Gründung eines Bootsverleih

Hallo!

Ich (Student) möchte gerne einen Bootsverleih an einem Badesee gründen. Dieser soll unter der Woche von 14-19 Uhr und am Wochenende von 11-20 geöffnet sein. Was muss ich beachten? Ich selbst möchte, da ich noch studiere nur Sonntags arbeiten, sonst habe ich mir gedacht, zwei Leute auf 400-Euro Basis einzustellen. Müssen die einen Freischwimmer oder so besitzen? Wer haftet, wenn jemand durch einen Unfall zu Schaden kommt? (Es sollen Trettboote sowie Ruderboote eingesetzt werden)

Kapital wäre ausreichend vorhanden.

Das die Boote einen Mindestabstand zum Badestrand halten müssen ist auch klar, weiß jemand, wie groß dieser sein muss?

Vielen Dank im Voraus!

Philipp

Hallo!

Ich (Student) möchte gerne einen Bootsverleih an einem Badesee
gründen. Dieser soll unter der Woche von 14-19 Uhr und am
Wochenende von 11-20 geöffnet sein. Was muss ich beachten?

Was sagt denn der Besitzer des Sees dazu (ggf. die Gemeinde/Kreis/Ortschaft)

Ich
selbst möchte, da ich noch studiere nur Sonntags arbeiten,
sonst habe ich mir gedacht, zwei Leute auf 400-Euro Basis
einzustellen. Müssen die einen Freischwimmer oder so besitzen?

Rettungsschwimmer wär schon passender, aber die sollen ja nicht mitrudern und wenn am andern Ende des Sees was passiert, dann kommen die da auch nicht allzuschnell hin. Ist der See denn bewacht (DLRG?) oder anderweitig bewirtschaftet

Wer haftet, wenn jemand durch einen Unfall zu Schaden kommt?

Kommt auf die Ursache des Unfalls an, wenn im Boot ein Loch war, deine Berufshaftpflicht, die du dann besser abschließt.
Wenn der Beifahrer geschaukelt hat eigentlich dessen Haftpflicht, wenn die sich nicht mit grober Fahrlässigkeit rausredet.
Aber wenn keiner Zugibt, dass die Leute an Bord selbst schuld waren, dann doch wieder du selbst.

(Es sollen Trettboote sowie Ruderboote eingesetzt werden)

Kapital wäre ausreichend vorhanden.

Das die Boote einen Mindestabstand zum Badestrand halten
müssen ist auch klar, weiß jemand, wie groß dieser sein muss?

Das weiß derjenige, dem der See gehört, denn der hat auch festgelegt ob darauf überhaupt Boote fahren dürfen.
Wie sicherst du dich ab, dass deine Mieter sich dann auch dran halten, denn wenn die dabei einen Schwimmer umnieten, dann haftest du sonst mit (und da redet sich deine Versicherung bestimmt raus, da ja der Nutzer/Mieter eigentlich Schuld hat, aber der redet sich damit raus dass er das ja nicht wissen konnte oder wollte…)

Erso, erst die Gemeinde befragen oder wem sonst so der See gehört…

Gruß Susanne

Hi

Vielleicht hilft dir folgendes:

1995-1996 waren meine Frau und ich, Pächter eines Bootsverleihs an einer Talsperre. Der Platz, die Bote und der Steg gehörten der Gemeinde.

Auflage gab es soweit keine, außer das wir uns während der Zeit um die Boote und der Pachtfläche kümmern mußten. Außerdem sollten wir darauf achten, das sich die Gäste an die Regeln halten, die von der Gemeinde aufgestellt wurden. Also das Verhalten auf dem Wasser, den Umgang mit den Booten, unberechtigtes nutzen des Bootsstegs usw.

Eine Versicherung in irgend einer Form war nicht Bedingung.

Einschränkungen für die Boote war eigentlich nur, das mit den Booten nicht ins Schilf oder ans Ufer gerudert werden durfte. Allerdings auch nur um die Bootsunterseiten oder Ruder zu schonen.

Bedenke aber auch folgendes:

Da der Bootsverleih, bzw. der See eher abgelegen liegt und Nachts nicht viel Leute da sind, ist es schwer oder teuer, eine Versicherung dafür zu begeistern. Und glaub mir, es gibt genug Spassvögel, die es cool finden sich an fremden Eigentum zu bedienen.

Dazu kommen immer wieder Besserwisser und Neunmalkluge, die sich nicht an die einfachsten Regeln halten wollen. Rechne damit, das du oder deine Mitarbeiter regelmäßig halb ab gesoffene Boote aus aus dem Wasser holen mußt. Außerdem verlasse dich nicht darauf, das man Tretboote angeblich nicht umkippen kann. Und Ruder sind nicht so stabil, wie sie aussehen. Das merkst du spätestens dann, wenn du mit unvernünftigen Kunden zu tun hast, die die Ruder für alles andere benutzen.

Was du unbedingt brauchst, sind Schwimmwesten . Vor allem für Kinder ein muß. Empfehlenswert ist eine dicke Haut, denn die wirst du brauchen. Denn auf 15 Kunden kommt einer, der dir dumm kommt. Sei gewarnt, wenn sich gemischte Gruppen ansagen, die mind. mind. 2 Boote brauchen. Die Jungens wollen dann den Mädels unbedingt beweisen, was für Kerle sie sind. Darunter leiden dann meistens deine Boote oder Ruder.

Ansonsten wünsche ich viel Spaß dabei. Auch wenn es eine menge Stress bringt, macht das riesig viel Spaß und die Ruhe am See entschädigt dich dann abends.

Gruß Nino

Super, vielen Dank für die ausführlichen Antworten, hat mir sehr weiter geholfen! Eine oder zwei :wink: Fragen hätte ich aber noch: Weißt du noch, wie viel ihr für die halbe bzw. ganze Stunde genommen habt? Kannst du dich noch daran erinnern, zu wie viel Prozent die Boote ausgelastet waren? Wie viele Boote hattet ihr? Würde mir nämlich sehr bei der Rechnung des zu erwartenden Gewinns helfen.

Viele Grüße

Philipp

[MOD] Komplettzitat gelöscht

Hi

Würde mir nämlich sehr bei der Rechnung des zu
erwartenden Gewinns helfen.

Ich glaube nicht, das dir das wirklich etwas nützen wird. Ich kann dir auch sagen, warum. Von Ort zu Ort, bzw. von Bundesland zu Bundesland dürfte der Ansturm anders sein. Außerdem liegen jetzt Jahre dazwischen und dein benötigtes Stammpublikum wird ev. weniger Geld in den Taschen haben. Zum Beispiel Schüler, die regelmäßig zum Baden kommen und dann sich ein Boot mieten.

Am optimalsten ist: Urlaubszeit, Wochenende, Touristikgemeinde, Stammgäste, warme trockenen Tage, Badestrand oder Liegewiese. Ist es zu heiß, lassen sich weniger sehen. Ist es zu kalt oder bewölkt, kommen auch wenige.

Pro Boot: Halbe Stunde 3 DM, eine Stunde 5 DM, jede weitere halbe Stunde im Anschluss 2,50
Dazu muß ich noch sagen, das im Nachbarort die Boote 6 DM die Stunde kosteten. Die hatte aber auch bessere Boote.

Ach so, hast du dir übrigens mal neue Boote zum vermieten angesehen und was die so kosten?

Wir hatten zwei Tretboote und sechs Ruderboote. Eigentlich waren es mehr Ruderboote, aber zu wenig vorhandene Ruder, die wirklich zusammen passten oder nicht repariert werden mußten.

Gruß Nino