Hallo, selbst wenn die Produkte bei einem Lohnhersteller gefertigt werden, wenn sie unter der neuen Firma (Ein Begriff der umgangssprachlich was anderes meint, als im Geschäftlichen Sinne), also zB für den Hersteller TanjaPharma gmbH auf den Markt kommen sollen, dann ist Tanjapharma GmbH auch für die Genehmigungsverfahren zuständig, muss die klinischen Wirksamkeits und Verträglichkeitsstudien durchführen (zumindest veranlassen, in Zusammenarbeit mit entsprechenden Unikliniken oder auch privaten Instituten)etc.
Dazu ist es schon sinnvoll einen Pharmazeuten an Bord zu haben, ein Chemiker dürfte auch „reichen“ (fänd ich sogar noch besser als den Schubladenzieher), möglichst mit Fortbildung im Bereich Qualitätsmanagement; einfach um das entsprechende Knowhow im eigenen Betrieb zu haben um diese Studien zu planen und die Zusammenarbeit vernünftig auszuhandeln. Sonst zahlst du womöglich viel Geld für eine Studien die dir nichts bringt, weil irgendwer irgendwo geschlafen hat.
Lass dich mal bei der örtlichen IHK beraten, an was du alles in der Pharmabranche denken musst.
Es hat seinen Grund weshalb viele kleinere Firmen ihre pflanzlichen Viagra-ersatzmittelchen oder „hilft gegen alles“-Pillen (auch die wirklich wirkstoffhaltigen oder im Grunde als Therapeutika gegen echte Krankheiten gedachten) nur als Nahrungsergänzung (=Lebensmittel) oder Bedarfsgegenstand (zB. Kosmetik) auf den deutschen Markt bringen.
Wenn das Arzneimittel auch noch apothekenpflichtig werden soll, dann gibt es kaum Firmen mit nur einer Handvoll Mitarbeitern.
Dazu kannst du dir mal die Konkurrenz in der gelben Liste anschauen http://www.gelbe-liste.de/
Mal abgesehen davon, wer entwickelt denn das Arzneimittel, oder ist es schon entwickelt (von wem?). Hast du oder deine Firma überhaupt das Patent/ die Nutzungsrechte an dem Wirkstoff oder an der Wirkstoffmischung (zB. wenn es um eine spezielle Teemixtur geht).
Oder ist es einfach eine Mischung nach DAB (Deutsches Arzneibuch). Dann kann/darf jeder Apotheker das Rezept nachkochen und braucht nicht deinen Fertigmix.
Wie dem auch sei, lass dich bei einem solch heftigen Unterfangen ordentlich beraten, erst bei der IHK und dann von einem mit der Pharmabrache erfahrenen Unternehmensgründungsberater (vielleicht gibt es noch die Gründungsberatungsförderung der BAFA?). Nicht zu Vergessen die Investitionsbank und KfW, denn ohne Kredite wirst du wohl nicht auskommen, es sei denn du hast grad bei Jauch ne Million abkassiert oder zumindest ne halbe.
Das ist jedenfalls nichts für die Gründung von ZuHause mit Taschengeldbudget aus.
Schöne Grüße
burli