzen (für den Partner) niemals flächendeckend männlich werden, zumindest nicht die nächsten 2 Generationen. Dafür bedarf es nicht der Weisheit eines @Nemo

Ist zwar schön, dass du mir recht gibst, aber so meine ich es nun nicht, denn größere Leistungsorientierung dürfte die Schere zwischen Mädchen und Jungs nur noch größer machen.

Der institutionelle Sexismus des Schulsystems ist schlicht der, dass Schule nicht Intelligenz in Noten umsetzt, sondern alles mögliche. Und zwar systematisch mehr dasjenige „alles mögliche“, bei dem die Mädchen überlegen sind. In puncto Intelligenz unterscheiden sich Mädchen und Jungs nämlich völlig unstrittig kaum, jedenfalls weit weniger als dann bei den Noten.

GruĂź
F.

Nein , es ist nicht logisch, weil (Grund)Schule auch zu früheren Zeiten, mal mehr mal weniger, ein „Frauenverein“ war. Die geschlechtsspezifische Auseinanderentwicklung der Noten, wie wir sie heute beobachten können, ist aber ein recht junges Phänomen - und der „Frauenverein“ nur ein Faktor dabei.

GruĂź
F.